Glitzeramazilie, Grünkehlamazilie
Die Glitzerkehlamazilie (Amazilia fimbriata, auch unter dem Synonym Chionomesa fimbriata), manchmal auch Glitzeramazilie oder auch Grünkehlamazilie genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Kolumbien, Venezuela, Guyana, Suriname, Französisch-Guayana, Brasilien, Ecuador, Peru und Bolivien umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.
Johann Friedrich Gmelin beschrieb die Glitzerkehlamazilie unter dem Namen Trochilus fimbriatus. Als Fundort des Typusexemplars gab er Cayenne an. Im Jahr 1843 führte René Primevère Lesson den neuen Gattungsnamen Amazilia für den Goldmaskenkolibri, den Streifenschwanzkolibri, die Zimtbauchamazilie (Syn: Ornysmia cinnamomea), den Blaukehl-Sternkolibri (Syn: Ornymia rufula) und die Longuemare-Sonnennymphe ein. Die Rostbauchamazilie (Amazilia amazilia) erwähnte er nicht. Der Name stammt aus einem Roman von Jean-François Marmontel, der in Les Incas, Ou La Destruction De L'empire Du Pérou von einer Inka Heldin namens Amazili berichtete. Der Artname »fimbriata« leitet sich vom lateinischen »fimbriatus, fimbriae« für »umsäumt, umsäumen, angrenzen« ab. »Elegantissima« ist das lateinische Wort für »sehr fein«. »Apicalis« bedeutet »apikal, spitzenwärts«. »Fluviatilis« kann vom lateinischen »fluvius, fluere« für »Fluss, fließen« abgeleitet werden. »Laeta« hat seinen Ursprung im lateinischen »laetus« für »hell, freudig«. »Nigricauda« ist ein lateinisches Wortgebilde aus »niger« und »cauda« für »schwarz« und »Schwanz«. »Tephrocephala« leitet sich vom griechischen »tephros τεφρος« für »aschfarben« und »cephalos κεφαλη« für »-köpfig« ab.
»Distans« leitet sich vom lateinischen »distantis, distare« für »entfernt, auseinander sein« ab. »Obscuricauda« ist ein lateinisches Wortgebilde aus »obscurus« und »cauda« für »dunkel« und »Schwanz«. »Maculicaudus« setzt sich aus »macula« und »cauda« zusammen, wobei »macula« »Fleck« bedeutet. Schließlich leitet sich »alia« von »alius« für »ein Weiterer, unterschiedlich« ab.
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beginnt mitDie Glitzerkehlamazilie erreicht eine Körperlänge von etwa 8 bis 12 cm bei einem Gewicht von 3,5 bis 6,2 g. Das Männchen hat einen geraden, mittelgroßen Schnabel, wobei der Oberschnabel schwarz und der Unterschnabel blassrosa mit schwarzen Flecken ist. Die Oberseite ist bronzegrün. Der Hals und die Brust glitzern golden grün, selten mit einem türkisen Schimmer. Die Mitte des unteren Brustteils und der Bauch sind weiß. Die Unterschwanzdecken sind weiß mit bräunlicher Mitte. Der Schwanz ist bronzegrün bis schwärzlich bronzefarben. Die Weibchen besitzen eine weiße subterminale Binde an den Kehlfedern. Die äußersten Steuerfedern haben grüne Flecken. Juvenile Glitzerkehlamazilien sind weniger weiß am Bauch und so wirkt die Färbung eher gräulich braun.
Üblicherweise findet man die Vögel häufig in offenen bis halboffenen Gebieten mit wenig Vegetation. Normalerweise sind sie nicht im Inneren oder in der Nähe von dichten Wäldern zu finden. Ihr Habitat variiert von trockenen und feuchten Wäldern über Waldränder, Galeriewälder, Sekundärvegetation, offene Wälder, Savannen, Gestrüpp bis zu Plantagen und Gärten. In Zentralbrasilien sind sie typische Bewohner von Caatinga und niedriger Vegetation, die als Capoeira bezeichnet wird. Ebenso findet man sie in den Mangroven entlang der Atlantikküste. Sie halten sich in Höhen zwischen dem Meeresspiegel und 1100 Meter auf, meist aber unter 500 Meter.
Meist fliegen die Vögel blühende Bäume in den unteren Straten sehr nahe am Boden an. Oft sitzen sie dabei auch dort und nehmen gleichzeitig ihren Nektar zu sich. Sie holen sich ihren Nektar von einer weiten Bandbreite von Pflanzen. Als Trapliner fliegen sie regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten an. Die Bandbreite der Pflanzen reicht von Bromeliengewächse über Hülsenfrüchtler, Passionsblumengewächse, Helikonien, Malvengewächse, Silberbaumgewächse, Kakteengewächse bis Rötegewächse. In Gärten sieht man sie auch oft an kräuterartigen Blüten wie Malvaviscus, Abutilon, Genipa oder Stachytarpheta. Außerdem gehört der Blütennektar von Inga, Zitruspflanzen und Thunbergien zu ihrer Nahrungsquellen. Zusätzlich jagt sie Insekten wie kleinere Fliegen aus der Gattung der Zweiflügler sowie Käfer.
Ihr kelchförmiges Nest platziert die Glitzerkehlamazilie auf einem horizontalen Ast, selten zwischen einer Astgabel. Das Nest besteht aus Pflanzenwolle, Spinnweben und Flechten. Meist ist es weniger als 4 Meter vom Boden entfernt, gelegentlich weniger als 1 Meter, sehr selten auch einmal bis zu 8 Meter hoch angebracht. Ein Nest der Unterart A. f. nigricauda wurde im Gestrüpp entdeckt und bestand aus Rohrkolben- und Bromelienkapok und einer Mischung aus verschiedenen Blättern. Die Nester sind ca. 60 mm hoch. Der Außenradius beträgt ca. 40 mm, der Innenradius ca. 22 mm bei einer Nesttiefe von ca. 18 mm. Der Bau des Nestes dauert etwa 6 bis 12 Tage. Die zwei Eier, die gelegt werden, sind ca. 13,5 × 8,8 mm groß. Die Inkubationszeit beträgt 14 bis 17 Tage. Mit ca. 18 bis 22 Tagen werden die Nestlinge flügge. Bei der Glitzerkehlamazilie kann es bis zu zwei Bruten pro Jahr kommen. In Guyana und im Nordosten Brasiliens brütet sie das ganze Jahr, in Zentralbrasilien von November bis Februar und im Osten Brasiliens von November bis April.