Gemeine puffotter
Die Puffotter (Bitis arietans, veraltet Bitis lachesis), auch Gemeine Puffotter, ist eine Giftschlange aus der Familie der Vipern, welche mit Ausnahme der inneren Sahara und der Regenwaldgebiete in ganz Afrika und Teilen der südwestlichen Arabischen Halbinsel vorkommt. Durch ihr stark wirkendes Hämotoxin, ihre weite Verbreitung und Häufigkeit ist sie für die meisten gefährlichen Giftschlangenbisse in Afrika verantwortlich.
Namensgebend sind die typischen Drohgebärden und -geräusche, die die Tiere bei einer Bedrohung produzieren. Dabei blähen sich die Schlangen auf und entlassen die Luft in lauten Zisch- und Knallgeräuschen (engl. „puffs“).
Na
NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
Fl
FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
La
LauerjägerAls Lauerjäger, seltener auch als Ansitzjäger, werden in der Biologie fleischfressende Tiere oder auch Pflanzen bezeichnet, die mehr oder weniger a...
Ne
NestflüchterVi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Po
PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
Gi
GiftigGift ist eine Art von Gift, insbesondere ein von einem Tier abgesondertes Gift. Es wird durch einen Biss, einen Stich oder eine ähnliche Aktion abg...
So
SolitärDo
DominanzhierarchieKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
So
SommerruheDie Sommerruhe ist eine Form der herabgesetzten Aktivität als Anpassung an heiße oder trockene Umweltbedingungen, zum Beispiel in einer Hitzeperiod...
P
beginnt mitDie Puffotter hat einen sehr gedrungenen, kräftigen Körper mit einem breiten, deutlich vom Hals abgesetzten, kurzen und flachen Kopf. Ihre Färbung ist variabel, wobei sich über den gesamten Körper bräunliche Querbinden auf einem grauen Untergrund ziehen. Ihre Schuppen sind gekielt. Die Unterart Bitis arietans somalica hat auch gekielte Subcaudalschilde.
Die Körpermitte umgeben 29 bis 41 Schuppenreihen. Es gibt 124 bis 147 Bauchschilde und 15 bis 39 Schwanzschilde. Der Schwanz der Männchen ist länger als der der Weibchen. Am Oberkiefer hat sie 12 bis 16 Oberlippenschilde, am Unterkiefer 14 bis 19 Unterlippenschilde. Das Auge ist von drei bis vier Schuppenreihen von den Oberlippenschilden getrennt. Die Augen weisen unter Lichteinfall eine senkrecht geschlitzte Pupille auf.Schlangen dieser Art erreichen eine Länge von 90 bis 120 cm, west- und zentralafrikanische Puffottern bis zu 180 cm. Südarabische Puffottern werden dagegen nur 80 cm lang.
Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst mit Ausnahme der inneren Sahara und der Regenwaldgebiete ganz Afrika sowie Teile der südwestlichen Arabischen Halbinsel.
Die Puffotter bevorzugt offene Gebiete wie Savannen und Steppen, ist aber auch in lichten Wäldern, in Oasen, ausgetrockneten Flüssen und in der Nähe von menschlichen Siedlungen anzutreffen. Sie geht bis in eine Höhe von 3000 Metern, im südwestlichen Saudi-Arabien kommt die Art nur in Höhen über 1500 Metern mit ausreichendem Niederschlag vor.
Puffottern sind überwiegend nachtaktiv, werden aber vor allem in der Regenzeit tagsüber beim Sonnenbaden angetroffen. Sie verlassen ihren Schlupfwinkel auch in kalten Nächten. Sie ernähren sich von kleinen Säugetieren, vor allem von Nagern, sowie von Vögeln, Echsen, Schlangen und Amphibien. Auch Fische, Heuschrecken und Grillen werden gefressen. Puffottern sind Lauerjäger und warten, bis Beute in Reichweite kommt. In Nord- und Südafrika halten die Tiere eine Winterruhe.
Die Puffotter ist für die meisten Giftschlangenbisse in Afrika verantwortlich. Die Giftzähne sind sehr lang, das gelbe Gift ist gewebezerstörend und hämotoxisch. Ein Giftbiss führt zu starken Blutungen im Gewebe und zum Teil massiven Nekrosen. Eine ausgewachsene Puffotter hat einen Giftvorrat, der ausreichend ist, um vier bis fünf Menschen zu töten. Sie ist nicht angriffslustig, beißt aber, wenn man ihr zu nahe kommt oder auf sie tritt.
Die Giftmenge, die bei einem Biss abgegeben werden kann, liegt nach Minton (1974) zwischen 160 und 200 mg (Trockengewicht).
Puffotter sind Fleischfresser. Zu ihrer Beute gehören Säugetiere, Vögel, Amphibien, Schildkröten und Eidechsen. Jungtiere ernähren sich von kleinen Nagetieren, Insekten und kleinen Fröschen.
Die Puffotter ist ovovivipar, bringt also lebende Jungtiere zur Welt, die nur von einer dünnen Embryonalhülle umgeben sind, die kurz nach der Geburt durchstoßen wird. Vor der Paarung fechten die Männchen Kommentkämpfe aus, bei denen sie sich nicht verletzen. In Südafrika ist die Paarungszeit von Oktober bis Dezember. Während der Monate Februar bis Mai bringt das Puffotter-Weibchen 30 bis 80 Jungtiere zur Welt. Diese sind bei der Geburt etwa 16 bis 25 Zentimeter lang.
Zurzeit gibt es keine größeren Bedrohungen für Puffotter.
Laut der Roten Liste der IUCN ist die Puffotter in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet lokal verbreitet, aber es liegt keine Schätzung der Gesamtpopulation vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.
Puffotter sind wichtige Prädatoren in ihrem Ökosystem, da sie die Populationen vieler Beutetierarten kontrollieren, von denen sie sich ernähren. Sie helfen auch bei der Kontrolle von Schädlingspopulationen, da diese Schlangen oft in der Nähe menschlicher Siedlungen zu finden sind und Nagetiere fressen. Junge Puffotter ernähren sich von verschiedenen Insekten und können auch eine nützliche Rolle für Landwirte spielen.