Dunkelrote ara
Der Grünflügelara oder Dunkelrote Ara (Ara chloroptera) ist eine Vogelart aus der Familie der Eigentlichen Papageien (Psittacidae).
Grünflügelaras zählen mit einer Körperlänge von bis zu 90 cm zu den größten Papageienarten. Ihr Gefieder ist hauptsächlich rot. Das weiße, nackte Gesicht ist mit kleinen roten Federstricheln besetzt. Die Iris ist hellgrau bis elfenbeinfarben. Die Flügel sind blau, die mittleren, namensgebenden Flügeldecken grün. Die oberen Schwanzdeckfedern sind bläulich, die Schwanzfedern rot, zur Spitze hin blau gefärbt. Der Schnabel ist wie bei den meisten Aras groß. Der Oberschnabel ist elfenbeinfarben mit dunkleren Schnabelklingen, der Unterschnabel schwarz gefärbt. Die kräftigen, zum Klettern geeigneten Füße weisen graue Farbtöne auf.
Grünflügelaras weisen keinen Geschlechtsdimorphismus auf, d. h. Männchen und Weibchen lassen sich äußerlich nicht unterscheiden. Das Geschlecht kann mittels Endoskopie bestimmt werden. In menschlicher Obhut werden den Aras sogenannte Transponderchips injiziert, auf denen Daten wie Geschlecht, Geburtstag etc. gespeichert sind.
Grünflügelaras sind im nördlichen Südamerika weit verbreitet anzutreffen. Man findet sie in Brasilien, außer im äußersten Süden und Osten; in Nord-Paraguay, Ost-Bolivien, Ost-Peru, Ost-Kolumbien und im Norden bis Panama; außerdem in Süd-Venezuela, Trinidad und Tobago, Guayana, Surinam und Französisch-Guayana. Das Verbreitungsgebiet deckt sich in etwa mit dem des Gelbbrustaras.
Der Grünflügelara bewohnt tropische Tiefländer entlang von Flüssen und Waldrändern.
Grünflügelaras sind soziale Vögel, die sowohl in Paaren als auch in Familien oder kleinen Schwärmen von 6-12 Individuen leben. In Fütterungsbäumen und an Lehmlecken können diese Vögel jedoch gelegentlich in noch größeren Schwärmen beobachtet werden, die sich mit anderen Aras vermischen und viel Lärm machen, wobei jeder Vogel seine volle Stimmlage demonstriert. Grünflügelaras sind tagaktiv und verbringen die meiste Zeit unter dem dichten Blätterdach des Regenwaldes, wo sie Unterschlupf finden, sich sozialisieren und fressen. Sie verbringen auch viel Zeit damit, miteinander zu spielen und sich gegenseitig das Gefieder zu putzen, um Läuse und Zecken aus den Federn zu entfernen. Wenn Sie 3 oder 4 Aras zusammen sehen, handelt es sich wahrscheinlich um ein Paar und seine Jungen. Diese Vögel sind extrem scheu und werden nur selten im Laub gesehen. Wenn der Vogel Gefahr wittert, fliegt er sofort los und stößt dabei laute Schreie aus.
Grünflügelaras ernähren sich hauptsächlich von Früchten und Nüssen, speziell von Uxi (Endopleura uchi), Jatoba (Hymenaea spec.) und Paranüssen (Bertholletia excelsa).
Der Beginn der Brutsaison variiert von Ende November im Süden bis Februar/März im Norden des Verbreitungsgebietes. Das Gelege besteht gewöhnlich aus bis zu drei Eiern, die etwa 28 Tage bebrütet werden. Nach 90 bis 100 Tagen verlassen die Jungen die Bruthöhle.
Die Abholzung ist eine der größten Bedrohungen für diese Art, die zum Verlust ihres natürlichen Lebensraums führt. Der Vogel wird von den einheimischen Stämmen wegen seines bunten Gefieders häufig gejagt. Zusammen mit anderen Papageienarten wurde dieser Vogel für den Tierhandel gefangen. Gegenwärtig ist dieser Ara durch CITES II geschützt, das seinen Fang und Handel verbietet. Und schließlich ist der Grünflügelara heute in einigen Teilen seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets, z.B. in Argentinien, ausgestorben.
Laut der Roten Liste der IUCN beträgt die Gesamtpopulation des Grünflügelaras 50.000-499.999 ausgewachsene Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.
Grünflügelaras ernähren sich von einer Vielzahl von Baumfrüchten und spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Samen dieser Früchte, wodurch viele Baumarten erhalten werden.