Strichelhakenschnabel
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Diglossa major

Der Strichelhakenschnabel (Diglossa major) ist eine Vogelart aus der Familie der Tangaren (Thraupidae), die in Venezuela und Brasilien verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Herkunft der Tiernamen

Die Erstbeschreibung des Strichelhakenschnabels erfolgte 1849 durch Jean Louis Cabanis unter dem wissenschaftlichen Namen Diglossa major. Das Typusexemplar stammte aus dem Roraima-Gebirge und wurde von Moritz Richard Schomburgk gesammelt. Bereits 1832 führte Johann Georg Wagler den neuen Gattungsnamen Diglossa für den Zimtbauch-Hakenschnabel (Diglossa baritula) ein. Dieser Name setzt sich aus »di-, dis, duo δι-, δις, δυο« für »doppelt, zweifach, zwei« und »glōssa γλωσσα« für »Zunge« zusammen. Der Artname »major« leitet sich vom lateinischen »maior, maioris, magnus« für »größer, groß« ab. »Gilliardi« ist Ernest Thomas Gilliard gewidmet, der das Typusexemplar gesammelt hatte. »Chimantae« bezieht sich auf den Chimantá-Tepui, dem Ort an dem das Typusexemplar gefunden wurde. »Disjuncta« hat seinen Ursprung im lateinischen »disiunctus, disiungere« für »unterschiedlich, unterscheiden«.

Aussehen

Der Strichelhakenschnabel erreicht eine Körperlänge von etwa 17,3 cm bei einem Gewicht von ca. 17,5 bis 26,0 g. Er ist der größte aller Hakenschnäbel, sehr dunkel und mit langem Schwanz. Der helle blaugraue Schnabel ist deutlich dick an der Basis mit einem starken Haken an der Spitze. Der Schnabelfirst ist schwärzlich. Der vordere Oberkopf, die Zügel, der Bereich um die Augen und am Kinn sind schwarz und formen eine Maske. An den Ohrdecken geht dies ins bläulich-schieferfarbene über. Der Bartbereich ist mit bläulich-weißen Streifen gefleckt. Ansonsten ist die Oberseite bläulich glänzend schieferfarben. Vom hinteren Oberkopf bis zu den Oberschwanzdecken durchziehen unauffällige silberblaue Streifen die Federschäfte. Die kleineren und mittleren Oberflügeldecken sind bläulich mit nur einigen hellen Schaftstrichen. Die größeren Oberflügel- und Handdecken sind matt schwarz. Die Flugfedern und der Schwanz sind schwärzlich mit engen undeutlichen weißen Säumen. Die Kehle und die Unterseite ist blass schiefergrau mit einem minimalen Blauschimmer und hat nur wenige undeutliche blasse Schaftstriche. Die Unterschwanzdecken sind ockerrotbraun. Die Iris ist braun bis tief rotbraun. Die Beine sind dunkel schwarz. Beide Geschlechter ähneln sich. Halbwüchsige Jungtiere sind auf der Oberseite dunkelbraun und graubraun mit matten weißen Strichen auf der Unterseite. Der Bartstrich ist schwarz gefleckt, die Unterschwanzdecken kastanienfarben.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Der Strichelhakenschnabel bevorzugt die Ränder und mittleren und oberen Ebenen feuchter und nasser Bergwälder, verkrüppelter Wolken- und Nebelwald, dichte, moosige Sekundärvegetation und speziell von Schwarzmundgewächsen dominierte Sekundärvegetation auf weißem Sandboden. Er ist in Höhenlagen von 1400 bis 2850 Metern in Venezuela unterwegs, meist aber in den oberen Höhenlagen. Sonst ist er über 1800 Meter zu finden. In Guyana ist er auch schon in einer Höhe von 1200 Metern beobachtet worden. In der Sierra de Lema ist er nur bis 1500 Meter über Meereshöhe unterwegs.

Strichelhakenschnabel Lebensraum-Karte
Strichelhakenschnabel Lebensraum-Karte
Strichelhakenschnabel
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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Strichelhakenschnabel ernährt sich von Nektar und Insekten. Zur Brut bildet er Paare, sonst ist er allein unterwegs: Meist mischt er sich nicht unter andere Gruppen. Sein Futter sucht er in den Straten von Augenhöhe bis in die Baumkronen, doch eher in den oberen Straten. Er gilt als aktiver Zeitgenosse, der regelmäßig mit den Flügeln flattert und ruhelos an den Blättern der Pflanzen unterwegs ist. Um an Nektar zu gelangen durchbohrt er Blütenkronen an ihrer Basis, holt sich diesen aber auch direkt von kürzeren Blüten. Hier könnte er auch nach Insekten suchen. Sein Augenmerk ist besonders auf baumartige Bromelien gerichtet.

Paarungsgewohnheiten

Das Nest des Strichelhakenschnabels wird als offener Kelch aus Gras und Moos beschrieben, das an Felsen angebracht wird, meist an überhängenden Decken und weniger als 0,4 Meter über dem Boden. Mehr Information und Forschung zur Brutbiologie wäre wünschenswert, da z. B. andere Mitglieder der Gattung zum Bau auch Farne oder kleinere Wurzeln verwenden.

Referenzen

1. Strichelhakenschnabel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Strichelhakenschnabel
2. Strichelhakenschnabel auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22723690/132023571
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/354909

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