Schwanengans
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Anser cygnoides
Populationsgrösse
60-90 Thou
Lebensdauer
10 years
Gewicht
2.8-3.5
6.2-7.7
kglbs
kg lbs 
Länge
81-94
31.9-37
cminch
cm inch 
Spannweite
160-185
63-72.8
cminch
cm inch 

Die Schwanengans (Anser cygnoides, Schreibvariante: Anser cygnoid) ist eine Art der Gattung Feldgänse (Anser) in der Familie der Entenvögel (Anatidae). Schwanengänse wurden vermutlich bereits vor 3000 Jahren in China gehalten. Die domestizierte Form der Schwanengans, die sich aus dieser Haltung entwickelte, ist die Höckergans.

Mehr anzeigen

Die Feldgansart Schwanengans sollte nicht verwechselt werden mit einer ebenfalls unter diesem Namen bekannten Hausgansrasse, welche auch als Emder Gans bezeichnet wird.

Weniger anzeigen

Te

Temporaler Spezialist

Pf

Pflanzenfresser

Gr

Grassfresser

Bl

Blattfresser

Körnerfresser

Wa

Wasservögel

Ne

Nestflüchter

We

Weidegänger

Se

Semiaquatisch

Gl

Gleitflug

Na

Natatorisch

Te

Terrestrisch

An

Ansammlung bildend

Ov

Oviparie

Se

Serielle Monogamie

So

Sozial

Sc

Schwarmbildend

Ko

Kolonie

Do

Dominanzhierarchie

Ti

Tierwanderung

Do

Domestiziert

S

beginnt mit

Aussehen

Die Schwanengans ist eine überwiegend braune, sehr große Gänseart. Auffällig ist der lange, vorderseits hellcremefarbene und scharf davon abgetrennt auf der Rückseite braune Hals. Auch der Oberkopf ist braun bis braunrötlich. Die Schwanengans hat einen langen dunklen Schnabel, dessen Basis weiß gesäumt ist. Kennzeichnend für die Wildform ist die gradlinige Schnabelfirstlinie. Das Männchen hat andeutungsweise eine leichte Aufwülstung auf dem Schnabel.

Mehr anzeigen

Die Männchen sind deutlich größer und schwerer als die Weibchen. Sie wiegen um die 3,5 Kilogramm, während die Weibchen ein Gewicht etwa zwischen 2,8 und 3,3 Kilogramm haben.

Der Ruf der Schwanengans ist ein weit klingendes, gedehntes und heiser wirkendes Trompeten. Es ist besonders häufig von fliegenden Schwanengänsen zu hören. Schwanengänse, die durch etwas alarmiert sind, lassen einen harten kurzen Ruf hören, der wiederholt wird.

Weniger anzeigen

Verteilung

Erdkunde

Der Vogel brütet in Sibirien und der Mongolei und überwintert in China etwa zwischen dem Jangtse und Kanton.

Mehr anzeigen

Schwanengänse gelangten erst recht spät, in den 1920er Jahren nach Europa und wurden 1937 erstmals in Europa zur Nachzucht gebracht. Reine Schwanengänse findet man in Deutschland beispielsweise im Tierpark Berlin.

In Europa gibt es eine freilebende Population in der Region Rhein-Neckar. In Heidelberg findet man die Tiere vornehmlich auf der Neckarwiese. Im Jahr 2004 umfasste die Population etwa 180 Tiere, wurde dann aber von der Stadtverwaltung auf etwa zwei Dutzend Tiere reduziert. 2020 liegt der Bestand wieder bei ca. 110 Individuen.

Auch in den nicht weit entfernt gelegenen Rheinauen um Lampertheim gibt es einen Bestand von etwa 40 Gänsen. Diese in geringem Maße mit ihrer domestizierten Form, der Höckergans, verbastardierten Vögel gehen wohl auf Tiere zurück, die erstmals 1956 in Holland zur Fortpflanzung gebracht wurden. Dabei verwendete man zur Zucht zwei wild gefangene Schwanenganter und zwei Höckergänse, die man dann wieder mit Schwanengantern rückkreuzte. Diese freilebenden Populationen sind problematisch, weil sie sich in Mitteleuropa häufig mit Graugänsen bastardisieren. Dabei entstehen intermediäre Mischtypen.

Weniger anzeigen
Schwanengans Lebensraum-Karte

Klimazonen

Schwanengans Lebensraum-Karte
Schwanengans
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Schwanengänse kehren erst recht spät, im April, in die Brutgebiete zurück, wo sie nicht selten in Kolonien auf kleinen Inseln in Seen, im Ried oder auf dem trockenen Waldboden brüten. Die 5 bis 8 schwach cremefarbenen Eier werden im Mai gelegt und 28 bis 30 Tage bebrütet. Nach etwa 10 Wochen werden die Jungen flügge und ziehen im September mit den Alttieren in die Überwinterungsgebiete.

Mehr anzeigen

Die Schwanengans ernährt sich wie viele Gänse vorwiegend von Gras und Kräutern sowie von Sämereien. Darüber hinaus frisst sie in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet auch Wurzeln und Rhizome von Sumpfpflanzen.

Weniger anzeigen
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Schwanengänse sind Pflanzenfresser (Grassfresser, Blattfresser). Sie ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, Blättern, Wurzeln, Seggen und Wasserpflanzen. Sie verzehren auch Samen und Beeren.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Schwanengänse sind seriell monogam und bilden Paarbindungen, die nur innerhalb einer Brutsaison bestehen. Sie kehren etwa im April aus dem Winterquartier zurück, und die Brutsaison beginnt bald darauf. Schwanengänse brüten als einzelne Paare oder lose Gruppen in der Nähe von Sümpfen und anderen Feuchtgebieten und beginnen im Mai mit dem Nestbau. Das Gelege besteht in der Regel aus 5-8 Eiern, die in ein flaches, aus Pflanzen gebautes Nest gelegt werden, das direkt auf dem Boden platziert wird, oft auf einer kleinen Anhöhe, damit es trocken bleibt. Die Brutzeit dauert etwa 28 Tage und wird nur von einem Weibchen durchgeführt, während das Männchen sie und das Nest bewacht. Die Gänseküken sind Nestflüchter; sie schlüpfen voll entwickelt und mit offenen Augen. Sie werden 10-11 Wochen nach dem Schlüpfen flügge und werden im Alter von 2 bis 3 Jahren fortpflanzungsfähig.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Populationen der Schwanengans gehen aufgrund von Lebensraumverlust, exzessiver Jagd und (insbesondere in der Sanjiang-Ebene in China) durch das Sammeln von Eiern zurück. In der Mongolei leiden diese Vögel unter Bränden, Dürreperioden und Überweidung.

Populationszahl

In den 1970er Jahren gab es in Asien einen Wildbestand von etwa 10.000 Tieren, der aber aufgrund von Bejagung rückläufig ist. Die IUCN hat die Schwanengans aktuell von „stark gefährdet“ auf „gefährdet“ gestuft. Grund der veränderten Einschätzung sind bessere Erkenntnisse über den Populationsstand. Die Verbreitungsgebiete in Russland sind auf inselartige Brutareale zusammengeschrumpft. Stabilere Brutvorkommen gibt es noch in der Westmongolei sowie im nördlichen und östlichen Zentralchina.

Ökologische Nische

Aufgrund ihrer Weidegänger spielen Schwanengänse eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem. Sie sorgen für die Durchlüftung des Bodens und bieten Pflanzen neuen Lebensraum, so dass neue Samen besser wachsen können.

Domestizierung

Die Schwanengans ist zwar in der Wildnis selten, wurde jedoch domestiziert und eingeführt, und verwilderte Populationen ihrer Haustierrassen kommen an vielen Orten außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets vor. Es gibt zwei Rassen, die direkte Nachfahren der Schwanengans sind: die chinesische Gans und die afrikanische Gans. Diese Rassen werden seit mindestens der Mitte des 18. Jahrhunderts domestiziert - vielleicht sogar (in China) seit etwa 1000 v. Chr. Sie unterscheiden sich in Aussehen, Temperament und der Fähigkeit, Fleisch und Eier zu produzieren, erheblich von ihren wilden Eltern. Das auffälligste Merkmal ist der markante Schnabelknubbel und die aufrechte Haltung.

DOMESTIZIERUNGSSTATUS Domestiziert

Lustige Fakten für Kinder

  • Heute werden wilde Schwanengänse oft in Sammlungen gehalten, weil sie in freier Wildbahn selten geworden sind.
  • Bei ihrer Tierwanderung legen Schwanengänse jedes Mal etwa 2.500-3.000 Kilometer zurück.
  • Bevorzugte Überwinterungsgebiete von Schwanengänsen in China sind der Dongting-See, der Poyang-See, die Yancheng-Küstenfeuchtgebiete und andere Gebiete am unteren Jangtse-Fluss, wo jedes Jahr fast die gesamte wilde Schwanengans-Population anzutreffen ist; das sind insgesamt etwa 60.000 Gänse!
  • Während der anstrengenden und langen Migrationsflüge zeigen die Gänse hervorragende Teamarbeit; sie ermutigen sich gegenseitig mit Hupen, um die Geschwindigkeit beizubehalten, und wenn die führende Gans müde wird, übernimmt eine andere die Führungsposition.

Referenzen

1. Schwanengans artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Schwanengans
2. Schwanengans auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22679869/92832782
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/695798

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen