Der Buschzaunkönig (Thryomanes bewickii) ist eine Vogelart aus der Familie der Zaunkönige (Troglodytidae), die in Kanada, den Vereinigten Staaten und Mexiko verbreitet ist. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.
Der Buschzaunkönig erreicht eine Körperlänge von etwa 12,0 bis 13,5 cm bei einem Gewicht von ca. 7,8 bis 11,8 g. Er hat gräuliche Zügel, einen auffälligen weißen Hinteraugenstreif und grau und graubraun gefleckte Ohrdecken. Der Oberkopf und die Oberseite sind prächtig dunkelbraun, was am Bürzel ins rotbraun übergeht. Die Federn des Hinterrückens haben verborgene weiße Flecken. Die Handschwingen und die Armschwingen sind mittelbraun, mit schwärzlich braunen Streifen an den Außenfahnen. Die zentralen Steuerfedern sind graubraun mit engen, klar definierten schwarzen Binden, die äußeren Steuerfedern schwärzlich mit verlängerten grauweißen Spitzen. Das Kinn und die Kehle sind schmutzig weiß, die Brust gräulich weiß, der Bauch gelbbraunweiß und die Hinterflanken matt braun. Der Schnabel ist schwärzlich braun, mit hellerer Basis am Unterschnabel. Die Beine sind dunkelbraun. Beide Geschlechter ähneln sich. Jungtiere sind generell etwas blasser, die Federn der Unterseite oft dunkel gesäumt.
Der Buschzaunkönig bevorzugt verschiedene Habitate. So mag er buschige Gebiete, Gebüschwald, urbane Gebiete mit guter Vegetation oder brachliegende Anbaugebiete, die sich erholen. Im Westen der USA lebt er in Kreosotbusch, aber auch Kiefern- und Wacholderwälder, Gebiete mit Prosopis oder Pappeln. Auch in Mexiko variiert sein Lebensraum stark und reicht von Kakteengestrüpp bis zu Stadtparks mit großen Bäumen.
Während der Brutzeit verbringen Buschzaunkönige Zeit mit ihren Partnern, sind aber den ganzen Winter über Solitär. Diese Vögel sind tagaktiv und verbringen den Tag damit, Insekten von der Vegetation, einschließlich der Stämme von Bäumen, zu sammeln. Sie ernähren sich normalerweise nicht von Pflanzen, die höher als 3 Meter sind, aber sie suchen auch auf dem Boden nach Nahrung. Buschzaunkönige lassen sich oft kopfüber hängen, um ein Insekt an der Unterseite eines Astes zu fangen. Wenn der Vogel ein Insekt gefangen hat, tötet er die Beute, bevor er sie ganz verschluckt. Buschzaunkönige wischen ihre Schnäbel nach einer Mahlzeit wiederholt an der Sitzstange ab. Sie sind sehr stimmgewaltig. Sowohl die Weibchen als auch die Männchen geben bei der Nahrungssuche kurze Rufe von sich und schimpfen, wenn sie aufgeregt sind. Die Männchen singen auch, um Partner anzulocken und ihr Revier zu schützen. Der Gesang ist in 2 oder 3 einzelne Teile unterteilt. Ein einzelnes Männchen kann bis zu 22 verschiedene Variationen des Gesangsmusters zeigen und sogar ein wenig Bauchrednerei einbauen, um ihn noch weiter zu variieren. Ein männlicher Zaunkönig lernt seinen Gesang von benachbarten Männchen, so dass sich sein Gesang von dem seines Vaters unterscheidet.
Der Buschzaunkönig ernährt sich überwiegend von Wirbellosen. Bei der Untersuchung des Mageninhalts im Südwesten der USA bestand dieser aus 31 % Schnabelkerfen, 21 % Käfern, 17 % Bienen und Wespen. 12 % Raupen, Schmetterlingen und Motten. Der Rest waren andere unterschiedliche Gliederfüßer. Auch nimmt er insbesondere im Winter einige vegetarische Nahrung zu sich. Sein Futter sucht er sich in den Straten vom Boden bis zur tieferen Vegetation.
Daten zu gelegten Eiern des Buschzaunkönigs in den USA existieren vom frühen März in Texas bis in den späten April im Osten. In den südlichen Gebieten kommt es zu mehreren Bruten pro Jahr, im Nordwesten oft nur zu einer Brut. Dabei sind die mexikanischen Unterarten bisher wenig erforscht. Laut Studie sind nur 15 % der Männchen polygam, seltener gilt dies für die Weibchen. Das Nest ist normalerweise ein offener Kelch, seltener gewölbt, und besteht aus Gras, Würzelchen oder Ähnlichem. Dieses wird mit feinerem Material ausgelegt, enthält oft Schlangenhaut und wird normalerweise in Löcher wie Nestboxen, Spechthöhlen oder natürlichen oder künstlichen Ritzen gebaut. Das können Felsspalten, Ablagen an Außengebäuden, Leerräume in stillgelegten Fahrzeugen etc. sein. Er legt drei bis acht Eier, die einen unterschiedlichen Anteil braun mit lila oder violetten Flecken aufweisen. Die Bebrütung erfolgt ausschließlich durch das Weibchen und dauert 14 bis 16 Tage. Die Nestlinge werden üblicherweise von beiden Elternteilen gefüttert. Polygame Männchen mögen dieser Verpflichtung weniger nachkommen. Nach 14 bis 16 Tagen werden die Nestlinge flügge.
Im Jahr 2016 war der Buschzaunkönig aufgrund der Größe seines Verbreitungsgebiets und der Schätzungen seiner Populationsgröße weit verbreitet. Ornithologen haben jedoch einen starken Rückgang in seinem östlichen Verbreitungsgebiet und in Teilen seines westlichen Verbreitungsgebiets festgestellt. Vor allem östlich des Mississippi ist er praktisch verschwunden. Es wurde vermutet, dass der Rückgang in seinem östlichen Verbreitungsgebiet durch den Einsatz von Pestiziden und die Konkurrenz durch andere Vogelarten verursacht wurde. Der wahrscheinlichste Grund scheint die Konkurrenz durch den Hauszaunkönig zu sein. Hauszaunkönige konkurrieren mit Buschzaunkönigen um ähnliche Nistplätze und zerstören sowohl die Nester als auch die Eier der Buschzaunkönige. Die Wiederaufforstung von einst offenem Land hat sich ebenfalls negativ auf den östlichen Buschzaunkönig ausgewirkt. In Kalifornien hat sich der Verlust von Lebensraum durch Bebauung auf den Buschzaunkönig ausgewirkt. In San Diego hat die Erschließung der Canyons zu einem allmählichen Rückgang der einheimischen Vogelarten geführt, darunter auch des Buschzaunkönigs.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Buschzaunkönigs auf 7,9 Millionen ausgewachsene Individuen. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihr Bestand ist heute abnehmend.
Aufgrund ihrer insektenfressenden Ernährung kontrollieren Buschzaunkönige die Populationen der Insekten, die sie fressen, und halten so deren Anzahl und den lokalen Lebensraum gesund. Diese kleinen Vögel dienen auch als wichtige Nahrungsquelle für lokale Prädatoren wie Habichte.
