Kappensäger
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Lophodytes cucullatus
Populationsgrösse
270-390 Thou
Lebensdauer
11-13 years
Höchstgeschwindigkeit
81
50
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
453-879
16-31
goz
g oz 
Länge
40-49
15.7-19.3
cminch
cm inch 
Spannweite
60-66
23.6-26
cminch
cm inch 

Der Kappensäger (Lophodytes cucullatus) ist eine Art aus der Familie der Entenvögel. Innerhalb dieser Familie wird er gelegentlich der Gattung Mergus zugerechnet. Auch Carl von Linné, der den Kappensäger 1758 das erste Mal wissenschaftlich beschrieb, ordnete ihn noch als Mergus cucullatus den Sägern zu. Ludwig Reichenbach stellte ihn 1853 in eine eigene Gattung namens Lophodytes, deren einziger Vertreter der Kappensäger ist.

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Namensgebend für den Vogel ist die auffällige Federholle. Sie ist bei beiden Geschlechtern vorhanden, beim ausgewachsenen Männchen jedoch auffällig schwarzweiß gefärbt.

In Europa ist der Kappensäger ein sehr seltener Irrgast. Er wird vor allem in Großbritannien und Irland beobachtet. Für Mitteleuropa gibt es keine zweifelsfreien Beobachtungen von Wildvögeln. Bei nahezu allen Beobachtungen wird unterstellt, dass es sich um Gefangenschaftsflüchtlinge handelt.

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Aussehen

Wie bei vielen anderen Arten aus der Familie der Entenvögel zeigt das Gefieder einen starken Geschlechtsdimorphismus. Das Weibchen ist mit seinem graubraunen Gefieder und der kurzen rötlich braunen Federholle unauffällig gefiedert. Die Iris ist rotbraun, der Schnabel gelblich grau. Weibchen wiegen im Schnitt etwa 550 Gramm und sind damit leichter als die Männchen, die ein durchschnittliches Gewicht von etwa 650 Gramm erreichen.

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Im Brutkleid weist das Männchen am Kopf eine sehr große Federholle aus, die aus überwiegend weißen Federn besteht, die außen schwarz abgesetzt sind. Zwei Federn der inneren Armschwingen sind außerdem zu schwarzweißen Schmuckfedern verlängert. Das Brustgefieder ist deutlich schwarz-weiß abgesetzt, während die Flanken ein rotbraunes Gefieder aufweisen. Der Schnabel ist an seiner Basis gelblich grau, die Iris ist gelb. Im Ruhekleid ähneln die männlichen Kappensäger den Weibchen und lassen sich von diesen am einfachsten durch die andere Irisfärbung und das weiß durchsetzte Brustgefieder unterscheiden. Männchen beginnen ab Juni mit der Mauser und wechseln bereits ab Oktober wieder in ihr Prachtkleid.

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Video

Verteilung

Erdkunde

Der Kappensäger ist ein Brutvogel des Nadelwaldgürtels Nordamerikas, der auch als nördliche Borealzone bezeichnet wird. Er ist dort an von Wald umgebenen Seen, in Sumpf- und Auengebieten sowie im Ufergebiet von ruhig fließenden Flüssen zu finden. Die Siedlungsdichte innerhalb dieser Gebiete ist niedrig, was darauf zurückgeführt wird, dass er zur Brut Baumhöhlen nutzt und um diese mit anderen Arten wie etwa Brautente, Schellente, Büffelkopfente und Gänsesäger konkurriert. Im Brutgebiet ist er von April bis September zu beobachten.

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Der Kappensäger überwintert an den Flussmündungsgebieten und in den großen Buchten der atlantischen und pazifischen Küste Nordamerikas. Er ist dort beginnend von September bis Mitte Februar zu beobachten. Kappensäger gehören damit zu den Zugvögeln, die auf ihrem Zug nur eine verhältnismäßig kurze Distanz zurücklegen. Sie halten sich während ihres Zuges überwiegend an Flüssen auf.

Es kommt trotzdem gelegentlich vor, dass sich Kappensäger auf ihrem Zug nach Europa verirren. Da diese Art mittlerweile in Europa häufig als Ziergeflügel gehalten wird, gelten Kappensäger in Europa grundsätzlich als Gefangenschaftsflüchtlinge. Nur wenn aufgrund einer eventuell vorhandenen Beringung festgestellt werden kann, dass es sich um nordamerikanische Wildvögel handelt, werden sie als verirrte Zugvögel eingeordnet.

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Kappensäger Lebensraum-Karte

Klimazonen

Kappensäger Lebensraum-Karte
Kappensäger
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Kappensäger sind geheimnisvolle und tagaktive Vögel. Man sieht sie in der Regel paarweise oder in kleinen Gruppen. Außerhalb der Brutzeit versammeln sie sich in großen Gruppen, um nachts zu schlafen. Kappensäger sind tauchende Prädatoren, die unter Wasser hauptsächlich auf Sicht jagen. Sie sind im Allgemeinen leise, aber um sich untereinander zu verständigen, geben sie leise grunzende oder krächzende Laute von sich.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Kappensäger fressen überwiegend kleine Fischchen, Kleinkrebse und während der Sommermonate auch Wasserinsekten. Sie erbeuten diese, indem sie unter Wasser tauchen.

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Kappensäger fressen außerdem in geringem Umfang auch Wasserpflanzen.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Balz zwischen Männchen und Weibchen beginnt bereits im Februar in den Winterruhegebieten, kurz bevor die Vögel mit ihrem Zug zu den Brutrevieren beginnen. Es kommt bereits im Winterrevier zu Paarungen. Treffen die Vögel im April im Brutrevier ein, dann intensiviert sich die Balz, wobei dann auch um Nisthöhlen gekämpft wird.

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Kappensäger nutzen zur Brut bevorzugt Baumhöhlen, die bis zu acht Meter über dem Erdboden liegen können. Der Legebeginn ist von den jeweiligen Revierbedingungen abhängig. Im südlichsten Verbreitungsgebiet beginnen die Enten bereits ab Ende April zu legen. Im nördlichen Verbreitungsgebiet geschieht dies noch im Juni. Das Gelege besteht aus sechs bis 12 rundlichen, glänzend weißen Eiern. Sie werden etwa 30 Tage lang bebrütet.

Die Küken werden durch das Weibchen betreut, das sich mit ihnen überwiegend im flachen Wasserbereich entlang des äußeren Vegetationssaumes aufhält. Das Dunenkleid der Küken ist dunkelbraun und weist einen hellen Kehlfleck auf. Im Jugendkleid ähneln die Jungvögel dem Weibchen, wobei bei ihnen die Holle deutlich kürzer ist. Flugfähig sind die Jungvögel nach etwa 70 Tagen. Sie werden dann vom Weibchen verlassen, das sich zur Mauser auf die größeren Wasserflächen zurückzieht. Ihre Geschlechtsreife erreichen junge Kappensäger mit etwa zwei Jahren. Die männlichen Vögel zeigen erst ab dem dritten Lebensjahr ein voll entwickeltes Brut- oder Prachtkleid.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Die größte Bedrohung für Kappensäger ist der Verlust von Lebensraum durch Abholzung und landwirtschaftliche Expansion, da diese Vögel Höhlenbrüter sind und reife Bäume mit geeigneten Nistplätzen benötigen. Da Kappensäger in hohem Maße von aquatischer Beute abhängig sind, sind sie auch sehr anfällig für viele Arten der Umweltverschmutzung. Einige davon sind Gifte, die sich in den Nahrungsorganismen anreichern und die Prädatoren in der Nahrungskette direkt vergiften, und andere reduzieren einfach die Populationen ihrer Beute.

Populationszahl

Die IUCN schätzt den Gesamtbestand des Kappensägers nach Daten von 2002 auf 270.000 bis 390.000 Tiere und stuft die Art als „nicht gefährdet“ (least concern) ein.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Gattungsname des Kappensägers 'Lophodytes' stammt aus dem Griechischen, wo 'lophos' 'Kamm' und 'dutes' 'Taucher' bedeutet.
  • Kappensäger sind eine der schnellsten Flugenten und eine der schnellsten Tauchenten.
  • Wenn Kappensäger-Entenküken im Wasser sind, können sie sich zu einer sehr kompakten Gruppe zusammenschließen, die beim Schwimmen einer Bisamratte ähnelt; sie tun dies, um Prädatoren aus der Luft, wie zum Beispiel Falken, zu täuschen.
  • Wenn sie ihre Beute unter Wasser verfolgen, sind Kappensäger in der Lage, bis zu 2 Minuten unter Wasser zu bleiben.
  • Als starke Schwimmer sind Kappensäger an Land sehr ungeschickt; das liegt daran, dass ihre Beine weit hinten am Körper sitzen.

Referenzen

1. Kappensäger artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kappens%C3%A4ger
2. Kappensäger auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22680472/92863561
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/346072

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