Alpenwiesel
Das Altaiwiesel (Mustela altaica), auch unter dem missdeutenden Namen Alpenwiesel bekannt, ist eine in Asien lebende Raubtierart aus der Familie der Marder (Mustelidae).
Altaiwiesel weisen den für Wiesel typischen Körperbau mit langgestrecktem, schmalem Rumpf und relativ kurzen Gliedmaßen auf. Die Fellfärbung ändert sich mit den Jahreszeiten, der Fellwechsel ist allerdings weniger ausgeprägt als bei verwandten Arten, etwa dem Hermelin. Das Sommerfell ist grau oder graubraun, das Winterfell ist heller, meist dunkelgelb oder hellbraun, wobei die Unterseite fast weißlich ist. Diese Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 22 bis 28 Zentimeter, der Schwanz ist wie bei allen Wieseln relativ kurz und misst 9 bis 14 Zentimeter. Männchen wiegen rund 220 bis 350 Gramm und sind somit schwerer als Weibchen, die nur 120 bis 220 Gramm erreichen.
Altaiwiesel sind vorrangig dämmerungs- oder nachtaktiv. Tagsüber ziehen sie sich in Nester zurück, die sie in Felsspalten, im Wurzelwerk der Bäume oder in verlassenen Bauen anderer Tiere errichten. Außerhalb der Paarungszeit leben sie einzelgängerisch.
Es sind geschickte Jäger, die sich vorwiegend von Wühlmäusen und Pfeifhasen ernähren. In geringerem Ausmaß nehmen sie auch andere Säugetiere, Vögel, Echsen und Insekten zu sich.
Nach einer rund 40-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen etwa im Mai zwei bis acht Jungtiere zur Welt. Diese werden mit zwei Monaten entwöhnt und selbständig, Geschwister bleiben aber oft bis in den Herbst hinein zusammen.
Altaiwiesel sind strikte Fleischfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Bisamratten und Wühlmäusen, aber auch von Bisamratten, Kaninchen, Erdhörnchen, kleinen Vögeln, Eidechsen, Fröschen, Fischen und Insekten.
Das Paarungssystem der Altaiwiesel ist unbekannt, aber es wird vermutet, dass sie wie andere Arten derselben Gattung polygyn sind. Polygyne Gruppen bestehen normalerweise aus einem Männchen und mehreren Weibchen. Altaiwiesel brüten einmal im Jahr. Die Männchen kämpfen erbittert um den Zugang zu den Weibchen. Die Paarung findet in der Regel im Februar oder März statt, und die Jungtiere werden in der Regel im Mai geboren. Die Trächtigkeitsdauer beträgt 30-49 Tage, aber diese Zeiträume für Trächtigkeit und Geburt können sich ändern, da das Tier in der Lage ist, die Einnistung zu verzögern, bis Ressourcen zur Aufrechterhaltung der Trächtigkeit und zur Ernährung der Jungen zur Verfügung stehen. Die Wurfgröße beträgt 1 bis 8 Jungtiere. Sie kommen als Nesthocker zur Welt, brauchen Nahrung und sind von der Mutter abhängig; ihre Augen sind geschlossen und ihr Fell ist nicht gut entwickelt. Die Laktation dauert etwa 2 Monate, und nach der Entwöhnung werden die Jungtiere unabhängig, bleiben aber bis zum Herbst bei ihren Wurfgeschwistern. Die Jungtiere sind in der Lage, sich in der folgenden Saison zu vermehren, wenn sie knapp ein Jahr alt sind.
Da Altaiwiesel als schädlich eingestufte Nagetiere verzehren, wird ihnen in der Regel mit Wohlwollen begegnet. Die Verarbeitung des Altaiwieselfells spielt, im Gegensatz zu verwandten Arten, nur eine untergeordnete Rolle, sodass die Art weit verbreitet ist und nicht zu den bedrohten Arten zählt.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße des Altaiwisels. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "Potentiell gefährdet (NT)" eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.
Der Altaiwiesel, der sich vor allem von Pikas und Wühlmäusen ernährt, spielt eine wichtige ökologische Rolle bei der Reduzierung oder Begrenzung der Populationszahlen dieser Nagetiere.