Zobel
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Martes zibellina
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
8-18 years
Gewicht
700-1800
24.7-63.5
goz
g oz 
Länge
35-56
13.8-22
cminch
cm inch 

Der Zobel (Martes zibellina) ist eine Raubtierart aus der Gattung der Echten Marder (Martes), die eng mit dem auch in Mitteleuropa heimischen Baummarder verwandt ist. Er ist hauptsächlich in der asiatischen Taiga beheimatet. Bekannt ist er vor allem aufgrund des wertvollen Zobelfells.

Aussehen

Der Körperbau des Zobels ist wie bei vielen Mardern durch den langgestreckten, schlanken Rumpf und die eher kurzen Gliedmaßen charakterisiert. Morphologisch ähnelt der Zobel dem Baummarder, ist aber etwas größer und kurzschwänziger, und das Fell ist seidiger und weicher.

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Die Färbung des Fells variiert von hellbraun bis schwarz. Der Kopf ist meistens etwas heller als der Rumpf. Brust und Kehle sind oft, aber nicht immer, von einem auffälligen, orangefarbenen Fleck bedeckt. Bisweilen finden sich einzelne weißliche oder gelbe Haare im Fell. Das Winterfell ist ausgesprochen lang und seidig, während es im Sommer kürzer, rauer und dunkler wird. Der Fellwechsel erfolgt jeweils zwischen März und Mai sowie zwischen August und November.

Zobel erreichen eine Kopfrumpflänge von 32 bis 53 cm (Männchen) bzw. 30 bis 48 Zentimeter (Weibchen). Der buschige Schwanz wird 12 bis 18 cm lang. Im Schnitt sind Männchen um 9 % größer als Weibchen. Das Gewicht der Männchen beträgt 1150 bis 1850 g, das der Weibchen 650 bis 1600 g. Im Winter erhöht sich das Gewicht um 7 bis 10 %.

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Verteilung

Erdkunde

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Zobels umfasste weite Teile des nördlichen Eurasiens und schloss auch Skandinavien ein. In Teilen ihres Verbreitungsgebietes sind sie verschwunden; so kommen sie heute nicht mehr westlich des Uralgebirges vor. Das heutige Verbreitungsgebiet umfasst Teilgebiete der folgenden Staaten:

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  • Russland: fast ganz Sibirien östlich des Ural, einschließlich der Insel Sachalin.
  • Kasachstan: im äußersten Nordosten an den Flussläufen des Buchtarma und des Uba.
  • China: drei voneinander getrennte Verbreitungsgebiete:
    • am Rand des Altai in Xinjiang
    • im Großen Hinggan-Gebirge und vielleicht auch im Kleinen Hinggan-Gebirge
    • im Changbai-Gebirge
  • Mongolei: im Altai und in den Wäldern rund um den Chöwsgöl Nuur.
  • Nordkorea: im Changbai-Gebirge und südlich der Berge.
  • Japan: auf der Insel Hokkaidō.

Der typische Lebensraum ist dichter Nadelwald. Dabei werden das Flachland wie das Gebirge gleichermaßen bewohnt.

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Zobel Lebensraum-Karte
Zobel Lebensraum-Karte
Zobel
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Gewohnheiten und Lebensstil

Zobel halten sich vorwiegend am Boden auf, können aber gut klettern. Sie errichten in ihrem Revier mehrere Nester, meist in hohlen Baumstämmen, in Erdspalten oder unter Baumwurzeln, die sie mit trockenen Pflanzen oder Haaren auspolstern.

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Der Aktionsraum eines Zobels umfasst 4 bis 30 km². Die Größe des Aktionsraums ist vom Lebensraum und somit vom Nahrungsreichtum, aber auch vom Alter eines Tieres abhängig. Täglich legt ein Zobel innerhalb seines Aktionsraums zwischen 6,5 und 12 km zurück. Insgesamt entfernt er sich kaum jemals weiter als 30 km von einem Ort, in Ausnahmefällen wurden aber auch Wanderungen von 300 km festgestellt.

Hauptsächlich sind Zobel dämmerungsaktiv, können aber auch in der Nacht und selten am Tage unterwegs sein. Bei sehr kaltem Wetter halten sie sich oft mehrere Tage in ihrem Nest auf. Die Fortbewegung erfolgt mit kleinen Sprüngen von 40 bis 70 cm Weite. Theoretisch ist Zobeln ein Sprung von bis zu 4 m Weite möglich.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Den Hauptanteil an der Nahrung machen kleine Nagetiere aus. In Sibirien bilden Polarrötelmäuse mehr als 50 % des Nahrungsspektrums des Zobels. Weitere Säugetiere auf dem Speiseplan können Hörnchen, Pikas, Bisamratten, Murmeltiere, Hasen und auch junge Moschustiere sein. An tierischer Nahrung werden außerdem Vögel, Fische und Insekten gefressen. Auch Honig wird aus Bienennestern geleckt.

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Auch Pflanzen machen einen beträchtlichen Anteil an der Nahrung aus. Am mittleren Jenissej wurde festgestellt, dass die dortigen Zobel sich zu 20 % von Kiefernsamen und Heidelbeeren ernähren.

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Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

Die Paarungszeit liegt zwischen Mitte Juni und Anfang August. Wegen einer Keimruhe verzögert sich jedoch die Einnistung monatelang, so dass die Tragzeit insgesamt 245 bis 298 Tage beträgt. Geburten finden zwischen Ende März und Anfang Mai statt. Ein Wurf umfasst ein bis sieben, im Schnitt drei Junge. Neugeborene Zobel sind nackt und blind und 11 bis 12 cm groß, sie öffnen die Augen nach rund einem Monat, verlassen kurz darauf erstmals das Nest und werden mit sieben Wochen entwöhnt. Die Geschlechtsreife erreichen sie zu Beginn des zweiten Lebensjahres.

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Die Wahrscheinlichkeit, das erste Lebensjahr zu vollenden, liegt nur bei 20 %. Nur sehr wenige Zobel werden älter als neun Jahre, in freier Wildbahn ist aber ein Höchstalter von achtzehn Jahren nachgewiesen. In Gefangenschaft betrug die höchste Lebensdauer 22 Jahre.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Historisch gesehen wurden Zobel wegen ihres dunkelbraunen oder schwarzen Fells gejagt, das auch heute noch ein Luxusgut ist. Ihr Fell ist seit dem frühen Mittelalter ein hoch geschätzter Gegenstand im Pelzhandel. Zobel gelten allgemein als die schönsten und am reichsten gefärbten Pelze unter den Mardern. Obwohl die Jagd in Russland immer noch üblich ist, stellt sie keine ernsthafte Bedrohung für diese Art dar, da die meisten Pelze auf dem Markt inzwischen kommerziell gezüchtet werden. Allerdings leiden die Zobel unter dem Verlust ihres Lebensraums durch die Abholzung der Wälder, den Holzeinschlag und die Erschließung neuer Öl- und Gasminen.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist die Gesamtgröße der Population des Zobels unbekannt. Es gibt jedoch geschätzte Populationen der Art in den folgenden Gebieten: Russland - 2,0 bis 2,2 Millionen Individuen; China - 18.000 Individuen; Mongolei - 10.000 Individuen. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand nimmt heute zu.

Ökologische Nische

Aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten sind Zobel sehr wichtige Prädatoren von kleinen Nagetieren in Sibirien und Nordasien.

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Referenzen

1. Zobel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Zobel
2. Zobel auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/41652/45213477

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