Grenadataube
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Leptotila wellsi

Die Grenadataube (Leptotila wellsi), auch Welltaube genannt, ist eine Art der Taubenvögel. Die Art kommt ausschließlich auf Grenada vor. Sie galt als eine der am meisten bedrohten rezenten Taubenarten der Welt.

Aussehen

Die Grenadataube erreicht eine Körperlänge von bis zu 31 Zentimetern. Der Kopf ist überwiegend blassrosa, lediglich der Oberkopf ist mattbraun. Das Halsgefieder ist gelbbraun mit einem leichten rosa Schimmer. Die Kehle ist weiß. Die Brust ist rosa bräunlich. Bauch und Unterschwanzdecken sind weiß. Der Mantel sowie der Rücken und die Flügel sind olivbräunlich. Der Schnabel ist dunkelgrau. Die Iris ist gelbbraun mit blauen Augenringen. Die Füße und Beine sind karminrot.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Die Grenadataube ist eine wenig bekannte Art, die endemisch für die Insel Grenada in der Karibik ist. Sie kommt hier in Höhenlagen bis zu 150 Metern in trockenen Waldgebieten mit Dornengebüsch vor. Sie bevorzugt dabei die Bereiche, die sowohl ein weitgehend geschlossenes Kronendach als auch eine Mischung aus offenem Gelände und dichter Vegetation aufweisen.

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Die Grenadataube kam noch in historischer Zeit auch auf Inseln vor, die im Küstengewässer von Grenada lagen. Die Bestandszahlen der Art sind vermutlich niemals hoch gewesen. Auf Grund von Erschließungsmaßnahmen und den damit einhergehenden Habitatveränderungen wurde die Grenadataube immer seltener. 1977 war sie im Norden der Insel bereits ausgestorben und kam nur noch im Westen und Südwesten der Insel vor. Gesichert ist, dass die Art zwischen 1987 und 1991 um etwa 50 Prozent abnahm. 1998 gab es nur noch etwa 100 Grenadatauben. Bis 2003 / 2004 hatte sich der Bestand etwa auf 182 Individuen erholt. Hurrikan Ivan, der im Jahre 2004 über diese Insel zog, hatte jedoch auch einen verheerenden Einfluss auf die Bestandszahlen. Der Bestand ging auf 136 Individuen zurück. 2007 wurde die Gesamtpopulation auf etwa 100 geschlechtsreife Vögel geschätzt. Die Anzahl von Männchen in solchen Reliktpopulationen ist tendenziell immer höher, so dass man von etwa 30 fortpflanzungsfähigen Brutpaaren ausgeht.

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Grenadataube Lebensraum-Karte

Biom

Grenadataube Lebensraum-Karte
Grenadataube
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Gewohnheiten und Lebensstil

Über die Lebensweise und das Fortpflanzungsverhalten der Grenadataube ist nur sehr wenig bekannt. Sie gilt als eine bodenbewohnende Art, die überwiegend von Früchten und Beeren lebt. Im Freiland wurde bis jetzt nur ein Nest von Grenadatauben beobachtet. Das Nest war von Januar bis Februar besetzt und fand sich in einer Taube. Jungvögel sind am Boden beobachtet und von Mitarbeitern des Forestry and National Parks Department fotografiert worden. Ein Nest wurde dabei nicht gefunden.

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Auf Grund der höheren Rufaktivität der Grenadatauben von Juni bis Dezember geht man davon aus, dass die Fortpflanzungszeit in diesen Zeitraum fällt. Es gibt aber auch Beobachtungen, die auf Unterschiede im Verhalten bei den Populationen im Westen der Insel und der im Südosten hinweisen. An der Westküste sind die Rufe der Grenadataube das ganze Jahr über zu hören. An der Südwestküste scheint die Rufhäufigkeit von der Jahreszeit beeinflusst zu sein.

Grenadatauben wurden vermutlich 1926 in England gezüchtet. Das Paar tötete Artgenossen, die in die Voliere gesetzt wurden. Gegenüber anderen Taubenarten verhielten die Tauben sich dagegen friedlich. Bei der Aufzucht der Nestlinge verfütterten die Elternvögel einen verhältnismäßig hohen Anteil an tierischer Nahrung. Es ist aber nicht ganz gesichert, ob es sich bei den gehaltenen Tauben tatsächlich um Grenadatauben und nicht um Weißstirntauben handelte.

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Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Grenadatauben wurden bei Studien zur Ernährung im Rahmen des Grenada Dry Forest Ecosystem Protection Project beim Verzehr von Carica Papaya (Papaya) beobachtet. Es wurden Beobachtungen von Grenadatauben bei der Nahrungssuche am Boden gemacht (Blockstein 1998). Bei Schallschwingentauben in Gefangenschaft wurde der Verzehr von Mehlwürmern dokumentiert. Andere Schallschwingentauben-Arten wurden beim Verzehr von Früchten, Samen und landwirtschaftlichem Getreide beobachtet. Von L. verrauxi ist bekannt, dass sie Vogelfutterstellen aufsucht (Goodwin 1983), und andere Mitglieder der Gattung wurden dabei beobachtet, wie sie Früchte vom Waldboden (Estrada et al. 1984, Coates-Estrada und Estrada 1986) oder direkt von Pflanzen fraßen (Goodwin 1983).

Referenzen

1. Grenadataube artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Grenadataube
2. Grenadataube auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22690874/131031811
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/12464

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