Königskobra
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Ophiophagus hannah
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
20 years
Gewicht
6
13
kglbs
kg lbs 
Länge
3-4
9.8-13.1
mft
m ft 

Die Königskobra (Ophiophagus hannah) ist eine Schlangenart aus der Familie der Giftnattern und die einzige Art der Gattung Ophiophagus. Der Gattungsname (griechisch ‚schlangenfressend‘) bezieht sich auf die wohl fast ausschließlich aus Schlangen und Echsen bestehende Nahrung. Die Art hat im Normalfall eine Länge von drei bis vier Metern. Als Maximallänge sind 5,59 Meter nachgewiesen, sie ist damit die größte Giftschlange der Welt (allerdings nicht die giftigste) und ebenfalls eine der längsten Schlangen überhaupt. Die Königskobra kommt in weiten Teilen Südostasiens vor, ist überwiegend an Wald gebunden, bodenlebend und baut als vermutlich einzige Schlange der Erde Bodennester. Gesicherte Angaben zur Biologie der Art sind kaum vorhanden und zudem oft widersprüchlich. Der Biss führt bei Menschen aufgrund der hohen abgegebenen Giftmenge häufig zum Tod; Bissunfälle sind jedoch aufgrund der meist geringen Aggressivität und der zurückgezogenen Lebensweise der Tiere sehr selten.

Aussehen

Königskobras sind große Giftnattern. Die Gesamtlänge beträgt regelmäßig drei bis vier Meter, wohl gesicherte Maximalmaße liegen aus der im Süden Thailands gelegenen Provinz Nakhon Si Thammarat mit 5,59 m sowie nahe der Stadt Krabi mit „gut sechs Meter“ und von den Philippinen mit 4,25 m vor. Ihr Körpergewicht beträgt in der Regel um die 6 kg, im Extremfall über 20 kg. Die Art ist damit die größte Giftschlange der Welt. Etwa 20 % der Gesamtlänge entfallen auf den Schwanz. Der bei Bedrohung hinter dem Kopf aufgestellte Nackenschild ist im Vergleich mit den Echten Kobras (Naja) schmaler und reicht weiter nach hinten.

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Wie alle Giftnattern hat auch die Königskobra auf dem Oberkopf neun große, symmetrische Schilde. Zusätzlich weist die Art jedoch noch ein Paar großer, einander berührender Occipitalia hinter den Parietalia auf. Die Anzahl der Supralabialia beträgt sieben, das dritte Supralabiale berührt sowohl das hintere Nasale als auch das Auge, das vierte Supralabiale berührt ebenfalls das Auge. Die Rückenschuppen sind glatt. Die Anzahl der Bauchschuppen (Ventralschilde) variiert zwischen 240 und 254, die Zahl der geteilten Subcaudalia zwischen 84 und 104. Die vorderen Subcaudalia sind ungeteilt. Die Tiere haben 15 dorsale Schuppenreihen in der Körpermitte. Die Schuppen der mittleren dorsalen Schuppenreihe und die der jeweils untersten Schuppenreihe an den Flanken sind vergrößert, die Flankenschuppen sind länglich und in schrägstehenden Reihen angeordnet.

Die Grundfarbe der Oberseite ist bei adulten Tieren offenbar auch je nach Herkunft variabel hellbraun, dunkel olivbraun, braun, dunkelbraun oder schwarz. Ausgewachsene Tiere sind gelegentlich einfarbig; meist zeigen die Tiere auf diesem Grund jedoch eine Reihe mehr oder weniger deutlicher, hellbeiger bis weißlicher Querbänder. Im vorderen Bereich des Körpers sind diese Bänder in der Rückenmitte schmal und werden zum Bauch hin deutlich breiter, weiter zum Schwanz hin sind sie jedoch mehr parallelrandig. Kehle und Vorderhals sind sehr auffallend gelborange oder gelblich weiß, der übrige Bauch ist weißlich oder grauweiß. Die Haube ist oberseits ungezeichnet. Jungtiere haben eine deutliche Warnzeichnung, sie sind dunkelbraun oder schwarz gefärbt und kontrastreicher weißlich oder gelb quergebändert.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet der Königskobra umfasst große Teile der Tropen Süd- und Südostasiens. Das Areal reicht vom Süden und Osten Indiens nach Osten über ganz Hinterindien bis Südostchina; außerdem kommt die Art in weiten Teilen Indonesiens und der Philippinen vor. Die Königskobra wird überwiegend als Waldbewohnerin beschrieben, insbesondere als Bewohnerin von Waldbereichen, die an Gewässer grenzen. Zumindest in Malaysia und in Myanmar kommt die Art jedoch auch in einem weiten Spektrum weiterer Habitate vor, dazu zählen Mangrovensümpfe, Plantagen, offenes Grasland und landwirtschaftlich genutzte Gebiete.

Königskobra Lebensraum-Karte

Klimazonen

Königskobra Lebensraum-Karte
Königskobra
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Gewohnheiten und Lebensstil

Königskobras sind Solitäre und kommen nur zur Paarung zusammen. Sie sind den ganzen Tag über aktiv, können aber auch nachts gesehen werden. Königskobras nehmen, wie andere Schlangen auch, chemische Informationen über ihre gegabelte Zunge auf, die Duftpartikel aufnimmt und an einen speziellen Rezeptor (das Jacobsonsche Organ) auf dem Dach ihres Mundes weiterleitet. Wenn die Schlange den Geruch einer Mahlzeit wahrnimmt, schnalzt sie mit der Zunge, um den Standort der Beute zu bestimmen (die beiden Zungengabeln arbeiten dabei in Stereo); außerdem nutzt sie ihr scharfes Sehvermögen. Königskobras sind in der Lage, sich bewegende Beutetiere in einer Entfernung von fast 100 m (330 ft) zu erkennen. Ihre Intelligenz und ihre Empfindlichkeit gegenüber Vibrationen auf der Erde werden ebenfalls genutzt, um ihre Beute aufzuspüren. Wenn sie verärgert sind, ziehen Königskobras es vor, zu fliehen und Konfrontationen zu vermeiden. Wenn sie jedoch ständig provoziert werden, können sie sehr aggressiv sein. Wenn sie alarmiert sind, richten sie den vorderen Teil ihres Körpers (in der Regel ein Drittel) auf, wenn sie den Hals strecken, die Reißzähne zeigen und laut zischen. Wenn sie ihren Körper aufrichtet, können Königskobras immer noch nach vorne kommen, um aus großer Entfernung zuzuschlagen, und Menschen können die Sicherheitszone falsch einschätzen. Diese Schlange kann bei einem einzigen Angriff mehrere Bisse zufügen, und erwachsene Tiere sind dafür bekannt, dass sie zubeißen und sich festhalten. Wenn Königskobras einem natürlichen Prädator wie dem Mungo gegenüberstehen, der gegen die Neurotoxine resistent ist, versuchen diese Schlangen im Allgemeinen zu fliehen. Wenn sie dazu nicht in der Lage sind, bilden sie die charakteristische Kobrahaube und geben ein Zischen von sich, manchmal mit vorgetäuschten Schlägen mit geschlossenem Mund.

Saisonales Verhalten

Gift

Das Gift der Königskobra wird in anatomischen Drüsen, den sogenannten postorbitalen Giftdrüsen, produziert. Sie kann bis zu 420 mg Gift in Trockengewicht (400-600 mg insgesamt) pro Biss abgeben. Die Gifte greifen das zentrale Nervensystem des Opfers an und führen zu starken Schmerzen, verschwommenem Sehen, Schwindel, Benommenheit und schließlich zu Lähmungen. Wenn die Vergiftung schwerwiegend ist, kommt es zu einem Herz-Kreislauf-Kollaps und das Opfer fällt ins Koma. Der Tod folgt bald darauf aufgrund von Atemstillstand. Die betroffene Person kann innerhalb von 30 Minuten nach der Infektion sterben. Große Mengen von Antivenom können erforderlich sein, um das Fortschreiten der Symptome aufzuhalten. Nicht alle Bisse der Königskobra führen zu einer Envenomie, aber sie werden häufig als medizinisch bedeutsam angesehen. Die klinische Sterblichkeitsrate variiert von Region zu Region und hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. dem medizinischen Fortschritt vor Ort.

Fressverhalten und Ernährung

Königskobras sind Fleischfresser und ihre Ernährung besteht in erster Linie aus anderen Schlangen und sogar aus anderen giftigen Schlangen wie verschiedenen Vertretern der echten Kobras und der Kraits. Wenn die Nahrung knapp ist, ernähren sich Königskobras auch von anderen kleinen Wirbeltieren wie Eidechsen, Vögeln und Nagetieren.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Art wird meist als bodenlebend beschrieben, mehrere Autoren betonen jedoch, dass die Tiere sehr gut auf Bäume klettern können. Je nach Autor wird die Königskobra als tagaktiv, nachtaktiv oder sowohl tag- als auch nachtaktiv beschrieben. Die Nahrung besteht offenbar ausschließlich aus Schlangen und Echsen, dabei werden sowohl ungiftige als auch giftige Schlangen erbeutet. Die Beute wird nach dem Biss festgehalten, bis sie tot oder zumindest bewegungsunfähig ist; dies kann zehn bis 30 Minuten dauern.

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Die Königskobra ist eierlegend (ovipar) und die einzige Schlangenart, die offenbar Bodennester baut; die Gelege enthalten 20 bis 40 Eier. In Indien erfolgt die Eiablage von April bis Juli. Ein im August 1983 in Südchina gefundenes Nest bestand aus Blättern und enthielt in drei Lagen übereinander 25 Eier, die im Mittel 65,5 × 33,2 Millimeter maßen. Die Weibchen rollen sich über dem Gelege zusammen und verteidigen es vehement gegen potentielle Feinde. Bei Annäherung bewegen sich die Tiere auf den Eindringling zu, richten den Vorderkörper auf, spreizen die Haube, präsentieren die orangefarbene Kehle und beißen dann auch schnell zu.Frisch geschlüpfte Jungtiere in Indien sind 50 bis 53 Zentimeter lang.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Daten zur Größe der Gesamtpopulation und zum Bestandstrend gibt es nicht. Die Art wird aber von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund ihres schrumpfenden Lebensraumes und abnehmender Populationsgrößen als vulnerable (dt. „gefährdet“) gelistet. Außerdem wird sie im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) genannt, wodurch der Handel mit ihr zum Zwecke des Artenschutzes Beschränkungen unterliegt.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Königskobra. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Gefährdet (VU) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Gattungsname der Königskobra, Ophiophagus, stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Schlangenfresser".
  • Nach einer großen Mahlzeit können Königskobras aufgrund ihres langsamen Stoffwechsels monatelang ohne eine weitere Mahlzeit leben.
  • Königskobras haben wie alle Schlangen flexible Kiefer. Die Kieferknochen sind durch biegsame Bänder miteinander verbunden, so dass sich die Unterkieferknochen unabhängig voneinander bewegen können. Dadurch können Königskobras ihre Beute ganz verschlucken und Beutetiere verschlucken, die viel größer sind als ihr Kopf.
  • Königskobras sind die einzigen Schlangen der Welt, die Nester für ihre Eier bauen und diese bewachen, bis sie schlüpfen.
  • Eine gute Verteidigung für jeden, der versehentlich auf eine Königskobra trifft, ist es, langsam ein Hemd oder einen Hut auszuziehen und ihn auf den Boden zu werfen, während er sich zurückzieht.

Coloring Pages

Referenzen

1. Königskobra artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigskobra
2. Königskobra auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/177540/1491874

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