Königstiger

Königstiger

Bengal-tiger, Indischer tiger

UNTERART VON

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
SPEZIES
Panthera tigris tigris
Lebensdauer
10-15 years
Höchstgeschwindigkeit
96
60
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
80-260
176-572
kglbs
kg lbs 
Höhe
90-110
35.4-43.3
cminch
cm inch 
Länge
255-311
100.4-122.4
cminch
cm inch 

Der Königstiger (Panthera tigris tigris), auch Bengal-Tiger oder Indischer Tiger, ist eine Unterart des Tigers, die zu den Festlandsunterarten zählt. Er ist auf dem Indischen Subkontinent verbreitet und wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) als gefährdet (Endangered) eingestuft. Die gesamte Population wird auf weniger als 2500 Individuen geschätzt. Der Königstiger ist das Nationaltier Indiens und Bangladeschs.

Aussehen

Wissenschaftliche Daten zum Königstiger gelten gemeinhin als sehr fundiert und gesichert. Er stellt, sowohl heute als auch historisch, die zahlenmäßig am weitesten verbreitete wild lebende Subspezies dar. Des Weiteren leben in Menschenobhut, wie in Zoos, Tierparks oder auch Privatbesitz, sehr viele Exemplare.

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Der männliche Königstiger wird, von der Schnauzen- bis zur Schwanzspitze gemessen, zwischen 270 und 310 cm lang, in Ausnahmefällen über 360 cm, die Weibchen erreichen 240–270 cm. Das Gewicht der Männchen liegt zwischen 180 und 300 kg, das der Weibchen zwischen 100 und 180 kg. Die Schulterhöhe beträgt zwischen 90 und 100 cm. Damit ist er nur geringfügig kleiner als der Sibirische Tiger, der die größte Unterart des Tigers repräsentiert. Die Schädelform ist der des Indochinesischen und Malaysia-Tigers sehr ähnlich.

Gegenwärtig messen Wissenschaftler Großkatzen meistens „entlang der Kurven“. Im Durchschnitt weicht die Messmethode bei Löwen und Tiger ca. 10 bis 15 cm von einer „geraden“ Messung ab. Die in der Tabelle angegebenen Werte sind gerade Messungen. Die Anzahl der Stichproben ist mit N gekennzeichnet.

Die Haarlänge des Königstigers beträgt am Rücken im Sommer 8 bis 15 mm, am Bauch zwischen 20 und 30 mm. Im Nacken weist das Haar keine größeren Unterschiede auf und liegt hier in der Messung bei 20 bis 66 mm. Der Backenbart hat eine Länge von 50 bis 90 mm. Im Winter ist das Fellkleid länger, so dass die Haarlänge am Rücken zwischen 17 und 25 mm beträgt. Auch Nacken- und Backenbarthaare sind im Winter länger als im Sommer, mit einem Unterschied zwischen 5 und 10 mm.

Die Grundfarbe des Fells ist ein leuchtendes Rot-Gold. Die Bauchseite sowie die Beininnenseiten des Tigers sind weiß. Die relativ breiten, schwarzen Querstreifen ziehen sich vom Kopf über den ganzen Körper bis zur Schwanzspitze, und auch die Hinterbeine sind in gleicher Weise gestreift. Häufig sind die Streifen verdoppelt und auf den Seiten und Schenkeln besonders lang. Die Ringe am Schwanz des Tieres sind recht breit und ebenfalls oft verdoppelt. Die Anzahl liegt bei acht oder neun Ringen.

Nur beim Königstiger kommen in der Natur vereinzelt die sogenannten „Weißen Tiger“ vor. Die Tiere sind Halbalbinos (Leuzismus), deren Augen blau anstatt rot sind. Alle in Gefangenschaft lebenden Weißen Tiger gehen auf Tigerkater „Mohan“ zurück, der 1951 als Jungtier während einer Jagd von Martand Singh, dem Maharadscha von Rewa, im Dschungel von Bandhavgarh entdeckt wurde. Singh hielt das Tier zwar in einem goldenen Käfig, gab ihm aber seit Erreichung der Geschlechtsreife stets Gelegenheit sich fortzupflanzen. Alle gezüchteten Weißen Tiger, die seitdem in Zoos der USA, später von Zirkussen und Schaustellern weitergezüchtet wurden, sind Nachkommen von Mohan und einer seiner Töchter, deren Wurf der erste mit Weißen Tigern war. Die heute unter dem Namen „Weißer Tiger“ (weiß mit schwarzen Streifen), „Schneetiger“ (ganz weiß), „Goldener Tiger“ (gelb mit blassen Streifen) usw. bekannten Show-Tiere sind durch Inzucht gezüchtete Farbformen, in die teilweise Sibirische Tiger eingekreuzt wurden; sie stellen keine eigenen Arten dar.

Eine weitere Farbvariante ist die des „Schwarzen Tigers“, von dem ebenso wie von Weißen Tigern in Legenden und in der chinesischen Mythologie berichtet wird. Diese Tiere sind, im Gegensatz zu Leoparden oder Jaguaren, nicht vollständig schwarz gefärbt. Es handelt sich dabei nicht um Melanismus, sondern um eine Überpigmentierung beziehungsweise eine extreme Ausprägung der schwarzen Streifen im Vergleich zur Grundfarbe, die das Tier fast schwarz erscheinen lassen. Eine ähnliche Überpigmentierung findet sich beispielsweise beim Geparden. Hier können die Punkte zu Streifen verschmelzen und er wird dann als „Königsgepard“ bezeichnet. Wie Weiße Tiger stellen auch „Schwarze Tiger“ eine absolute Seltenheit dar.

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Verteilung

Erdkunde

Königstiger waren vor einigen Jahrhunderten von Pakistan bis Myanmar über den gesamten Indischen Subkontinent verbreitet. Die meisten Königstiger leben in Indien. Kleinere Populationen kommen in Bangladesch, im Terai Nepals und in Bhutan vor.

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Der grundsätzliche Lebensraum des Königstigers ist, wie bei allen Arten Südostasiens, der Dschungel. Wie auch der Jaguar in Mittel- und Südamerika, bevorzugt er dichte Vegetation und die Nähe zu Wasser.

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Königstiger Lebensraum-Karte
Königstiger Lebensraum-Karte
Königstiger
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Gewohnheiten und Lebensstil

Königstiger leben solitär und versammeln sich nur vorübergehend, wenn besondere Bedingungen es zulassen, wie z.B. ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Die grundlegende soziale Einheit des Tigers besteht aus einem Weibchen und seinen Nachkommen. Die erwachsenen Tiere beider Geschlechter halten sich in einem bestimmten Lebensraum auf, in dem sie ihre eigenen Bedürfnisse und die ihrer Jungen befriedigen, einschließlich Beute, Wasser und Schutz. In diesem Gebiet halten sie auch Kontakt zu anderen Tigern, insbesondere zu denen des anderen Geschlechts. Diejenigen, die sich dasselbe Revier teilen, sind sich der Bewegungen und Aktivitäten des anderen sehr wohl bewusst. Ein männlicher Tiger hält ein großes Revier, um die Reviere mehrerer Weibchen in seine Grenzen einzuschließen, damit er das Recht hat, sich mit ihnen zu paaren. Revierstreitigkeiten werden in der Regel eher durch Einschüchterung als durch direkte Gewalt gelöst. Sobald die Vorherrschaft feststeht, kann ein Männchen einen Untergebenen in seinem Revier dulden, solange sie nicht zu nahe beieinander leben. Man geht davon aus, dass Tiger hauptsächlich nachtaktive Prädatoren sind, aber sie können auch bei Tageslicht jagen. Sie jagen im Allgemeinen allein und lauern ihrer Beute auf, wie die meisten anderen Katzen auch. In den meisten Fällen nähern sich Tiger ihrem Opfer von der Seite oder von hinten aus möglichst geringer Entfernung und packen die Kehle der Beute, um sie zu töten. Dann schleppen sie den Kadaver in die Deckung, gelegentlich über mehrere hundert Meter, um ihn zu verzehren. Tiger sind starke Schwimmer und baden oft in Teichen, Seen und Flüssen, um sich in der Hitze des Tages abzukühlen. Sie brüllen, um ihre Anwesenheit anderen Individuen über große Entfernungen zu signalisieren und können bis zu 3 km weit gehört werden. Wenn sie angespannt sind, stöhnen Tiger. Bei aggressiven Begegnungen knurren, knurren und fauchen Tiger. In freundschaftlicheren Situationen ist ein Schnauben zu hören. Andere Lautäußerungen sind Grunzen, Wuff und Miauen.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Ein Königstiger benötigt ca. 8 kg Fleisch am Tag. Seine Hauptnahrung sind große Säuger wie Nilgauantilopen, Gaure, Sambarhirsche, Barasinghas, Axishirsche und Wildschweine. Seltener frisst er kleinere Beutetiere wie Affen, Hasen, Kaninchen und Wasservögel. Der Tiger schleicht an seine Beute heran, springt sie an und drückt sie mit den kräftigen Vorderpfoten auf den Boden. Die Weite der Sprünge kann bis zu 6 Meter betragen. Zum Töten beißt er in die Kehle seines Opfers oder bricht dessen Genick durch einen Biss in den Nacken.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Der Königstiger hat eine Tragzeit von 95 bis knapp über 110 Tagen. Ein Tigerweibchen kann zwei bis sechs Junge mit einem Wurf zur Welt bringen, die in den ersten zwei Wochen blind sind und nach frühestens zwei Monaten den gemeinsamen Unterschlupf verlassen. Die Entwicklung entspricht der anderer Unterarten. Die Lebensdauer eines Königstigers beträgt in freier Wildbahn bis zu 17 Jahre, in Gefangenschaft können einzelne Exemplare über 20 Jahre alt werden.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den größten Bedrohungen für Königstiger gehören der Verlust ihres Lebensraums und die Wilderei in großem Stil. In Bangladesch werden Tiger von professionellen Wilderern, lokalen Jägern, Fallenstellern, Piraten und Dorfbewohnern getötet. Jede Gruppe von Menschen hat unterschiedliche Motive für das Töten von Tigern, die von Profit über Aufregung bis hin zu Sicherheitsbedenken reichen. Alle Gruppen haben Zugang zum illegalen Wildtierhandel mit Körperteilen.

Populationszahl

Laut Wikipedia wurde die Gesamtpopulation des Königstigers in Indien im Jahr 2018 auf 2.603-3.346 Individuen geschätzt. In Bangladesch gibt es etwa 300-500 Individuen, in Nepal 355 Individuen (2022) und in Bhutan 90 Individuen (2015). Der Königstiger ist nicht in der Roten Liste der IUCN aufgeführt und sein Erhaltungszustand wurde nicht bewertet. Allerdings wird der Tiger als Art auf der Roten Liste der IUCN derzeit als Stark gefährdet (EN) eingestuft, und seine Zahl ist heute abnehmend.

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Referenzen

1. Königstiger artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigstiger
2. Königstiger auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/136899/4348945

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