Die Wüsten-Buschratte (Neotoma lepida) ist ein Nagetier in der Gattung der Amerikanischen Buschratten, das im Westen Nordamerikas vorkommt.
Na
NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
Te
Temporaler SpezialistAls temporaler Spezialist wird eine Tierart bezeichnet, die in Bezug auf den circadian genannten, vierundzwanzigstündigen Rhythmus von Tag- und Nac...
Pf
PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
Bl
BlattfresserIn der Zoologie ist ein Blattfresser ein Pflanzenfresser, der sich auf das Fressen von Blättern spezialisiert hat. Reife Blätter enthalten einen ho...
Kö
KörnerfresserDer Raub von Samen, oft auch als Körnerfresserei bezeichnet, ist eine Art der Interaktion zwischen Pflanzen und Tieren, bei der Körnerfresser (Same...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
La
LaufEin cursorialer Organismus ist ein Organismus, der speziell an das Laufen angepasst ist. Ein Tier kann als flüchtig gelten, wenn es die Fähigkeit h...
Ne
NesthockerVe
VerbissAls Verbiss bezeichnet man das Abbeißen von Knospen, Blättern oder Zweigen vor allem an landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich erwünschten Pfl...
Zo
ZoochorieIn
InselendemischRe
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
Viviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Po
PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
So
SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
D
beginnt mitDie Art erreicht eine Gesamtlänge von 225 bis 383 mm, inklusive eines 95 bis 185 mm langen Schwanzes, sowie ein Gewicht von 100 bis 190 g. Die Länge der Hinterfüße beträgt 28 bis 41 mm und die Ohren sind 23 bis 25 mm lang. Das Fell der Wüsten-Buschratte hat eine graue Grundfarbe mit unterschiedlichen Variationen zwischen den verschiedenen Populationen. Im Unterschied zur Weißkehl-Buschratte (Neotoma albigula) besitzen die Haare an der Kehle eine dunkle Basis. Das Haarkleid des Schwanzes ist offen, obwohl es sehr dicht erscheint. Der Schwanz ist oberseits dunkelgrau und an der Unterseite hellgrau. Die Wüsten-Buschratte hat weiße Haare auf der Oberseite der Füße. Ein weiteres Merkmal ist der lange und dünne Penisknochen bei Männchen.
Das Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Oregon und südwestlichen Idaho sowie vom westlichen Colorado über Utah und Nevada bis zum westlichen Arizona, Kalifornien und zur mexikanischen Halbinsel Niederkalifornien. Wie der deutsche Name andeutet, kann die Art hauptsächlich in Wüsten wie der Colorado-Wüste, der Mojave-Wüste und der Trockenlandschaft des Großen Beckens angetroffen werden. Die spärliche Vegetation besteht meist aus Büschen wie Artemisia californica, Salvia mellifera, Weißer Salbei, Eriogonum fasciculatum, Heteromeles arbutifolia oder Rhus integrifolia. Weiterhin kommen Sukkulenten wie Opuntien und Palmlilien vor.
Die Wüsten-Buschratte legt ihr Nest in den genannten Pflanzen oder in Felsspalten an. Sie ist vorwiegend nachtaktiv und gelegentlich dämmerungsaktiv. Das Nest wird aus Zweigen, anderen Holzsplittern, Teilen von Kakteen und Steinchen gebaut. Es dient als Ruheplatz, als Vorratslager sowie als Schutz vor Feinden. Oft teilt die Wüsten-Buschratte ihr Revier mit anderen Buschratten, wie der Weißkehl-Buschratte oder der Mexikanischen Buschratte (Neotoma mexicana). Die Nahrung besteht unter anderem aus frischen Trieben und Blättern, Kaktusfrüchten, Samen und Pflanzen der Gattung Meerträubel sowie der Gattung Tragant. Die benötigte Flüssigkeit kommt vorwiegend von Sukkulenten.
Mit Abweichungen abhängig von der geografischen Verbreitung reicht die Fortpflanzungszeit von Oktober bis Mai. Bei Weibchen sind bis zu fünf Würfe pro Jahr möglich, wobei zwei am häufigsten vorkommen. Nach 30 bis 36 Tagen Trächtigkeit werden bis zu fünf Nachkommen geboren. Bei Würfen mit zwei Jungtieren werden diese etwa 21 Tage gesäugt, wobei die Säugungsdauer bei vier Nachkommen auf etwa 36 Tage ansteigt. Weibchen entwickeln nach etwa drei Monaten ein Paarungsverhalten.
Wüsten-Buschratten sind Pflanzenfresser und Körnerfresser. Sie ernähren sich von Bohnen und Blättern von Mesquite, von Wacholder und von Teilen der verfügbaren Kakteen. Sie fressen auch Kreosot-Büsche, Disteln, Ephedra, Senfpflanzen, Salbeibüsche und Buchweizen. Wüsten-Buschratten fressen auch andere grüne Vegetation, Samen, Früchte, Eicheln und Pinienkerne.
Über das Paarungssystem der Wüsten-Buschratten gibt es nur wenige Informationen. Diese Tiere paaren sich im Frühjahr und Sommer. Die Weibchen bringen nach einer Tragezeit von 30-36 Tagen einen Wurf von bis zu 5 Jungen zur Welt. Die Jungtiere wiegen bei der Geburt etwa 10 g (0,35 oz) und sind blind, wobei nur die Spitzen ihrer Haare sichtbar sind. Ihre Augen öffnen sich nach etwa zehn Tagen. Die Jungtiere werden im Alter von etwa 4 Wochen entwöhnt und sind im Alter von 2-3 Monaten bereit, sich fortzupflanzen.
Für den Gesamtbestand liegen keine Bedrohungen vor. Mehrere abgeschiedene Populationen auf kleinen mexikanischen Inseln sind jedoch ausgestorben. Die noch vorhandenen Bestände auf anderen kleinen Inseln sind durch Landschaftsveränderungen oder durch eingeführte Feinde wie Hauskatzen bedroht. Die IUCN listet die Wüsten-Buschratte als nicht gefährdet (Least Concern).
Laut der Roten Liste der IUCN ist die Wüsten-Buschratte in ihrem gesamten bekannten Verbreitungsgebiet häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Der Bestand dieser Art ist heute stabil und sie wird auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.