Kaisergans
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Chen canagica
Populationsgrösse
85,000
Lebensdauer
6-12 years
Gewicht
2-3
4.4-6.6
kglbs
kg lbs 
Länge
66-89
26-35
cminch
cm inch 
Spannweite
119
47
cminch
cm inch 

Die Kaisergans (Anser canagicus) ist eine Art der Gattung Feldgänse (Anser) in der Familie der Entenvögel (Anatidae). Der Hauptteil der Population brütet im Yukon-Distrikt in Alaska. Ein kleinerer Populationsanteil findet sich im Nordosten Sibiriens. Sie unterscheidet sich von anderen Gänsearten durch ihre enge Bindung an die Meeresküste, wo sie brütet und sowohl im Sommer als auch im Winter Nahrung sucht. Anders als viele andere arktische Gänse brütet sie nicht in Kolonien, sondern verteidigt ihr Revier energisch gegen Artgenossen und andere Vogelarten.

Aussehen

Die Kaisergans wirkt gedrungener als andere Feldgänse-Arten. Ihre Körperlänge beträgt im Durchschnitt 66 Zentimeter. Die Beine sind relativ kurz. Sie hat einen weißen Kopf und ein gesperbertes Gefieder. Beide Geschlechter sehen gleich aus. Die Männchen sind allerdings meist etwas größer als die Weibchen. Beide Geschlechter wiegen etwa 2,8 Kilogramm. In menschlicher Obhut gehaltene Kaisergänse können allerdings deutlich schwerer werden, da sie wegen des guten Futterangebotes zu Depotfettbildung neigen.

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Im Jugendkleid weisen Kaisergänse noch ein graues Mantelgefieder aus, das braun übertönt ist. Kopf und Hals sind durchweg schwarzgrau. Der Schnabel ist noch schwarz, während die Füße olivgrau sind.

Im 1. Jahreskleid gleichen die noch nicht geschlechtsreifen Gänse den Altvögeln. Allerdings ist die weiße Kopf- und Halspartie noch von einzelnen dunklen Federn durchzogen. Die Flügel weisen gleichfalls noch einzelne, noch nicht vermauserte Federn auf, die bräunlich sind. Schnabel und Füße sind zu diesem Zeitpunkt jedoch schon so gefärbt wie bei den Alttieren.

Die Vollmauser setzt ein, nachdem die Jungen geschlüpft ist. Sie dauert etwa einen Monat. Flugfähig sind sowohl die adulten Kaisergänse als auch die Junggänse etwa Ende Juli bis Anfang August.

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Verteilung

Erdkunde

Subkontinente
Biogeografische Bereiche
WWF-Biome

Die Kaisergans kommt von Nordsibirien bis zum Nordwesten Alaskas und auf den vorgelagerten Inseln des Nord- und Beringmeeres vor. Sie bevorzugt die Deltaregionen der Flusssysteme und brütet entlang der Küstenlinie. Brutplätze finden sich auch an küstennahen Binnenseen.

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Vögel kehren erst in der zweiten Maihälfte – am Eismeer erst im Juni – an ihre Brutplätze zurück. Die Paare benötigen ein großes Brutrevier. Damit unterscheiden sie sich von einer Reihe anderer arktischer Gänse, die in Kolonien brüten. Das Brutrevier wird insbesondere vom Ganter heftig verteidigt.

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Das Nest wird gewöhnlich an der höchsten Flutlinie zwischen angespültem Tang und Treibholz angelegt. Die Nester sind kunstlos aus trockenen Pflanzenteilen gebaut. Die Nester sind gut getarnt, da sie sich nicht über den Erdboden erheben. Brütende Kaisergänse haben außerdem die Angewohnheit, sich bei Gefahr mit ausgestrecktem Hals flach auf den Boden zu legen. Die vier bis sieben weißmatten Eier werden gewöhnlich Anfang Juni gelegt und 25 Tage bebrütet. Mit dem Beginn der Brut lockert sich die Paarbindung. Die Ganter bilden in dieser Zeit Trupps und halten sich abgesondert von den brütenden Weibchen an der Uferzone auf. Pro Gelege werden meist nur zwei bis drei Jungtiere flügge. Ihre Geschlechtsreife erreichen Jungvögel frühestens gegen Ende des 2. Lebensjahres, in der Regel aber erst im 3. Lebensjahr.

Die Brutplätze werden gewöhnlich gegen Ende September und mitunter sogar erst im Oktober wieder verlassen.

Die Nahrung besteht zumindest für die Küstenpopulation überwiegend aus Weichtieren, Krustentieren, Ringelwürmern und andere Kleinlebewesen. Gräser, vorwiegend Seggen wie Carex stans werden von diesen Populationen nur in kleinen Maßen geäst. Auch bei Populationen, die in der Moortundra brüten, spielt die pflanzliche Ernährung nur eine geringe Rolle.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Im Sommer besteht die Ernährung der Kaisergänse aus Pflanzen wie Trieben, Wurzeln und Beeren, während sie im Winter hauptsächlich Muscheln, die sie mit ihrem Tastsinn fangen, und Algen fressen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Kaisergänse sind monogam und gehen nur dann eine neue Bindung ein, wenn ihr vorheriger Partner stirbt. Ende Mai bis Anfang Juni ist die Brutzeit. Sie brüten in lockeren Kolonien. Die Weibchen wählen ihren Nistplatz inmitten niedriger Vegetation, um ihn besser sehen zu können, und bauen das Nest auf dem Boden, der eine flache Vertiefung darstellt. Es ist mit Gras, Daunen und Federn ausgekleidet. Die Männchen beteiligen sich nicht an den Nistaufgaben, sondern bleiben in der Nähe, um das Nest und die Familie gegen Eindringlinge zu verteidigen. Es werden 1-8, häufiger jedoch 5 cremeweiße Eier gelegt. Das Weibchen brütet 24-25 Tage lang allein. Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest in der Regel am ersten Tag ihres Lebens. Sie können innerhalb weniger Stunden laufen und schwimmen. Die Jungvögel werden etwa 50-60 Tage nach dem Schlüpfen flügge und sind im Alter von 2-3 Jahren geschlechtsreif.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Kaisergans ist durch die Jagd in Russland und die Ölverschmutzung an der Küste bedroht. Der Verlust von Lebensraum in der Tundra als Folge des Klimawandels könnte sich schon in naher Zukunft negativ auf diese Art auswirken.

Populationszahl

Der Bestand beträgt 150.000 bis 200.000 Individuen.

Ökologische Nische

Durch ihren Verzehr von Mollusken haben Kaisergänse einen erheblichen Einfluss auf diese Populationen. Man geht davon aus, dass sie durch das Weiden das Wachstum der Vegetation in ihrem Lebensraum fördern und damit wahrscheinlich vielen Organismen in dem Gebiet zugute kommen, die die Vegetation als Deckung oder Nahrung nutzen.

Lustige Fakten für Kinder

  • Kaisergänse sind sehr gut an das Schwimmen angepasst und schwimmen das ganze Jahr über. Wenn sie von einem Prädator an Land bedroht werden, rennen sie normalerweise zum Wasser und schwimmen dann an einen sichereren Ort. Gänseküken wurden schon beim Tauchen beobachtet, wenn sie von Prädatoren aus der Luft bedroht wurden.
  • Kaisergänse im Flug machen ein lautes "kla-ha kla-ha" und ein hohes "yang-yang". Sie schnattern auch, sind aber in der Regel leiser als andere Gänsearten.
  • Bei der Suche nach Mollusken, insbesondere im Schlamm oder unter Wasser, nutzen Kaisergänse hauptsächlich ihren Tastsinn.
  • Diese Gänse verlassen sich hauptsächlich auf ihren Sehsinn, um Prädatoren oder Konkurrenten zu identifizieren und um Nahrung an Land zu finden.
  • Kaisergänse fliegen niedriger als andere Gänsearten und haben einen schnelleren Flügelschlag.
  • Im Winter ernährt sich die Kaisergans von Seetang, Weichtieren und Krustentieren, insbesondere Seepocken, weshalb ihr Kopf aufgrund der Eisenoxidkonzentration in den Gezeitengebieten orange-rot gefärbt ist. Dadurch sieht sie ganz anders aus.

Referenzen

1. Kaisergans artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kaisergans
2. Kaisergans auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22679919/0

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