Trampeltier

Trampeltier

Zweihöckriges, Baktrisches kamel

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Camelus bactrianus
Populationsgrösse
aBnove 1 mlnlnn
Lebensdauer
20-50 years
Höchstgeschwindigkeit
64
40
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
300-1000
660-2200
kglbs
kg lbs 
Höhe
180-230
70.9-90.6
cminch
cm inch 
Länge
225-350
88.6-137.8
cminch
cm inch 

Das Trampeltier, auch als Zweihöckriges oder Baktrisches Kamel bezeichnet (Camelus ferus), ist eine Säugetierart aus der Familie der Kamele (Camelidae). Als domestiziertes Last- und Nutztier ist es besonders in Asien weit verbreitet, die freilebenden Bestände hingegen sind hochgradig gefährdet.

Ta

Tagaktiv

Al

Allesfresser

Te

Terrestrisch

La

Lauf

Ne

Nestflüchter

We

Weidegänger

No

Nomade

Vi

Viviparie

Po

Polygynie

So

Sozial

He

Herde

Do

Dominanzhierarchie

Ti

Tierwanderung

Do

Domestiziert

B

beginnt mit

Aussehen

Trampeltiere sind anhand ihrer zwei Höcker vom Dromedar, dem einhöckrigen Kamel, zu unterscheiden. Sie erreichen eine Kopfrumpflänge von bis zu 3 Metern, eine Schulterhöhe von 180 bis 230 Zentimetern und ein Gewicht von durchschnittlich 450 bis 500 Kilogramm. Der Schwanz ist mit 35 bis 55 Zentimetern relativ kurz. Ihre Fellfärbung variiert von sandgrau bis dunkelbraun, am längsten sind die Haare am Nacken und an der Kehle. Während des Winters haben sie ein ausgesprochen dickes, langes Fell, das bei Ansteigen der Temperaturen so schnell abgestoßen wird, dass die Tiere oft einen zerlumpten Eindruck machen. Die freilebenden Tiere unterscheiden sich von den domestizierten unter anderem darin, dass ihr Fell heller (meist sandfarben) und dünner ist und ihr Körperbau schlanker und die Höcker spitzer sind.

Mehr anzeigen

Diese Tiere haben einen langen Hals, auf dem ein langgezogener Kopf sitzt. Die Oberlippe ist gespalten, als Schutz vor der Witterung sind die Augen mit großen Lidern mit langen Wimpern versehen und die Nüstern können verschlossen werden. Die Füße haben wie bei allen Kamelen zwei Zehen, die statt mit Hufen mit schwieligen Polstern versehen sind. Der Magen setzt sich wie bei allen Kamelen aus mehreren Kammern zusammen, was das Verdauen der Pflanzennahrung erleichtert.

Die Höcker dienen entgegen der landläufigen Meinung nicht als Wasser-, sondern als Fettspeicher. Darüber hinaus haben die Tiere einige Besonderheiten entwickelt, die ihnen das Überleben in unwirtlichen Regionen ermöglichen: Stark verlängerte Henlesche Schleifen in den Nieren sorgen für eine starke Konzentration des Urins, auch der Kot ist im Vergleich zu anderen Säugetieren verdickt. Eine Besonderheit sind die roten Blutkörperchen, die wie bei allen sechs Kamelarten nicht rund, sondern oval sind. Diese Form bewirkt, dass Kamele in kürzester Zeit ohne die Gefahr einer Wasserintoxikation (»Überwässerung« des Körpers) sehr viel Wasser aufnehmen können. Ihre Körpertemperatur ist variabler als die der meisten anderen Säugetiere und kann um 6 bis 8 °C schwanken, was die Gefahr der Überhitzung und die Transpiration deutlich vermindert.

Weniger anzeigen

Video

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Subkontinente
Biogeografische Bereiche

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Trampeltiere erstreckte sich ungefähr vom mittleren Kasachstan über die südliche Mongolei und das nordwestliche China bis zum großen Bogen des Gelben Flusses. Im dritten vorchristlichen Jahrtausend setzte die Domestikation der Tiere ein, als Last- und Nutztiere sind sie heute in weiten Teilen Asiens verbreitet – die Gesamtpopulation wird auf 2,5 Millionen Exemplare geschätzt. Man trifft sie von Kleinasien bis in die Mandschurei an. Nördlich ist das Trampeltier bis Omsk in Westsibirien verbreitet, das etwa auf 55 Grad nördlicher Breite liegt.

Mehr anzeigen

Die freilebenden Bestände wurden durch Bejagung immer weiter zurückgedrängt. Im 19. Jahrhundert starben sie im Westen ihres Verbreitungsgebietes aus, seit den 1920er-Jahren gingen auch im Osten die Populationszahlen deutlich zurück. Im Jahr 2003 lebten laut Schätzung der IUCN nur rund 950 wildlebende Trampeltiere in drei getrennten Populationen: in der Taklamakan-Wüste und im Lop-Nor-Becken im chinesischen Xinjiang (zusammen rund 600 Tiere) sowie im mongolischen Teil der Wüste Gobi (rund 350 Tiere).

Trampeltiere sind an trockene Habitate angepasst. In den Wintermonaten halten sie sich bevorzugt entlang von Flüssen auf und wandern in den Sommermonaten in die Trockensteppen und Halbwüsten. Bemerkenswert sind dabei die Temperaturschwankungen in ihrem Lebensraum, die −30 °C bis +40 °C erreichen können.

Weniger anzeigen
Trampeltier Lebensraum-Karte
Trampeltier Lebensraum-Karte
Trampeltier
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Trampeltiere sind tagaktiv und leben meistens in Haremsgruppen mit rund 15 Tieren. Diese setzen sich aus einem Männchen (Hengst), vielen Weibchen (Stuten) und dem dazugehörigen Nachwuchs (Fohlen) zusammen. Es gibt aber auch alleinlebende Exemplare. Die durchschnittliche Populationsdichte beträgt 5 Tiere pro 100 Quadratkilometer.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Diese Tiere sind wie alle Kamele hauptsächlich Pflanzenfresser, die alle Arten von Pflanzen zu sich nehmen können – sogar dornige und salzige. Die Nahrung wird wenig zerkaut verschluckt und gelangt zunächst in den Vormagen, um nach dem Wiederkäuen endgültig verdaut zu werden. Dieser Vorgang ähnelt dem der Wiederkäuer (Ruminantia) – zu denen die Kamele zoologisch allerdings nicht gerechnet werden. Das Verdauungssystem der Kamele dürfte sich unabhängig davon entwickelt haben, was sich unter anderem darin zeigt, dass die Vormägen mit Drüsen versehen sind.

Mehr anzeigen

Trampeltiere können mehrere Tage ohne Wasser auskommen und im Bedarfsfall innerhalb von 10 Minuten 150 Liter Wasser aufnehmen. Die oben erwähnten Merkmale helfen ihnen dabei, äußerst sparsam mit dem Wasser hauszuhalten, darüber hinaus können sie auch brackiges oder salziges Wasser trinken.

Weniger anzeigen

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Nach einer rund zwölf- bis vierzehnmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt, Zwillinge sind selten. Die meisten Geburten fallen in die Monate März und April. Neugeborene Trampeltiere sind Nestflüchter und können innerhalb weniger Stunden laufen. Die Jungtiere werden rund eineinhalb Jahre gesäugt; die Geschlechtsreife tritt mit rund drei bis fünf Jahren ein. Die Lebenserwartung wird auf bis zu 40 Jahre geschätzt.

POPULATION

Populationszahl

Nach Angaben von Wikipedia beläuft sich die Gesamtpopulation des Trampeltiers auf mehr als 1.000.000 Individuen. Mit geschätzten Populationen der Art in den folgenden Gebieten: Mongolei - 430.000 Individuen; China - 270.000 Individuen; Kasachstan - 200.000 Individuen; Kirgisistan - 50 Individuen; Usbekistan - 10.000 Individuen; Iran - mehr als 100 Individuen; Pakistan - 200 Individuen; Turkmenistan - 2.500 Individuen; Indien - 150 Individuen; und in Russland - 100.000 Individuen.

Domestizierung

Trampeltiere wurden vermutlich im dritten vorchristlichen Jahrtausend (um 2500 vor Christus) erstmals in West-Turkestan und dem nördlichen Iran domestiziert, ursprünglich wohl als Lasttier. Berichte über ihre Ausdauer geben ein Gewicht von 170 bis 270 Kilogramm an, das pro Tag rund 47 Kilometer getragen werden kann. Aber auch die Produkte dieser Tiere werden verwendet, ihre Milch getrunken und ihr Fleisch gegessen, das Fett der Höcker wird zum Kochen benutzt und aus dem Fell werden Bekleidung oder Decken gefertigt.

Mehr anzeigen

Fast alle heute in Zoologischen Gärten gehaltenen Trampeltiere sind domestizierte Tiere.

Weniger anzeigen
DOMESTIZIERUNGSSTATUS Domestiziert

Lustige Fakten für Kinder

  • Trampeltiere sind vor allem für ihre zwei großen Höcker auf dem Rücken bekannt, im Gegensatz zu den Dromedar-Kamelen mit nur einem Höcker. Entgegen der landläufigen Meinung dienen diese Höcker nicht als Wasserreservoir. Stattdessen enthalten sie energiereiches Fett, das ein Kamel zur Energiegewinnung verstoffwechselt, wenn es wenig Nahrung gibt.
  • Der Name dieser Kamele stammt von der antiken historischen Region Baktrien in Zentralasien.
  • Trampeltiere, ob domestiziert oder wild, sind eine andere Art als das wilde Trampeltier, das die einzige wirklich wilde (im Gegensatz zur wilden) Kamelart der Welt ist.
  • Trampeltiere gehören zu einer recht kleinen Gruppe von Tieren, die regelmäßig Schnee fressen, um ihren Wasserbedarf zu decken.
  • Trampeltiere schwitzen so gut wie nie, was ihnen hilft, Wasser zu sparen.
  • Kamele sind in der Lage, Veränderungen der Körpertemperatur und des Wasserverbrauchs zu widerstehen, die für die meisten anderen Säugetiere tödlich wären. Ihre Temperatur liegt bei 34 °C (93 °F) in der Morgendämmerung und steigt bis zum Sonnenuntergang stetig auf 40 °C (104 °F) an, bevor sie sich nachts wieder abkühlen. Im Allgemeinen verlieren Kamele im Vergleich zu anderen Nutztieren nur 1,3 Liter Flüssigkeit pro Tag, während andere Tiere 20 bis 40 Liter pro Tag verlieren.
  • Trampeltiere waren im Laufe der Geschichte immer wieder Gegenstand von Kunstwerken. So wurden zum Beispiel westliche Ausländer aus dem Tarim-Becken im Nordwesten Chinas und anderswo in zahlreichen Keramikfiguren der chinesischen Tang-Dynastie (618-907) dargestellt.

Coloring Pages

Referenzen

1. Trampeltier artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Trampeltier

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen