Hornlund
Reich
Stamm
Klasse
Familie
Gattung
SPEZIES
Fratercula corniculata
Populationsgrösse
1.2 Mlnlnn
Lebensdauer
over 20 years
Höchstgeschwindigkeit
64
40
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
500
18
goz
g oz 
Höhe
20
8
cminch
cm inch 
Länge
36-41
14.2-16.1
cminch
cm inch 
Spannweite
58
23
cminch
cm inch 

Der Hornlund (Fratercula corniculata) ist eine Art aus der Familie der Alkenvögel. Der Hornlund ist ähnlich wie der im Atlantik verbreitete Papageitaucher ein kräftig gebauter, mittelgroßer Alkenvogel mit einem massigen aber schmalen Schnabel. Anders als der Papageitaucher hat der Hornlund aber während der Brutzeit einen gelben Schnabel mit roter Spitze. Er ist ein Meeresvogel des nördlichen Pazifiks, der nach Fischen taucht. Es werden für diese Art keine Unterarten beschrieben.

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Die Bestandssituation des Hornlunds wurde 2016 in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „Least Concern (LC)“ = „nicht gefährdet“ eingestuft.

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Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

Fi

Fischfresser

Se

Semiaquatisch

Ne

Nestflüchter

Na

Natatorisch

No

Nomade

Re

Revier

An

Ansammlung bildend

Ov

Oviparie

Be

Behausung

Ve

Verfolgungsjäger

Me

Meeresvogel

Mo

Monogam

So

Sozial

Ko

Kolonie

Ke

Keine Tierwanderung

H

beginnt mit

Sc

Schwarz-Weiß-Tiere
(Sammlung)

Aussehen

Der Hornlund erreicht eine Körperlänge von 38 Zentimeter. Der Sexualdimorphismus ist nicht sehr ausgeprägt, aber Männchen haben tendenziell etwas längere Beine und Flügel. Männchen wiegen zwischen 531 und 754 Gramm und Weibchen zwischen 499 und 691 Gramm. Der Schnabel ist deutlich größer als beim Papageitaucher. Beine, Zehen und Schwimmhäute sind leuchtend orange. Der Flug ist gradlinig, mit schnellen, flachen Flügelschlägen. Ähnlich wie der Papageitaucher hat der Hornlund an Land eine aufrechte Körperhaltung. Er steht nur auf seinen Zehen. An Land ist der Hornlund sehr agil, er läuft in einer nach vorne geneigten Körperhaltung.

Verteilung

Erdkunde

Der Hornlund ist im Nordpazifik eine weit verbreitete Art. An der Küste Nordamerikas brütet er von British Columbia über den Südosten Alaskas, Kodiak, Semidi und Shumagin, der Alaska-Halbinseln und den Aleuten bis zur Rat Island. Brutkolonien befinden sich unter anderem auf den Pribilof Islands, der St.-Matthew-Insel, der Hall-Insel, der Sankt-Lorenz-Insel und entlang der Küste der Seward-Halbinsel sowie Cape Thompson und Cape Lisburne, die beide zu Alaska gehören. Hornlunde brüten auch auf der Wrangel-Insel sowie auf der Tschuktschen-Halbinsel. Sie besiedeln außerdem die gesamte russische Küste der Bering-See bis zum Kronozki-Naturreservat, den Kommandeurinseln und den Kurilen. Sie kommen außerdem an der Nordküste des Ochotskischen Meers sowie auf Teilen von Sachalin vor.

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Wie andere Lunde überwintern Hornlunde fernab der Küste und sind dann im Nordpazifik weit verbreitet. Einige Hornlunde verbleiben in der Region ihrer Brutgebiete, sofern sie nicht vom Meereis gezwungen werden, nach Süden zu wandern. Während des Winterhalbjahres sind sie häufig in der Nähe der Kurilen, Sachalin, Kamtschatka und den Kommandeurinseln zu beobachten. Einzelne Vögel werden auch vor der Küste von British Columbia sowie Japan bis nach Honshū beobachtet. Vereinzelt sind Hornlunde dann auch bis Kalifornien und Niederkalifornien zu sehen.

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Hornlund Lebensraum-Karte
Hornlund Lebensraum-Karte
Hornlund
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Gewohnheiten und Lebensstil

Gehörnte Papageientaucher leben und brüten in Kolonien von zehn bis tausenden oder mehr. Sie fliegen in kreisförmigen Bewegungen über der Kolonie, bevor sie landen, woraufhin sie eine dominante oder unterwürfige Haltung gegenüber anderen Vögeln einnehmen. An Land bewegen sich diese Vögel aufrecht, halten sich mit ihren Krallen an Felsen fest und klettern mühelos über Klippen. Gehörnte Papageientaucher fliegen kompakt und schnell; sie fliegen in Gruppen von etwa 2 bis 15 Individuen, die zwischen Nist- und Futterplätzen hin- und herziehen, manchmal zusammen mit Gelbschopflund oder Ornithologen. Diese Vögel verbringen die Hälfte ihrer Zeit auf dem Wasser und paddeln mit ihren Füßen auf der Oberfläche. Sie sind unter Wasser extrem wendig und ihre Bewegung kann eher als "Unterwasserflug" denn als Schwimmen bezeichnet werden. Um Fische zu fangen, tauchen die Gehörnten Papageientaucher bis zu einer Tiefe von etwa 30 Metern, wobei sie ihre Beute meist in einer Tiefe von 15 Metern verfolgen. Sie jagen in der Regel am frühen Morgen. Sie tauchen kopfüber ins Wasser, um einen Fischschwarm auszuspähen und nach Prädatoren Ausschau zu halten. Sobald die Beute gesichtet ist, tauchen die Papageientaucher zur Verfolgung ab. Normalerweise verschlucken sie mehrere kleine Fische, bevor sie den Rest zurück in die Kolonie bringen. Gehörnte Papageientaucher sind in der Regel schweigsam und geben nur relativ wenige, meist leise Laute von sich. Diese gutturalen Geräusche werden als Gurren, Brüllen oder Grunzen beschrieben. Ihr häufigster Laut ist 'arr-arr-arr', der sich bei Bedrohung zu einem 'A-gaa-kah-kha-kha' steigert. Während der Brutzeit geben Papageientaucher 'Op-op-op-op-op' von sich. Außerhalb der Brutzeit sind diese Laute selten zu hören, und Hornlunde sind auf See leiser.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Hornlunde sind pelagische Seevögel, die sich mit Ausnahme der Brutzeit fernab der Küsten aufhalten. Lediglich während der Fortpflanzungszeit suchen sie nach Nahrung in der Nähe ihrer Brutkolonien. Die Ernährungsweise adulter Hornlunde ist bislang noch nicht ausreichend untersucht, aber offensichtlich fressen sie während des Sommerhalbjahres Fisch, Tintenfische und Wirbellose. Jungvögel werden von den Elternvögel dagegen fast ausschließlich mit Fischen ernährt. Die Zusammensetzung variiert abhängig vom Verbreitungsgebiet, unter den Nahrungsfischen finden sich typischerweise jedoch Sandaale und Kapelane.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Hornlunde sind wie die meisten Seevögel Kolonienbrüter. Brutpaare verteidigen ihre Nesthöhle und das Männchen verteidigt seinen Partner. Zu den Aggressionsverhalten gehört eine Drohhaltung, bei der der Körper fast horizontal zum Boden ist, der Nacken weit gestreckt und der Kopf gesenkt ist. Zu den aggressiven Handlungen gehören gegenseitige Verfolgungen, ein Ergreifen des Schnabels oder der Federn an Kopf oder Nacken. Paarungen finden fast ausschließlich im Wasser statt.

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Verglichen zu anderen Alkenvögeln ist das Fortpflanzungsverhalten noch verhältnismäßig wenig untersucht. Sie kehren auf den Kurilen im April in die Kolonien zurück. Auf der Sankt-Lorenz-Insel dagegen erst zu Beginn Juni. Sie brüten an Felsklippen und gelegentlich auch auf Geröllhalden. Der Nistabstand ist verhältnismäßig groß. Auf der Insel Talan im Ochotskischen Meer betrug der Mindestabstand mindestens 1,5 Meter. Obwohl einige Kolonien sehr groß sind brüten sehr viele Hornlunde in Kolonien, die weniger als 1.000 Brutpaare umfassen. Das Nest befindet sich in einer Felsspalte oder unter Felsbrocken. Gelegentlich graben Hornlunde auch Nestbaue. Das eigentliche Nest wird mit Gras und einigen Federn ausgelegt. Die Eiablage findet im Golf von Alaska überwiegend zwischen dem 14. und 26. Juni statt. Auf der Sankt-Lorenz-Insel fällt der Höhepunkt der Eiablage dagegen auf den Zeitraum zwischen dem 20. und 28. Juni.

Das Gelege umfasst nur ein Ei. Es ist elliptisch bis oval und hat gelegentlich eine raue Oberfläche. Die Grundfarbe ist weißlich mit blassen bräunlichen oder lavendelfarbenen Flecken. Eier wiegen durchschnittlich 75,3 Gramm, was etwa zwölf Prozent der Körpermasse eines adulten Hornlundes entspricht. Das Ei wird von beiden Elternvögeln durchschnittlich 41,1 Tage bebrütet. Beide Elternvögel weisen Brutflecken auf. Das Küken hat ein Schlupfgewicht von 58,6 Gramm und wird bis zu sechs Tage lang gehudert und während des Tages zwischen drei und sechs Mal gefüttert. Die Elternvögel tragen jeweils durchschnittlich 13,7 Gramm Futter heran. Das Küken nimmt täglich bis zu 12 Gramm zu. Sie werden mit durchschnittlich 42,3 Tagen flügge. Die Jungvögel verlassen die Bruthöhle ohne Hilfe der Elternvögel. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Jungvögel nach dem Ausfliegen noch von den Elternvögeln betreut werden.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den größten Bedrohungen für den Gehörnten Papageientaucher gehören der Verlust seines Lebensraums, Ölverschmutzungen, Beifang in Kiemennetzen, Umweltverschmutzung und Prädatoren wie Ratten und Füchse, die sich an ihm vergreifen.

Populationszahl

Der Bestand wird auf 1,2 Millionen Brutvögel geschätzt. Etwa 62 Prozent des Weltbestandes brüten auf Inseln vor der Alaska-Halbinsel. Weitere acht Prozent brütet auf den Aleuten und auf Inseln der Beringsee. Im Gebiet des Ochotskischen Meeres brüten etwa 16 Prozent des globalen Bestandes. Die größte asiatische Kolonie befindet sich auf der Insel Talan im Ochotskischen Meer, wo etwa 100.000 bis 120.000 Brutvögel vorkommen. Etwa 17 Brutkolonien vor der Küste Alaska haben mehr als 10.000 Brutvögel. Die größte Ansammlung mit etwa 350.000 Brutvögeln befindet sich auf den Semidi Islands, einer Inselkette, die etwa mittig zwischen der Alaska-Halbinsel und der Tschirikow-Insel liegt. Allein Suklik Island, das zu dieser Inselgruppe gehört, weist mehr als 250.000 Brutvögel auf.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der wissenschaftliche Name dieses Vogels, Fratercula corniculata, stammt aus dem mittellateinischen 'fratercula' und bedeutet 'Mönch'; dies ist auf ihr schwarz-weißes Gefieder zurückzuführen, das an die Gewänder von Mönchen erinnert. Der Name 'corniculata' bedeutet 'hornförmig' oder 'halbmondförmig', in Anlehnung an das schwarze Horn über dem Auge des Vogels.
  • Die Yup'ik (Eskimo-Völker im Westen und Südwesten Alaskas) nennen den Papageientaucher "qilangaq", "qengacuar(aq)" ("kleine Nase"), oder "qategarpak" ("große weiße Brust").
  • Der Schnabel des Gehörnten Papageientauchers ist an der Spitze rot und am Ansatz gelb. Im Sommergefieder (Brut) wird die äußere Schicht des Schnabels größer und färbt sich hellgelb mit einer dunkelorangenen Spitze. Die Größe und die Farbe der äußeren Schicht tragen dazu bei, ein Männchen anzuziehen.
  • Der Schnabel des Papageientauchers hat fluoreszierende Eigenschaften, die ebenfalls dazu dienen, einen Partner anzulocken. Papageientaucher können ultraviolette Strahlen sehen, so dass sie die Lumineszenz auf den Schnäbeln anderer Papageientaucher während der Balz erkennen können.
  • Um zu fliegen, springen Hornlunde entweder von einer Klippe, um an Schwung zu gewinnen, oder sie rasen über das Wasser, um die für den Start erforderliche Geschwindigkeit zu erreichen.
  • Hornlunde zeigen ihre Dominanz, indem sie ihren Schnabel mit gesenkter Zunge offen halten (bekannt als "klaffend"), die Rückenfedern aufrichten und auf der Stelle treten, während sie von einer Seite zur anderen wippen. Diese Geste wird oft gegenüber einem rivalisierenden Papageientaucher gemacht, der entweder zurückweicht oder mit dem Eindringling kämpft. Während des Kampfes verhaken sich die Papageientaucher in ihren Schnäbeln und schlagen mit den Flügeln aufeinander. Es kann sogar vorkommen, dass die beiden Kämpfer einen Abhang oder eine Klippe hinunterstürzen.
  • Gehörnte Papageientaucher haben ein wasserdichtes Gefieder, das ihnen das Tauchen ermöglicht und einen schnellen Wärmeverlust verhindert. Möglich wird dies durch die Anordnung ihrer Federn und eine spezielle Drüse in der Nähe des Schwanzes. Diese Drüse sondert eine Flüssigkeit ab, die der Papageientaucher mit seinem Schnabel auf sein Gefieder aufträgt, so dass es schwimmen kann.

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Referenzen

1. Hornlund artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Hornlund
2. Hornlund auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22694931/132582101

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