Zwergbilchbeutler

Zwergbilchbeutler

Tasmanischer schlafbeutler

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Teilklasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Cercartetus lepidus

Der Zwergbilchbeutler (Cercartetus lepidus), auch Tasmanischer Schlafbeutler genannt, kommt im südöstlichen Australien (westliches Victoria bis südöstliches Südaustralien), auf Tasmanien und auf Kangaroo Island vor. Die Population auf dem australischen Festland wurde erst in den 1960er-Jahren entdeckt und muss möglicherweise als eigenständige Art klassifiziert werden.

Aussehen

Der Zwergbilchbeutler ist mit einer Körperlänge von 5,0 bis 7,3 Zentimetern, einer Schwanzlänge von 6,0 bis 7,5 Zentimetern und einem Gewicht von 6 bis 10 Gramm einer der kleinsten Vertreter der Beuteltiere. Die Augen sind groß, die Schnauze ist kurz und die Ohren sind abgerundet. Das Fell ist auf dem Rücken graubraun, der Bauch ist grau. Die graue Bauchfärbung unterscheidet den Zwergbilchbeutler von allen anderen Schlafbeutlerarten, vor allem vom Dünnschwanz-Schlafbeutler (Cercartetus concinnus), der einen weißen Bauch hat. Der Langschwanz-Schlafbeutler (C. caudatus) hat einen längeren Schwanz als der Zwergbilchbeutler und vom Dickschwanz-Schlafbeutler (C. nanus) unterscheidet sich der Zwergbilchbeutler durch seine Kleinheit und das Vorhandensein eines vierten Molars im Ober- und Unterkiefer.

Verteilung

Erdkunde

Länder
Biogeografische Bereiche

Das Tasmanische Zwergbilchbeutler kommt in ganz Tasmanien vor, galt aber anderswo einst als ausgestorben. Im Jahr 1964 wurde ein lebendes Tier auf Kangaroo Island in Südaustralien entdeckt, und weitere Populationen wurden seitdem im Murray-Darling-Becken in Südaustralien und Victoria entdeckt. Es gibt keine offiziell anerkannten Unterarten, obwohl aufgrund genetischer Informationen vorgeschlagen wurde, dass es sich bei den Populationen auf dem Festland und auf Tasmanien um Unterarten oder sogar um völlig getrennte Arten handeln könnte. Sie bewohnen Sklerophyllwälder, Mallees und offene Heidelandschaften.

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Die ältesten Fossilien dieser Art stammen aus dem späten Pleistozän und wurden auf dem Festland gefunden, wobei die ältesten bekannten tasmanischen Fossilien viel jünger sind. Fossilien wurden bis ins östliche Victoria und New South Wales gefunden, was darauf hindeutet, dass die Art einst viel weiter verbreitet war als heute.

Man hatte befürchtet, dass die Population der Känguru-Insel durch die Buschbrände von 2019, die fast die Hälfte der Insel verbrannten, ausgelöscht worden sein könnte. Doch Ende 2020 entdeckte die Naturschutzorganisation Kangaroo Island Land for Wildlife bei einer Untersuchung der Fauna im noch nicht verbrannten Wald lebende Zwergopossums.

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Zwergbilchbeutler Lebensraum-Karte
Zwergbilchbeutler Lebensraum-Karte
Zwergbilchbeutler
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Gewohnheiten und Lebensstil

Zwergbilchbeutler kommen in Trockenwäldern und Heiden vor, auf dem Festland auch im Mallee, auf Kangaroo Island und auf Tasmanien auch in Hartlaubwäldern, aber nicht in Regenwäldern oder auf Tasmanien in alpinen baumlosen oder baumbestandenen Zonen. Im Lebensraum kommen Eukalypten, Akazien, Banksien, Zylinderputzer, Schmuckzypressen, Hakea- und Leptospermum-Arten sowie Myrtenheiden vor. Zwergbilchbeutler sind nachtaktiv und verbringen den Tag in selbstgebauten Nestern und in Vogelnestern, in Baumhöhlen, unter Baumstümpfen oder großen Büscheln von Stachelkopfgräsern, hinter losen Rindenstücken, in den Kronen von Grasbäumen oder zwischen den vertrockneten Blütenständen der Banksien. Sie sind sehr agil und gute Kletterer, die ihre Nahrung sowohl im Unterholz als auch auf hohen Wipfeln suchen. Zwergbilchbeutler ernähren sich von Insekten, Nektar und Pollen. Die Nektar- und Pollenaufnahme wurde bei Banksien, Eukalypten, Astroloma- und Leptospermum-Arten beobachtet.

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In der kälteren Jahreszeit fallen die Tiere oft in einen Schlafzustand (Torpor), bei dem die Körpertemperatur sinkt und die Aufnahme von Sauerstoff auf bis zu 1 Prozent des Normalwertes fällt.

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Lebensstil

Paarungsgewohnheiten

Zwergbilchbeutler vermehren sich auf dem australischen Festland das ganze Jahr über mit der höchsten Geburtenrate im späten Südwinter. Auf Tasmanien vermehren sie sich im Frühling und im Sommer. Die unterschiedlichen Fortpflanzungszeiten könnten mit dem Nahrungsangebot in der jeweiligen Jahreszeit korrelieren. Meist werden zwei bis vier Jungtiere geboren, in seltenen Fällen auch mehr, maximal acht. Die Jungtiere verlassen etwa 42 Tage nach der Geburt den Beutel und werden mit einem Alter von ca. 90 Tagen entwöhnt.

POPULATION

Erhaltung

Zu den Hauptbedrohungen dieser Art zählen Buschfeuer, die Umwandlung ihres Lebensraums in Viehweiden sowie die Nachstellung durch verwilderte Hunde und Hauskatzen. Da diese Art noch relativ häufig und auch in Schutzgebieten vorkommt, stuft die IUCN sie in der Kategorie „nicht gefährdet“ (Least Concern) ein.

Referenzen

1. Zwergbilchbeutler artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Zwergbilchbeutler
2. Zwergbilchbeutler auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/40577/21963428

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