Capybara
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Hydrochoerus hydrochaeris
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
6-12 years
Höchstgeschwindigkeit
35
22
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
35-66
77-145.2
kglbs
kg lbs 
Höhe
50-62
19.7-24.4
cminch
cm inch 
Länge
106-134
41.7-52.8
cminch
cm inch 

Das Capybara oder Wasserschwein (Hydrochoerus hydrochaeris) ist eine Säugetierart aus der Familie der Meerschweinchen (Caviidae). Es bildet gemeinsam mit dem Panama-Capybara (Hydrochoerus isthmius) die Gattung Hydrochoerus und ist das größte heute lebende Nagetier. Es bewohnt feuchte Regionen in Südamerika und ist vom Körperbau seiner semiaquatischen (teilweise im Wasser stattfindenden) Lebensweise angepasst.

Te

Temporaler Spezialist

Pf

Pflanzenfresser

Bl

Blattfresser

Ko

Koprophagie

Ho

Holzfresser

Ne

Nestflüchter

We

Weidegänger

Na

Natatorisch

Re

Revier

Vi

Viviparie

Se

Semiaquatisch

Po

Polygynie

Do

Dominanzhierarchie

Se

Sehr sozial

Ke

Keine Tierwanderung

C

beginnt mit

Süße Tiere
(Sammlung)

Aussehen

Capybaras halten sich vorwiegend im Wasser auf. Die Schwimmhäute zwischen ihren Zehen helfen ihnen dabei, sich dort schnell zu bewegen. Ohren, Augen und Nase verlaufen in einer Linie im oberen Kopfbereich, ähnlich wie beim Kaiman. So können Capybaras fast mit dem gesamten Kopf unterhalb der Wasseroberfläche schwimmen und sind deswegen für etwaige Fressfeinde schwieriger zu erspähen. Das Geschlecht der Tiere ist schwierig zu bestimmen, da sich ihre Geschlechtsorgane im Körperinneren befinden und es keinen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus gibt.

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Das Capybara ist das größte heute lebende Nagetier. Es erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 100 bis 134 Zentimetern sowie eine Schulterhöhe von 50 bis 62 Zentimetern, wobei die Weibchen etwas größer werden als die Männchen. Das Gewicht kann mehr als 75 Kilogramm betragen, das bekannte Maximalgewicht liegt bei 91 Kilogramm. Die Hinterfußlänge beträgt 21,8 bis 25,2 Zentimeter. Der Körper der Capybaras ist massiv und plump gebaut mit einem stämmigen Rumpf und kurzen Gliedmaßen. Die Vorderbeine enden in vier und die Hinterbeine in drei Zehen, die jeweils radial angeordnet sind. Die hufähnlich verdickten Zehen und Nägel sind durch kleine Schwimmhäute verbunden. Der Schwanz ist deutlich rückgebildet. Das Fell ist lang und rau, stellenweise aber so dünn, dass die Haut durchscheint. Seine Färbung variiert von rotbraun bis grau an der Oberseite, die Unterseite ist gelblich-braun gefärbt. Manche Tiere haben schwarze Flecken im Gesicht, an der Außenseite der Gliedmaßen und am Rumpf. Die Länge der Haare beträgt 30 bis 120 Millimeter.

Capybaras haben einen auffallend breiten und massigen Kopf. Die Schnauze ist im Vergleich zu anderen Meerschweinchenverwandten vergrößert und abgerundet, die Nasenlöcher sind klein und stehen weit auseinander, die kleinen Augen liegen seitlich sehr weit hinten am Kopf. Bei männlichen Tieren ist die Spitze der Schnauze unbehaart und mit einer auffälligen Duftdrüse versehen. Die Ohren sind klein und rund. Wie bei vielen zum Teil im Wasser lebenden Tieren liegen Augen, Ohren und Nasenlöcher hoch oben am Kopf, sodass die Tiere, wenn sie atmen oder Ausschau halten, kaum aus dem Wasser ragen.

Von dem Panama-Capybara unterscheidet sich das Capybara vor allem durch die Größe, hinzu kommen einige Merkmale des Schädels.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet umfasst nahezu ganz Südamerika östlich der Anden vom östlichen Kolumbien, Venezuela und den Guyana-Staaten über Ecuador, Peru, Brasilien, Bolivien und Paraguay bis nach Uruguay und in das nordöstliche Argentinien bis in die Provinz Buenos Aires. Es erstreckt sich damit unter anderem über die Becken des Orinoco, des Amazonas, des Rio São Francisco und des Río de la Plata, wobei das jeweilige Vorkommen sehr stark von der Temperatur und dem Vorkommen von Wasser abhängt. Nordwestlich von diesem Gebiet liegt das Verbreitungsgebiet des Panama-Capybara, das vom westlichen Kolumbien bis Panama reicht.

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Die Habitate der Capybaras sind unterschiedlich, die Tiere stellen aber einige Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie sind auf die Nähe von Seen, Tümpeln, Flüssen, Sumpfgebieten oder Mangrovenwäldern angewiesen. Außerdem benötigen sie festen Grund als Schlafplatz, idealerweise mit dichter Vegetation als Schutz. Zur Nahrungsaufnahme begeben sie sich gerne in grasbewachsene Savannengebiete. Die höchsten Populationsdichten erreichen sie in den ausgedehnten Feuchtgebieten Südamerikas wie dem Pantanal und der vom Orinoco durchflossenen Llanos-Region im Norden des Kontinents. Meist leben sie im Flachland, kommen aber auch in Gebieten bis zu 1300 Metern Seehöhe vor. Capybaras sind im Vergleich zu anderen südamerikanischen Arten gegenüber Veränderungen des Lebensraums durch Menschen relativ tolerant und können in gewissem Ausmaß auch in Gebieten überleben, die in Plantagen oder Viehweiden umgewandelt wurden. In einigen Teilen des Verbreitungsgebietes, vor allem im Bereich des Gran Chaco werden zudem Vergrößerungen des Verbreitungsgebietes registriert, da Teile des ursprünglich Trockengebiets durch Bewässerungen landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden und somit geeignete Lebensräume für das Capybara geschaffen werden.

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Capybara Lebensraum-Karte

Klimazonen

Capybara Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Capybaras sind vorwiegend dämmerungsaktiv. Sie verbringen die Hitze des Tages in Schlammlöchern oder seichtem Wasser. Zur Nachtruhe ziehen sie sich ins Dickicht zurück. Sie graben keine Baue. In Gebieten, in denen sie vom Menschen gestört werden, gehen sie allerdings zu einer nachtaktiven Lebensweise über.

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Wenn Gefahr droht, können sie schnell laufen, fliehen aber, wenn möglich, in ein Gewässer. Sie sind hervorragende Schwimmer und tauchen fast völlig unter, wobei nur die Augen und die Nasenspitze aus dem Wasser herausragen. Manchmal verbergen sie sich auch in dichter Wasservegetation. Capybaras können aber auch weite Strecken tauchend zurücklegen. Das tiefe Wasser dient ihnen nur als Fluchtraum. Die meisten Aktivitäten geschehen im seichten Wasser oder an Land.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Die Nahrung der Capybaras besteht hauptsächlich aus Gräsern, die sie auf dem Festland zu sich nehmen, gelegentlich ergänzt durch Wasserpflanzen. Manchmal fallen sie auch in Plantagen ein und fressen beispielsweise Zuckerrohr, Wassermelonen oder Mais. Die gelegentlich aufgestellte Behauptung, auch Fische gehörten zu ihrer Nahrung, ist falsch.

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Capybaras weisen im Bau ihres Verdauungssystems einige Anpassungen an ihre Ernährung auf. Dazu zählen ein länglicher Magen und ein sackförmig vergrößerter Blinddarm. Ähnlich wie einige andere Nagetiere (zum Beispiel Meerschweinchen aber auch Hasen) praktizieren sie Caecotrophie (Koprophagie), das Fressen eines speziellen Kotes: Blinddarmkot, ein weicher, klebriger Kot, dessen Material mit Hilfe spezieller Bakterien im Blinddarm fermentiert wurde, wird unmittelbar nach dem Ausscheiden erneut verzehrt. Auf diese Weise können die Tiere die schwer verdauliche, zellulosehaltige Nahrung auf bestmögliche Weise verwerten. Der endgültig verdaute Kot ist oval und trocken und wird nicht wieder aufgenommen.

Capybaras können, ähnlich den Meerschweinchen, Vitamin C nicht selbst erzeugen, daher muss der Bedarf über die Nahrung gedeckt werden. Bei Tieren in menschlicher Gefangenschaft – mit offensichtlich falscher Fütterung – sind Fälle von Skorbut beobachtet worden.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Das Männchen leitet die Begattung ein, indem es das Weibchen verfolgt, zunächst am Land, später schwimmend im Wasser. Im seichten Wasser erfolgt dann die Paarung. Nach sechs bis zehn schnellen Stößen ist der Akt vollendet. Innerhalb kurzer Zeit kann dieser Vorgang bis zu 20 Mal mit dem gleichen oder einem anderen Partner wiederholt werden.

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Die Paarung kann das ganze Jahr über erfolgen. Die meisten Geburten fallen allerdings in die Regenzeit (April bis Mai im nördlichen Südamerika und Oktober im Süden des Kontinents). Üblicherweise trägt das Weibchen einen Wurf pro Jahr aus, bei günstigen klimatischen Bedingungen können es auch zwei sein. Die Tragzeit beträgt rund 110 Tage bei der nördlichen Unterart und rund 150 Tage bei der südlichen. Capybaras sind Multiparen, die Wurfgröße beläuft sich auf durchschnittlich vier Neugeborene und kann zwischen einem und acht variieren. Die Weibchen haben zehn Zitzen, die paarweise am Bauch angeordnet sind.

Die Tiere legen keine Nester an. Die Geburt kann überall in ihrem Territorium erfolgen. Die Neugeborenen sind ausgesprochene Nestflüchter, haben ein Geburtsgewicht von rund 1,5 Kilogramm und kommen völlig behaart und bereits mit den bleibenden Zähnen zur Welt. Schon kurz nach der Geburt können die Jungtiere Gras zu sich nehmen. Mit drei bis vier Monaten werden sie endgültig entwöhnt. Beide Geschlechter erreichen die Geschlechtsreife mit rund 15 bis 18 Monaten.

Die Lebenserwartung der Capybaras beträgt in freier Natur acht bis zehn Jahre. Tiere in menschlicher Gefangenschaft können ein Alter von mehr als zwölf Jahren erreichen.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den natürlichen Feinden der Capybaras zählen vor allem Katzen wie der Jaguar, der Puma und der Ozelot, außerdem der Waldhund, aber auch Kaimane und Anakondas. Jungtiere fallen manchmal Greifvögeln wie der Harpyie und den Geierfalken (Karakaras) zum Opfer.

Populationszahl

Viele der für Capybaras geeigneten Lebensräume finden sich in intensiv zur Weidewirtschaft genutzten Gebieten. Da die Menschen für die Weidetiere Wasserquellen bereitstellen, die Anzahl der Räuber durch Bejagung minimieren und die Grasfläche durch die Rinder kurz gehalten wird, ist es in manchen Gebieten zu einer Zunahme der Wasserschwein-Population gekommen. Zählungen auf großflächigen Rinderfarmen in der Llanos-Region ergaben eine Dichte von 50 bis 300 Tieren pro Quadratkilometer.

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In Gebieten, in denen sie in kommerziellem Ausmaß gejagt werden, zum Beispiel in manchen Regionen Venezuelas, sind sie selten geworden. Auch in anderen Regionen, etwa in Peru, sind sie verschwunden oder ist ihre Anzahl drastisch gesunken. Insgesamt sind sie aber häufig und weit verbreitet, sodass sie nicht zu den bedrohten Arten zählen.

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Ökologische Nische

In bestimmten Teilen ihres Verbreitungsgebiets sind diese Tiere die einzigen großen Weidegänger, die die Vegetation des Gebiets stark beeinflussen. Andererseits sind Capybaras eine Nahrungsquelle für Jaguare, Große Anakondas, Echte Kaimane und andere Prädatoren in ihrem Lebensraum.

Lustige Fakten für Kinder

  • Das Wort 'Capybara' bedeutet in der Tupi-Sprache, die in Brasilien gesprochen wird, "jemand, der schlanke Blätter frisst".
  • Im Gegensatz zu den meisten Nagetieren können Capybaras beim Fressen die Nahrung nicht mit den Vorderfüßen festhalten. Sie sind dafür bekannt, dass sie in einer hundeähnlichen Haltung auf ihren Hüften sitzen.
  • Capybaras sind sehr gut trainierbare Tiere. In Surinam wurde ein Fall bekannt, in dem ein blinder Mann dieses Tier als Führer benutzte.
  • Junge Capybaras sind keine guten Schwimmer. Daher verbringen sie ihre Zeit meist an Land, wo sie sich im Gebüsch verstecken.
  • Die beiden markanten Vorderzähne dieses Tieres wachsen im Laufe seines Lebens ständig.
  • Capybaras verwenden verschiedene Laute als primäre Form der Kommunikation zwischen Artgenossen. Typische Rufe sind Knurren, Wiehern, Alarmbellen und Pfeifen. Baby-Capybaras sind dafür bekannt, dass sie ein konstantes, gutturales Schnurren von sich geben.
  • Wenn sie versuchen, sich zu verstecken, tauchen diese Nagetiere und bleiben bis zu 5 Minuten unter Wasser.
  • Capybaras haben zwei Arten von Duftdrüsen: ein Morrillo auf ihrer Nase und eine Duftdrüse unter ihrem Schwanz.

Coloring Pages

Referenzen

1. Capybara artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Capybara
2. Capybara auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/10300/0

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