Der Breitschnauzenkaiman (Caiman latirostris) ist eine Art aus der Familie der Alligatoren.
Der Breitschnauzenkaiman erreicht eine maximale Körperlänge von etwa 3,50 Metern. Allerdings werden die Männchen selten über drei Meter lang, die Weibchen bleiben in der Regel nur etwa zwei Meter lang. Er ist gleichmäßig grau- bis olivbraun gefärbt. Die Schnauze dieses Kaimans ist sehr breit und stumpf und weist eine dunkle Zeichnung an den Kiefern auf, die zu Verwechslungen mit dem Brillenkaiman (Caiman yacare) führen kann.
Der Breitschnauzenkaiman findet sich vor allem in großräumigen und flachen Süßwassersümpfen, kann sich jedoch auch in Mangroven, Seen oder Flussbereichen aufhalten. Sein Verbreitungsgebiet liegt an der Ostküste Südamerikas vom brasilianischen Rio Grande do Norte bis in das südliche Uruguay sowie außerdem in den Becken von São Francisco, Rio Doce, Paraíba, Paraná sowie des Río Paraguay im Grenzgebiet von Brasilien und Argentinien.
Breitschnauzenkaimane bauen Hügelnester aus Erde und Pflanzenmaterial, in die sie 30 bis 60 Eier legen.
Die Jungtiere ernähren sich vor allem von Insekten und Schnecken. Außerdem gehören zu ihrem Nahrungsspektrum Krebstiere und Fische sowie bei größeren Exemplaren auch Vögel und kleine Säugetiere.
Breitschnauzenkaimane sind Fleischfresser. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus kleinen wirbellosen Tieren, und sie können Panzer zertrümmern, um sich von Schildkröten und Schnecken (einschließlich Ampullariden) zu ernähren. Alle jungen Breitschnauzenkaimane ernähren sich hauptsächlich von Insekten; mit zunehmendem Alter nehmen sie jedoch auch Vögel, Fische, Amphibien und Reptilien zu sich.
Breitschnauzenkaimane haben ein polygynes (promiskes) Paarungssystem; das bedeutet, dass sowohl die Männchen als auch die Weibchen mehrere Partner haben. Die Brutzeit dieser Art variiert je nach Standort. In Brasilien brüten sie zwischen August und Januar. In Uruguay brüten sie im Januar und in Argentinien von Januar bis März. Das Weibchen legt 18 bis 50 Eier auf einmal. In seltenen Fällen wurden bis zu 129 Eier in einem einzigen Nest gefunden, vermutlich aus mehreren Gelegen. Sie legen ihre Eier in zwei Schichten, wobei zwischen den beiden Schichten ein leichter Temperaturunterschied besteht. Dies führt zu einem gleichmäßigeren Verhältnis von Männchen und Weibchen. Echte Kaimane haben keine Geschlechtschromosomen, sondern sind von der Temperatur abhängig, um das Verhältnis von männlichen und weiblichen Nachkommen zu bestimmen. Aus Eiern bei wärmeren Temperaturen (32 °C (90 °F) oder höher) entwickeln sich Männchen und aus Eiern bei kühleren Temperaturen (31 °C (88 °F) oder niedriger) entwickeln sich Weibchen. Die Brutzeit dauert 2-3 Monate, in denen das Weibchen sein Nest verteidigt. Wenn die Jungen schlüpfen, helfen die Mütter ihnen, die Schale aufzubrechen und tragen sie in ihrem Maul zum Wasser.
Die größte Bedrohung für diese Art ist die Jagd, die in den 1940er Jahren begann. Seine Haut wird wegen ihrer glatten Beschaffenheit sehr geschätzt. Bis die meisten Länder die Jagd auf sie verboten haben, war dies die größte Bedrohung für den Breitschnauzenkaiman. Das hat dazu beigetragen, dass sich seine Population wieder erholt hat. Die neue Bedrohung ist die Zerstörung des Lebensraums. Die Abholzung der Wälder und das Abfließen der Verschmutzung sind die beiden Hauptursachen für die Zerstörung ihres Lebensraums.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Breitschnauzenkaimans auf 500.000 ausgewachsene Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.
