Baumwoll-kapseleule, Baumwolleule
Die Baumwoll-Kapseleule (Helicoverpa armigera) oder Baumwolleule ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae). Gelegentlich wird die Art auch als Resedaeule oder Schädliche Maiseule bezeichnet.
Die Baumwoll-Kapseleule hat eine tropische bis subtropische Verbreitung. Als Wanderfalter erreicht sie in klimatisch günstigen Jahren jedoch selbst Gebiete im Norden Fennoskandinaviens und der Britischen Inseln. Die Wärme liebende Art kommt hauptsächlich an sonnigen Hängen und Böschungen, auf Ödländereien oder in Gärten sowie Plantagen mit Kulturpflanzen vor.
Die Falter sind tag- und nachtaktiv, besuchen gern Blüten wie den Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) sowie Ringelblumen (Calendula) und kommen abends gelegentlich an künstliche Lichtquellen. Sie fliegen in zwei Generationen im Mai und Juni sowie von Juli bis Oktober. Die Raupen ernähren sich bevorzugt von den Blüten und Früchten vieler unterschiedlicher Pflanzen. Dazu gehören Resedaarten (Resedaceae), Hanf (Cannabis), Tabak (Nicotiana), Paprika (Capsicum) und Tomate (Solanum lycopersicum). Im Süden treten sie gelegentlich in Baumwoll- (Gossypium) oder Maisanbaugebieten (Zea mays) schädlich auf, weshalb ihnen auch die Namen „Baumwollkapselwurm“ oder „Maiskolbenwurm“ zugedacht wurden. Nördlich der Alpen werden sie oftmals mit Frucht-, Gemüse- oder Blumenexporten eingeschleppt. Die Art überwintert als Puppe.
Das Vorkommen der Baumwoll-Kapseleule in Deutschland hängt von der Einflugrate aus dem Süden ab. Die Tiere überleben die kalten Winter in Mitteleuropa nicht. Sie sind auf der Roten Liste gefährdeter Arten als Wanderfalter bzw. Irrgast eingestuft.