Guamrohrsänger
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Gattung
SPEZIES
Acrocephalus luscinius

Der Guamrohrsänger (Acrocephalus luscinius), früher als Sprosserrohrsänger bezeichnet, ist eine nach Erkenntnisstand der IUCN ausgestorbene Sperlingsvogelart aus der Familie der Rohrsängerartigen (Acrocephalidae). Er war auf der Marianeninsel Guam endemisch.

Aussehen

Der Guamrohrsänger war eine relativ große Rohrsängerart, die eine Körperlänge von 18 cm erreichte. Bei den Männchen betrug das durchschnittliche Gewicht 35,9 g und bei den Weibchen 32 g. Der Schnabel war sehr lang und das Kopfgefieder oft zerzaust. Er hatte einen gelben Überaugenstreif und einen schwarzen Augenstreif. Der Oberkopf und die Oberseite waren rostbraun. Die Handschwingen, die Armschwingen und die Spitzen der Steuerfedern hatten schmale ockerbräunliche Säume. Die Unterseite war hellgelb bis cremefarben. Die Flanken waren bräunlichgelb bis ockerbräunlich. Die Iris war dunkel. Der Oberschnabel war gräulichschwarz mit gelben Kanten. Der Unterschnabel war fleischfarben mit gelben Kanten. Die Beine waren gräulich-blau. Die Geschlechter glichen sich in den Gefiedermerkmalen, jedoch waren die Männchen deutlich größer. Die juvenilen Vögel sind unbeschrieben.

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Guamrohrsänger bewohnte die Zuckerrohrdickichte sowie die angrenzenden Gebiete in den Süß- und Brackwassersümpfen. Seine Nahrung bestand aus Echsen, Schnecken, Spinnen sowie Insekten und deren Larven. Zum Fortpflanzungsverhalten liegen nur wenig Informationen vor. Émile Oustalet schrieb im Jahr 1895, dass im Juni 1887 Nester gefunden wurden, und die NAMRU2-Expedition beobachtete im Juni 1945 zwei Männchen mit vergrößerten Gonaden.

Lebensstil
Saisonales Verhalten

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Nachtigall-Rohrsänger wurde durch mehrere eingeführte Arten zum Aussterben gebracht. Dazu gehörte die Braune Nachtbaumnatter, die auch die Populationen mehrerer anderer Vogelarten auf Guam dezimiert hat. Andere eingeschleppte Prädatoren waren Ratten, Katzen und verwilderte Huftiere wie Ziegen oder Schafe. Eine eingeschleppte Pflanze, der Efeukürbis, zerstörte das Blätterdach der Bäume, in denen Nachtigallenrohrsänger ihre Nester bauen. Die Zerstörung von Feuchtgebieten, Brände und Pestizide sowie die intensive landwirtschaftliche und bauliche Nutzung des Landes haben den verfügbaren Lebensraum weiter reduziert.

Erhaltung

Im Jahr 2016 wurde der Guamrohrsänger von der IUCN als „ausgestorben“ (extinct) gelistet. 1960 wurde er vom Ornithologen M. H. Hartin als ziemlich häufig beschrieben. Ben King beobachtete mehrere Exemplare während eines dreitägigen Besuchs auf Guam im Jahr 1962. Bis Anfang 1968 wurde die Art im Sumpfgebiet des Atantano River nachgewiesen. In den Jahren 1967 oder 1968 soll der Sprosserrohrsänger noch ziemlich häufig im Agana Swamp vorgekommen sein. Der Letztnachweis war im Jahr 1969. Bei nachfolgenden Suchen ab 1970 konnte diese Art nicht mehr wiederentdeckt werden. Als Ursachen für sein Verschwinden werden verschiedene Gründe angeführt. Dazu zählen die Umwandlung seines Lebensraums in landwirtschaftlich genutzte Flächen, Brände in den Sumpfgebieten, der Einsatz von Pestiziden und vor allem die Einfuhr der Braunen Nachtbaumnatter (Boiga irregularis) auf Guam.

Referenzen

1. Guamrohrsänger artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Guamrohrs%C3%A4nger
2. Guamrohrsänger auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/103780078/119548168

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