Südafrikanischer Seebär

Südafrikanischer Seebär

Südafrikanische seebär

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Klade
Familie
SPEZIES
Arctocephalus pusillus
Populationsgrösse
120,000
Lebensdauer
19-21 years
Gewicht
50-360
110-792
kglbs
kg lbs 
Länge
125-225
49.2-88.6
cminch
cm inch 

Der Südafrikanische Seebär (Arctocephalus pusillus) ist eine Art der Südlichen Seebären. Seine Namensgebung ist unpräzise, da er nicht nur an der südafrikanischen Küste, sondern auch in Australien lebt.

Aussehen

Mit einer Länge von 250 cm (Männchen) bzw. 180 cm (Weibchen) ist dies die größte Art der Gattung; der lateinische Artname pusillus bedeutet allerdings „winzig“, so dass sich auch der angesichts der Größe widersinnige Name „Zwergseebär“ für diese Art eingebürgert hat.

Verteilung

Erdkunde

Die Unterart A. p. pusillus gründet Kolonien an den Atlantikküsten Südafrikas und Namibias (z. B. am Kreuzkap). Die Unterart ist dort unter dem zoologischen Namen der Familie als Ohrenrobbe bekannt. Außerhalb der Paarungszeit wandern Einzeltiere auch die Küsten bis nach Angola hinauf und finden sich auf der subantarktischen Marion Island ein.

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Die andere Unterart ist A. p. doriferus, der Australische Seebär – der deutsche Name kann zu Verwechslungen mit dem ebenfalls in Australien beheimateten Neuseeländischen Seebären führen. Seine Kolonien leben ausschließlich auf neun Inseln in der Bass-Straße. Außerhalb der Paarungszeit verstreuen sich die Robben an andere australische und tasmanische Küsten.

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Südafrikanischer Seebär Lebensraum-Karte
Südafrikanischer Seebär Lebensraum-Karte
Südafrikanischer Seebär
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Gewohnheiten und Lebensstil

Südafrikanische Seebären sind tagaktiv, d.h. sie sind tagsüber aktiv und schlafen in der Nacht. Sie leben in Kolonien, die typischerweise 500-1500 Individuen umfassen. Sie sind eine soziale Spezies, die ihre Rufe in einer Vielzahl von Zusammenhängen einsetzt. Dies ist besonders wichtig, damit sich Mutter und Jungtiere wiederfinden, nachdem die Mütter manchmal tagelang auf Nahrungssuche auf dem Meer waren. Damit eine Mutter ihr Jungtier bei der Rückkehr finden kann, gibt sie einen lauten Ruf ab, woraufhin sich alle Jungtiere ihr nähern, sie aber nur auf ihr Jungtier antwortet. Wahrscheinlich nutzt sie den Geruchssinn, um ihr Junges zu erkennen. Wenn ihre Mütter abwesend sind, bleiben die Jungtiere in Gruppen und spielen am Abend. Diese Robben wandern nicht und verlassen die Brutplätze nie ganz, da Mütter und Jungtiere das ganze Jahr über zurückkehren. Die meiste Zeit des Jahres sind sie jedoch auf dem Meer unterwegs, oft in kleinen Fütterungsgruppen. Zwischen den Kolonien gibt es keine wirklichen Grenzen, da die Tiere das ganze Jahr über bis zur Brutzeit getrennt voneinander unterwegs sind.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Südafrikanische Seebären sind Fleischfresser (Fischfresser), sie bevorzugen Tintenfische, fressen aber auch Tintenfische, kleine Fische, Krebstiere und Langusten.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Diese Art ist polygyn. Die Männchen paaren sich mit bis zu 50 Weibchen im Jahr. Die Männchen kommen im zeitigen Frühjahr, etwa im Oktober, an den Brutplätzen an, kämpfen mit anderen Männchen und stecken dann ein Revier ab. Die Weibchen treffen einige Wochen später ein, um ihre Jungen zu gebären. Die Trächtigkeit dauert etwa 11 Monate und es wird ein einzelnes Jungtier geboren. Die Mütter lassen ihre Jungen oft für mehrere Tage an der Küste zurück, während sie im Meer auf Nahrungssuche gehen. Sie kehren ab und zu zurück, um ihre Jungen 4 bis 6 Monate lang zu füttern. Schon 6 bis 10 Tage nach der Geburt werden sie sich wieder fortpflanzen, um in einem Jahr ein weiteres Baby zu bekommen. Die Weibchen sind im Alter von 3 bis 6 Jahren geschlechtsreif und die Männchen wahrscheinlich im Alter von vier bis fünf Jahren, können aber erst im Alter von sieben oder acht Jahren einen Harem unterhalten.

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Südafrikanische Seebär wird in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) geführt.

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Trotzdem findet man ihn wie alle Arten seiner Gattung Arctocephalus im Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES, Appendix II angeführt, wodurch weltweit der Handel eingeschränkt wird. Auch die Europäische Union hat diese Einschränkung in der EU-Artenschutzverordnung (EG) Nr. 338/97 Anhang B übernommen. Durch diese Verordnung werden automatisch sämtliche EU-Mitgliedsstaaten zum Schutz verpflichtet. Das schlägt sich wiederum in der Bundesrepublik Deutschland im Bundesnaturschutzgesetz nieder, wo die Art als besonders geschützt bezeichnet wird.

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Populationszahl

Nachdem auch diese Art im 19. Jahrhundert an den Rand der Ausrottung gebracht worden war, haben sich die Bestände heute merklich erholt. Es gibt über 1,5 Millionen Seebären an afrikanischen Küsten – vor allem an der Küste Namibias, wo einzelne Kolonien über 200.000 Tiere umfassen können (Cape Cross).

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Südafrikanische Seebären werden in Afrika noch immer bejagt. Doch anders als früher handelt es sich um eine kontrollierte Jagd einer festgelegten Zahl junger Männchen. Es werden nicht mehr ausschließlich die Felle verarbeitet, sondern auch das Fleisch und das Fett. In Namibia sind 2010 bis 2012 jährliche Jagdquoten von 86.000 Tieren festgelegt worden.

An den australischen Küsten lebten ursprünglich einige hunderttausend Seebären dieser Art; bis zu den 1940er Jahren war der fast ausgerottete Bestand wieder auf 25.000 Tiere angewachsen, heute auf 50.000.

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Ökologische Nische

Südafrikanische Seebären sind wichtige Prädatoren von Krill und verschiedenen Fisch-, Tintenfisch- und Krabbenarten.

Lustige Fakten für Kinder

  • Pelzrobben heißen so, weil ihr Körper aus zwei Fellschichten besteht.
  • Die Südafrikanischen Seebären sind sehr gute Tiefseetaucher, die manchmal bis zu 500 m tief tauchen. Ihre großen Augen helfen ihnen, ihre Beute im dunklen Wasser zu finden.
  • Diese Robben jagen normalerweise Sardinen- oder Makrelenschwärme und überraschen die Fischer, indem sie die Fische sehr geschickt von der Angelschnur lösen.
  • Da sie Monate auf dem Meer verbringen, können Robben unter Wasser schlafen.
  • Einige Robbenarten können unter Wasser fast zwei Stunden lang die Luft anhalten, wodurch sich ihr Herzschlag verlangsamt und Sauerstoff gespart wird.
  • Die empfindlichen Schnurrhaare der Robben ermöglichen es ihnen, ihre Beute im dunklen, trüben Wasser aufzuspüren.
  • Man nimmt an, dass sich Robben aus landlebenden Vorfahren wie Bären oder Ottern entwickelt haben.

Coloring Pages

Referenzen

1. Südafrikanischer Seebär artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdafrikanischer_Seeb%C3%A4r
2. Südafrikanischer Seebär auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/2060/0

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