Familie

Süßwassergarnelen

7 Spezies

Die Süßwassergarnelen (Atyidae) sind eine Familie der Zehnfußkrebse (Decapoda) mit garnelenartigem Habitus. Sie umfasst 469 Arten (Stand: 2011, seitdem wurden eine Reihe Arten neu beschrieben), die fast alle im Süßwasser leben. Die Familie umfasst außerdem eine Reihe von Gattungen, die an Brackwasser angepasst sind, diese leben zum Beispiel in Spritzwassertümpeln der Gezeitenzone oder in vom Meer getrennten, aber unter Meereswassereinfluss stehenden (sogenannten anchialinen) Höhlen. Eigentliche marine (im Meer lebende) Arten kommen aber nicht vor. Die Familie ist mit 433 süßwasserbewohnenden Arten die artenreichste Familie der im Süßwasser lebenden Garnelen; allerdings kommen hier außerdem vor die Familie Palaemonidae, vor allem mit der artenreichen Gattung der Großarmgarnelen Macrobrachium, mit etwa 300 Arten, vier kleine, artenarme Familien und fünf Vertreter der überwiegend marinen Alpheidae, so dass bei weitem nicht jede im Süßwasser lebende Garnele dieser Familie zugehört. Der deutsche Name „Süßwassergarnelen“ sollte also mit Vorsicht verwendet werden.

Die Familie ist weltweit verbreitet. Auffallend ist, dass auch isolierte, ozeanische Inseln vulkanischen Ursprungs (also ohne eine alte Verbindung zum Festland) wie Hawaii eigene Süßwasserarten besitzen. In einigen Fällen, so bei karibischen Arten konnte wahrscheinlich gemacht werden, dass Arten zwischen verschiedenen Inseln durch die amphidromen Zoea-Larven (bei diesen Arten steigen die Larven in Fließgewässern in die Mündung ab und leben im Brack- oder Seewasser, die Jungkrebse steigen wieder in Süßwasserhabitate auf) ausgetauscht werden können. Sie ist am artenreichsten in den Tropen, einige Arten dringen aber bis in kühl-gemäßigte Breiten vor. Ihr Mannigfaltigkeitszentrum liegt im tropischen Ostasien. Besonders artenreich sind die alten Seen der Insel Sulawesi, die Philippinen, Südchina. Weitere Zentren bilden die Insel Madagaskar und der Tanganjikasee in Afrika (mit den Gattungen Limnocaridina und Caridella). Europa ist artenarm besiedelt, die meisten europäischen Arten sind höhlenbewohnende (trogobionte) Arten, etwa der Gattung Troglocaris, in den Karstgebieten des Balkans.

In Deutschland kommt die Art Atyaephyra desmarestii vor. Sie ist im 19. Jahrhundert aus den Mittelmeerländern kommend zuerst im Stromgebiet des Rheins heimisch geworden und hat sich dann bis nach Ostdeutschland und Österreich verbreitet. Das drei Zentimeter lange, in stehenden, verkrauteten Gewässern lebende Tier ist wegen seiner Durchsichtigkeit bzw. Transparenz nur schwer zu sehen.

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Die Süßwassergarnelen (Atyidae) sind eine Familie der Zehnfußkrebse (Decapoda) mit garnelenartigem Habitus. Sie umfasst 469 Arten (Stand: 2011, seitdem wurden eine Reihe Arten neu beschrieben), die fast alle im Süßwasser leben. Die Familie umfasst außerdem eine Reihe von Gattungen, die an Brackwasser angepasst sind, diese leben zum Beispiel in Spritzwassertümpeln der Gezeitenzone oder in vom Meer getrennten, aber unter Meereswassereinfluss stehenden (sogenannten anchialinen) Höhlen. Eigentliche marine (im Meer lebende) Arten kommen aber nicht vor. Die Familie ist mit 433 süßwasserbewohnenden Arten die artenreichste Familie der im Süßwasser lebenden Garnelen; allerdings kommen hier außerdem vor die Familie Palaemonidae, vor allem mit der artenreichen Gattung der Großarmgarnelen Macrobrachium, mit etwa 300 Arten, vier kleine, artenarme Familien und fünf Vertreter der überwiegend marinen Alpheidae, so dass bei weitem nicht jede im Süßwasser lebende Garnele dieser Familie zugehört. Der deutsche Name „Süßwassergarnelen“ sollte also mit Vorsicht verwendet werden.

Die Familie ist weltweit verbreitet. Auffallend ist, dass auch isolierte, ozeanische Inseln vulkanischen Ursprungs (also ohne eine alte Verbindung zum Festland) wie Hawaii eigene Süßwasserarten besitzen. In einigen Fällen, so bei karibischen Arten konnte wahrscheinlich gemacht werden, dass Arten zwischen verschiedenen Inseln durch die amphidromen Zoea-Larven (bei diesen Arten steigen die Larven in Fließgewässern in die Mündung ab und leben im Brack- oder Seewasser, die Jungkrebse steigen wieder in Süßwasserhabitate auf) ausgetauscht werden können. Sie ist am artenreichsten in den Tropen, einige Arten dringen aber bis in kühl-gemäßigte Breiten vor. Ihr Mannigfaltigkeitszentrum liegt im tropischen Ostasien. Besonders artenreich sind die alten Seen der Insel Sulawesi, die Philippinen, Südchina. Weitere Zentren bilden die Insel Madagaskar und der Tanganjikasee in Afrika (mit den Gattungen Limnocaridina und Caridella). Europa ist artenarm besiedelt, die meisten europäischen Arten sind höhlenbewohnende (trogobionte) Arten, etwa der Gattung Troglocaris, in den Karstgebieten des Balkans.

In Deutschland kommt die Art Atyaephyra desmarestii vor. Sie ist im 19. Jahrhundert aus den Mittelmeerländern kommend zuerst im Stromgebiet des Rheins heimisch geworden und hat sich dann bis nach Ostdeutschland und Österreich verbreitet. Das drei Zentimeter lange, in stehenden, verkrauteten Gewässern lebende Tier ist wegen seiner Durchsichtigkeit bzw. Transparenz nur schwer zu sehen.

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