Japanmakak

Japanmakak

Schneeaffe, Rotgesichtsmakake

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Teilordnung
Gattung
SPEZIES
Macaca fuscata
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
6.3-32 years
Gewicht
8-11
17.6-24.2
kglbs
kg lbs 
Höhe
523-570
20.6-22.4
mminch
mm inch 
Länge
57-52.3
22.4-20.6
cminch
cm inch 

Der Japanmakak, Schneeaffe oder Rotgesichtsmakake (Macaca fuscata) ist eine Primatenart aus der Gattung der Makaken (Macaca) innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae). Er lebt in Japan und hat von allen Primaten (mit Ausnahme des Menschen) das nördlichste Verbreitungsgebiet.

Ta

Tagaktiv

Al

Allesfresser

Te

Terrestrisch

Ba

Baumbewohner

Ne

Nesthocker

Zo

Zoochorie

Kl

Kletternd

Vi

Viviparie

Po

Polygynandrie

So

Sozial

Do

Dominanzhierarchie

Ke

Keine Tierwanderung

J

beginnt mit

Fl

Flauschige Tiere
(Sammlung)

Aussehen

Japanmakaken erreichen eine Kopfrumpflänge von 52 bis 57 Zentimetern, der Schwanz ist ein kurzer Stummel mit 8 bis 9 Zentimetern Länge. Männchen sind mit durchschnittlich 11,3 Kilogramm deutlich schwerer als Weibchen, die 8,4 Kilogramm auf die Waage bringen. Daneben gibt es auch eine Korrelation zwischen Klima und Gewicht: Tiere in den nördlichen, kühleren Regionen sind schwerer. Die Fellfärbung variiert von gelblich braun bis dunkelbraun, in den kühleren Monaten kann das Fell ausgesprochen dicht und lang werden. Auffällig ist das unbehaarte, rosa oder rötlich gefärbte Gesicht.

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Verteilung

Erdkunde

Japanmakaken sind auf drei der vier japanischen Hauptinseln – Honshū, Shikoku und Kyūshū – beheimatet. Auf der nördlichsten Insel Hokkaidō fehlen sie, der nördlichste Punkt ihres Vorkommens ist die Shimokita-Halbinsel im Norden Honshūs. Neben den Hauptinseln sind sie auch auf etlichen vorgelagerten Inseln zu finden. Südlichster Punkt ihres Vorkommens ist die Insel Yakushima, die hier lebende Population gilt als eigene Unterart (Macaca fuscata yakui). Eine kleine, verwilderte Population lebt darüber hinaus in der Nähe der texanischen Stadt Laredo.

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Diese Primaten leben in Wäldern, finden sich aber in unterschiedlichsten Waldtypen. Im Süden sind sie in subtropischen Wäldern zu finden, im Norden auch in gebirgigen Wäldern. Hier leben sie auch in äußerst kühlem Klima, es kann mehrere Monate im Jahr meterhoch Schnee liegen. Vor allem wegen der dichten Besiedlung Japans sind sie selten im Tiefland zu finden. Die höchsten bekannten Vorkommen liegen auf 3180 Meter.

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Japanmakak Lebensraum-Karte
Japanmakak Lebensraum-Karte
Japanmakak
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Japanmakaken sind wie alle Altweltaffen tagaktiv. Die Aktivität ist jedoch auch vom Lebensraum und der Jahreszeit abhängig. Im Winter sind sie generell weniger aktiv, auch die Länge der täglichen Streifzüge nimmt deutlich ab. So legen sie im Norden des Verbreitungsgebietes im Winter nur rund 0,5 Kilometer täglich zurück. Im Süden legen sie im Sommer jeden Tag durchschnittlich 2 Kilometer und im Winter 1,2 Kilometer zurück.

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Diese Primaten sind semi-terrestrisch, das heißt, sie halten sich sowohl auf den Bäumen als auch am Boden auf. Generell sind Weibchen häufiger auf Bäumen und Männchen häufiger am Boden zu finden. Sie bewegen sich meist quadruped (auf allen vieren) fort. Auf den Bäumen können sie Distanzen auch springend zurücklegen, suspensorisch (mit den Armen an Ästen hängend) bewegen sie sich jedoch nicht fort.

Zur Nachtruhe ziehen sie sich eher auf Bäume zurück, manchmal schlafen sie jedoch auch am Boden, etwa auf flachen Felsen und umgestürzten Baumstämmen. Insbesondere im Winter kuscheln sie sich beim Schlafen gruppenweise am Boden zusammen, je tiefer die Temperatur, desto größer die Gruppe. Sie können sehr gut schwimmen und dabei Distanzen von 0,5 Kilometern zurücklegen. Im Winter suchen sie in kühleren Regionen gerne heiße Quellen auf, die im vulkanreichen Japan recht häufig sind. Um ihre Körpertemperatur zu regulieren, halten sie sich manchmal stundenlang in diesen warmen Gewässern auf. Das Verhalten war erstmals 1965 beobachtet worden. 2006 wurde im Rahmen einer Studie bei 31 Prozent von 114 weiblichen Tiere das Verhalten beobachtet, männliche Tiere badeten seltener.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Japanmakaken sind wie alle Makaken Allesfresser; sie nehmen jedoch vorwiegend pflanzliche Nahrung zu sich. Generell sind sie nicht wählerisch, die Nahrung variiert nach Lebensraum und Jahreszeit. Früchte stellen häufig den wichtigsten Nahrungsbestandteil dar, die Tiere verzehren auch Nüsse, Blätter, Samen, Kräuter und Pilze. Im Norden Japans spielt Baumrinde als Nahrung während der Wintermonate eine wichtige Rolle. Um deren geringen Nährwert zu kompensieren, fressen sie sich im Sommer einen Fettvorrat an. Manchmal graben sie auch nach unterirdischen Pflanzenteilen, etwa Wurzeln und Knollen. Neben pflanzlicher Nahrung fressen sie auch Insekten, andere wirbellose Tiere, z. B. Weichtiere, sowie Fische. Daneben wird auch der Verzehr von Erde (Geophagie) beobachtet.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Während der Paarungszeit bilden ein Männchen und ein Weibchen ein kurzlebiges Paar. Sie bleiben für durchschnittlich 1,6 Tage beisammen, paaren sich, essen und rasten gemeinsam. Weibchen können mit mehreren Männchen nacheinander kurze Paarbeziehungen eingehen, die umso länger dauern, je höher der Rangstatus des Männchens ist. Generell bevorzugen die Weibchen einen ranghöheren Paarungspartner. Sie locken ihn an, indem sie beispielsweise über die Schulter zurückblicken oder rückwärts zu ihm hingehen. Männchen versuchen auch, rangniedrigeren Männchen die Partnerin abspenstig zu machen, die letztliche Entscheidung, ob es zur Paarung kommt, trifft aber das Weibchen.

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Nach einer rund 170-tägigen Tragzeit fallen die Geburten in die Monate März bis September, der Zeitpunkt ist von Lebensraum und Klima abhängig, aber innerhalb einer Gruppe gleich. In der Regel kommt je ein einzelnes Jungtier zur Welt.

Die Geburt findet am Boden statt, das Weibchen zieht sich dabei etwas aus der Gruppe zurück, ohne den Anschluss zu verlieren. Neugeborene wiegen rund 540 Gramm, sie sind zunächst dunkelbraun gefärbt und erreichen erst mit rund sechs Monaten die Fellfärbung erwachsener Tiere. In den ersten vier Wochen klammert sich das Jungtier an den Bauch der Mutter, später reitet es auch auf deren Rücken. Männchen kümmern sich selten um Jungtiere, allerdings manchmal andere Weibchen, insbesondere die, die selbst noch nicht geworfen haben. Mit fünf bis sechs Wochen nimmt das Junge erstmals feste Nahrung zu sich, endgültig entwöhnt wird es mit rund einem Jahr. Weibchen werden mit rund 3,5 Jahren geschlechtsreif, Männchen mit rund 4,5 bis 5 Jahren, zu diesem Zeitpunkt müssen sie ihre Geburtsgruppe verlassen.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Japanmakaken sind auf der Ebene der Arten nicht stark bedroht. Allerdings werden jedes Jahr etwa 10.000 Makaken von Landwirten getötet, um ihre Ernten und ihr Vieh zu schützen.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist der Japanmakak lokal verbreitet und in seinem gesamten Verbreitungsgebiet weit verbreitet, aber es gibt keine Schätzung der Gesamtpopulation. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil. Eine Studie aus dem Jahr 1989 schätzt die Gesamtpopulation der wilden Japanmakaken auf 114.431 Individuen.

Ökologische Nische

Japanmakaken verzehren eine Vielzahl von Insekten und Pflanzen und fungieren als Samenausstreuer. Auf der Insel Kinkazan konkurrieren sie mit den Sikahirschen um einige Pflanzen, aber wenn sie auf Bäume klettern, um an die energiereichsten Blätter zu gelangen, reißen sie dabei Blätter ab, die die Sikahirsche fressen. Der Japanmakak dient als wichtige Beutetierart für Nepalhaubenadler, japanische Wölfe und Waschbärenhunde.

Lustige Fakten für Kinder

  • Makaken sind ausgezeichnete Schwimmer und können Berichten zufolge mehr als einen halben Kilometer weit schwimmen.
  • In verschneiten Gebieten schlafen Japanmakaken oben in den Laubbäumen, um zu vermeiden, dass Schnee auf sie fällt.
  • Junge Makaken spielen mit Steinen, kämpfen und schaukeln in Bäumen. Wenn Schnee liegt, machen sie Schneebälle und rollen sie herum, bis sie zu groß werden oder zerbrechen.
  • Sie waschen ihre Nahrung, bevor sie sie essen. Nur Menschen und Waschbären tun das auch.
  • Eine Art, wie Japanmakaken mit der Kälte fertig werden, ist das Eintauchen in vulkanische heiße Quellen, in denen sie etwa 30 Minuten pro Tag verbringen. Diese Praxis wurde erstmals vor etwa 40 Jahren beobachtet. Ein Affe hatte gesehen, wie Menschen in den heißen Quellen badeten und gab die Idee an die Gruppe weiter.

Coloring Pages

Referenzen

1. Japanmakak artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Japanmakak
2. Japanmakak auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/12552/0

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