Kropfgazelle
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Gazella subgutturosa
Populationsgrösse
42-49 Thou
Lebensdauer
12-20 years
Gewicht
17.5-43
38.5-94.6
kglbs
kg lbs 
Länge
940-1260
37-49.6
mminch
mm inch 

Die Kropfgazelle (Gazella subgutturosa) ist eine asiatische Gazellenart aus der Familie der Hornträger (Bovidae). Sie verdankt ihren Namen einem knorpelartig verdickten Kehlkopf der Männchen zur Erhöhung der Lautstärke der Brunftrufe.

Aussehen

Die meisten Unterarten sind hellbraun bis sandfarben. Die Unterseite ist stets heller. Eine Gesichtsmaske ist nur bei jüngeren Tieren deutlich zu erkennen. Kropfgazellen sind etwas robuster als andere Gazellen und erreichen eine Schulterhöhe von 50–65 cm und ein Gewicht von 30–40 kg. In der Regel besitzen nur die Böcke die leierförmig nach hinten gebogenen Hörner. Die Weibchen sind normalerweise hornlos. Die Kropfgazellen gehören zu den weltweit schnellsten Landsäugetieren. Sie erreichen an die 70 km/h.

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Verteilung

Erdkunde

Von allen Arten der Gattung Gazella dringt die Kropfgazelle am weitesten nach Norden vor. Sie bewohnt die Steppen und Halbwüsten von Transkaukasien, Palästina und Arabien über Iran, Aserbaidschan und Turkestan bis in die Wüste Gobi und Nordchina.

Gewohnheiten und Lebensstil

Da die Kropfgazelle weiter im Norden lebt als andere Gazellen, ist sie stärker von Jahreszeiten abhängig und kennt im Gegensatz zu ihren südlicheren Verwandten eine feste Brunftperiode. Ab September sammeln die starken Böcke jeweils einige Weibchen um sich und verteidigen diese gegen Nebenbuhler. Wenige Wochen später schließen sich die Weibchen wieder zu größeren Herden zusammen und die Männchen verlassen deren Gesellschaft. Anfang Winter verlassen sie in den nördlichen Regionen des Verbreitungsgebietes die verschneiten Zonen und sammeln sich in wärmeren Tälern mit geringeren Niederschlägen. Während des Winters bilden sie zeitweise große Herden.

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Die Populationen aus Syrien wanderten einst jeden Herbst Richtung Süden nach Saudi-Arabien und kehrten im Frühling in die Nähe des Euphrat zurück, um ihre Kitze zu gebären. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gazellenarten sind Zwillingsgeburten nicht selten. Kropfgazellen ernähren sich vielseitig von Gräsern, Kräutern, Blättern und Trieben.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Kropfgazellen sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von verschiedenen Gräsern und Kräutern und können lange Zeit ohne Wasser auskommen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Kropfgazellen sind polygyn, was bedeutet, dass sich ein Männchen während der Brutzeit mit mehr als einem Weibchen paart. Wenn die Paarungszeit beginnt, versammeln sich Weibchen und Jungtiere in Herden, während erwachsene Männchen solitär bleiben. Kropfgazellen brüten von November bis Januar. Während dieser Zeit werden die Männchen sehr territorial; sie bewachen und markieren ihre Reviere mit Kot, Urin und mit Sekreten aus den präorbitalen Drüsen. Sie können auch mit ihren Gehörnen oder Vorderbeinen über den Boden kratzen. Die Männchen locken die Weibchen mit Hilfe von Balzritualen an, zu denen das Strecken des Halses, das Aufrichten der Nase und das Treten der Vorderbeine gehören. Sie können auch Pheromone freisetzen. Trächtige Weibchen verlassen die Herde, bevor sie gebären. Die Trächtigkeit dauert etwa 5 oder 6 Monate. Weibchen bringen in der Regel Zwillinge zur Welt; junge und alte Weibchen haben in der Regel ein einziges Kalb. Die Neugeborenen sind voll entwickelt und können bald nach der Geburt stehen. In den ersten 2 Wochen liegen die Kälber versteckt an einem bewachsenen Ort, während ihre Mutter in der Nähe nach Nahrung sucht. Sie werden innerhalb von 3-6 Monaten gesäugt, können aber bereits im Alter von 4-6 Wochen nach Nahrung suchen und Wasser trinken. Die Kälber werden im Alter von 6 Monaten entwöhnt und werden völlig unabhängig von ihrer Mutter. Die Weibchen werden mit 5-12 Monaten fortpflanzungsfähig, während die Männchen ihre Geschlechtsreife im Alter von 10-12 Monaten erreichen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Kropfgazellen sind durch illegale Jagd und den Verlust ihres Lebensraums bedroht. Sie werden wegen ihres Fleisches und wegen Trophäen gejagt. Die Gazellen verlieren ihren Lebensraum durch die Bebauung und die Umstellung auf die Landwirtschaft. Außerdem müssen sie mit einer zunehmenden Zahl von Hausrindern um Weidegänger konkurrieren. In Zentralasien leiden Kropfgazellen unter dem strengen Winterwetter.

Populationszahl

Es gibt Hinweise darauf, dass bereits im Neolithikum Kropfgazellen mit Hilfe sogenannter Wüstendrachen stark bejagt wurden. Damit geriet die Art an sich unter Druck. In manchen Regionen, wie dem fruchtbaren Halbmond, brachen bereits in dieser Zeit die Bestände vollständig zusammen. Um 1900 bewohnten schätzungsweise noch eine Million Kropfgazellen die Steppenlandschaften in Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan und Kirgisistan. Durch den vermehrten Einsatz von Feuerwaffen seit den 1940er-Jahren nahmen die Bestände in dieser Region bis heute auf weniger als 50.000 Tiere ab. Die meisten dieser verstreuten Populationen sind kleine, isolierte Herden. Darüber hinaus leben in der Mongolei noch etwa 100.000 Kropfgazellen. Auch in Nordwest-China, Teilen des Iran und des Kaukasus gibt es ebenfalls noch größere Bestände. Die Herden, die man auf einigen Inseln im Kaspischen Meer und dem Persischen Golf findet, gehen wahrscheinlich auf eingeführte Tiere zurück. Nach IUCN-Angaben wurde der Gesamtbestand 2001 auf 120.000 bis 140.000 Tiere geschätzt, hat aber seitdem stark abgenommen. Die Kropfgazelle wird daher als "gefährdet" eingestuft.

Ökologische Nische

Kropfgazellen beeinflussen das Ökosystem ihres Lebensraums aufgrund ihrer pflanzenfressenden Ernährung, da sie verschiedene Pflanzenarten abweiden. Sie können auch die lokalen Populationen von Prädatoren beeinflussen.

Referenzen

1. Kropfgazelle artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kropfgazelle
2. Kropfgazelle auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/8976/50187422

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