Nördliche streifenkiwi, Brauner kiwi, Nordkiwi, Nordstreifenkiwi
Der Nördliche Streifenkiwi (Apteryx mantelli, Syn.: Apteryx bulleri), auch Brauner Kiwi, Nordkiwi oder Nordstreifenkiwi, ist eine große Kiwiart. Auf der neuseeländischen Nordinsel und auf vorgelagerten Inseln Neuseelands beheimatet, ist er zwar eine der häufigeren Kiwi-Arten, durch den Jagddruck von Weißen eingeschleppter Raubtiere aber dennoch vielerorts selten geworden oder gar ausgerottet.
Traditionell wurde der Nördliche Streifenkiwi als Apteryx australis mantelli, eine Unterart des Südlichen Streifenkiwis angesehen; inzwischen gilt er als eigenständige Art.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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WurmfressendTe
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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Flugunfähiger VogelFlugunfähige Vögel entwickelten sich im Verlauf der Evolution aus flugfähigen Vorläufern. Es gibt zahlreiche rezente flugunfähige Vogelarten.
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BehausungNe
NestflüchterOv
OviparieAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
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MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
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Allgemein solitärAllgemein solitär lebende Tiere sind solche, die ihre Zeit getrennt verbringen, sich aber an Futterplätzen versammeln, am selben Ort schlafen oder ...
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitDer Nördliche Streifenkiwi ist ein großer Kiwi, der eine Körperlänge von 50 bis 65 cm erreicht. Die Männchen werden 1440 bis 3060 g schwer, ihre Schnabellänge misst 110 bis 155 mm. Weibchen erreichen ein Gewicht von 2060 bis 3850 g und eine Schnabellänge von 130 bis 205 mm. Der Schwanz ist bei dem flugunfähigen Vogel nicht erkennbar, seine kleinen Flügel sind verkümmert. Er ist dunkelbraun mit rötlichbrauner und schwarzer Strichelung. Die Unterseite ist blass gräulich braun. Das Gefieder fühlt sich rau an, immer wieder tritt Albinismus auf. Im Gegensatz zu den kurzen Gesichtsborsten anderer Arten sind die Borsten im Gesicht des Nördlichen Streifenkiwis lang. Der Schnabel ist hell hornfarben, die Füße braun.
Der Nördliche Streifenkiwi ist der einzige freilebende Kiwi der Nordinsel. Er kommt dort und auf einigen vorgelagerten Inseln Neuseelands in isolierten und fragmentierten Populationen vor. Auf der Nordinsel ist er stellenweise häufig, meist sind es jedoch verstreute Bestände. Er kommt auf der Coromandel Peninsula, in den Regionen Bay of Plenty und Gisborne und bis zum nördlichen Ruahine Range, sowie vom Tongariro Vulkan-Massiv bis Taranaki vor. Stabile Bestände gibt es auf Te Hauturu-o-Toi / Little Barrier Island, Kawau Island und Ponui Island. Auf Kapiti Island kommen Hybride vor.
Neue Populationen haben sich auf der Tawharanui Peninsula (nördliches Auckland), im Maungatautari Gebiet (Waikato Region), auf Cape Kidnappers (Hawke’s Bay), bei Pukaha/Mount Bruce (Wairarapa) und in der Remutaka Range (Wellington) etabliert. Zur Zeit der Besiedlung durch die Europäer war der Nördliche Streifenkiwi weiter verbreitet, insbesondere auf der Northland Peninsula und in der Waikato Region.
Der Nördliche Streifenkiwi bevorzugt dichte subtropische Wälder, lebt aber auch in aufgeforsteten Wäldern, in Pflanzungen eingeführter Kiefern, in Strauch- und Dornbuschsteppe, Grasland und sogar in Sanddünen. Er kommt von Meereshöhe bis in 1400 m Höhe nördlich der Manawatū Gorge Schlucht vor.
Der Nördliche Streifenkiwi ernährt sich hauptsächlich von wirbellosen Tieren. Die nächtliche und versteckte Lebensweise macht es praktisch unmöglich die Nahrungsaufnahme zu beobachten; im Vogelmagen und im Kot wurden als größter Anteil der Nahrung Ringelwürmer ausgemacht. Daneben gibt es Berichte über pflanzliches Material wie Pflanzenblätter und Moose. Das Gelege besteht aus ein bis zwei weißen Eiern. Bei einem Körpergewicht der Weibchen von 2,09 bis 3,27 kg wiegt ein Ei 330 bis 519 g. Mit einem Gewicht von 416 g ist ein Ei etwa 400 % schwerer, als es allometrisch von einem Vogel mit einem Körpergewicht von 2,2 kg zu erwarten wäre. Die Eier werden hauptsächlich vom Männchen bebrütet; die Brutdauer zwischen 74 und 84 Tagen gilt als eine der längsten in der Vogelwelt. Die Küken schlüpfen vollständig befiedert und verlassen das Nest ohne Begleitung nach etwa einer Woche.
Der Nördliche Streifenkiwi ist ein Fleischfresser. Ihre Ernährung umfasst Regenwürmer, Käfer, Schnecken, Krebse, Insekten, Flusskrebse, Amphibien und Aale. Manchmal fressen sie auch Früchte und Beeren.
Nördliche Streifenkiwis sind monogam und bilden Paare, die sich ein Leben lang paaren können. Sie können 2-3 Gelege pro Jahr produzieren. Das Nest befindet sich in einer in den Boden gegrabenen Behausung. Das Weibchen legt 2 Eier und das Männchen bebrütet sie 75-90 Tage lang. Die Küken sind Nestflüchter und schlüpfen voll entwickelt. Sie verlassen das Nest innerhalb von 1 Woche nach dem Schlüpfen und sind in der Lage, sich selbst zu ernähren. Sie werden in der Regel im Alter von 4 Wochen unabhängig und erreichen ihre Geschlechtsreife mit 4 Jahren.
1996 wurde der Bestand noch auf 35.000 Tiere geschätzt, für 2008 wurde von 25.000 Individuen ausgegangen. Davon entfallen 8000 auf die Northland, 1000 auf die Coromandel-Halbinsel und 8000 auf die westliche und die östliche Population. Der Bestand auf der Nordinsel könnte durch Habitatverlust und durch die Bejagung durch Hunde, Katzen, Frettchen und Hermeline sehr schnell zurückgehen; wegen der stabilen Inselpopulationen und der Eindämmung der Prädatoren in ausgewählten Nordinsel-Populationen ist der allgemeine Rückgang wahrscheinlich langsamer. Von der IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) wird die Art als gefährdet (Vulnerable, VU) eingestuft.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Nördlichen Streifenkiwis auf etwa 26.550 Individuen, die sich aus etwa 10.000-19.999 geschlechtsreifen Individuen zusammensetzt. Im Jahr 2015 betrug die Gesamtpopulation 8.200 Vögel in Northland; 1.000 Vögel auf Little Barrier; 1.700 Vögel auf der Coromandel-Halbinsel; 7.150 Vögel auf der östlichen Nordinsel und 7.500 Vögel auf der westlichen Nordinsel. Mehr als 1.000 Individuen kommen auch auf pestfreien vorgelagerten Inseln vor, insbesondere auf Hauturu-o-Toi/Little Barrier. Nach Angaben der Kiwis for kiwi resource aus dem Jahr 2015 wurden die Bestände dieser Art in diesen Gebieten geschätzt: Northland - 8, 200 Individuen; Coromandel - 1, 700 Individuen; Ost - Bay of Plenty, Ostküste, Hawke's Bay - 7, 150 Individuen; West - King Country, Taranaki, Whanganui - 7, 500 Individuen. Insgesamt wird der Nördliche Streifenkiwi derzeit auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet (VU) eingestuft, aber sein Bestand ist heute stabil.
Nördliche Streifenkiwis sind wichtige Prädatoren für wirbellose Tiere in ihrem Ökosystem. Sie verzehren auch Beeren und Früchte und können dabei helfen, Samen zu verbreiten.