Lisztaffe
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Saguinus oedipus
Populationsgrösse
6,000
Lebensdauer
13-23 years
Höchstgeschwindigkeit
40
25
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
260-380
9.2-13.4
goz
g oz 
Länge
20.8-26
8.2-10.2
cminch
cm inch 

Der Lisztaffe (Saguinus oedipus) ist eine Primatenart aus der Familie der Krallenaffen. Der gebräuchliche deutschsprachige Name karikiert die Ähnlichkeit seiner Haartracht mit der des österreichisch-ungarischen Komponisten Franz Liszt.

Ta

Tagaktiv

Al

Allesfresser

Ba

Baumbewohner

Ne

Nesthocker

Re

Revier

Te

Terrestrisch

Mo

Monogam

So

Sozial

Do

Dominanzhierarchie

Ke

Keine Tierwanderung

C

beginnt mit

Aussehen

Lisztaffen erreichen eine Kopfrumpflänge von 21 bis 26 Zentimetern, der Schwanz ist mit 33 bis 41 Zentimetern länger als der Körper. Das Gewicht beträgt 300 bis 450 Gramm. Ihr Fell ist am Rücken und an den Schultern braun, am Bauch und an den Gliedmaßen weißlich-gelb gefärbt. Wie bei allen Krallenaffen befinden sich an den Fingern und Zehen (mit Ausnahme der Großzehe) Krallen statt Nägeln. Der lange Schwanz ist an der Wurzel rötlich-braun und wird zur Spitze hin schwarz. Herausragendstes Kennzeichen sind die langen, weißen Haare, die vom Kopf über die Schultern hängen.

Verteilung

Erdkunde

Lisztaffen sind ausschließlich im nordwestlichen Kolumbien beheimatet, wo sie in der Region an der Karibikküste vorkommen. Ihr Lebensraum sind Wälder, wobei sie sowohl in Regenwäldern als in trockeneren Waldformen zu finden sind. Sie sind dabei auf Gebiete mit dichtem Unterholz angewiesen.

Lisztaffe Lebensraum-Karte
Lisztaffe Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Wie alle Krallenaffen sind die Lisztaffen tagaktive Baumbewohner. Im Geäst bewegen sie sich auf allen vieren oder springend fort.

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Diese Tiere leben in Gruppen von drei bis neun Tieren zusammen, die aus einem dominanten, monogam lebenden Paar, ihrem Nachwuchs und meist noch anderen untergeordneten jüngeren Tieren bestehen. Eine Gruppe bewohnt ein Revier von 7 bis 10 Hektar Größe, welches mit Drüsensekreten markiert wird. Eindringlinge aus anderen Gruppen schüchtern sie ein, indem sie ihren Anal- und Genitalbereich deutlich zur Schau stellen.

Die Nahrung der Lisztaffen besteht überwiegend aus Insekten und Früchten, daneben nehmen sie auch kleine Wirbeltiere und Baumsäfte zu sich.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Als Allesfresser verzehren die Lisztaffen eine Vielzahl von Nahrungsmitteln, von Früchten, Säften, Blüten, Blättern und Nektar bis hin zu Insekten, Spinnen, Eidechsen, kleinen Baumfröschen und Vogeleiern.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Üblicherweise pflanzt sich nur das dominante Paar einer Gruppe fort. Zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach rund 140-tägiger Tragzeit zwei Jungtiere zur Welt. In erster Linie kümmert sich der Vater um den Nachwuchs, er trägt ihn auf seinem Rücken und bringt ihn der Mutter nur zum Säugen. Auch die anderen Gruppenmitglieder kümmern sich um die Jungtiere. Nach rund drei Monaten sind die Jungen entwöhnt, ihre Geschlechtsreife erlangen Weibchen nach 18 und Männchen nach 24 Monaten. Die Lebenserwartung liegt bei ungefähr 10 Jahren.

POPULATION

Populationsgefährdung

In den 1960er- und 1970er-Jahren wurden tausende Tiere gefangen und als Labortiere in die USA exportiert. Diese Praxis ist heute verboten, stattdessen stellt die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraums das größte Problem dar. Es gibt drei Schutzgebiete, die Umsetzung des Artenschutzes ist aber oft nicht gewährleistet. Die IUCN schätzt, dass in den letzten 18 Jahren (drei Generationen) die Gesamtpopulation um über 80 % zurückgegangen ist und listet die Art als „vom Aussterben bedroht“ (critically endangered). Die Gesamtpopulation beläuft sich auf rund 6000 Tiere, davon 2000 ausgewachsene.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Lisztaffen auf 6.000 Individuen, darunter etwa 2.000 ausgewachsene Tiere. Gegenwärtig wird diese Art als vom Aussterben bedroht (CR) eingestuft und ihre Zahl nimmt weiter ab.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Finger und Zehen des Lisztaffen sind mit scharfen Nägeln ausgestattet, während die Halluzinationen flache Nägel aufweisen. Der lange Schwanz dieses Tieres ist nicht greifbar.
  • Lisztaffen sind strikt baumbewohnende Tiere. Wegen der zahlreichen terrestrischen Prädatoren in ihrem Verbreitungsgebiet sind sie nur in den Bäumen in Sicherheit. Daher steigen diese Tiere nicht hinab, um Wasser zu trinken, sondern holen sich die benötigte Feuchtigkeit aus ihrer Nahrung (z.B. Früchte, Blätter usw.) sowie aus Regentropfen und Tau.
  • Eine Gruppe dieser Primaten kann einen lauten Lärm machen. Bei der Kommunikation untereinander verwenden sie bis zu 38 verschiedene Vokalisationen, die Freude, Neugier, Angst, Alarm und Verspieltheit ausdrücken.
  • Wenn sie aufgeregt sind oder Gefahr spüren, versuchen diese Tamarine, größer auszusehen, als sie sind, indem sie die Haare auf ihrem Kopfscheitel aufstellen und sich in voller Länge hinstellen.
  • Die Säuglinge dieser Art werden von allen Mitgliedern ihrer Geburtsgruppe gemeinsam betreut, einschließlich der erwachsenen 'Helfer', die die notwendigen Erziehungsfähigkeiten erlernen müssen, bevor sie selbst Nachwuchs bekommen.

Coloring Pages

Referenzen

1. Lisztaffe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Lisztaffe
2. Lisztaffe auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/19823/0

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