Kragentrappe
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Chlamydotis undulata
Populationsgrösse
13-33 Thou
Lebensdauer
up to 25 years
Gewicht
1-2.4
2.2-5.3
kglbs
kg lbs 
Höhe
66-73
26-28.7
cminch
cm inch 
Länge
55-65
21.7-25.6
cminch
cm inch 
Spannweite
135-170
53.1-66.9
cminch
cm inch 

Die Kragentrappe (Chlamydotis undulata), auch Saharakragentrappe genannt, ist eine große Vogelart aus der Familie der Trappen (Otididae). Es werden zwei Unterarten unterschieden. Die Asiatische Kragentrappe, die lange als Unterart der Kragentrappe eingestuft wurde, wird als eigenständige Art geführt.

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Das Verbreitungsgebiet reicht von den östlichen Kanaren bis nach Nordafrika. Auf dem europäischen Festland ist die Saharakragentrappe ein seltener Irrgast, der in Italien gelegentlich beobachtet wird. Sie ist das Natursymbol von Fuerteventura.

Die Bestandssituation der Kragentrappe wird wegen des starken Populationsrückgangs in den letzten Jahren als vulnerable (= gefährdet) eingestuft. Um frei lebende Bestände zu stützen, werden in breitem Rahmen Zuchtversuche unternommen mit dem Ziel, die herangezogenen Trappen auszuwildern.

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Aussehen

Die Männchen der Kragentrappe erreichen eine Körperlänge von 65 bis 75 Zentimeter und wiegen zwischen 1,8 und 3,2 Kilogramm. Die Weibchen bleiben mit einer Körperlänge von 55 bis 65 Zentimeter kleiner und wiegen zwischen 1,2 und 1,7 Kilogramm. Der Geschlechtsdimorphismus ist nicht stark ausgeprägt. Die kleineren Hennen sind auf der Körperoberseite lediglich etwas grauer gefärbt.

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Das Gefieder der Kragentrappe ist oberseits sandfarben und unterseits weiß. Ein kennzeichnendes Merkmal sind die langen, schwarzweißen, vom Hals herabhängenden Federn und die schwarzweiße Federhaube am Kopf. Mit ihrem hellbraunen, gescheckten Obergefieder ist die Kragentrappe gut getarnt und vor dem Hintergrund des kargen Lebensraums kaum auszumachen.

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Video

Verteilung

Erdkunde

Die Kragentrappe ist ein Wüstenvogel und lebt auf den Inseln Fuerteventura und Lanzarote und in Nordafrika von Mauretanien bis zum Nil in Ägypten. In älterer Literatur findet sich als Verbreitungsgebiet noch ein Gebiet von der Sinai bis nach Westpakistan und vom Kaspigebiet bis in die Mongolei. Dies bezieht sich jedoch auf die Asiatische Kragentrappe (Chlamydotis macqueenii), auch Steppenkragentrappe genannt, die Art wird als Allospezies zur Kragentrappe geführt. In Europa ist die Asiatische Kragentrappe zwar ein seltener Irrgast. Sie ist aber aufgrund ihres ausgeprägten Zugverhaltens häufiger als die Kragentrappe außerhalb ihres Verbreitungsgebietes in Westeuropa zu beobachten. Die Kragentrappe dagegen ist ein Strich- oder Standvogel.

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Der Lebensraum der Kragentrappe sind Stein- und Sandsteppen, Halbwüsten und Wüsten.

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Kragentrappe Lebensraum-Karte
Kragentrappe Lebensraum-Karte
Kragentrappe
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Gewohnheiten und Lebensstil

Kragentrappen sind in der Regel früh am Morgen und in der Abenddämmerung aktiv. Sie verbringen die meiste Zeit auf dem Boden und laufen stetig auf ihren starken Beinen und großen Zehen und picken dabei nach Nahrung. Die meisten ziehen es vor, zu laufen oder zu gehen, anstatt zu fliegen. Diese Vögel sind am liebsten allein unterwegs, versammeln sich aber manchmal bei der Futtersuche in Gruppen. Wenn Kragentrappen Gefahr wittern, legen sie sich auf den Boden und fügen sich in die Umgebung ein, in der Hoffnung, unbemerkt zu bleiben. Sie sind in der Regel still und geben kaum Laute von sich.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Kragentrappe ist ein omnivorer Vogel. Sie frisst pflanzliches Material wie Früchte, Samen, Sprösslinge, Blätter und Blüten. Die Nahrung wird ergänzt durch Heuschrecken, Grillen und Käfer, weitere Arthropoden sowie Reptilien. Sie ist nicht darauf angewiesen zu trinken, sondern ist in der Lage, ihren Wasserbedarf aus ihrer Nahrung zu decken. Auf der Suche nach Nahrung wandern sie zu Fuß kilometerlang umher.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Kragentrappen sind gewöhnlich Einzelgänger und finden sich nur zur Balz und zur Paarung zusammen. Auslösend für das Brutverhalten sind lokale Niederschläge, denen ein entsprechendes Pflanzenwachstum folgt.

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Während der Balz präsentieren die Hähne ansonsten verborgene weiße Schmuckfedern an Hals, Scheitel und Brust. Die Schmuckfedern werden wie ein Kragen aufgestellt, wobei Kopf und Hals unter den Schmuckfedern nicht mehr sichtbar sind. Der Hahn trippelt während der Balz mit tänzelnden Schritten und zieht rennend gradlinige oder kreisförmige Bahnen. Nach der Paarung leben die Vögel wieder einzelgängerisch.

Das Weibchen scharrt wie für Trappen typisch eine flache Bodenmulde, in die sie zwei bis drei Eier legt. Die Küken werden nach dem Schlupf vom weiblichen Elternvogel geführt.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den größten Bedrohungen für Kragentrappen gehören die Jagd, der Verlust von Lebensraum, das Einsammeln von Eiern, Störungen durch den Menschen, Vergiftungen, Überschwemmungen oder Zugluft, Kollisionen mit Stromleitungen und in einigen Regionen auch militärische Übungen.

Populationszahl

Die Kragentrappe ist auf Grund von Falkenjagd stark bedroht und wurde von der IUCN als gefährdet eingestuft. Sie wird zwar traditionell seit langem bejagt und die Jagd auf die Kragentrappe ist seit jeher emotionell eng verbunden mit arabischer Identität und Lebensweise. Allerdings hat sich eine deutliche Änderung in der Form der Jagdmethode eingestellt. Früher reisten Jagdgesellschaften im Winter mit Kamelen in abgelegene Regionen und waren auf Grund der Gegebenheiten gezwungen, sich nicht zu weit von der nächsten Wasserquelle zu entfernen. Derzeit wird die Jagd häufig mit wüstentauglichen Autos vorgenommen, bei denen gelegentlich eine Versorgungskolonne mit Tanklastwagen die Wagenkolonne begleitet. Solche Jagdgesellschaften können zu einer erheblichen Reduzierung der Kragentrappenbestände beitragen. Ein weiterer Faktor beim Rückgang der Kragentrappenpopulation ist die Zerstörung ihrer Lebensräume. In Teilen ihres Verbreitungsgebietes sterben viele Vögel durch Kollisionen mit Überlandleitungen.

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Zum Schutz der Kragentrappe gibt es in verschiedenen arabischen Ländern Privatprojekte, bei denen Kragentrappen in Gefangenschaft gezüchtet und wieder ausgewildert werden. Es gibt beispielsweise in Marokko eine große Zuchtstation, die jährlich Tausende von Kragentrappen auswildert. Scheich Chalifa bin Zayid Al Nahyan gründete 2006 eine internationale Stiftung zur Bewahrung der Kragentrappe, die mehrere Zuchtstationen betreibt. Die größte Zuchtstation in Abu Dhabi produzierte 2012 etwa 13.000 Kragentrappen.

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Referenzen

1. Kragentrappe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kragentrappe
2. Kragentrappe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22728245/90341807
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/644134

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