Trottellumme
Reich
Stamm
Klasse
Familie
Gattung
SPEZIES
Uria aalge
Populationsgrösse
18,000,000
Lebensdauer
20-26 years
Höchstgeschwindigkeit
80
50
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
775-1250
27.3-44.1
goz
g oz 
Länge
38-46
15-18.1
cminch
cm inch 
Spannweite
61-73
24-28.7
cminch
cm inch 

Die Trottellumme (Uria aalge) ist eine von zwei Vogelarten in der Gattung der Lummen (Uria) innerhalb der Familie der Alkenvögel (Alcidae). Sie hält sich nur zur Fortpflanzungszeit an Land auf. Die Art ist zirkumpolar vertreten und brütet in der borealen und subarktischen Region. Unter den rezenten Alkenvögeln ist sie die größte Art. Ihren Namen hat die Trottellumme aufgrund ihres „trottelmäßig“ anmutenden Ganges, da sie im Gegensatz zum Tordalk nicht auf den Zehen, sondern auf ihren Fußwurzeln läuft. Eine etymologische Erklärung leitet den Namen von der französischen Bezeichnung „Guillemot de Troïl“ ab, was zunächst mit Troïl-Lumme übersetzt wurde, woraus sich der Name Trottellumme entwickelte.

Mehr anzeigen

Große Kolonien finden sich vor allem da, wo kalte und warme Meeresströmungen zusammentreffen. Ihre Brutplätze sind steile Felsklippen mit schmalen Felsbändern oder kleinen Vorsprüngen. Die Anzahl der Unterarten ist strittig. Es werden mindestens fünf, von einigen Autoren aber auch sieben Unterarten unterschieden.

Der einzige mitteleuropäische Brutstandort befindet sich auf Helgoland, wo zu Beginn des 21. Jahrhunderts 2600 Brutpaare brüteten.Zwischen Mitte 2015 und Anfang 2016 wurden zehntausende toter Trottellummen an der amerikanischen Westküste und in Alaska angeschwemmt. Aussagen von Forschern zufolge lag der Grund für das Massensterben im Nahrungsmangel infolge hoher Meerestemperaturen. Anfang Februar 2019 gab es ein Massensterben mit mehreren Zehntausenden toten Vögeln, dabei wurden mehrere Tausend Trottellummen an der Nordseeküste der Niederlande angeschwemmt.

Weniger anzeigen

Aussehen

Mit einer Größe von 38 bis 46 Zentimeter ist die Trottellumme mit einer Stockente zu vergleichen, hat aber einen dünneren und spitzeren Schnabel. Die Flügelspannweite beträgt bei erwachsenen Vögeln 61 bis 73 Zentimeter und das Gewicht liegt bei einem Kilogramm. Sie gehören damit mit der Dickschnabellumme zu den schwersten derzeit noch lebenden Alkenarten. Der Geschlechtsdimorphismus ist nur sehr gering ausgeprägt. Männchen haben im Durchschnitt einen etwas größeren Schnabel als die Weibchen.

Mehr anzeigen

Im Sommer ist das Gefieder auf dem Kopf, am Rücken, am Schwanz, auf der Flügeloberseite und an den Flügelspitzen bei beiden Geschlechtern braunschwarz. Der Bauch und größere Bereiche der Flügelunterseite sind weiß. Im Winter sind auch das Kinn und ein Bereich hinter dem Auge weiß. Beim Flug zeichnen sich der Schnabel und die grauschwarzen Füße deutlich vom übrigen Körper ab. Als besonderes äußeres Merkmal ist manchmal auch ein weißer Augenring zu sehen, von dem aus sich ein weißer Strich bis etwa zur Mitte des Kopfes nach hinten zieht. Tiere, die dieses Merkmal zeigen, werden auch als Brillen- oder Ringellummen bezeichnet. Allerdings ist der Augenring kein Kennzeichen einer eigenen Art oder Unterart, sondern lediglich eine Farbvariante. Die Farbvariante kommt in einem Nord-Süd-Gefälle von 50 Prozent in den arktischen Populationen bis Null Prozent in Portugal vor.

Auf dem Wasser schwimmt die Trottellumme mit alternierenden Paddelbewegungen der Füße und ist deshalb verhältnismäßig langsam. Flüchtende Trottellummen tauchen daher oder fliegen auf. Trottellummen durchlaufen die Mauser, nachdem die Jungvögel die Brutkolonie verlassen haben. Da sie die Handschwingen gleichzeitig vermausern, sind sie dann für einen Zeitraum von 45 bis 50 Tagen flugunfähig. Beim Männchen fällt die Flugunfähigkeit in den Zeitraum, in der es seinen Jungvogel auf dem Meer begleitet. Trottellummen sind relativ schlechte Flieger, die sich mit raschen Flügelschlägen fortbewegen. Die Vögel heben zum Flug erst nach längerem Anlaufen über Wasser ab.

Frisch geschlüpfte Nestlinge haben dicke Daunen mit feinen Spitzen. Die Daunen sind auf der Unterseite kurz und am Kopf und Hals länger und rauer. Kopf und Hals sind schwarz, allerdings ergeben die in weißen Scheiden zusammengefassten Dunenspitzen eine feine helle Streifung. Der Oberkörper ist rußig dunkelbraun mit grauen Sprenkeln. Dagegen ist die Körperunterseite bräunlich weiß, der Bauch ist meist rein weiß. Die ersten Federn erscheinen, wenn die Nestlinge wenige Lebenstage alt sind.

In den Kolonien sind Trottellummen sehr lautstark. Hauptsächlich stoßen sie ein nasales Wha wha wha aus, das in einen brüllenden Ton übergeht.

Weniger anzeigen

Verteilung

Erdkunde

Das Brutgebiet der tag- und dämmerungsaktiven Trottellumme erstreckt sich über die Küsten des Nordatlantik und Nordpazifik sowie über die angrenzenden Eismeerküsten. Im Atlantik befinden sich die Brutkolonien im Westen zwischen dem 43. und 56. nördlichen Breitengrad und im Osten zwischen dem 40. und 75. nördlichen Breitengrad. Im Pazifik brüten sie an den asiatischen Küsten zwischen dem 40. und 70. nördlichen Breitengrad, an der nordamerikanischen Pazifikküste reicht ihr Brutareal von dem 36. nördlichen Breitengrad bis zum 68. nördlichen Breitengrad in Alaska. Innerhalb Deutschlands brütet sie nur auf Helgoland, wo sie auf dem Lummenfelsen lebt. Nur fünfzehn Prozent der nordatlantischen Trottellummen-Population brüten an der kanadischen Küste, allerdings befindet sich auf Funk Island mit geschätzten 400.000 Paaren eine der weltweit größten Brutkolonie dieser Art. Auf den britischen Inseln zählen Trottellummen zu den häufigsten Seevögeln. Die größten Koloniestandorte finden sich auf der kleinen schottischen Insel Handa, wo in den 1990er Jahren knapp 100.000 Trottellummen brüteten und an den Klippen von Fowlsheugh in der Nähe von Aberdeen, wo circa 52.000 Brutvögel gezählt werden.

Mehr anzeigen

Außerhalb der Brutzeit halten sich einige der Populationen der Trottellumme in der Nähe ihrer Brutkolonien auf. Andere Populationen vollziehen dagegen zum Teil weite Wanderungen. Sie bewegen sich dabei in südlicher Richtung, um dem Meereis auszuweichen. Brutvögel der Küsten Oregons und Washingtons fliegen jedoch auch nach Norden und halten sich beispielsweise im Spätsommer in den Gewässern vor British Columbia auf. Eine große Anzahl Trottellummen versammelt sich im Juli in der Nähe der Doggerbank in der Nordsee. Eine weitere große Zahl an Trottellummen, die entlang der britische Küste brüten, versammeln sich nach der Brutzeit im Osten der Nordsee, wo sie sich mit Brutvögeln des nördlichen Norwegens vermischen. Jungvögel halten sich während ihrer ersten beiden Lebensjahre in der Schelfregion auf. Bis zu ihrem Flüggewerden werden sie mindestens von einem, wegen der Mauser vorübergehend ebenfalls flugunfähigen adulten Vogel begleitet. Die Jungvögel kehren frühestens in ihrem dritten Lebensjahr zu ihrer ursprünglichen Brutkolonie zurück.

Weniger anzeigen
Trottellumme Lebensraum-Karte
Trottellumme Lebensraum-Karte
Trottellumme
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Trottellummen sind soziale Vögel, die in Kolonien nisten und in Schwärmen fliegen und wandern. Gruppen dieser Vögel sieht man oft in einer Linie knapp über der Meeresoberfläche zusammenfliegen. Sie sind schnell im Direktflug, aber nicht sehr wendig. Sie fliegen mit schnellen Flügelschlägen und haben eine Fluggeschwindigkeit von 80 km/h (50 mph). Trottellummen sind Verfolgungstaucher, die unter Wasser schwimmend und mit Hilfe ihrer Flügel nach Nahrung suchen. Normalerweise gehen sie tagsüber auf Nahrungssuche und können sich dafür weit von ihren Brutgebieten entfernen. Wenn jedoch in der Nähe genügend Nahrung vorhanden ist, legen die Vögel nur sehr viel kürzere Strecken zurück. Die Tauchgänge dauern in der Regel weniger als eine Minute, doch schwimmen Muränen regelmäßig über 30 m (100 ft) weit unter Wasser. Sie können bis zu 180 m (590 ft) tauchen und einige Minuten lang unter Wasser bleiben. Trottellummen verständigen sich untereinander mit einer Vielzahl von Rufen, darunter ein leises Schnurren.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Trottellumme ernährt sich überwiegend von Schwarmfischen wie Hering, Sandaal, Sprotten und Dorsch, die nahe der Wasseroberfläche leben. In arktischen Gebieten machen während der Sommermonate Krustentiere einen hohen Anteil der Nahrung aus. In Gefangenschaft gehaltene ausgewachsene Trottellummen benötigen täglich zwischen 280 und 320 Gramm Nahrung. Dies entspricht etwa 28 bis 34 Prozent ihres Körpergewichtes. Oft sieht man die Tiere mit Fischen im Schnabel, wobei die Enden des Fischs herausragen. In der Nordsee liegen die Nahrungsgebiete zur Brutzeit durchschnittlich bis zu dreißig Kilometer vom Koloniestandort entfernt. Auf Neufundland dagegen suchen die Vögel im Verlauf der Brutzeit unterschiedliche Nahrungsgründe auf. In dem Zeitraum, in dem das Ei bebrütet wird, legen sie im Mittel 38 Kilometer pro Flug zurück. In der Zeit, in der der Nestling aufgezogen wird, dagegen nur noch 5,4 Kilometer.

Mehr anzeigen

Während der Tauchgänge bewegt sich die Trottellumme unter Wasser mit drehenden und schlagenden Bewegungen der Flügel fort. Die maximale Tauchtiefe beträgt 180 Meter, in der Regel tauchen die Vögel aber in deutlich geringeren Tiefen. Sie sind damit gemeinsam mit der Dickschnabellumme die Art unter den Alkenvögeln, die am tiefsten tauchen kann. Dies ist auf ihre Körpermasse zurückzuführen. Typisch für das Jagdverhalten der Trottellumme ist, dass sie zunächst den Kopf nur bis über die Augen ins Wasser steckt und den Fisch so beobachtet. Die Tauchzeit beträgt durchschnittlich eine Minute pro Tauchgang. Es sind aber auch schon Tauchgänge von 2 bis 3 Minuten für diese Art nachgewiesen worden.

Während der Jungenaufzucht passen sich Trottellummen an Änderungen im Nahrungsangebot an, indem sie ihr Suchverhalten und ihre Tagesration anpassen. Untersuchungen an Brutkolonien auf den Shetland-Inseln haben gezeigt, dass Trottellummen in nahrungsarmen Jahren mit 178 Minuten Zeitaufwand je Nahrungsflug mehr als doppelt so viel Zeit aufwenden wie in nahrungsreichen Jahren. In diesen dauern Nahrungsflüge durchschnittlich 76 Minuten. Sie entfernen sich in nahrungsarmen Jahren außerdem sechs Mal so weit vom Brutkoloniestandort wie in nahrungsreichen Jahren und verfünffachen dann ihre Tauchzeit je Nahrungsflug auf 6 bis 8 Minuten. Trotzdem ist die Trottellumme nicht in der Lage, einen signifikanten Rückgang an verfügbarer Nahrung vollständig zu kompensieren. In nahrungsarmen Jahren sinkt daher die Reproduktionsrate.

Weniger anzeigen

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Trottellummen erreichen ihre Geschlechtsreife frühestens als vierjährige Vögel, meist aber sind sie erst im fünften Jahr fortpflanzungsbereit. Je nach geographischer Breite kehren sie zwischen Februar und Mai in ihre Brutkolonien zurück. Brutkolonien, in denen eine große intraspezifische Konkurrenz um die Nistplätze herrscht, werden von Trottellummen auch im Herbst und Winter alle paar Tage für einige Stunden aufgesucht. Sie demonstrieren damit ihren Besitzanspruch für das nächste Frühjahr und festigen so ihren Brutzusammenhalt. Ein solches Verhalten ist beispielsweise auf der Isle of May beobachtet worden.

Mehr anzeigen

Trottellummen führen eine monogame Saisonehe mit einer hohen Brutplatz- und damit auch Partnertreue. Sie brüten an der Küste auf Klippenbändern und -vorsprüngen sowie auf den Plateaus freistehender Felszinnen. In der Kolonie werden auch andere Meeresvögel geduldet. Kein anderer Alk toleriert innerhalb der Brutkolonie eine so große Nähe zum nächsten Nachbarn. In der Hauptsaison können sich bis zu 20 Paare einen Quadratmeter teilen. Es wurden vereinzelt aber auch schon 50 Brutpaare pro Quadratmeter gezählt.

Trottellummen ziehen pro Jahr eine Brut auf. Die Vögel der atlantischen Population legen ihre Eier zwischen Mai und Juli und die pazifischen Trottellummen zwischen März und Juli. Ein einzelnes Ei wiegt durchschnittlich 108 Gramm, es wird von den Elternvögeln auf den Tarsen bebrütet. Das Ei ist kreiselförmig, was in der Literatur verschiedentlich dahingehend gedeutet wird, dass das Ei dadurch vor einem Sturz von der Klippe geschützt sei. In verschiedenen Rollversuchen konnte gezeigt werden, dass die Kreiselbewegung im Schnitt größer ist als die Breite der Felssimse, auf denen Trottellummen brüten. Besonders zu Beginn der Brut besteht die Gefahr, dass es beim Partnerwechsel vom schmalen Felssims abstürzt. Trottellummeneier haben kegelförmige Nanostrukturen auf den Eischalen. Zum einen erhalten sie dadurch eine rauere Oberfläche und damit eine höhere Rutschfestigkeit. Zum anderen wird durch die Nanostruktur verhindert, das sich der Gasaustausch durch Salzablagerungen verringert. Brutpaare, die jahreszeitlich sehr früh mit der Brut begonnen haben, legen in 88 bis 90 Prozent der Fälle innerhalb der nächsten vierzehn Tage ein Nachgelege. Brutpaare, die später mit der Brut beginnen, haben dagegen nur in 40 Prozent der Fälle ein Nachgelege.

Die Eier variieren in Farbe und Musterung. Gewöhnliche Farben sind weiß, grün, bläulich oder gräulich mit Punkten oder Maserungen in schwarz oder lila. Beide Eltern bebrüten das Ei 28 bis 34 Tage, wobei sie sich etwa alle zwölf Stunden abwechseln.

In ungestörten Brutkolonien kommen auf 100 legende Brutpaare 70 bis 75 springende Jungvögel. Ein geringerer Bruterfolg liegt vor allem dort vor, wo es keine ausreichende Nahrung gibt. Bis zur Geschlechtsreife sterben von 100 ausgeflogenen Trottellummen etwa 60 bis 80. Die Sterblichkeit der Jungvögel ist vor allem im ersten Herbst sehr hoch, wobei früh ausgeflogene Trottellummen eine deutlich höhere Überlebenschance haben als Jungvögel, die drei Wochen später erbrütet werden. Um die Population mindestens konstant zu halten, müssen pro 100 ausgeflogene Jungvögel etwa 24 die Geschlechtsreife erreichen. Nach Untersuchungen an beringten Vögeln auf Helgoland fallen von 100 tot aufgefundenen Jungvögeln zwei der Jagd, 42 der Fischerei zum Opfer und 24 gehen auf Grund ölverschmutzten Gefieders zu Grunde. Die Ornithologin Renate Kostrzewa weist allerdings darauf hin, dass Wiederfunde nicht repräsentativ sind, da sie auch von den Fundumständen abhängen. Vögel, die eines natürlichen Todes sterben, werden verhältnismäßig selten wiedergefunden.

Wie bei vielen anderen Alkenvögeln war früher die kommerzielle Nutzung der Trottellumme die wesentliche Gefährdungsursache. Trottellummen wurden intensiv bejagt und ihre Eier gesammelt, wodurch es gebietsweise zu erheblichen Rückgängen der Bestände kam. Diese traditionellen Praktiken existieren auch heute noch in allerdings stark verringertem Maß in Norwegen, auf den Färöern sowie in Großbritannien. Zu den wichtigsten Gefahrenfaktoren zählen in jüngster Zeit eine zunehmende und schleichende Ölverschmutzung der Nordsee, die sowohl durch ölverschmutzte Gefieder sofort zu erheblichen direkten Verlusten führt als auch indirekt Auswirkungen auf den Bruterfolg hat. Selbst bei gereinigten Vögeln ist die Sterblichkeit sehr hoch. In Großbritannien starben 99,4 Prozent der gereinigten Vögel, in USA betrug die mittlere Lebenserwartung gereinigter Vögel weniger als zehn Tage. Es kommt auch bei adulten Vögeln zu hohen Verlusten in Stellnetzen sowie treibenden Netzresten und anderem Müll. Vor allem im Winter besteht für Trottellummen die Gefahr, dass sie sich in Fischereinetzen verfangen und ertrinken. 2002 wurden 29,2 Prozent der ringmarkierten Trottellummen der Ostsee in Fischernetzen getötet. Unabhängig von diesem Wert wird vermutet, dass jährlich 1500 Trottellummen in der Ostsee durch derartige Netze sterben. Die intensive Nutzung der Fischbestände wirkt sich gleichfalls auf die Bestände aus. Daneben spielt auch eine Nistplatzkonkurrenz mit dem Basstölpel eine Rolle.

Trottellummen können über 30 Jahre alt werden. Es wurden Individuen registriert, die 38 Jahre oder 42 Jahre und 10 Monate erreichten.

Weniger anzeigen

POPULATION

Populationsgefährdung

Trottellummen leiden unter exzessiver Jagd (die in Neufundland legal ist), Umweltverschmutzung und Ölverschmutzung, Nahrungskonkurrenz mit der Fischerei und Störungen in den Nistgebieten. Nistende Vögel sind anfällig für zwei Hauptursachen für Störungen durch Freizeitaktivitäten: Felsklettern und Vogelbeobachtung. Meeresklippen sind ein Paradies für Kletterer und Vögel. Auf einer kleinen Insel wie Lundy gibt es über 1000 beschriebene Kletterrouten. Um die Störungen zu minimieren, gelten für einige Klippen saisonale Kletterverbote. Die Vogelbeobachtung hat widersprüchliche Auswirkungen auf Trottellummen. Vogelbeobachter forderten die britische Regierung auf, den Sea Birds Preservation Act 1869 einzuführen. Dieses Gesetz sollte die Auswirkungen des Schießens und Eiersammelns während der Brutzeit verringern. Ein aktuelles Problem ist der Umgang mit den Auswirkungen der Besucherzahlen in Naturschutzgebieten, da Trottellummen empfindlich auf Besucherzahlen reagieren.

Populationszahl

Der atlantische Gesamtbestand wird auf 2 bis 2,7 Millionen Brutpaare geschätzt und zeigt in den letzten Jahren eine starke Zunahme. Davon brüten auf Island zwischen 0,7 und 1,4 Millionen Brutpaare und in Großbritannien, Irland und auf den Kanalinseln insgesamt eine Million Brutpaare. Die Populationen im Südwesten Europas gelten nach zum Teil starken Rückgängen inzwischen als gefährdet, dagegen nehmen die Bestände in weiten Teilen Fennoskandinaviens, dem Westen Großbritanniens und Irlands weiter zu.

Lustige Fakten für Kinder

  • Trottellummen sind 45-60 Tage lang flugunfähig, während sie ihr Hauptgefieder mausern.
  • Das Geräusch der Flügelschläge der Trottellummen wird oft als hubschrauberähnlich beschrieben.
  • Trottellummen nehmen im Durchschnitt 20-32 g (11⁄16-1+1⁄8 oz) Nahrung pro Tag zu sich.
  • Trottellummen werden oft dabei beobachtet, wie sie Fische in ihrem Schnabel tragen, wobei der Schwanz heraushängt.
  • Trottellummen tauschen sich häufig aus, sowohl zwischen Artgenossen als auch zwischen Nachbarn. Allopreening hilft bei der Parasitenbekämpfung und hat möglicherweise auch wichtige soziale Funktionen. Allopreening kann auch eine stressreduzierende Funktion haben; bei Vögeln mit geringem Allopreening sind vermehrt Kämpfe und ein geringerer Bruterfolg zu beobachten.
  • Die Eier dieser Vögel unterscheiden sich in Farbe und Muster, damit die Eltern sie erkennen können, denn jedes Ei ist einzigartig. Zu den Farben gehören Weiß, Grün, Blau oder Braun mit Flecken oder Sprenkeln in Schwarz oder Lila.
  • Bei der Tierwanderung nach Süden schwimmt das Küken der Trottellumme etwa 1.000 km weit.

Referenzen

1. Trottellumme artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Trottellumme
2. Trottellumme auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22694841/132577296
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/671228

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen