Land

Slowakei

721 Spezies

Die Slowakei ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, der an Österreich, Tschechien, Polen, die Ukraine und Ungarn grenzt.

Gewässer

Durch das Land verläuft die europäische Hauptwasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer (Donau) und der Ostsee (Weichsel), wobei 96 % des Landes in das Einzugsgebiet der Donau gehört. Bedingt durch die geographische Lage fließen nur etwa 12 % des Wasservolumens in den in der Slowakei entspringenden Flüssen. Die Donau (Dunaj) im Südwesten hat eine Länge von 172 km auf slowakischem Staatsgebiet (inklusive der Grenzen zu Österreich und Ungarn, 22,5 km beiderseits). Mit einem durchschnittlichen Abfluss von etwa 2060 m³/s (MQ) bei Bratislava ist sie mit Abstand der wasserreichste Fluss der Slowakei. Der längste slowakische Fluss ist die Waag (Váh) mit einer Länge von 403 Kilometern, die den ganzen Norden und Westen des Landes durchfließt und einen Abfluss von 142 m³/s (MQ) bei Komoča hat. Weitere bedeutende Flüsse sind die March (Morava) an den Grenzen zu Tschechien und Österreich, der Gran (Hron) in der Mitte, der Eipel (Ipeľ) an der Grenze zu Ungarn, sowie Sajó (Slaná), Hornád, Laborec, Latorica und Bodrog im Osten, während die Theiß (Tisa) lediglich die Südostecke des Landes berührt. Zum Einzugsgebiet der Weichsel gehören lediglich der Poprad und der Dunajec (Grenze zu Polen) östlich der Tatra.

Natürliche Seeflächen konzentrieren sich in der Hohen Tatra, wo aufgrund der Vergletscherung während der Eiszeit zahlreiche Gebirgsseen (slowakisch plesá) entstanden; der größte ist der Veľké Hincovo pleso. Andernorts gibt es nur sehr wenige natürliche Seen. Landschaftsprägender sind Stauseen, die im Zuge der Flussregulierung zur Energiegewinnung und als Hochwasserschutz entstanden. Die meisten befinden sich an der Waag, deren System auch als Waag-Kaskade (Vážska kaskáda) bekannt ist. Hierzu gehören die Talsperre Liptovská Mara (Liptovská Mara), Stausee Nosice, Sĺňava, Stausee Kráľová sowie weitere. Der größte ist der Orava-Stausee (35 km²), gefolgt von der Zemplínska šírava sowie dem Liptauer Stausee. Bedeutend sind zudem Stauseen des Donau-Wasserkraftwerks Gabčíkovo. Ausnahme sind die sogenannten tajchy rund um Banská Štiavnica, die im Zuge des dortigen Bergbaus entstanden.

Die Slowakei hat große Grundwasserreserven, diese sind allerdings ungleichmäßig über das Land verteilt. Bedeutend ist das Gebiet der Großen Schüttinsel mit etwa 10 Mrd. m³ Grundwasser. Es ist seit 1978 Wasserschutzgebiet. Artesische Quellen befinden sich vorwiegend im Donautiefland rund um Galanta und Nové Zámky, in der Landschaft Záhorie, im Ostslowakischen Tiefland. In Gebirgen konzentrieren sich Grundwasserreserven in Kalk und Dolomit, in Flyschgebirgen sind sie aber kaum vorhanden. Das Land ist außerdem reich an Mineralquellen mit mehr als 1600 bekannten Quellen. Mehr als 100 dieser Quellen werden zum Mineralwasser abgefüllt oder zu Behandlungszwecken verwendet. Der bekannteste Kurort ist Piešťany, andere Kurorte gesamtslowakischer Bedeutung sind Trenčianske Teplice, Bardejovské Kúpele, Smrdáky, Rajecké Teplice, Sklené Teplice, Turčianske Teplice, Dudince, Sliač, Kováčová, Nimnica, Korytnica, Lúčky, Číž, Vyšné Ružbachy, Bojnice und Korytnica (außer Betrieb).

Fauna und Flora

Der Naturraum der Slowakei gehört zur gemäßigten Klimazone.

Es gibt insgesamt etwa 34.000 Tierarten, davon entfallen etwa 30.000 alleine auf Insekten. Es gibt 934 Arten von Spinnentieren, 352 Arten von Vögeln, 346 Arten von Weichtieren, 90 Arten von Säugetieren, 79 Fischarten, 18 Amphibienarten und 12 Arten von Kriechtieren.

Von den Säugetieren sind 24 Arten Fledermäuse: die bekanntesten Vertreter sind das Große Mausohr und die Kleine Hufeisennase. In den Mittel- und Hochgebirgen kann man immer noch Raubtiere wie Wölfe und Braunbären finden; in den Laubwäldern sind Füchse, Jagdwild, Wildkatzen, Wildschweine anzutreffen, im Nadelwald sind hingegen Braunbären, Eichhörnchen und Luchse vertreten. Oberhalb der Waldgrenze kann man Tatra-Gämsen, Murmeltiere und Schneemäuse finden. Seit 2004 gibt es auch wieder freilebende Wisente in der Slowakei (17 Tiere, Stand 2013), und zwar in den Beskiden im äußersten Nordosten des Landes.

Auf dem Gebiet der Slowakei gibt es etwa 13.100 Pflanzenarten, davon ungefähr 3000 Algen und Blaualgen, 3700 Pilze, 1500 Flechten, 900 Moose und 4000 Gefäßpflanzen. Gemäß der letzten Waldinventur (2004–2007) beträgt der Waldanteil an der Oberfläche 44,3 % der Staatsfläche.

Das herrschende Klima teilt das Land in mehrere Vegetationsstufen. Das Tiefland wurde größtenteils kulturlandschaftlich gestaltet, mit nur wenigen Überresten der ursprünglichen Wälder. Auwald (Weiden, Pappeln) ist stark zurückgegangen, die besten Beispiele lassen sich entlang der Donau finden. Bis etwa 550 m Höhe (Tiefland, tiefer gelegene Gebirge) kommen vorwiegend Eichen und Hainbuchen vor, in der Záhorie ist zudem die Zirbelkiefer anzutreffen. Weiter bis in 1100–1250 m (Mittelgebirge) wachsen Buchen sowie Tannen, während Fichten bis zur Waldgrenze (1450–1700 m) zu finden sind, in der Tatra kommt zudem die Zirbel vor. Oberhalb der Waldgrenze befindet sich die Krummholzstufe, während die reine Alpinstufe auf höchste Gipfel der Tatra beschränkt ist. Insgesamt bestehen die Wälder aus 60 % Laubwald und 40 % Nadelwald, am häufigsten kommen Buchen (mit einem Anteil von mehr als 33 %), Fichten und Eichen vor.

Klima

Die Slowakei liegt in der kontinental-gemäßigten Zone, wobei der Einfluss des ozeanischen Klimas (Golfstrom) nach Osten abnimmt. Regional gibt es jedoch Unterschiede, hauptsächlich zwischen dem gebirgigen Norden und südlichen Tiefländern. Diese regionalen Gegebenheiten werden im Folgenden dargestellt. Die angegebenen Temperatur- sowie Niederschlagswerte beziehen sich auf die Periode 1961 bis 1990.

Die wärmsten und trockensten Gebiete befinden sich im Süden. Typisch sind hier Donautiefland, Ostslowakisches Tiefland sowie niedriger gelegene Täler und Talkessel. Die durchschnittliche Jahrestemperatur erreicht 9 °C bis 11 °C, im Januar bewegt sich der Durchschnitt zwischen −2 °C und −1 °C, im Juli zwischen 18 °C und 21 °C. Zudem sind die Temperaturwerte im Westen um etwa 1 °C höher als im Osten. Der jährliche Niederschlag ist auch der niedrigste, von etwa 500 mm bei Senec und Galanta bis 550 mm im Ostslowakischen Tiefland. Diese Region wird von den Messstationen Bratislava, Hurbanovo und Košice repräsentiert, während die Messstation Kamenica nad Cirochou einen Übergang darstellt.

Zum mäßig warmen Klimagebiet gehören die innerkarpatischen Talkessel sowie die niedrigeren Gebirge, wobei pro 100 Höhenmeter im Allgemeinen die durchschnittliche Temperatur um etwa 0,6 °C sinkt und der Niederschlag um etwa 50–60 mm zunimmt. In den an das Tiefland anschließenden Flusstälern von beispielsweise Waag, Nitra oder Hron schwankt die Jahrestemperatur zwischen 6 °C und 8 °C, in den höchsten Talkesseln (Popradská kotlina, Oravská kotlina) sinkt sie unter 6 °C. Gegen 1000 Höhenmeter erreicht die Jahrestemperatur Werte von 4 °C bis 5 °C. In den Talkesseln erreicht die durchschnittliche Temperatur im Januar Werte zwischen −5 °C und −3 °C, im Juli zwischen 14 °C und 16 °C. Dort fällt jährlich um 700–800 mm Niederschlag, in Teilen der Zips im Regenschatten der Gebirge nur etwa 600 mm. Messstationen befinden sich in Sliač, Poprad sowie Oravská Lesná.

Kaltes Klima herrscht in der gesamten Tatra, den oberen Teilen der Niederen Tatra sowie auf den höchsten Bergen der Kleinen und Großen Tatra, der Slowakischen Beskiden sowie des Slowakischen Erzgebirges. Charakterisiert wird das Klima von den niedrigsten Jahrestemperaturen: gegen 2000 Höhenmeter beträgt der jährliche Durchschnitt −1 °C, in den höchsten Gipfeln der Tatra −3 °C. Für den Januar sind die durchschnittlichen Werte in der Tatra von gegen −10 °C verzeichnet, im Juli erreicht der Durchschnitt etwa 3 °C. Der jährliche Niederschlag variiert von etwa 1400 mm in der Kleinen und Großen Fatra sowie der Niederen Tatra bis zu mehr als 2000 mm in der Tatra. Die Messstation für dieses Klima befindet sich am Gipfel des Lomnický štít (2634 m).

Rekorde wurden in Komárno mit 40,3 °C (20. Juli 2007) beziehungsweise in Vígľaš-Pstruša mit −41 °C (11. Februar 1929) gemessen.

Im Allgemeinen konzentriert sich der Niederschlag auf den Sommer (Juni bis August) mit etwa 40 % der jährlichen Werte, im Frühling fällt gegen 25 %, im Herbst etwa 20 %, während der Restanteil von 15 % auf Winter entfällt. Der höchste je an einem Tag gemessene Niederschlag betrug in Salka insgesamt 231,9 mm am 12. Juli 1957. Im Sommer kommt es oft zu stürmischem Wetter, wobei fast jedes Jahr irgendwo der tägliche Niederschlag 100 mm erreicht. In den Gebirgen sowie Gebirgstälern und Talkesseln herrscht im Durchschnitt in 30–35 Tagen pro Jahr stürmisches Wetter, während im Tiefland dieser Wert geringer ist. Winterstürme kommen in der Slowakei selten vor. Abhängig von der Höhenlage kann es im Winter heftig schneien: In der Tatra können die Gipfel mehr als 200 Tage pro Jahr beschneit sein, in den beschatteten Tälern können Schneefelder manchmal ganzjährig liegen bleiben. Die Schneebedeckung fällt von 80–120 Tagen in den Gebirgen über 60–80 Tage in Talkesseln bis auf 40 Tage in der Südslowakei ab. Nebel entsteht insbesondere im Herbst und Winter, vor allem in Talkesseln, während es in den höheren Lagen im Winter zu Temperaturinversionen kommen kann.

Umwelt- und Naturschutz

Der Naturschutz hat in der Slowakei eine mehr als hundertjährige Tradition, einige Entscheidungen und Verordnungen dazu reichen bis ins Mittelalter. Die Formalitäten zum Naturschutz sind im Allgemeinen in der slowakischen Verfassung geregelt und vom konkreten „Gesetz zum Schutz der Natur und der Landschaft“ (zákon o ochrane prírody a krajiny). Die Slowakei gehörte zu den weltweit ersten Ländern, die eine derartige Rechtsnorm annahmen (1955). Bereits einige Jahre zuvor wurde per Gesetz der Tatra-Nationalpark gegründet. Ins „Gesetz zum Schutz der Natur und Landschaft“ wurde auch die Biodiversitätskonvention der UNO übertragen.

Das Gebiet der Slowakei ist aus Sicht des Naturschutzes in fünf Schutzstufen gegliedert, wobei die erste Stufe den niedrigsten und die fünfte Stufe den höchsten Schutz darstellt. Die Nationalparks (národné parky) und die Geschützten Landschaftsbestandteile (chránené krajiné oblasti) stellen „Großräumige Schutzgebiete“ (veľkoplošné chránené územia) dar.

Die Slowakei hat 23 großräumige Schutzgebiete sowie hunderte von kleinräumigen Schutzgebieten. Zur ersten Kategorie gehören neun Nationalparks. Der älteste und der größte ist der Tatra-Nationalpark mit 73.800 ha, andere bedeutende Nationalparks sind Nationalpark Niedere Tatra (72.842 ha), Nationalpark Poloniny (29.805 ha), Nationalpark Kleine Fatra (22.630 ha) und Nationalpark Slowakisches Paradies (19.763 ha). Dazu kommen noch 14 Landschaftsschutzgebiete, die neben Gebirgen auch drei Tieflandgebiete unter Schutz stellen. Weiter gehören 1101 kleinräumige Schutzgebiete, 642 Schutzgebiete europäischer Bedeutung und 41 Vogelschutzgebiete dazu.

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Die Slowakei ist ein Binnenstaat in Mitteleuropa, der an Österreich, Tschechien, Polen, die Ukraine und Ungarn grenzt.

Gewässer

Durch das Land verläuft die europäische Hauptwasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer (Donau) und der Ostsee (Weichsel), wobei 96 % des Landes in das Einzugsgebiet der Donau gehört. Bedingt durch die geographische Lage fließen nur etwa 12 % des Wasservolumens in den in der Slowakei entspringenden Flüssen. Die Donau (Dunaj) im Südwesten hat eine Länge von 172 km auf slowakischem Staatsgebiet (inklusive der Grenzen zu Österreich und Ungarn, 22,5 km beiderseits). Mit einem durchschnittlichen Abfluss von etwa 2060 m³/s (MQ) bei Bratislava ist sie mit Abstand der wasserreichste Fluss der Slowakei. Der längste slowakische Fluss ist die Waag (Váh) mit einer Länge von 403 Kilometern, die den ganzen Norden und Westen des Landes durchfließt und einen Abfluss von 142 m³/s (MQ) bei Komoča hat. Weitere bedeutende Flüsse sind die March (Morava) an den Grenzen zu Tschechien und Österreich, der Gran (Hron) in der Mitte, der Eipel (Ipeľ) an der Grenze zu Ungarn, sowie Sajó (Slaná), Hornád, Laborec, Latorica und Bodrog im Osten, während die Theiß (Tisa) lediglich die Südostecke des Landes berührt. Zum Einzugsgebiet der Weichsel gehören lediglich der Poprad und der Dunajec (Grenze zu Polen) östlich der Tatra.

Natürliche Seeflächen konzentrieren sich in der Hohen Tatra, wo aufgrund der Vergletscherung während der Eiszeit zahlreiche Gebirgsseen (slowakisch plesá) entstanden; der größte ist der Veľké Hincovo pleso. Andernorts gibt es nur sehr wenige natürliche Seen. Landschaftsprägender sind Stauseen, die im Zuge der Flussregulierung zur Energiegewinnung und als Hochwasserschutz entstanden. Die meisten befinden sich an der Waag, deren System auch als Waag-Kaskade (Vážska kaskáda) bekannt ist. Hierzu gehören die Talsperre Liptovská Mara (Liptovská Mara), Stausee Nosice, Sĺňava, Stausee Kráľová sowie weitere. Der größte ist der Orava-Stausee (35 km²), gefolgt von der Zemplínska šírava sowie dem Liptauer Stausee. Bedeutend sind zudem Stauseen des Donau-Wasserkraftwerks Gabčíkovo. Ausnahme sind die sogenannten tajchy rund um Banská Štiavnica, die im Zuge des dortigen Bergbaus entstanden.

Die Slowakei hat große Grundwasserreserven, diese sind allerdings ungleichmäßig über das Land verteilt. Bedeutend ist das Gebiet der Großen Schüttinsel mit etwa 10 Mrd. m³ Grundwasser. Es ist seit 1978 Wasserschutzgebiet. Artesische Quellen befinden sich vorwiegend im Donautiefland rund um Galanta und Nové Zámky, in der Landschaft Záhorie, im Ostslowakischen Tiefland. In Gebirgen konzentrieren sich Grundwasserreserven in Kalk und Dolomit, in Flyschgebirgen sind sie aber kaum vorhanden. Das Land ist außerdem reich an Mineralquellen mit mehr als 1600 bekannten Quellen. Mehr als 100 dieser Quellen werden zum Mineralwasser abgefüllt oder zu Behandlungszwecken verwendet. Der bekannteste Kurort ist Piešťany, andere Kurorte gesamtslowakischer Bedeutung sind Trenčianske Teplice, Bardejovské Kúpele, Smrdáky, Rajecké Teplice, Sklené Teplice, Turčianske Teplice, Dudince, Sliač, Kováčová, Nimnica, Korytnica, Lúčky, Číž, Vyšné Ružbachy, Bojnice und Korytnica (außer Betrieb).

Fauna und Flora

Der Naturraum der Slowakei gehört zur gemäßigten Klimazone.

Es gibt insgesamt etwa 34.000 Tierarten, davon entfallen etwa 30.000 alleine auf Insekten. Es gibt 934 Arten von Spinnentieren, 352 Arten von Vögeln, 346 Arten von Weichtieren, 90 Arten von Säugetieren, 79 Fischarten, 18 Amphibienarten und 12 Arten von Kriechtieren.

Von den Säugetieren sind 24 Arten Fledermäuse: die bekanntesten Vertreter sind das Große Mausohr und die Kleine Hufeisennase. In den Mittel- und Hochgebirgen kann man immer noch Raubtiere wie Wölfe und Braunbären finden; in den Laubwäldern sind Füchse, Jagdwild, Wildkatzen, Wildschweine anzutreffen, im Nadelwald sind hingegen Braunbären, Eichhörnchen und Luchse vertreten. Oberhalb der Waldgrenze kann man Tatra-Gämsen, Murmeltiere und Schneemäuse finden. Seit 2004 gibt es auch wieder freilebende Wisente in der Slowakei (17 Tiere, Stand 2013), und zwar in den Beskiden im äußersten Nordosten des Landes.

Auf dem Gebiet der Slowakei gibt es etwa 13.100 Pflanzenarten, davon ungefähr 3000 Algen und Blaualgen, 3700 Pilze, 1500 Flechten, 900 Moose und 4000 Gefäßpflanzen. Gemäß der letzten Waldinventur (2004–2007) beträgt der Waldanteil an der Oberfläche 44,3 % der Staatsfläche.

Das herrschende Klima teilt das Land in mehrere Vegetationsstufen. Das Tiefland wurde größtenteils kulturlandschaftlich gestaltet, mit nur wenigen Überresten der ursprünglichen Wälder. Auwald (Weiden, Pappeln) ist stark zurückgegangen, die besten Beispiele lassen sich entlang der Donau finden. Bis etwa 550 m Höhe (Tiefland, tiefer gelegene Gebirge) kommen vorwiegend Eichen und Hainbuchen vor, in der Záhorie ist zudem die Zirbelkiefer anzutreffen. Weiter bis in 1100–1250 m (Mittelgebirge) wachsen Buchen sowie Tannen, während Fichten bis zur Waldgrenze (1450–1700 m) zu finden sind, in der Tatra kommt zudem die Zirbel vor. Oberhalb der Waldgrenze befindet sich die Krummholzstufe, während die reine Alpinstufe auf höchste Gipfel der Tatra beschränkt ist. Insgesamt bestehen die Wälder aus 60 % Laubwald und 40 % Nadelwald, am häufigsten kommen Buchen (mit einem Anteil von mehr als 33 %), Fichten und Eichen vor.

Klima

Die Slowakei liegt in der kontinental-gemäßigten Zone, wobei der Einfluss des ozeanischen Klimas (Golfstrom) nach Osten abnimmt. Regional gibt es jedoch Unterschiede, hauptsächlich zwischen dem gebirgigen Norden und südlichen Tiefländern. Diese regionalen Gegebenheiten werden im Folgenden dargestellt. Die angegebenen Temperatur- sowie Niederschlagswerte beziehen sich auf die Periode 1961 bis 1990.

Die wärmsten und trockensten Gebiete befinden sich im Süden. Typisch sind hier Donautiefland, Ostslowakisches Tiefland sowie niedriger gelegene Täler und Talkessel. Die durchschnittliche Jahrestemperatur erreicht 9 °C bis 11 °C, im Januar bewegt sich der Durchschnitt zwischen −2 °C und −1 °C, im Juli zwischen 18 °C und 21 °C. Zudem sind die Temperaturwerte im Westen um etwa 1 °C höher als im Osten. Der jährliche Niederschlag ist auch der niedrigste, von etwa 500 mm bei Senec und Galanta bis 550 mm im Ostslowakischen Tiefland. Diese Region wird von den Messstationen Bratislava, Hurbanovo und Košice repräsentiert, während die Messstation Kamenica nad Cirochou einen Übergang darstellt.

Zum mäßig warmen Klimagebiet gehören die innerkarpatischen Talkessel sowie die niedrigeren Gebirge, wobei pro 100 Höhenmeter im Allgemeinen die durchschnittliche Temperatur um etwa 0,6 °C sinkt und der Niederschlag um etwa 50–60 mm zunimmt. In den an das Tiefland anschließenden Flusstälern von beispielsweise Waag, Nitra oder Hron schwankt die Jahrestemperatur zwischen 6 °C und 8 °C, in den höchsten Talkesseln (Popradská kotlina, Oravská kotlina) sinkt sie unter 6 °C. Gegen 1000 Höhenmeter erreicht die Jahrestemperatur Werte von 4 °C bis 5 °C. In den Talkesseln erreicht die durchschnittliche Temperatur im Januar Werte zwischen −5 °C und −3 °C, im Juli zwischen 14 °C und 16 °C. Dort fällt jährlich um 700–800 mm Niederschlag, in Teilen der Zips im Regenschatten der Gebirge nur etwa 600 mm. Messstationen befinden sich in Sliač, Poprad sowie Oravská Lesná.

Kaltes Klima herrscht in der gesamten Tatra, den oberen Teilen der Niederen Tatra sowie auf den höchsten Bergen der Kleinen und Großen Tatra, der Slowakischen Beskiden sowie des Slowakischen Erzgebirges. Charakterisiert wird das Klima von den niedrigsten Jahrestemperaturen: gegen 2000 Höhenmeter beträgt der jährliche Durchschnitt −1 °C, in den höchsten Gipfeln der Tatra −3 °C. Für den Januar sind die durchschnittlichen Werte in der Tatra von gegen −10 °C verzeichnet, im Juli erreicht der Durchschnitt etwa 3 °C. Der jährliche Niederschlag variiert von etwa 1400 mm in der Kleinen und Großen Fatra sowie der Niederen Tatra bis zu mehr als 2000 mm in der Tatra. Die Messstation für dieses Klima befindet sich am Gipfel des Lomnický štít (2634 m).

Rekorde wurden in Komárno mit 40,3 °C (20. Juli 2007) beziehungsweise in Vígľaš-Pstruša mit −41 °C (11. Februar 1929) gemessen.

Im Allgemeinen konzentriert sich der Niederschlag auf den Sommer (Juni bis August) mit etwa 40 % der jährlichen Werte, im Frühling fällt gegen 25 %, im Herbst etwa 20 %, während der Restanteil von 15 % auf Winter entfällt. Der höchste je an einem Tag gemessene Niederschlag betrug in Salka insgesamt 231,9 mm am 12. Juli 1957. Im Sommer kommt es oft zu stürmischem Wetter, wobei fast jedes Jahr irgendwo der tägliche Niederschlag 100 mm erreicht. In den Gebirgen sowie Gebirgstälern und Talkesseln herrscht im Durchschnitt in 30–35 Tagen pro Jahr stürmisches Wetter, während im Tiefland dieser Wert geringer ist. Winterstürme kommen in der Slowakei selten vor. Abhängig von der Höhenlage kann es im Winter heftig schneien: In der Tatra können die Gipfel mehr als 200 Tage pro Jahr beschneit sein, in den beschatteten Tälern können Schneefelder manchmal ganzjährig liegen bleiben. Die Schneebedeckung fällt von 80–120 Tagen in den Gebirgen über 60–80 Tage in Talkesseln bis auf 40 Tage in der Südslowakei ab. Nebel entsteht insbesondere im Herbst und Winter, vor allem in Talkesseln, während es in den höheren Lagen im Winter zu Temperaturinversionen kommen kann.

Umwelt- und Naturschutz

Der Naturschutz hat in der Slowakei eine mehr als hundertjährige Tradition, einige Entscheidungen und Verordnungen dazu reichen bis ins Mittelalter. Die Formalitäten zum Naturschutz sind im Allgemeinen in der slowakischen Verfassung geregelt und vom konkreten „Gesetz zum Schutz der Natur und der Landschaft“ (zákon o ochrane prírody a krajiny). Die Slowakei gehörte zu den weltweit ersten Ländern, die eine derartige Rechtsnorm annahmen (1955). Bereits einige Jahre zuvor wurde per Gesetz der Tatra-Nationalpark gegründet. Ins „Gesetz zum Schutz der Natur und Landschaft“ wurde auch die Biodiversitätskonvention der UNO übertragen.

Das Gebiet der Slowakei ist aus Sicht des Naturschutzes in fünf Schutzstufen gegliedert, wobei die erste Stufe den niedrigsten und die fünfte Stufe den höchsten Schutz darstellt. Die Nationalparks (národné parky) und die Geschützten Landschaftsbestandteile (chránené krajiné oblasti) stellen „Großräumige Schutzgebiete“ (veľkoplošné chránené územia) dar.

Die Slowakei hat 23 großräumige Schutzgebiete sowie hunderte von kleinräumigen Schutzgebieten. Zur ersten Kategorie gehören neun Nationalparks. Der älteste und der größte ist der Tatra-Nationalpark mit 73.800 ha, andere bedeutende Nationalparks sind Nationalpark Niedere Tatra (72.842 ha), Nationalpark Poloniny (29.805 ha), Nationalpark Kleine Fatra (22.630 ha) und Nationalpark Slowakisches Paradies (19.763 ha). Dazu kommen noch 14 Landschaftsschutzgebiete, die neben Gebirgen auch drei Tieflandgebiete unter Schutz stellen. Weiter gehören 1101 kleinräumige Schutzgebiete, 642 Schutzgebiete europäischer Bedeutung und 41 Vogelschutzgebiete dazu.

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