Das Steppenmurmeltier (Marmota bobak) ist eine Art der Murmeltiere (Gattung Marmota) aus der Familie der Hörnchen. Die Art ist im östlichen Europa bis nach Asien verbreitet.
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Temporaler SpezialistAls temporaler Spezialist wird eine Tierart bezeichnet, die in Bezug auf den circadian genannten, vierundzwanzigstündigen Rhythmus von Tag- und Nac...
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BlattfresserIn der Zoologie ist ein Blattfresser ein Pflanzenfresser, der sich auf das Fressen von Blättern spezialisiert hat. Reife Blätter enthalten einen ho...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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GrassfresserIn der Zoologie ist ein Grassfresser (nicht zu verwechseln mit einem Körnerfresser) ein pflanzenfressendes Tier, das sich hauptsächlich von Gras er...
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KörnerfresserDer Raub von Samen, oft auch als Körnerfresserei bezeichnet, ist eine Art der Interaktion zwischen Pflanzen und Tieren, bei der Körnerfresser (Same...
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ZoochorieTe
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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GrabendEin grabendes Tier ist ein an das Graben angepasstes Tier, das hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, unter der Erde lebt. Einige Beispiele sind...
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KolonieAls Kolonie bezeichnet man in der Zoologie und der Mikrobiologie eine Gruppe von Lebewesen, die in unmittelbarer Nähe zueinander leben und deren Si...
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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WinterschlafAls Winterschlaf oder Hibernation bezeichnet man einen lang währenden Ruhezustand, in den bestimmte homoiotherme Tiere – manche Säugetiere und weni...
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beginnt mitDas Steppenmurmeltier erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 49 bis 57,5 Zentimeter bei einem Gewicht von etwa 5,7 Kilogramm. Der Schwanz ist etwa 10,6 bis 13,0 Zentimeter lang. Die Färbung der Tiere ist ziemlich einfarbig strohgelb bis rostrot an der Rückenseite, auf der Bauchseite ist sie nur etwas heller. Ein Teil des Kopfes ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Innerhalb der Gattung der Murmeltiere hat das Steppenmurmeltier besonders lange vordere Extremitäten. Der Schwanz entspricht in der Färbung der Rückenseite, die Schwanzspitze ist braun bis schwarz.
Das Verbreitungsgebiet des Steppenmurmeltiers umfasst die Steppen im osteuropäischen Russland, Belarus, der Ukraine sowie Nord- und Zentralkasachstan. Sein Verbreitungsgebiet ist in den letzten Jahrzehnten stark zusammengeschrumpft, da die landwirtschaftliche Nutzung der Steppen zugenommen hat und das Murmeltier ein Kulturflüchter ist. Die europäischen Vorkommen finden sich in der Strelezker Steppe und in der Derkulsteppe im Bezirk Charkow sowie in der Steinsteppe im Bezirk Woronesch. Im Kaukasus in Dagestan wurden die Tiere zusätzlich angesiedelt.
Als Lebensraum nutzt das Steppenmurmeltier vor allem eine sehr üppige Krautsteppe, es ist auch in der Waldsteppe und im Grasland zu finden. Wie andere Murmeltiere lebt auch das Steppenmurmeltier an Grashängen und im Randbereich von landwirtschaftlichen Flächen.
Das Steppenmurmeltier ist tagaktiv und ernährt sich herbivor von grünen Kräutern, Knospen, Blüten und Sprossen. Es ist mit den langen Extremitäten in besonderer Weise an ein Leben angepasst, bei dem das Graben von Erdbauen eine wesentliche Rolle spielt. Die Tiere überwintern in ihren Bauen in Gruppen für einen Zeitraum von sechs bis sieben Monaten. Die Baue sind komplex aufgebaut und erreichen eine Tiefe von vier bis fünf Metern, von außen sind sie an den hohen Erdwallen ausgeworfener Erde erkennbar. Wie bei den Präriehunden sitzen häufig einzelne Individuen der Kolonie auf den Erdwällen und überwachen das Areal, um bei Störungen und drohender Gefahr laute Alarmrufe auszustossen. Die Eingänge und Erdhaufen werden mit Mund- und Drüsensekreten markiert.
Die Weibchen gebären im späten Frühling bis Anfang Sommer einen Wurf von vier bis sieben Jungtieren, dabei bekommen etwa 60 % der Weibchen Junge. Die Jungtiere bleiben etwa drei Jahre bei den Eltern und verlassen den Bau erst mit dem Erreichen der Geschlechtsreife. Die Familiengruppen und -kolonien bestehen aus mehreren Familien, geleitet von je einem dominanten Männchen und einem ausgewachsenen Weibchen. Hinzu kommen mehrere ältere Jungtiere der vergangenen zwei Jahre sowie die Jungtiere des letzten Wurfs. Die Gruppen sind teilweise instabil, vor allem in Gebieten mit starker menschlicher Störung. Die Tiere können bis 7,5 Jahre alt werden.
Steppenmurmeltiere sind Pflanzenfresser (Grassfresser, Körnerfresser, Blattfresser). Ihre Ernährung umfasst wilde Steppengräser, Blätter, Zwiebeln, Blumen und Feldfrüchte.
Über das Paarungs- und Fortpflanzungsverhalten der Steppenmurmeltiere ist wenig bekannt. Die Wurfgröße beträgt durchschnittlich 4-7 Jungtiere und die Trächtigkeit dauert in der Regel etwa 40-42 Tage. Die Jungtiere werden blind und hilflos geboren und benötigen elterliche Fürsorge. Es dauert mindestens 3 Jahre, um die Geschlechtsreife zu erreichen. Etwa 60 % der erwachsenen Weibchen pflanzen sich in einem bestimmten Jahr fort.
Zu den größten Bedrohungen für die Steppenmurmeltiere gehören der Verlust der Steppen, die ihr primärer Lebensraum sind, und die Jagd (das Fell dieser Tiere wird zur Herstellung von Hüten und Mänteln verwendet).
Laut der Roten Liste der IUCN ist das Steppenmurmeltier in seinem gesamten Verbreitungsgebiet verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.