Heller Tigerpython

Heller Tigerpython

Helle tigerpython

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Unterordnung
Familie
SPEZIES
Python molurus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
over 20 years
Gewicht
137
301
kglbs
kg lbs 
Länge
3
10
mft
m ft 

Der Helle Tigerpython (Python molurus) ist eine Schlangenart aus der Familie der Pythons (Pythonidae) und wird dort in die Gattung der Eigentlichen Pythons (Python) gestellt. Er ist in großen Teilen der Tropen und der Subtropen Südasiens verbreitet. Dort bewohnt er viele bewaldete Habitate, die nicht allzu weit von Gewässern entfernt sind, und lebt gelegentlich auch am Rande menschlicher Siedlungen.

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Die Nahrung besteht je nach Größe der Pythons aus kleinen bis mittelgroßen, sehr selten auch großen Wirbeltieren bis hin zu halbwüchsigen Schweinshirschen und erwachsenen Leoparden. Tigerpythons sind wie alle Arten der Gattung Python eierlegend (ovipar) und gehören zu den Arten, bei denen die Weibchen die Bebrütungstemperatur durch Muskelzittern deutlich erhöhen können. Der Tigerpython wird aufgrund der Bestandsbedrohung durch direkte Verfolgung und Habitatzerstörung von der IUCN als „gefährdet“ („vulnerable“) eingestuft.

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Aussehen

In Pakistan erreichen Helle Tigerpythons meist eine Gesamtlänge von 2,4 bis 3 Metern. In Indien werden Helle Tigerpythons durchschnittlich 3 Meter lang. Das bestätigt eine Studie im indischen Keoladeo-Nationalpark, wo im Jahr 1990 Helle Tigerpythons von über 1,5 Meter Gesamtlänge vermessen wurden. Von den 135 Individuen waren die größten 25 % 2,7 bis 3,3 Meter lang. Nur zwei Exemplare erreichten beinahe 3,6 Meter. Wegen zahlreicher Verwechslungen mit dem Dunklen Tigerpython in der Vergangenheit sind gesicherte Angaben zur maximalen Körperlänge für die Art aber kaum verfügbar. Ein sehr großes Exemplar ist aus Pakistan bekannt, es maß gesamthaft 4,6 Meter und wog 52 Kilogramm.

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Juvenile Tiere sind recht schlank gebaut, adulte Tigerpythons haben jedoch einen sehr kräftigen Körper. Hinsichtlich Körperlänge und -gewicht ist ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus vorhanden: Weibchen sind im Mittel erheblich größer und schwerer als Männchen. Der Kopf ist wuchtig, beinahe zweimal so lang wie breit und mäßig vom Hals abgesetzt. Die seitliche Anordnung der Augen ergibt ein Sehfeld von 135°. Der kräftige Greifschwanz macht bei Weibchen etwa 12 % und bei Männchen bis zu 14 % der Gesamtlänge aus. Aftersporne sind bei Männchen deutlich prominenter ausgebildet als bei Weibchen.

Das Erbgut besteht aus 36 diploiden Chromosomen (2n = 36) mit 16 Makrochromosomen und 20 Mikrochromosomen.

Die Nasenlöcher sind dorsal angeordnet und jeweils von einer großen nasalen Schuppe umgeben. Die Nasalia (Nasenschilde) sind voneinander durch ein Paar kleiner, aber deutlich erkennbarer Internasalia (Zwischennasenschilde) getrennt. An diese grenzen wiederum rechteckähnliche Präfrontalia (Vorstirnschilde) an. Ein zweites, viel kleineres Paar Präfrontalia, welches oftmals in mehrere kleine Schuppen geteilt ist, liegt zwischen den vorderen Präfrontalia und den sehr ähnlich geformten paarigen Frontalia (Stirnschilde). Über den Augen befindet sich ein großes Supraoculare (Überaugenschild). Das Rostrale (Schnauzenschild) hat, wie bei den meisten anderen Pythons, zwei tiefe Labialgruben.An den Kopfseiten folgen den nasalen Schuppen Richtung Auge mehrere Lorealia (Zügelschilde), welche in Größe und Aussehen variieren. Normalerweise sind zwei Präocularia (Voraugenschilde) und drei bis vier Postocularia (Hinteraugenschilde) vorhanden. Die Subocularia (Unteraugenschilde) sind artspezifisch ausgebildet. Es gibt 11 bis 13 Supralabialia (Oberlippenschilde), von denen die ersten und zweiten tiefe Labialgruben tragen. Von den 16 bis 18 Infralabialia (Unterlippenschilde) besitzen mehrere vordere und hintere undeutliche Labialgruben. Der sechste oder siebte Oberlippenschild (Supralabiale) grenzt direkt an den Augenunterrand. Beim Dunklen Tigerpython ist das Auge durch eine vollständige Reihe Unteraugenschilde (Subocularia) von den Supralabialia getrennt.

Die Anzahl der Ventralia (Bauchschilde) variiert je nach Herkunft der Individuen zwischen 245 und 270, die Anzahl der dorsalen Schuppenreihen in der Körpermitte zwischen 58 und 73. Die Anzahl der paarigen Subcaudalia (Schwanzunterseitenschilde) beträgt 57 bis 83. Das Anale (Analschild) ist ungeteilt.

Die helle Grundfarbe des Tigerpythons wird zu den Flanken hin blasser. Über den Rücken ziehen 30 bis 38 große, oft rechteckförmig ausgebildete, dunkle Sattelflecken. Auf den Flanken verlaufen alternierend zur Rückenmusterung große dunkle Flecken, welche unterartspezifisch geformt sind. Die helle Bauchseite ist zum Schwanz hin dunkel gesprenkelt. Auf den Kopfseiten verläuft ein spitz zulaufendes, dunkles Band vom Auge Richtung Nase. Ein breiteres, schwarz umrandetes Band zieht vom Auge bis unter den Mundwinkel. Dieses schließt zusammen mit einem unterhalb des Auges liegenden keilförmigen dunklen Fleck ein weißes Areal ein. Von der Nase über die Augen bis zum Nacken verläuft ein pfeilspitzenförmiges braunes Muster mit einem hellen Punkt in der Mitte. Die Farbintensität der Pfeilzeichnung ist unterartspezifisch ausgeprägt.

Die Grundfarbe ist weißlich, hellgrau, gelblich oder beige und bei Jungtieren oftmals mit einem rosa Schimmer versehen. Tiere aus den Bergwäldern in West-Ghats, Assam und Sri Lanka sind generell dunkler gezeichnet als solche vom Dekkan-Plateau und der Ostküste Indiens. Die großen beige bis kastanienbraunen Sattelflecken werden von einer feinen dunklen Linie umrandet. Auf dem Festland sind die Sattelflecken meist etwa rechteckig ausgeprägt, während sie besonders bei Tieren von Sri Lanka oft eine unregelmäßige Form zeigen.Die schmalen Flankenflecken sind rundlich, dreieckig bis rhombusartig und weisen oftmals einen hellen Kern auf. Die Bauchseite ist weißlich, gelblich oder leicht orange. Das pfeilspitzenförmige braune Muster auf der Kopfoberseite ist bei Jungtieren oft noch gut ausgeprägt, jedoch bei Erwachsenen typischerweise von der Nasenspitze zu den Augen hin verwaschen. Bei einigen Individuen verschwindet der Pfeil beinahe komplett und ist nur noch im Bereich des Hinterhauptes erkennbar. Herkunftsunabhängig kann die Kopfoberseite zusätzlich blassrosa gefärbt sein. Die Zunge ist rosa.

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Video

Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet des Hellen Tigerpythons reicht von Südost-Pakistan über Indien und Sri Lanka bis nach Nepal, Bhutan und Bangladesch.

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In Nordost-Indien, Nepal, West-Bhutan, Südwest-Bangladesch und eventuell auch in Nordwest-Burma überschneidet sich die Verbreitung mit dem Dunklen Tigerpython. Sie bewohnen hier benachbarte Lebensräume, an einigen Orten sogar dieselben.

Tigerpythons besiedeln ein breites Spektrum von Habitaten, dazu zählen tropischer Regenwald, Bergwald, Nebelwald, Galeriewald, Mangrovenwald, Sumpfland, Grasland, saisonal trockenes Buschland bis hin zu steinigem, sandigem Hügelland. Voraussetzung ist dabei stets Gewässernähe. Die meisten Vorkommen befinden sich unter 200 Meter über Meer.

In Teilen Indiens, wo die beiden Arten sehr nahe nebeneinander existieren, wird der Helle Tigerpython in trockenen Wäldern und in ariden, sandigen Arealen gefunden, während der Dunkle Tigerpython feuchtes, von Fließgewässern durchzogenes Grasland besiedelt. Tigerpythons werden im Gegensatz zu Netzpythons weitgehend als Kulturflüchter beschrieben. In der Nähe und auf landwirtschaftlichen Nutzflächen macht er aber immer wieder Jagd auf Nagetiere. In Indien wurden Individuen wiederholt in Wohngebieten und Stadtgärten aufgegriffen.

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Heller Tigerpython Lebensraum-Karte

Klimazonen

Heller Tigerpython Lebensraum-Karte
Heller Tigerpython
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Trotz seines riesigen Verbreitungsgebietes und seiner Häufigkeit in einigen Bereichen des Areals ist über das Verhalten dieses Pythons nur wenig bekannt. Der Tigerpython ist eine vorwiegend bodenbewohnende Schlange, die sich auf dem Untergrund gemächlich und in gerader Linie fortbewegt. Als langsamer, guter Kletterer hält er sich oft auch im Geäst von Büschen und Bäumen auf, um gut getarnt Beute aufzulauern. Die Tiere klettern gelegentlich in erhebliche Höhen, in Südindien wurde beispielsweise ein Heller Tigerpython von 1,5 Meter Gesamtlänge in einer Baumkrone in 15 Meter Höhe beim Verspeisen eines Flughundes beobachtet.

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In Bereichen mit Seen, Flüssen und sonstigen Gewässern führen die Schlangen ein semi-aquatisches Leben. Im Wasser bewegen sie sich viel schneller und flinker als an Land. Beim Schwimmen ist ihr Körper mit Ausnahme der Schnauzenspitze vollständig ins Wasser eingetaucht. Oft liegen sie auch stundenlang partiell oder ganz untergetaucht am seichten Ufer. Dabei verharren sie bis zu einer halben Stunde komplett unter Wasser ohne Luft zu holen, oder es ragen nur die Nasenlöcher über die Wasseroberfläche hinaus.Im Gegensatz zum ebenfalls wasserliebenden Netzpython scheint der Tigerpython das Meer zu meiden.

Ihre bevorzugten Versteck- und Ruheplätze sind Erdhöhlen, Felsspalten, verlassene Säugetierbauten, Termitenhügel, hohle Baumstämme, Mangrovenwurzeldickicht und hohes Gras.

Tigerpythons sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Allerdings hängt die tageszeitliche Aktivität eng mit der Umgebungstemperatur zusammen. In Gebieten mit deutlichen jahreszeitlichen Temperaturunterschieden sucht sie in kühlen und heißen Monaten ein Versteck mit angenehmerem, konstanterem Mikroklima auf.Eine Untersuchung Heller Tigerpythons im nordwestindischen Keoladeo-Nationalpark zeigte, dass sie sich bevorzugt bei Temperaturen zwischen 20 und 30 °C bewegen. Im Winter von Mitte Dezember bis Ende Januar verlassen sie ihr Versteck nur während der warmen Mittagszeit, um sich in der Nähe für bis zu 6 Stunden zu sonnen. Die Futtersuche unterbleibt meist. Im Frühling zwischen Februar und März, wo das Mikroklima in den Höhlen eigentlich günstiger ist, sind Tigerpythons sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv. Grund dafür ist die Paarungszeit. Ab April bis in den Sommer hinein zeigen sie Aktivitätsmaxima während Sonnenaufgang und Abenddämmerung. Sie meiden die Mittagshitze und die kühle Nacht. Die zunehmende Wärme im Sommer führt zu einer verstärkt nächtlichen Aktivität. Der günstigere Temperaturdurchschnitt in dieser Jahreszeit senkt die Bindung an feste Verstecke und fördert die Wanderschaft. Bei starker Hitze, besonders in Kombination mit niedriger Luftfeuchtigkeit, sinkt die Aktivität wieder. Kühlende Verstecke gewinnen dann an Bedeutung.

In Nordpakistan, Nordindien und Nordburma fallen Tigerpythons über die kühlen Monate in eine Kältestarre, meist von Dezember bis Februar, im südwestlichen Teil von Jammu sogar noch länger. Dabei verringern sie ihren Stoffwechsel erheblich. An Überwinterungsstellen unter Steinen, Laubhaufen oder in Baum- und Erdhöhlen finden sich manchmal mehrere Individuen zusammen.

Auf der Suche nach Beute sind besonders jüngere Tigerpythons aktiv. Dabei liegen zwischen Versteckplatz und Jagdrevier teilweise mehrere Kilometer Distanz. Sehr große Tigerpythons scheinen sich außerhalb der Paarungszeit eher weniger zu bewegen. Sie lassen sich meist in einem idealen, beutereichen Territorium mit gutem Versteckplatz nieder. Über das Sozialverhalten der Art gibt es ebenfalls noch erhebliche Wissenslücken. An verschiedenen Orten Indiens teilen sich mehrere Helle Tigerpythons, teilweise über das ganze Jahr hinweg, ihre Versteckplätze. Im Keoladeo-Nationalpark wurden gleichzeitig schon 12 Individuen in einer Erdhöhle gefunden.

Im Keoladeo-Nationalpark, wo es an hohlen Bäumen, Felsspalten oder sonstigen Verstecken mangelt, ist der Helle Tigerpython auf schützende Erdhöhlen des Indischen Stachelschweines angewiesen. Erstaunlicherweise bewohnen die Pythons die meisten Höhlen zusammen mit Stachelschweinen, obwohl diese Säugetiere normalerweise zur Beute des Tigerpythons gehören. In einer Erdhöhle wurden neben 3 Pythons 5 indische Stachelschweine und 350 Rundblattnasen-Fledermäuse gezählt. Eine mögliche Erklärung für das verträgliche Zusammenleben könnte an der Enge der Höhlen liegen, welche dem Python das Fangen, Erdrosseln und Verschlingen verunmöglicht.

Wildlebende Tigerpythons sind normalerweise wenig aggressiv. Werden sie gestört, zischen sie warnend oder kriechen weg und versuchen sich zu verstecken. Erst bei massiver Beunruhigung verteidigen sie sich durch kräftige, schmerzhafte Abwehrbisse. Nur wenige Tiere sind schnell reizbar und gehen von Anfang an zur Abwehr über. Das gilt insbesondere für einzelne Individuen von Sri Lanka. In der Wildnis lebenden Tigerpythons wurde wiederholt nachgesagt, Menschen getötet zu haben. Hauptsächlich unbeaufsichtigte Babys und kleine Kinder sollen im Verbreitungsgebiet Opfer geworden sein. Es gibt jedoch keine seriösen Belege dafür.

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Fressverhalten und Ernährung

Das Beutespektrum reicht von Säugetieren und Vögeln bis zu wechselwarmen Echsen und Amphibien: Frösche, Kröten, Warane, Fledermäuse, Flughunde, Hirschferkel, Zibetkatzen und zahlreiche Nagetiere werden gefressen. Auch fängt er Wasser-, Stelz- und Hühnervögel. Die Größe des Beutetieres korreliert dabei mit der Größe des Tigerpythons. Von großen Exemplaren ist ausnahmsweise Beute bis zur Größe von kleinen Affen wie junge Hanuman-Languren, Wildschwein-Ferkeln, Goldschakalen, Muntjaks, Indischen Gazellen, halbwüchsigen Schweinshirschen als auch Pferdehirsch- und Axishirsch-Kitzen belegt. Ein Individuum mit 4,5 Meter Gesamtlänge hat beispielsweise einen Schweinshirsch mit 18 Zentimeter langen Hörnern verschlungen. Allzu große Hörner stellen aber ein Verschlinghindernis dar und bergen die Gefahr innerer Verletzungen. Zu den größten und wehrhaftesten nachgewiesenen Beutetieren gehört auch ein Leopard. Im Magen eines gesamthaft 5,4 Meter langen Tigerpythons wurde ein adultes Exemplar mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 1,25 Meter gefunden.

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Systematische Untersuchungen zur Zusammensetzung des Beutespektrums wurden bisher offenbar nicht veröffentlicht. In der Studie von Bhatt und Choudhury (1993) im Keoladeo-Nationalpark waren offenbar Vögel die Hauptnahrung. Wahrscheinlich ist die Ernährungsweise an das Beuterepertoire des jeweiligen Habitats und an jährliche Fluktuationen durch Nagerwanderungen und Vogelzug adaptiert.

Als Lauerjäger passt er seine Beute bevorzugt aus Verstecken, im Geäst oder im Wasser ab. Hat der Tigerpython ein Beutetier erkannt, bewegt er sich langsam darauf zu und wackelt dabei oftmals arttypisch mit dem Schwanz. Blitzschnell wird dann das Opfer gepackt, umschlungen und im für Würgeschlangen typischen Griff erstickt. Wenn nötig, kann der Würgegriff für mehr als eine Stunde aufrechterhalten werden. Je nach Größe des Beutetieres kann das anschließende Verschlingen mehrere Stunden dauern. Kleine Beute ist oft schon innerhalb einer Woche verdaut.

Der Verdauungstrakt passt sich an die Verdauungsverhältnisse an. So wächst die Dünndarmschleimhaut zwei Tage nach der Fütterung bis auf das Dreifache an. Nach etwa einer Woche schrumpft sie wieder auf ihre Normalgröße zurück. Für den gesamten Verdauungsvorgang werden bis zu 35 % der mit der Beute aufgenommenen Energie benötigt.

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Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Zur Fortpflanzung im Freiland ist ebenfalls sehr wenig bekannt. In Nordindien finden sich Paare in den kühlen Monaten von Dezember bis Februar in einem gemeinsamen Überwinterungsquartier zusammen. Trotz niedriger Temperaturen und verringertem Stoffwechsel gelingt in dieser Zeit die Paarung. Entlang des Ganges-Beckens wird Balz und Kopulation ebenfalls während der Überwinterung von Ende Dezember bis Mitte Februar beobachtet. Im nordwestindischen Keoladeo-Nationalpark liegt die Paarungszeit Heller Tigerpythons in der zweiten Hälfte der kühlen Saison, von Mitte Februar bis März. In dieser Periode unterbleibt die Nahrungsaufnahme nahezu vollkommen. Die Paarungsbereitschaft des Weibchens wird dem Männchen durch einen braunen, flüssigen Sexuallockstoff (Pheromon) aus der Kloake signalisiert. Nach einer Verfolgungs- und Annäherungszeit kriecht das Männchen über seine Partnerin, drückt seinen Kopf an sie und beginnt sie mit seinen Afterspornen zu kratzen. Das stimulierte Weibchen hebt seinen Schwanz an. Nun kann das Tigerpython-Männchen einen seiner zweigelappten, abgeflachten Hemipenisse in die Kloake des Weibchens einführen. Die Kopulation dauert in Gefangenschaft zwischen zehn Minuten und sieben Stunden und wird in den kommenden Tagen, zum Teil auch über Monate hinweg, mehrfach wiederholt.Über die Interaktionen zwischen Männchen in der Paarungszeit ist aus der Natur noch nichts bekannt. In Gefangenschaft werden Tigerpython-Männchen in dieser Zeit teilweise territorial und liefern sich mit Nebenbuhlern Kommentkämpfe. Treffen zwei Konkurrenten aufeinander, bezüngeln sie sich anfangs, beginnen sodann nebeneinander her zu kriechen, stellen sich mit dem vorderen Drittel auf, steigen aneinander empor und versuchen den Gegner zu Boden zu drücken. Bleibt eine Unterwerfung aus, kommt es zum heftigen Kratzen mit den Afterspornen und schließlich zu heftigen Beißereien.

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In Mittelindien dauert die Trächtigkeit 2 bis 4 Monate. In der Mitte der heißen Saison um den Monat Mai sucht sich das Weibchen einen Eiablageplatz. Dieser Platz besteht aus einem ungestörten Versteck unter einem Haufen aus Ästen und Blättern, einem hohlen Baum, einem Termitenhügel oder einer unbewohnten Höhle. Abhängig von Größe und Verfassung des Weibchens werden durchschnittlich 8 bis 30 Eier gelegt. Aus Nordindien ist ein Rekordgelege von 107 Eiern bekannt. Die weichschaligen, weißen Eier messen 74–125 × 50–66 Millimeter und wiegen 140–270 Gramm. Die zusammenklebenden Eier werden vom Weibchen umringt und beschützt. Durch die Schlingenanordnung wird die Feuchtigkeit und Wärme reguliert. Zudem ist das Tigerpython-Weibchen zum Muskelzittern befähigt. Es erhöht mit diesem Effekt die Temperatur um bis zu 7,3 °C. Das erlaubt das Brüten in kälteren Regionen unter Beibehaltung der optimalen Inkubationstemperatur um 30,5 °C. In der Regel nimmt das Weibchen während der Bebrütungszeit keine Nahrung zu sich und verlässt das Nest nicht.

Frische Eierschalen und frisch geschlüpfte Jungtiere werden im indischen Keoladeo-Nationalpark Ende Juli bis Anfang August gefunden. Danach dauert die Brutzeit etwa 2 Monate. Die frisch geschlüpften, von nun an auf sich allein gestellten Jungtiere besitzen im größten Teil des Verbreitungsgebietes eine Gesamtlänge zwischen 40 und 60 Zentimeter und wiegen 80 bis 150 Gramm. Die Geschlechtsreife erlangen Tigerpythons mit zirka drei Jahren.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Abgesehen vom Menschen hat der Tigerpython besonders in seiner Jugend viele Feinde. Dazu gehören beispielsweise Königskobras, Indische Mungos, Großkatzen wie Tiger und Leoparden, Bären, verschiedene Eulen sowie einige Greifvögel wie der Schwarzmilan. Zu den Nesträubern zählt unter anderem der Bengalenwaran (Varanus bengalensis).

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtgröße der Population des Eigentlichen Pythons. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "Potentiell gefährdet (NT)" eingestuft, und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten sind Eigentliche Pythons wichtig für die Kontrolle ihrer Beutetiere, darunter Schädlinge wie Ratten, Mäuse, Kaninchen und verschiedene Insekten.

Lustige Fakten für Kinder

  • Dies ist eine beliebte Schlange, die im Dschungelbuch von Rudyard Kipling vorkommt. Kaa ist ein Heller Tigerpython; er ist einer von Mowglis vertrauten Mentoren und Freunden.
  • Baby-Pythons schlagen sich mit Hilfe eines Eizahns aus der Eierschale, der ein kleiner, scharfer Vorsprung ist; dieser Eizahn fällt bald nach dem Schlüpfen ab.
  • Eigentliche Pythons sind die ältesten Schlangen. Sie haben winzige Vorsprünge, die Sporen genannt werden; man glaubt, dass ihre Vorfahren in diesen Vorsprüngen Beine hatten.

Referenzen

1. Heller Tigerpython artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Heller_Tigerpython
2. Heller Tigerpython auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/193451/151341916

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