Pazifikzaunkönig
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Troglodytes pacificus

Der Pazifikzaunkönig (Troglodytes pacificus) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Kanada und den Vereinigten Staaten verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Herkunft der Tiernamen

Die Erstbeschreibung des Pazifikzaunkönigs erfolgte 1864 durch Spencer Fullerton Baird unter dem wissenschaftlichen Namen Troglodytes hiemalis pacificus. Das Typusexemplar wurde von Caleb Burwell Rowan Kennerly (1830–1861) am Semiahmoo Bay gesammelt. Bereits 1809 führte Louis Pierre Vieillot die für die Wissenschaft neue Gattung Troglodytes ein. Dieser Name leitet sich von »trōglē, trōgō κτρωγλη, τρωγω« für »Höhle, nagen« und »-dutēs, duō -δυτης, δυω« für »tauchend, eintauchen« ab. Der Artname »pacificus« bezieht sich auf den Pazifik. »Helleri« ist Edmund Heller, »muiri« ist John Muir und »stevensoni« ist Donald Harley Stevenson (1892–1926) gewidmet. »Alascensis« bezieht sich auf Alaska, »kiskensis« auf Kiska Island, »tanagensis« auf Tanaga Island, »seguamensis« auf Seguam Island und »semidiensis« auf Semidi Islands. »Salebrosus« ist das lateinische Wort für »rau, grob« und leitet sich von»salebra, salire« »holprig, springen« ab. »Obscurior« bedeutet »dunkler« von »obscurus« für »dunkel, undeutlich, obskur«. »Meligērus μελιγηρυς« für »melodiös, wohlklingend« leitet sich von »melos μελος« für »Lied« ab. »Petrophilus« ist ein griechisches Wortgebilde aus »petra πετρα« für »Stein« und »philos, phileō, philos φιλος, φιλεω, φιλος« für »liebend, lieben, Liebhaber«. »Ochroleucus« hat seinen Ursprung in »ōkhros ωχρος« für »hell gelb« und »leukos λευκος« für »weiß«.

Aussehen

Der Pazifikzaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 9,0 bis 11,0 cm bei einem Gewicht von ca. 8,0 bis 12,0 g. Er ist ein kleiner dunkler Zaunkönig, mit kleinem Schnabel und hellem Augenstreif, Kinn und Kehle. Die Oberflügeldecken sind rötlich braun mit dunkleren Streifen. Die Handschwingen und Armschwingen sind braun und ebenfalls dunkler gestreift. Die Oberbrust ist hell holzbraun, der Bauch und die Flanken etwas farbenfroher als die Brust, aber mit dunklen Streifen. Die Steuerfedern sind kastanienbraun mit dunklen Binden. Die Augen sind braun, der Schnabel hell bräunlich und etwas heller an der Basis und die Beine hell braun. Er ähnelt sehr dem Winterzaunkönig (Troglodytes hiemalis Vieillot, 1819), wirkt aber insgesamt dunkler und farbenfroher mit rötlichen Tönungen, speziell an der Kehle und der Brust. Im Vergleich zur sympatrischen Art des Hauszaunkönigs (Troglodytes aedon Vieillot, 1809) ist er kleiner, hat einen kürzeren Schwanz und auffälligere Streifen am Bauch. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere ähneln ausgewachsenen Vögeln haben aber einen braunen Rücken, Schulterfedern und Bürzel. Die Oberschwanzdecken zeigen keine Binden. Der Augenstreif zeichnet sich nur undeutlich ab und die Unterseite wirkt dunkler. Dabei sind die Federn dunkel gesäumt.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Der Pazifzaunkönig brütet in nördlichen feuchten Nadelwäldern mit umfänglichem Unterholz, laubabwerfenden Wäldern und gemischten Wäldern. Auf den Inseln der Aleuten begnügt er sich mit verkrüppelter Vegetation und fehlenden großen Bäumen. Oft reift er in altgewachsenen Wäldern heran, gelegentlich mit angrenzendem Schwemmland, wie Moor, Sumpf, Flüssen oder Seen. Trotzdem ist er auch weit vom Wasser entfernt präsent. In British Columbia kommt er reichlich an den Flusswegen mit laichenden Lachsen, der Gattung Pazifische Lachse vor. Dies kommt wahrscheinlich daher, dass die Anwesenheit von Lachsen mehr Wirbellose anzieht, die als Beute für den Pazifikzaunkönig dient. Er kommt in Höhenlagen von Meeresspiegel bis 3750 Meter in der Sierra Nevada vor. Im Winter nutzt er eine große Bandbreite an Habitaten, wie offene Waldungen, laubabwerfende Wälder, geschlossene Gebiete mit abgebrannten Bereichen und Parks und Gärten sofern Büsche und dichtes Vegetationsgewirr verfügbar ist.

Pazifikzaunkönig Lebensraum-Karte
Pazifikzaunkönig Lebensraum-Karte
Pazifikzaunkönig
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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Pazifikzaunkönig ernährt sich zum Großteil von Wirbellosen, wie Insekten z. B. Käfer, Schnabelkerfen, Zweiflügler, Schmetterlingen, Hautflügler oder Spinnen, Flohkrebsen und Hundertfüßer. Es gibt auch Berichte, dass er sich von Schnecken und Früchten ernährt. Er bewegt sich bei der Futtersuche überwiegend am Boden, an verfallenen Holzstämmen und den Wurzelmassen umgefallener Bäume, in der Vegetation des Unterholzes, an Baumstämmen stehender Bäume und Klippenspalten. In 122 Mägen von Vögeln aus British Columbia, die über das ganze Jahr gesammelt wurden, enthielten 66 % Käfer, 51 % Spinnen, 30 % Motten und Schmetterlingslarven, 23 % Milben und Zecken, 22 % Bienen, Wespen und Ameisen, 14 % Fliegen, 11 % Pseudoskorpione, 10 % Millipede und 10 % Weberknechte.

Paarungsgewohnheiten

In Oregon legt er Anfang bis Mitte April, in British Columbia Mitte April, in Idaho im späten April, und in Alaska im späten Mai seine Eier. Bei letzteren könnte dies bis spät in den Juli dauern. Es kommt zu zwei oder drei Brutversuchen pro Jahr. Bei zwei Studien in Alaska mit wenigen Nestfeinden (nur 2 % von 65 Nestern wurden ausgeraubt) waren 22 % und 78 % der Männchen polygam. In einem anderen Gebiet mit 19 % Nestraub von 59 Nestern waren nur 10 % der Männchen polygam. Das Nest ist typischerweise gewölbt, mit Seiteneingang und wird aus Gras, Moos, Zweigen, Rinde, Würzelchen, zerkleinertem und zerfallenem Holz, Federn und Haaren gebaut. Dieses platziert er in unterschiedlichsten Orten wie alte Spechthöhlen, Naturhöhlen, in Wurzelnischen von umgestürzten Bäumen, an Bachufern und verfallen Holzklötzen, in Moosklumpen an Bäumen und auf aufgerichteten Bäumen, aber auch am Boden und bis 18 Meter über diesem. Meist baut das Männchen mehrere Nester und das Weibchen sucht sich das geeignetste aus und grenzt dieses ab. Das Gemeine Rothörnchen (Tamiasciurus hudsonicus (Erxleben, 1777)) gehört in Alaska zu den Nesträubern, wahrscheinlich weil dort die Nester weiter oben gebaut werden. Ein Gelege besteht aus drei bis neun Eiern. Größere Gelege aus bis zu 12 Eiern sind vermutlich darauf zurückzuführen, dass zwei Weibchen im gleichen Nest ablegten. Die Inselbewohner dieser Art haben kleinere Gelege. Die Eier sind klar weiß mit hell braunen oder rötlich braunen Flecken, insbesondere am dickeren Ende. Bei T. p. meligerus können die Eier auch rein weiß sein. Die Eier sind 14,0 bis 19,2 × 11,6 bis 14,0 mm groß, wobei die Eier in Alaska tendenziell größer sind. Die Bebrütung erfolgt ausschließlich durch das Weibchen. Nach 14 bis 19 Tagen werden die Nestlinge flügge. Weitere 9 bis 18 Tage werden sie dann gefüttert, bevor sie sich unabhängig bewegen. Es wird geschätzt, das 30 bs 90 % der Bruten erfolgreich sind. Über ein Höhengefälle zwischen 100 und 1300 Metern im Südwesten British Columbias nimmt die Philopatrie, das Überleben des Nests und die Anzahl der Nester mit den Höhenlagen ab. Dies legt die Überlegung nahe, dass die Art sich weniger an das Brüten in den Höhenlagen angepasst hat. Ein Weibchen, dass in Kalifornien zur Beringung eingefangen wurde, war zumindest 6,5 Jahre alt.

POPULATION

Referenzen

1. Pazifikzaunkönig artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Pazifikzaunk%C3%B6nig
2. Pazifikzaunkönig auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/103884879/104335354
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/706924

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