Wüste

Gobi

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Die Wüste Gobi, oder kurz die Gobi, ist ein weiträumiges Trockengebiet in Zentralasien, in der Mongolei und der Volksrepublik China. Sie besteht aus zusammenhängenden, vielgestaltigen Wüsten- und Halbwüstenlandschaften. Charakteristisch sind insbesondere die extrem wasserarmen, meist steinigen und seltener sandigen Wüsten in China, sowie die lebensfreundlicheren, weiten Steppen in der Mongolei. Mit 2,3 Millionen km² ist sie eine der größten nichtpolaren Wüstenregionen der Erde.

Geographie

Die Wüste Gobi ist ein riesiges Trockengebiet, das in mittleren Breitengraden auf dem Mongolischen Plateau im Innern des asiatischen Kontinents gelegen ist. Zu ihr gehören in Nordwest-China die zusammenhängenden Wüstenareale von Junggar Gobi, Gaxun Gobi, Alashan Shamo und Erdos Shamo, in der Süd-Mongolei die Trans-Altai-Gobi, sowie in der Südost- und Ost-Mongolei die Ost-Gobi bzw. Mongolische Gobi. Innerhalb dieser Wüstenregionen werden noch zahlreiche weitere Teilwüsten unterschieden. Grob umrissen wird sie von großen Gebirgsketten begrenzt. Das sind im Norden die Altai- und Changai-Gebirge, im Osten der Westrand der Da Hinggan-Gebirgskette, im Süden Qilian Shan und Bei Shan, im Westen die östlichen Ausläufer des Tian Shan. Nicht zur Wüste Gobi gehören die im Westen im Tarimbecken gelegenen Sandwüsten Kumtag, Lop Nor und Taklamakan. Diese sind zwar durch den Hexikorridor mit ihr verbunden, aber durch die Bergketten von Kuruktagh und Beishan von ihr getrennt.

Die Begrenzung der Wüste Gobi war lange Zeit nur vage definiert. Das Gebiet Xamo Desertum wurde zwar schon in einigen Karten aus dem 17. Jahrhundert als Streifen dargestellt, der klar begrenzt ist und von einer Reihe von Gebirgen umgeben wird, aber eine systematische Vermessung erfolgte erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Unter Anwendung moderner naturwissenschaftlicher Kriterien wie des NDVI-Vegetationsindex können in Satellitenaufnahmen Wüsten identifiziert werden. So wurde festgestellt, dass die Grenze der Wüste Gobi unter dem Einfluss von sich verändernden anthropogenen und klimatischen Faktoren jedes Jahr variiert. Für das Jahr 1982 ergab sich eine Fläche von 1,16 Millionen km², die in den folgenden Jahren leicht abnahm. Für 1988 wurde ein plötzlicher Anstieg auf 1,57 Millionen km² festgestellt. Danach nahm die Fläche wieder deutlich ab, jedoch ohne den alten Wert zu erreichen. Es wird angenommen, dass dies die Folge des El Niño in den Jahren 1982/1983 sowie eines besonders warmen Winters und Frühlings 1989/1990 war. Eine neuere Untersuchung mit Satellitenaufnahmen, die auch einen Ariditätsindex zur Definition des Wüstengebiets heranzieht, ergab einen wesentlich größeren Wert für die Fläche. Für den Zeitraum von 2000 bis 2012 betrug die durchschnittliche Fläche 2,35 Millionen km². Dabei variierte der Wert zwischen 2,08 Millionen km² im Jahr 2009 und 2,47 Millionen km² im Jahr 2012. Damit ist die Wüste Gobi nach der Sahara und den Arabischen Wüsten eine der größten nichtpolaren Wüsten der Erde.

Klima

Die Gobi ist eine Wüste mit Kontinentalklima. In ihrem größten Teil, in der Mongolischen Gobi im Osten, herrscht ein Kaltes Steppenklima. Das geht westlich vom 110. Längengrad, ab in etwa der Ordos Shamo, in ein Kaltes Wüstenklima über. Weiter in Richtung Westen, ab dem 106. Längengrad, mit Beginn der Alashan Shamo nimmt die Höhe ab, es gibt kaum noch Vegetation und Sanddünen treten auf.

Die Gobi ist nicht die trockenste Wüste, aber diejenige mit den größten Temperaturunterschieden. Im Winter fallen die Temperaturen oft auf bis zu −30 °C und manchmal sogar bis auf −40 °C. Im Sommer erreichen die Temperaturen oft 35 °C im Schatten und Steinoberflächen erhitzen sich bis auf 65 °C oder mehr. Die Nächte sind allerdings immer kalt, während tagsüber die Mitteltemperaturen bei 20 bis 25 °C liegen.

Im Winter und Frühling kann es zu leichten Schneefällen kommen, die den Boden aber nur selten mit wenigen Zentimetern bedecken. Der Sommer ist die Regenzeit mit wenigen, aber oft sintflutartigen Regenfällen. Die Niederschläge erreichen höchstens 390 mm/a in der Ost-Gobi und nehmen nach Westen hin ab. Die Gaxun-Gobi ist der trockenste Bereich mit Niederschlagshöhen von annähernd nur 20 mm/a.

Ökologie

In der Wüste Gobi und den umliegenden Regionen sind zahlreiche Tierarten anzutreffen, darunter Wölfe, Dschiggetai, Kropfgazelle, Gerbil und Steppeniltis. Es gibt auch noch einige Schneeleoparden.

Die Wüste beherbergt einige an Trockenheit angepasste Sträucher und Gräser. Das Gebiet ist allerdings gegen Beweidung und Fahrzeuge sehr anfällig. Menschliche Einflüsse sind vor allem im östlichen Teil größer, wo auch mehr Regen fällt und sich Viehhaltung lohnt. In der Mongolei wurde das Grasland in letzter Zeit durch den größeren Anteil von Ziegen in den Viehherden zurückgedrängt. Die Ziegen liefern wertvolle Kaschmirwolle, reißen aber im Gegensatz zu Schafen das Gras mit der Wurzel aus. Die qualitativ hochwertige Kaschmirwolle ist ein Hauptexportgut der Mongolei und wird fast zu 100 % von großen chinesischen Textilunternehmen abgenommen. Da diese Produktionssteigerung nicht nachhaltig vorangetrieben wurde, gilt das Ökosystem als extrem gefährdet. Seit die Viehherden in den 1990er Jahren privatisiert wurden, gibt es auch die staatliche Kontrolle der Weideflächen nicht mehr.

In der Volksrepublik China stellt Desertifikation ebenfalls ein gravierendes Problem dar, nicht zuletzt, da es in Form von Sandstürmen auch dichter besiedelte Gebiete wie Peking betrifft. In der Inneren Mongolei versucht man, gegen die Überweidung durch großflächige Absperrungen von Weideland und Umsiedlungen vorzugehen. Außerdem werden vor allem entlang von Verkehrslinien breite Schutzpflanzungen (Chinas Grüne Mauer) angelegt, um die Auswirkungen von Sandstürmen zu begrenzen.

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Die Wüste Gobi, oder kurz die Gobi, ist ein weiträumiges Trockengebiet in Zentralasien, in der Mongolei und der Volksrepublik China. Sie besteht aus zusammenhängenden, vielgestaltigen Wüsten- und Halbwüstenlandschaften. Charakteristisch sind insbesondere die extrem wasserarmen, meist steinigen und seltener sandigen Wüsten in China, sowie die lebensfreundlicheren, weiten Steppen in der Mongolei. Mit 2,3 Millionen km² ist sie eine der größten nichtpolaren Wüstenregionen der Erde.

Geographie

Die Wüste Gobi ist ein riesiges Trockengebiet, das in mittleren Breitengraden auf dem Mongolischen Plateau im Innern des asiatischen Kontinents gelegen ist. Zu ihr gehören in Nordwest-China die zusammenhängenden Wüstenareale von Junggar Gobi, Gaxun Gobi, Alashan Shamo und Erdos Shamo, in der Süd-Mongolei die Trans-Altai-Gobi, sowie in der Südost- und Ost-Mongolei die Ost-Gobi bzw. Mongolische Gobi. Innerhalb dieser Wüstenregionen werden noch zahlreiche weitere Teilwüsten unterschieden. Grob umrissen wird sie von großen Gebirgsketten begrenzt. Das sind im Norden die Altai- und Changai-Gebirge, im Osten der Westrand der Da Hinggan-Gebirgskette, im Süden Qilian Shan und Bei Shan, im Westen die östlichen Ausläufer des Tian Shan. Nicht zur Wüste Gobi gehören die im Westen im Tarimbecken gelegenen Sandwüsten Kumtag, Lop Nor und Taklamakan. Diese sind zwar durch den Hexikorridor mit ihr verbunden, aber durch die Bergketten von Kuruktagh und Beishan von ihr getrennt.

Die Begrenzung der Wüste Gobi war lange Zeit nur vage definiert. Das Gebiet Xamo Desertum wurde zwar schon in einigen Karten aus dem 17. Jahrhundert als Streifen dargestellt, der klar begrenzt ist und von einer Reihe von Gebirgen umgeben wird, aber eine systematische Vermessung erfolgte erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Unter Anwendung moderner naturwissenschaftlicher Kriterien wie des NDVI-Vegetationsindex können in Satellitenaufnahmen Wüsten identifiziert werden. So wurde festgestellt, dass die Grenze der Wüste Gobi unter dem Einfluss von sich verändernden anthropogenen und klimatischen Faktoren jedes Jahr variiert. Für das Jahr 1982 ergab sich eine Fläche von 1,16 Millionen km², die in den folgenden Jahren leicht abnahm. Für 1988 wurde ein plötzlicher Anstieg auf 1,57 Millionen km² festgestellt. Danach nahm die Fläche wieder deutlich ab, jedoch ohne den alten Wert zu erreichen. Es wird angenommen, dass dies die Folge des El Niño in den Jahren 1982/1983 sowie eines besonders warmen Winters und Frühlings 1989/1990 war. Eine neuere Untersuchung mit Satellitenaufnahmen, die auch einen Ariditätsindex zur Definition des Wüstengebiets heranzieht, ergab einen wesentlich größeren Wert für die Fläche. Für den Zeitraum von 2000 bis 2012 betrug die durchschnittliche Fläche 2,35 Millionen km². Dabei variierte der Wert zwischen 2,08 Millionen km² im Jahr 2009 und 2,47 Millionen km² im Jahr 2012. Damit ist die Wüste Gobi nach der Sahara und den Arabischen Wüsten eine der größten nichtpolaren Wüsten der Erde.

Klima

Die Gobi ist eine Wüste mit Kontinentalklima. In ihrem größten Teil, in der Mongolischen Gobi im Osten, herrscht ein Kaltes Steppenklima. Das geht westlich vom 110. Längengrad, ab in etwa der Ordos Shamo, in ein Kaltes Wüstenklima über. Weiter in Richtung Westen, ab dem 106. Längengrad, mit Beginn der Alashan Shamo nimmt die Höhe ab, es gibt kaum noch Vegetation und Sanddünen treten auf.

Die Gobi ist nicht die trockenste Wüste, aber diejenige mit den größten Temperaturunterschieden. Im Winter fallen die Temperaturen oft auf bis zu −30 °C und manchmal sogar bis auf −40 °C. Im Sommer erreichen die Temperaturen oft 35 °C im Schatten und Steinoberflächen erhitzen sich bis auf 65 °C oder mehr. Die Nächte sind allerdings immer kalt, während tagsüber die Mitteltemperaturen bei 20 bis 25 °C liegen.

Im Winter und Frühling kann es zu leichten Schneefällen kommen, die den Boden aber nur selten mit wenigen Zentimetern bedecken. Der Sommer ist die Regenzeit mit wenigen, aber oft sintflutartigen Regenfällen. Die Niederschläge erreichen höchstens 390 mm/a in der Ost-Gobi und nehmen nach Westen hin ab. Die Gaxun-Gobi ist der trockenste Bereich mit Niederschlagshöhen von annähernd nur 20 mm/a.

Ökologie

In der Wüste Gobi und den umliegenden Regionen sind zahlreiche Tierarten anzutreffen, darunter Wölfe, Dschiggetai, Kropfgazelle, Gerbil und Steppeniltis. Es gibt auch noch einige Schneeleoparden.

Die Wüste beherbergt einige an Trockenheit angepasste Sträucher und Gräser. Das Gebiet ist allerdings gegen Beweidung und Fahrzeuge sehr anfällig. Menschliche Einflüsse sind vor allem im östlichen Teil größer, wo auch mehr Regen fällt und sich Viehhaltung lohnt. In der Mongolei wurde das Grasland in letzter Zeit durch den größeren Anteil von Ziegen in den Viehherden zurückgedrängt. Die Ziegen liefern wertvolle Kaschmirwolle, reißen aber im Gegensatz zu Schafen das Gras mit der Wurzel aus. Die qualitativ hochwertige Kaschmirwolle ist ein Hauptexportgut der Mongolei und wird fast zu 100 % von großen chinesischen Textilunternehmen abgenommen. Da diese Produktionssteigerung nicht nachhaltig vorangetrieben wurde, gilt das Ökosystem als extrem gefährdet. Seit die Viehherden in den 1990er Jahren privatisiert wurden, gibt es auch die staatliche Kontrolle der Weideflächen nicht mehr.

In der Volksrepublik China stellt Desertifikation ebenfalls ein gravierendes Problem dar, nicht zuletzt, da es in Form von Sandstürmen auch dichter besiedelte Gebiete wie Peking betrifft. In der Inneren Mongolei versucht man, gegen die Überweidung durch großflächige Absperrungen von Weideland und Umsiedlungen vorzugehen. Außerdem werden vor allem entlang von Verkehrslinien breite Schutzpflanzungen (Chinas Grüne Mauer) angelegt, um die Auswirkungen von Sandstürmen zu begrenzen.

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