Mangroven-Nachtbaumnatter

Mangroven-Nachtbaumnatter

Ularburong

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Unterordnung
Familie
SPEZIES
Boiga dendrophila
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
12-20 years
Länge
1.8-2.4
5.9-7.9
mft
m ft 

Die Mangroven-Nachtbaumnatter oder der Ularburong (Boiga dendrophila) ist eine Schlangenart aus der Familie der Nattern (Colubridae). Sie gehört zu den Trugnattern, die aber heute nicht mehr als einheitliche Verwandtschaftsgruppe angesehen wird. Wie alle Nachtbaumnattern (Boiga) besitzt sie opistoglyphe Giftzähne. Ihr Gift ruft Lähmungen hervor, die spezifisch bei Vögeln irreversibel sind. Diese Schlangenart kommt mit neun Unterarten im tropischen Südostasien vor.

Aussehen

Mangroven-Nachtbaumnattern sind schlanke Schlangen, die eine Länge von durchschnittlich 1,6 bis 2,0 m, maximal etwa 2,5 m erreichen. Der Körper ist seitlich leicht abgeflacht und auffällig blauschwarz mit schwefelgelben bis weißen Querstreifen. Bei den verschiedenen Unterarten ist diese Querstreifung durchaus unterschiedlich, beispielsweise sind die gelben Streifen bei B. d. melanota auf dem Rücken unterbrochen und werden an den Flanken breiter. Die Bauchseite ist blau- bis grauschwarz, gelblich oder gelb gefleckt. Der vom schmalen Körper deutlich abgesetzte ovale Kopf ist schwarz und kann gelbe Flecken aufweisen. Die Kehle ist gelb, ebenso wie die acht Oberlippen- und elf Unterlippenschilde, die voneinander deutlich schwarz abgegrenzt sind. Die Augen sind verhältnismäßig groß und die Pupillen sind senkrecht geschlitzt. Es sind ein Prä- und zwei Postocularschilde sowie ein Scutum loreale vorhanden. Der Rumpf weist in der Mitte 21 bis 23 Reihen Schuppen auf. Die Tiere haben 209 bis 239 Ventralschilde, 78 bis 110 paarige Subkaudalschilde und einen ungeteilten Analschild. Die Weibchen sind unwesentlich größer als die Männchen. Die Jungtiere sind in der Regel genauso gefärbt wie die adulte Tiere. Ausgenommen davon ist die Unterart B. d. gemmicincta, bei der die Jungtiere schwarz-gelb gefärbt sind, jedoch im Adultstadium nur noch die schwarze Farbe zeigt.

Verteilung

Erdkunde

Mangroven-Nachtbaumnattern gibt es in Kambodscha, Indonesien (Bangka, Belitung, Borneo, Java, Riau Archipel, Sulawesi, Sumatra), Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Diese Schlangen leben in Mangrovenwäldern und Tieflandregenwäldern, meist in der Nähe von Wasser.

Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Mangroven-Nachtbaumnatter lebt in tropischen Regen- und Mangrovenwäldern. Die Tiere sind vorwiegend nacht- und dämmerungsaktiv und verstecken sich tagsüber in dichtem Blattwerk oder in hohlen Baumstämmen. Sie halten sich bevorzugt in Wassernähe auf und können gut schwimmen, lassen sich aber nur selten zum Boden herab. Als Beute dienen Vögel und deren Gelege, Säugetiere, Echsen, Schlangen und Amphibien, die per giftigem Biss oder durch Erdrosseln getötet werden. Bei Bedrohung wird der Kopf in Angriffshaltung nach hinten gebogen, mit dem Schwanz gezittert und häufig mehrfach zugestoßen. Der Biss ist für den Menschen meist ungefährlich.

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Die Paarung findet von Mai bis Juni meist am Boden statt und kann mehrere Stunden dauern. Nach 100 bis 120 Tagen werden 4 bis 15 Eier gelegt.

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Gift

Im Sekret der Duvernoy'schen Drüsen von Boiga dendrophila wurde das monomere Polypeptid Denmotoxin nachgewiesen. Dieses besitzt eine „Drei-Finger-Struktur“ und ist das erste Toxin mit solcher Struktur, das im Gift einer Art der Colubridae nachgewiesen wurde. Es besitzt 77 Aminosäurereste mit vier Disulfidbrücken und eine fünfte Disulfidbrücke in der ersten Schleife. Sieben Reste liegen am Amino-Terminus, welcher durch einen Pyroglutaminsäurerest blockiert wird. An der motorischen Endplatte blockiert Denmotoxin als postsynaptischer Antagonist die nikotinergen Rezeptoren des Acetylcholins, wodurch eine Lähmung der Skelettmuskulatur eintritt. Die Aktivität von Denmotoxin ist an den Rezeptoren von Vögeln (der Hauptnahrung der Schlange) etwa hundert Mal stärker als an den Rezeptoren von Mäusen (Säugetiere; hier reversibel) und zudem irreversibel. Demnach ist Denmotoxin spezifisch wirksam gegenüber Vögeln.

Fressverhalten und Ernährung

Mangroven-Nachtbaumnattern sind Fleischfresser und ernähren sich von Reptilien, Vögeln und kleinen Säugetieren.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Weibliche Mangroven-Nachtbaumnattern legen bis zu 15 Eier in Baumhöhlen ab. Die Inkubationszeit dauert in der Regel 3 bis 4 Monate. Die Schlangenbabys sind 20-35 cm groß und bei der Geburt voll entwickelt.

POPULATION

Populationsgefährdung

Gegenwärtig sind keine Bedrohungen für Mangroven-Nachtbaumnattern bekannt.

Ökologische Nische

Wie alle Schlangen spielen auch die Mangroven-Nachtbaumnattern eine sehr wichtige ökologische Rolle in ihrer Umgebung. Sie helfen bei der Kontrolle der Populationen von kleinen Säugetieren, Vögeln und Reptilien, auf die sie Jagd machen.

Referenzen

1. Mangroven-Nachtbaumnatter artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Mangroven-Nachtbaumnatter

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