Der Keilschwanzadler (Aquila audax) ist eine Greifvogelart aus der Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Dieser sehr große, etwas schlaksig wirkende Adler bewohnt ein sehr breites Spektrum von Habitaten in wohl fast ganz Australien einschließlich Tasmanien sowie im äußersten Süden von Neuguinea. Keilschwanzadler ernähren sich in erster Linie von mittelgroßen Säugetieren, weniger häufig werden Reptilien und Vögel erbeutet. Vor allem außerhalb der Brutzeit und generell für junge Vögel spielt auch Aas eine wichtige Rolle als Nahrung. Der weltweite Bestand gilt als zunehmend und ist ungefährdet.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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AasfresserAls Aasfresser oder Nekrophagen werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung hauptsächlich oder teilweise aus Kadavern von Tieren besteht, die sie nicht ...
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BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
Se
SegelflugSegelflug-Vögel können den Flug ohne Flügelschlag aufrechterhalten, indem sie aufsteigende Luftströme nutzen. Viele Gleitflug-Vögel sind in der Lag...
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GleitflugGleitflug ist jede Art des Fliegens, bei der als Energiequelle für Auftrieb und Vortrieb ausschließlich die Lageenergie genutzt wird. Vögel befinde...
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SpitzenprädatorSpitzenprädator, auch Spitzenräuber, Gipfelräuber, englisch auch apex predator, alpha predator, superpredator, top predator oder top-level predator...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Re
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
Ov
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Ne
NesthockerMo
MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
So
SozialSo
SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitKeilschwanzadler sind sehr große, etwas schlaksig wirkende und sehr dunkle Vertreter der Gattung Aquila mit langen, relativ schlanken Flügeln, einem sehr langen, keilförmigen Schwanz, relativ kleinem Kopf, großem und kräftigen Schnabel und bauschiger Beinbefiederung. Sie gehören zu den größten Vertretern der Unterfamilie Aquilinae. Die Körperlänge beträgt 85 bis 106 cm und die Flügelspannweite 1,82 bis 2,32 m; die Art ist damit etwa so groß wie der Steinadler. Der Geschlechtsdimorphismus ist bezüglich der Größe relativ gering, hinsichtlich des Gewichts jedoch sehr deutlich ausgeprägt. Männchen wiegen 2,03 bis 4,00 kg und haben eine Flügellänge von 553 bis 667 mm, Weibchen erreichen ein Gewicht von 3,05 bis 5,30 kg und eine Flügellänge von 600 bis 703 mm. Wie bei allen Vertretern der Gattung Aquila sind die Handschwingenspitzen stark gefingert und die Beine bis zu den Zehen befiedert.
Adulte Vögel sind insgesamt fast einfarbig schwarz. Hinterkopf und Nacken sind auf schwarzem Grund kräftig bräunlich rot gestrichelt. Die großen Oberflügeldecken sind hell graubraun gerandet und bilden daher ein unregelmäßiges helles Band auf den Oberflügeln. Die Unterschwanzdecken sind deutlich zum sonst schwarzen Rumpf kontrastierend hellbraun bis rotbraun. Die Basen der Schwungfedern sind gräulich, distal sind die Schwungfedern ebenso wie die Steuerfedern schwarz.
Die Iris ist hellbraun, die Wachshaut und die Zehen haben eine cremeweiße Färbung. Der Schnabel ist an der Basis weißlich grau und zur Spitze hin schwärzlich.
Das Jugendkleid unterscheidet sich deutlich von dem der Altvögel. Kopf und Brust sind auf dunkelbraunem Grund sehr intensiv hell rötlich braun gestrichelt. Nacken und oberer Rücken sind hell rötlich braun. Die großen, die mittleren und zum Teil auch noch die kleinen Oberflügeldecken sind ebenfalls hell rötlich braun, das hier durch entstehende Flügelband ist deutlich breiter als bei adulten Vögeln. Der übrige Rumpf, die kleinen Oberflügeldecken und die Beine sind dunkelbraun mit hell rötlichbraunen Federrändern. Die Steuerfedern, die Armschwingen sowie die inneren Handschwingen sind auf grauem Grund dunkelgrau gebändert, die äußeren Handschwingen sind wie bei adulten Vögeln schwarz mit grauer Basis. Die Iris ist dunkler braun als bei adulten Tieren, Schnabel, Wachshaut und Zehen sind mehr gelb. Die Jungvögel sind nach 7–8 Jahren ausgefärbt.
Die Art besiedelt wohl fast ganz Australien einschließlich Tasmanien sowie den äußersten Süden von Neuguinea. Die Größe des Gesamtverbreitungsgebietes beträgt etwa 7,68 Mio. km². Die Tiere kommen von Meereshöhe bis in 2000 m Höhe vor.
Keilschwanzadler bewohnen Landschaften fast jeder Art von Bergwäldern über offenem Waldland und Savanne bis zu baumlosen Ebenen. Gemieden werden nur Wüsten, intensiv landwirtschaftlich genutzte Bereiche sowie die Umgebung größerer Städte.
Diese beeindruckenden Raubvögel verbringen einen Großteil des Tages in Bäumen oder auf Felsen oder ähnlichen exponierten Aussichtspunkten wie Klippen, von denen aus sie einen guten Blick auf ihre Umgebung haben. Ab und zu heben sie von ihrer Sitzstange ab, um tief über ihr Revier zu fliegen. Während der intensiven Mittagshitze schweben sie oft hoch in der Luft und kreisen auf den thermischen Strömungen, die vom Boden aufsteigen. Jedes Paar bewohnt ein Revier, in dem sie patrouillieren und mit hohen Segel- und Gleitflügen für ihren Besitz werben. Sie können ihr Revier verteidigen, indem sie sich auf Eindringlinge stürzen. Keilschwanzadler können einzeln, paarweise oder in kleinen Gruppen jagen. Die meiste Beute wird im Gleitflug auf dem Boden oder (seltener) in der Luft erbeutet. Keilschwanzadler sind im Allgemeinen stumme Vögel. Ihre häufigsten Rufe sind hohe, eher dünne Pfiffe, die manchmal als 'I-see, I-see' umschrieben werden, gefolgt von einem kurzen absteigenden 'see-tya'. Während der Brutzeit geben sie verschiedene andere Pfiffe, Kläffen, Quietschen und oft auch rollende Serien von sich.
Keilschwanzadler ernähren sich in erster Linie von bodenbewohnenden, mittelgroßen Säugetieren, weniger häufig werden Reptilien wie Warane und Bartagamen sowie Vögel erbeutet.
Dort wo die in Australien eingebürgerten Wildkaninchen häufig sind, bilden diese heute fast immer die Hauptnahrung, weiterhin werden junge Kängurus, Australische Nasenbeutler, eingebürgerte Hasen, Hauskatzen, junge Hunde, Füchse sowie Ziegen- und Schaflämmer gefressen. Ob letztere nur geschwächt oder auch gesund zur Beute des Keilschwanzadlers werden, ist umstritten. Vor allem außerhalb der Brutzeit und generell für junge Vögel spielt auch Aas eine wichtige Rolle als Nahrung.
Die Beute wird weit überwiegend am Boden aus einem bodennahen Suchflug heraus, seltener vom Ansitz aus erjagt. Gelegentlich ziehen diese Adler auch Kusus und andere Säugetiere aus Baumhöhlen, holen Jungvögel aus Nestern oder nehmen anderen Beutegreifern die Beute ab. Keilschwanzadler jagen gewöhnlich einzeln oder paarweise, in einem Fall wurde die kooperative Jagd von 15 Individuen auf ein Rotes Riesenkänguru (Macropus rufus) beobachtet. An großem Aas können sich 5–12, maximal bis zu 40 vor allem juvenile und immature Keilschwanzadler einfinden.
Die Balz besteht meist vor allem aus dem hohen Kreisen eines oder beider Paarpartner über dem Brutplatz, dabei wird auch gerufen. Gelegentlich werfen sich die Adler im Flug auf den Rücken oder zeigen wellenförmige Flüge, wobei sich Sturzflüge mit wieder aufsteigendem Gleiten abwechseln.
Die Nester werden überwiegend auf einzeln oder im dichteren Bestand stehenden Bäumen errichtet, meist auf einem Seitenast in 12–30 m Höhe, maximal in 73 m Höhe. Wo Bäume selten sind, sind die zur Nestanlage benutzten Bäume jedoch viel kleiner oder das Nest wird auf Felsen oder sogar auf dem Boden gebaut. Die Nester sind im Normalfall große und oft riesige Bauten aus Ästen, die Nestmulde wird mit dünneren und mit grünen Zweigen ausgelegt. Neue Nester haben manchmal nur einen Durchmesser von 1,0 m und eine Höhe von 0,75 m; alte, mehrfach benutzte Nester können jedoch Durchmesser von 2,5 m und Höhen bis 4,0 m erreichen.
Die Brutzeit fällt im größten Teil des Verbreitungsgebietes auf den Zeitraum Juli bis Dezember. Im äußersten Norden Australiens wurden Gelege auch schon im Januar und Februar gefunden, in Tasmanien im September. Im Westen Australiens ist die Höhe des Nahrungsangebotes stark vom Niederschlag abhängig, in Dürreperioden setzen Keilschwanzadler dort bis zu 4 Jahre lang mit der Brut aus. Die Gelege bestehen meist aus ein bis zwei, maximal vier Eiern. Die Brutzeit beträgt 42–48 Tage, die Nestlingszeit 70–95 Tage. Die Jungvögel bleiben nach dem Ausfliegen noch bis zu sechs Monate lang von den Eltern abhängig.
Gesicherte Angaben zur Größe des Weltbestandes gibt es nicht, Ferguson-Lees und Christie schätzten ihn im Jahr 2001 auf mehrere 100.000 Vögel, BirdLife International gibt für 2010 nur 100.000 Vögel an. In Australien stammen die meisten Brutnachweise aus etwa dem östlichen Drittel, am häufigsten ist die Art aber offenbar in den ariden Gebieten im Westen, in der Mitte und im Süden des Kontinents.
Die Rodung der Wälder Australiens und vor allem die Einbürgerung des Wildkaninchens waren für den Keilschwanzadler sicher vorteilhaft und wahrscheinlich ist er heute häufiger als vor der Besiedlung Australiens durch Europäer. Der Weltbestand gilt als zunehmend und ist laut IUCN (=least concern – nicht gefährdet). Der Bestand der tasmanischen Unterart A. a. fleayi hat jedoch von 140 Paaren in den 1980er Jahren auf nur noch 60–80 Paare in den 1990er Jahren abgenommen, sie gilt daher mittlerweile als stark gefährdet (“endangered”).
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben zur Größe der Gesamtpopulation des Keilschwanzadlers. Nach Angaben der australischen Regierung (Ministerium für Umwelt und Energie) wird die Gesamtpopulationsgröße des Keilschwanzadlers in Tasmanien auf weniger als 1.000 Vögel geschätzt. Dies umfasst weniger als 440 geschlechtsreife Individuen. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihr Bestand nimmt heute zu.
Keilschwanzadler sind die besten Prädatoren in ihrem Ökosystem. Aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten kontrollieren sie die Populationen der eingeschleppten braunen Kaninchen, die einen großen Teil der Nahrung dieser Vögel ausmachen.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...