Der Axolotl (Ambystoma mexicanum) ist ein aquatil lebender mexikanischer Schwanzlurch aus der Familie der Querzahnmolche (Ambystomatidae), der natürlicherweise nur als Dauerlarve auftritt. Axolotl erreichen die Geschlechtsreife, ohne ihre äußere Larvengestalt zu verändern und eine bei Amphibien sonst übliche Metamorphose zu durchlaufen.
Der Trivialname Axolotl stammt aus der aztekischen Sprache Nahuatl: āxōlōtl ist abgeleitet aus atl (Wasser) und Xolotl (ein Aztekengott) und bedeutet etwa „Wassermonster“.
Alexander von Humboldt brachte im August des Jahres 1804 als Erster Axolotl nach Europa, die als exotische Kuriosität im Pariser Naturkundemuseum dienten.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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WeichtierFi
FischfresserAls Fischfresser oder piscivore Tiere bezeichnet man jagende Tiere, die sich vorwiegend oder ausschließlich von Fischen ernähren. Zu dieser Gruppe ...
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WurmfressendIn
InsektenfresserEin Insektenfresser ist eine fleischfressende Pflanze oder ein Tier, das Insekten frisst. Ein alternativer Begriff ist Entomophage, der sich auch a...
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NatatorischOv
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
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NestflüchterPo
PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
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SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitGeschlechtsreife Axolotl sind gedrungen gebaut und weisen meist eine Gesamtlänge von 23 bis 28 cm auf, seltener über 30 cm (von einzelnen Tieren über 40 cm wird berichtet). Sie verfügen über einen kräftigen, seitlich abgeflachten Ruderschwanz mit Flossensäumen, die sich weit nach vorne fortsetzen. An den Flanken sind Rippenfurchen deutlich ausgeprägt. Die Gliedmaßen sind recht kurz, aber kräftig. Am flachen, breiten Kopf findet man beidseitig jeweils drei äußere Kiemenäste und dahinterliegend mit Knorpelzähnen besetzte Kiemenspalten. Das breite Maul ist unterständig, die Schnauze ist abgerundet und die kleinen lidlosen Augen stehen weit auseinander.
Die Geschlechter können in erster Linie anhand der Kloakenregion unterschieden werden: Bei adulten Männchen ist die Kloake etwas hervorgewölbt, bei den Weibchen hingegen flacher.
Die gewöhnliche Wildfärbung der Tiere ist dunkelgrau oder braun marmoriert, bauchseits etwas heller. In der Aquaristik wurden darüber hinaus viele Farbvarianten gezüchtet, darunter leuzistische und albinotische. Dabei wurden teils auch andere Querzahnmolche, namentlich Ambystoma tigrinum, eingekreuzt. Axolotl haben unter guten Bedingungen eine Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren.
Axolotl sind endemisch im Xochimilco-See und im benachbarten Chalco-See innerhalb eines vulkanischen Beckens bei Mexiko-Stadt beheimatet. Diese Seen sind Überbleibsel eines ausgedehnten Gewässersystems, das heute teilweise nur noch kanalartig ausgeprägt ist. Aus dem größten Teil des ursprünglichen Areals, etwa dem (ehemaligen) Texcoco-See und dem Zumpango-See, ist die Art inzwischen verschwunden. Die Tiere sind nachtaktiv, bevorzugen kühles, sauerstoffreiches Süßwasser und halten sich am Gewässergrund auf. 2013 wurde in Xochimilco eine Population von 0,3 Axolotl pro Quadratkilometer festgestellt.
Axolotls können zu jeder Tageszeit aktiv sein und führen einen solitären Lebensstil. Sie suchen ihre Nahrung über den Geruch und schnappen nach jeder potenziellen Mahlzeit und saugen sie mit Saugkraft in ihre Mägen.
Wildlebende Axolotl ernähren sich als Lauerjäger von Krebstieren, weiteren wasserbewohnenden Wirbellosen (beispielsweise Insektenlarven), kleinen Fischen und dem Laich sowie Jungtieren von anderen Lurchen. Auch der Nachwuchs der eigenen Art gehört zu ihrem Nahrungsspektrum.
Mit etwa 8 bis 15 Monaten werden Axolotl geschlechtsreif. Im natürlichen Lebensraum liegt die Paarungszeit im Februar, wenn in den Bergen der Schnee schmilzt und kühles Tauwasser die Wassertemperatur der Heimatseen vorübergehend deutlich absenkt. In Aquarien kann es auch zu sonstigen Zeiten zur Fortpflanzung kommen.
Die Balz des Männchens ist eine Art Tanz: Während der aufgerichtete Schwanz häufig schnelle schlängelnde Bewegungen ausführt, wird der Körper gebeugt. Daraufhin werden eine oder mehrere Spermatophore(n) auf dem Boden abgesetzt. Das Weibchen nimmt diese mit seiner Kloake auf. Einige Stunden später erfolgt das Ablaichen. Die Eier werden vorzugsweise an Blättern von Wasserpflanzen angeheftet. Ein Gelege besteht aus etwa 80 bis 800 Eiern.
Die Larven schlüpfen, stark temperaturabhängig, nach ungefähr 15 bis 20 Tagen Embryonalentwicklung. Zunächst zehren sie noch zwei Tage von ihrem Dottervorrat, bevor sie selbständig auf Nahrungssuche gehen.
Beim Axolotl kommen eine Reihe von Parasiten vor, wobei sich die Parasitenfauna zwischen Wildtieren und Tieren aus Gefangenschaftshaltungen deutlich unterscheiden kann. So treten Helminthen mit obligatem Wirtswechsel wie Hedruris siredonis, Megalobatrachonema elongata oder Chabaudgolvania spp. in Gefangenschaftshaltungen nicht auf, weil erforderliche Zwischenwirte fehlen. Ein Problem in der Diagnostik sind Pseudoparasiten oder nicht krankheitsauslösende Darmpassanten. So sind Proben häufig mit nicht parasitischen Protozoen, Rädertierchen oder Strudelwürmern kontaminiert.
Der Befall mit Gliederfüßern ist eher selten. Die Karpfenlaus und andere Vertreter der Gattung Argulus ernähren sich von Blut und Gewebsflüssigkeit, können lokale Entzündungen hervorrufen und Krankheiten übertragen. Diese Parasiten verlassen den Wirt meist beim Herausnehmen aus dem Aquarium und sie können daher getrennt bekämpft werden. Vertreter der Krebs-Gattung Lernea („Ankerwürmer“) verankern sich dagegen fest und tief im Gewebe und lassen sich mechanisch nur mit Substanzverlust entfernen. An den Kiemen parasitierende Kiemenkrebse wie Ergasilus sieboldi und andere Vertreter der Gattung rufen Entzündungen und Gewebszerfall hervor.
Wimpertierchen sind häufige Ektoparasiten beim Axolotl. Erkrankungen treten vor allem durch Massenbefall bei geschwächten Tieren auf. Hier dominieren Hautverfärbungen, Beläge, Trübung sowie Häutungsschübe. Auch Allgemeinstörungen mit Abgeschlagenheit und Fressunlust können vorkommen. Häufiger sind vor allem mobile Wimpertierchen, allen voran Vertreter der Gattung Trichodina, darüber hinaus treten Tetrahymena und Chilodonella spp. auf. Zudem können sessile Wimpertierchen an Eiern, Larven, Haut, Kloake oder Kiemen vorkommen. Hier kommen Vertreter der Gattungen Vorticella („Glockentierchen“), Carchesium und Säulenglöckchen (Epistylis) vor. Die sessilen Wimpertierchen zeigen sich als watteartige Beläge, was oft mit einer Pilzinfektion verwechselt wird. Ein Massenbefall kann blutige oder gewebszerstörende Entzündungen an Haut und Kiemen verursachen.
Flagellaten wie Spironucleus elegans spielen vor allem als Endoparasiten des Dickdarms und der Harnwege eine Rolle. Karotomorpha sind Dick- und Dünndarmparasiten, die vor allem bei durch andere Erkrankungen geschwächten Tieren auftreten. Ektoparasitische Flagellaten kommen meist bei Überbesatz und schlechter Wasserqualität vor. Sie gehören meist der Gattung Ichthyobodo an und verursachen Schleimauflagerungen, Beläge und Hautablösungen.
Ichthyosporea treten beim Axolotl relativ häufig auf, insbesondere Amphibiocystidium ssp. Sie verursachen Bläschen, die sich vereinigen und aufplatzen können und knotenartige Wucherungen. Im Gegensatz zu Fröschen heilen diese Veränderungen beim Axolotl nicht ab, eine Behandlung ist nicht bekannt.
Axolotl sind heute in Menschenobhut sehr viel häufiger als in ihrem ursprünglichen Lebensraum anzutreffen. Das natürliche Habitat ist aufgrund des Wachstums der Agglomeration von Mexiko-Stadt stark verschmutzt. Bemühungen zur Verbesserung der dortigen Wasserqualität führten bisher aber auch zu keiner Bestandserholung. Die Trockenlegung von Seen und Feuchtgebieten, Staudammbau sowie das Aussetzen gebietsfremder Fischarten (Tilapia, Karpfen) gefährden den natürlichen Axolotlbestand erheblich.
Seit 2006 stuft die IUCN den Axolotl in ihrer Roten Liste in der höchsten Gefährdungskategorie critically endangered (vom Aussterben bedroht) ein. In Schätzungen aus dem Jahr 2009 wurde die Wildpopulation auf 700 bis höchstens 1200 Individuen beziffert, die an sechs verschiedenen Orten innerhalb des Xochimilco-Feuchtgebietes existieren. Laut Pressebericht vom Januar 2014 konnten trotz einer viermonatigen Suche keine frei lebenden Axolotl mehr gefunden werden.
Im Washingtoner Artenschutzübereinkommen ist die Art im Anhang II gelistet. Die EU-Artenschutzverordnung führt sie in Anhang B, so dass tote oder lebende Exemplare im Gebiet der EU nicht ge- oder verkauft oder zu sonstigen kommerziellen Zwecken wie dem Zurschaustellen erworben oder gehalten werden dürfen, sofern nicht legaler Erwerb und Einfuhr belegt sind. In Deutschland ist die Art daher besonders geschützt und sie unterliegt daher Vermarktungs- und Besitzverboten.
Laut der Roten Liste der IUCN liegt die Gesamtpopulationsgröße des Axolotl zwischen 500 und 1.000 geschlechtsreifen Individuen. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "vom Aussterben bedroht" (CR) eingestuft, und ihr Bestand ist heute abnehmend.
Während die Tiere in ihrer Heimat Mexiko vom Aussterben bedroht sind, werden sie im Rest der Welt schon seit dem 19. Jahrhundert als Labor- und Haustier gehalten.Bei einer Haltung im Aquarium sollte keine Vergesellschaftung mit anderen Arten erfolgen, sondern nur mit etwa gleich großen Artgenossen. Eine Zusammenhaltung mit Fischen ist zu vermeiden, Futterfische sind möglich. In Menschenobhut kann man Axolotl hauptsächlich mit Lebendfutter wie Kleinfischen, Schnecken, Bachflohkrebsen, Heimchen, Kellerasseln, Regenwürmern und Mückenlarven ernähren. Ersatzweise werden auch spezielle Pellets verabreicht. Zierfische wie Guppys und Zebrabärblinge sind ebenfalls als Nahrung möglich. Die Fütterung sollte bei gedämpftem Licht erfolgen, da Axolotl dämmerungs- und nachtaktiv sind.
Axolotl sind rein unter Wasser lebende Amphibien. Um diese Schwanzlurche möglichst optimal zu halten, sollte die Wassertemperatur durchschnittlich 15 bis maximal 21 °C betragen (optimal sind 17 °C), da höhere Umgebungstemperaturen das Immunsystem der Tiere destabilisieren können. Eine reduzierte Überwinterungstemperatur ist im Aquarium nicht notwendig. Erkrankte Axolotl genesen jedoch schneller, wenn das Wasser für einige Zeit auf 6 bis 8 °C abgekühlt wird, was ungefähr der Wintertemperatur ihrer Heimatseen entspricht. Axolotl tolerieren zwar Temperaturschwankungen, sollten ihnen aber nicht dauerhaft ausgesetzt sein. Sie leben hauptsächlich am Beckenboden, was bei der Einrichtung des Aquariums zu berücksichtigen ist. Für drei adulte Tiere sollte das Aquarium eine Mindestgröße von 80 mal 40 Zentimetern Grundfläche haben und vorzugsweise mit einem luftbetriebenen Hamburger Mattenfilter (HMF) gefiltert werden. Härteres Leitungswasser mit einem pH-Wert von 7 bis 8,5 ist für die Haltung geeignet. Weiches Regen- oder Tümpelwasser sollte dagegen nicht verwendet werden.
Aquarien-Axolotl stammen ausschließlich aus Nachzuchten, da die Entnahme aus ihren Heimatseen inzwischen streng verboten ist. Der relativ umfangreiche Laich eines Weibchens wird meist von Artgenossen verzehrt. Daher empfiehlt sich zur Zucht die Herausnahme und getrennte Haltung einer Anzahl Eier. Die geschlüpften Larven werden anfangs bis zu einer Größe von 20 Millimetern mit Salinenkrebsen, kleinen Daphnien oder Cyclops gefüttert. In Gefangenschaft erreicht die Art ein Alter von etwa 12 bis 20 Jahren, auch Einzelfälle höheren Alters bis hin zu 28 Jahren sind bekannt.