Theklalerche
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Galerida theklae

Die Theklalerche (Galerida theklae) ist eine Vogelart aus der Familie der Lerchen (Alaudidae), deren Verbreitung von Südwesteuropa über große Teile Nordafrikas reicht. Außerdem ist die Art im östlichen Afrika in Eritrea, Äthiopien, Somalia und Nordkenia zu finden. Während die südwesteuropäischen Vögel stark der nahe verwandten Haubenlerche ähneln, sind die Populationen am Nordrand der Sahara sehr hell und sandfarben.

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Die Art wurde erstmals von Alfred Edmund Brehm beschrieben und zu Ehren seiner früh verstorbenen Schwester Thekla Brehm (1833–1857) benannt.

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Aussehen

Die Theklalerche zählt zu den mittelgroßen Lerchenarten und ist mit einer Körperlänge von 15–17 cm gut sperlingsgroß. Das Gewicht liegt bei 30–40 g. Sie ist relativ kräftig gebaut und weist eine auffällige Haube auf. Die Flügel sind relativ kurz mit breiter Basis. Im zusammengelegten Zustand sind die Handschwingen kaum zu sehen. Die äußere Handschwinge ist stark verkürzt. Die Steuerfedern sind relativ kurz, die hintere Zehe mit 9–14 mm deutlich verlängert. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht. Bei Vögeln im Jugendkleid ist die Haube kürzer, die Oberseite gefleckt und die Brust weniger kräftig gestrichelt.

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Bei adulten Vögeln der Nominatform sind Scheitel und Oberseite graubraun mit kräftiger schwärzlicher Strichelung, die am Nacken feiner ist. Die Kopfzeichnung besteht aus einem weißlichen Überaugenstreif und einem dunklen Augenstreif, einem hellen Orbitalring und einem dunkel gesäumten, weißlichen Bartstreif. Der Schnabel ist dunkel hornfarben mit etwas aufgehellter Unterschnabelbasis. Die Unterseite ist weißlich, wobei Brustseiten und Flanken deutlich braunbeige getönt sind. Auf der unteren Kehle, der Brust und den Brustseiten zeigt sich eine dunkle Fleckung, die sich zu kräftigen Längsstreifen verdichtet. Die Schwingen sind dunkel olivbraun mit feinen beigen bis zimtrötlichen Säumen. Die Achselfedern und Unterflügeldecken sind gräulich. Der Bürzel ist nahezu ungezeichnet graubraun, die Oberschwanzdecken sind rötlich getönt. Die mittleren Steuerfedern sind olivbraun bis grau, die folgenden schwärzlich und die äußeren rötlich-braun. Füße und Beine sind bräunlich bis gelblich-fleischfarben.

Von der teils recht ähnlichen Haubenlerche kann man die Theklalerche anhand des kürzeren, weniger stark herabgebogenen Schnabels und der etwas kürzeren, weniger zugespitzten Haube unterscheiden. Außerdem ist die Strichelung auf der Brust meist kräftiger. Im Flug sind die Unterflügeldecken grau – nicht rostbraun wie bei der Haubenlerche. Eine gute Unterscheidungsmöglichkeit bieten aber oft die unterschiedlichen Lebensraumpräferenzen. Die Theklalerche sitzt zudem häufiger auch auf Büschen oder kleinen Bäumen.

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Verteilung

Erdkunde

Die Theklalerche besiedelt hügelige bis zerklüftete Felslandschaften mit einem großen Anteil an unbewachsenem, meist felsigem Untergrund oder halbtrockenen Weideflächen. Der Bewuchs kann mit 1–1,5 m verhältnismäßig hoch sein; es muss aber immer ein genügend großer Anteil an kurzrasigen oder unbewachsenen Flächen vorhanden sein. Im Mittelmeerraum brütet die Art an entsprechenden Orten in der Buschsteppe sowie in Gebüschformationen unterschiedlicher Zusammensetzung und ist auch in trockengefallenen Flussbetten mit zerstreutem Oleander zu finden. Gelegentlich werden auch Oliven- oder Mandelbaumhaine oder Weinberge als Habitat angenommen, Getreideäcker aber gemieden. Im Süden des Verbreitungsgebiets lebt sie auch in Wüsten- und Halbwüstenhabitaten sowie niedrigwüchsiger Dornstrauchsavanne. In Kenia ist sie in der Lavawüste häufig. Die Höhenverbreitung liegt zwischen 50 und 2200 m, meist aber unter 1000 m. Im Süden ist sie teils noch in 3200 m Höhe zu finden.

Theklalerche Lebensraum-Karte
Theklalerche Lebensraum-Karte
Theklalerche
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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Theklalerche ernährt sich vorwiegend von Insekten, anderen Gliederfüßern und Sämereien sowie zu einem geringeren Anteil von frischen Pflanzenbestandteilen. Während im Frühjahr hauptsächlich Insekten erbeutet werden, steigt im Sommer der Anteil an Sämereien, derweil von Spätsommer bis Herbst Sämereien und Schösslinge überwiegen. Nestlinge werden überwiegend mit Wirbellosen wie Heuschrecken, Spinnen, Raupen, Fangschrecken und Käfern gefüttert.

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Die Nahrung wird meist am Boden gesucht, wobei auch kleine Steine umgedreht werden. Außerhalb der Brutzeit bilden sich kleine Trupps von bis zu 10, seltener auch 20 Individuen. Dabei vergesellschaftet sich die Theklalerche teilweise auch mit anderen Arten wie Stummellerchen, Saharaohrenlerchen oder auch Haubenlerchen. Sie ist in der Lage, Schneckenhäuser aufzubrechen, indem sie sie gegen Steine oder Felsen schlägt.

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Paarungsgewohnheiten

Theklalerchen führen eine monogame Saisonehe, es wurden jedoch auch Fremdvaterschaften nachgewiesen. Es finden im Allgemeinen ein bis zwei, in Spanien manchmal sogar drei Jahresbruten statt. Die Brutzeit liegt zwischen Februar und Juni, wobei die meisten Bruten ab Mai erfolgen. Im südlichen Somalia wurden auch im Januar und Juli Gelege festgestellt.

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Das Männchen besetzt ein Revier und singt von Warten und im niedrigen Singflug, seltener auch in hoch kreisenden Singflügen.

Das Nest ist eine Mulde, die auf dem Boden unter Sträuchern oder Grasbüscheln angelegt und mit feinen Grashalmen ausgekleidet wird, wobei die napfförmige Polsterung meist etwas den Muldenrand überragt. Der Innendurchmesser beträgt 8–9 cm. Beide Partner beteiligen sich am Bau. Das Gelege besteht aus 3–5, seltener bis zu 7 glänzenden Eiern, die auf weißlichem oder hellgrauem Grund gelblich, beigebraun oder grau gesprenkelt bis gefleckt sind, wobei sich die Sprenkelung am stumpfen Pol verdichten kann. Sie sind etwa 23 × 17 mm groß und werden etwa 12 Tage lang vom Weibchen bebrütet. Die Bebrütung beginnt mit dem letzten oder vorletzten Ei. Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert und verlassen das Nest nach 9 Tagen, gelegentlich aber auch später, wenn keine Störungen am Nest auftreten. Mit 15 Tagen sind sie flügge, werden aber oft noch einige Zeit gefüttert.

Der Bruterfolg ist oft gering und die Verluste betragen oft zwischen 80 und 90 %.

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POPULATION

Referenzen

1. Theklalerche artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Theklalerche
2. Theklalerche auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22717387/111112049
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/685814

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