Braunbauchamazilie
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Saucerottia castaneiventris

Die Braunbauchamazilie (Saucerottia castaneiventris) ist ein Kolibri aus der Gattung der Amazilia-Kolibris. Sie ist in Kolumbien heimisch.

Herkunft der Tiernamen

John Gould beschrieb die Braunbauchamazilie unter dem Namen Amazilius castaneiventris. Das Typusexemplar stammte aus Santafé de Bogotá und wurde ihm aus der Sammlung eines Herrn Mark zur Verfügung gestellt. Später wurde die Art der Gattung Amazilia zugeordnet. Dieser Name stammt aus einem Roman von Jean-François Marmontel, der in Les Incas, Ou La Destruction De L'Empire Du Pérou von einer Inkaheldin namens Amazili berichtete. »Castaneiventris« ist ein lateinisches Wort aus »castaneus« für »kastanienbraun« und »venter, ventris« für »Bauch«.

Aussehen

Die Braunbauchamazilie erreicht eine Größe von 9 Zentimetern. Das Männchen hat einen geraden mittelgroßen Schnabel mit einer fleischroten Basis am Unterschnabel. Die Oberseite ist bronzegrün. Kehle und Oberbrust sind glitzernd goldgrün. Unterbauch, Unterschwanzdecken und Schwanzfedern sind kastanienfarben. Die Steuerfedern weisen grünliche Ränder auf. Das Weibchen hat einen etwas helleren Bauch und ein weißes Subterminalband auf den oberen Kehlfedern. Die immaturen Vögel haben rostbraune Ränder an den Nacken- und Bürzelfedern.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Die Braunbauchamazilie ist endemisch an den Hängen der Serranía de San Lucas und in den Ostanden im nördlichen Zentralkolumbien. Am Osthang der Serranía de San Lucas wurde sie nur einmal im Jahre 1947 gefunden, alle neueren Beobachtungen stammen vom Westhang aus den Tälern von Sagamosa und Lebrija sowie aus Soatá, Boyacá und Santander in den Ostanden. Die Braunbauchamazilie bewohnt Canyons mit Buschvegetation und Ränder von Bergfeuchtwäldern in Höhenlagen von 850 bis 1500 m, selten bis 2200 m. An der Serranía de San Lucas wurde sie in einer Höhe von 120 m beobachtet.

Braunbauchamazilie Lebensraum-Karte
Braunbauchamazilie Lebensraum-Karte
Braunbauchamazilie
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Gewohnheiten und Lebensstil

Die Braunbauchamazilie ernährt sich vom Nektar verschiedener Blüten, einschließlich der Gattungen Salvia und Trichanthera. Kleine Gliederfüßer bereichern das Nahrungsangebot. Die Brutzeit ist von August bis Dezember. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, die vom Weibchen bebrütet werden.

Lebensstil
Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationszahl

Die Population wird auf 3.780 Individuen geschätzt, indem die Größe des bekannten Reviers mit der Fläche der geeigneten Lebensräume extrapoliert wird. Da jedoch viele geeignete Lebensräume von diesen nicht besetzt sind und sie nicht gleichmäßig verteilt sind, könnte dies eine Überschätzung darstellen.

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Die Braunbauchamazilie befindet sich in der dicht besiedelten Region Kolumbiens. In den letzten etwa zwanzig Jahren hat es ein expansives Wirtschaftswachstum gegeben, das auf einen Goldrausch im Jahr 1996 und auf das zunehmend profitable Geschäft mit der Abholzung zurückzuführen ist. Es werden nicht nur die Wälder abgeholzt, sondern auch Zucker- und Kaffeeplantagen an ihre Stelle gesetzt. Abnehmende Lebensräume, zunehmende Umweltverschmutzung und Tierwanderungen begleiten diese neuen Industrien. Obwohl diese Unternehmen der kolumbianischen Wirtschaft zugute kommen, stellen sie die bei weitem größte Bedrohung für den Lebensraum des bedrohten Vogels dar.

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Erhaltung

BirdLife International schätzt den Bestand der Braunbauchamazilie auf zwischen 1000 und 2500 Exemplare. Die Braunbauchamazilie lebt in einem einschränkten Verbreitungsgebiet, das durch Überweidung und Brandrodung gefährdet ist. Der Großteil des Osthanges der Serranía de San Lucas war 1996 besiedelt und durch landwirtschaftliche Nutzung und Kokaanbau verändert worden. Weiters ist ihr Lebensraum durch Zuwanderung, eine Öl-Pipeline und die Bergbauindustrie bedroht. Die Braunbauchamazilie ist in Anhang II des CITES-Abkommens gelistet.

Referenzen

1. Braunbauchamazilie artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Braunbauchamazilie
2. Braunbauchamazilie auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22687614/156112287

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