Der Wüstenrabe (Corvus ruficollis) ist eine Art der Gattung Corvus aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Er sieht dem Kolkraben sehr ähnlich und ist im Freiland kaum von ihm zu unterscheiden.
Der Wüstenrabe wird zwischen 48 und 56 Zentimeter lang und hat eine Spannweite von bis zu 120 Zentimeter. Er hat einen schlanken Schnabel, der im Flug häufig etwas schräg abwärts gehalten wird. Der bronzebraune Nacken ist nur aus der Nähe erkennbar. Oft sind von unten die hell kontrastierenden Beine sichtbar. Der Wüstenrabe hat einen kürzeren Schwanz und schmalere Handflügel als der Kolkrabe.
Das Brutgebiet des Wüstenraben erstreckt sich über Nordafrika, die Arabische Halbinsel bis nach Mittelasien. Er lebt in Wüsten, felsigen Wadis oder an Berghängen.
Wüstenraben bauen ihre Nester in Baumspitzen, meist in Akazien oder Pistazien, sonst in Felswänden, auf Lehmhäusern oder Masten; wenn sie keine andere Wahl haben, auch auf dem Boden. Da er sehr scheu und wachsam ist, kann man sich ihm oft nicht so weit nähern, dass Färbungsdetails erkennbar sind. Er ist ein Jahresvogel.
Das Nest ist dem des Kolkraben sehr ähnlich und kann in Bäumen, auf Klippen oder in alten und verfallenen Gebäuden zu finden sein. Der Zwergrabe scheint Dornenbäume für seinen Nestbau zu bevorzugen. In der Regel werden 4-5 Eier gelegt und über 20-22 Tage bebrütet. Die Jungen verlassen das Nest in der Regel am 37. oder 38. Tag und können nach 42-45 Tagen gut fliegen.