Gattung

Gnus

2 Spezies

Die Gnus (Connochaetes, das einzelne Tier das Gnu, entweder Bulle oder Kuh) sind eine Gattung afrikanischer Antilopen, die in großen Herden leben und zur Gruppe der Kuhantilopen gehören. Ursprünglich wurden als Arten innerhalb dieser Gattung nur das Weißschwanzgnu und das Streifengnu unterschieden. Mittlerweile wird den zuvor als Unterart des Streifengnus eingeordneten Östlichen Weißbartgnus, Weißbindengnus und Serengeti-Weißbartgnus ebenfalls ein Art-Status zugebilligt.

Der Bestand betrug zu Beginn des 21. Jahrhunderts rund 1,5 Millionen Gnus. Damit gelten Gnus als Schlüsselart. Die häufigste Art ist das Serengeti-Weißbartgnu mit 1,3 Millionen Individuen, der Verbreitungsschwerpunkt der Gattung liegt entsprechend im Osten Afrikas. Die seltenste Art ist das Östliche Weißbartgnu, dessen Bestand zwischen 6000 und 8000 Tieren beträgt.

Das Verbreitungsgebiet der Gnus erstreckt sich über den Südosten und Süden Afrikas. Das nördlichste Verbreitungsgebiet befindet sich knapp südlich vom Äquator in Zentralkenia und erstreckt sich, abgesehen von der Demokratischen Republik Kongo , über alle Staaten des Subkontinents. Der Oranje und der Übergang von der Baumsavanne zum gemäßigten Klima des Highveld stellen die südliche Verbreitungsgrenze dar. Das auf der baumlosen Ebene des Highveld lebende Weißschwanz-Gnu ist die Gnu-Art mit dem südlichsten Verbreitungsgebiet. Trotz dieses sehr weiträumigen Verbreitungsgebietes liegt das Hauptvorkommen in der Serengeti. Dort leben heute rund 85 Prozent des weltweiten Gnu-Bestands, nachdem die Bestandszahlen in den anderen Regionen des Verbreitungsgebietes seit Beginn des 20. Jahrhunderts stark zurückgegangen sind.

Der Verlust an Lebensraum seit der Kolonialisierung des afrikanischen Kontinents hat dazu geführt, dass in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes anstelle größerer wandernder Herden heute überwiegend kleine, mehr sesshafte Populationen typisch sind, die in geschützten Gebieten leben. Lebensraumverluste sind vor allem auf eine landwirtschaftliche Nutzung früherer Weidegebiete sowie die Errichtung von weitläufigen Zäunen zurückzuführen, die die Übertragung von Tierkrankheiten verhindern sollen. Im Etosha-Nationalpark lebten beispielsweise bis in die 1960er Jahre in bestimmten Jahreszeiten bis zu 30.000 Streifengnus. Etwa 10.000 der Tiere waren ganzjährig in der Region des Nationalparks anzutreffen. 20.000 Gnus wanderten während der Regenzeit aus dem Ovamboland in den Nationalpark. Nachdem ein Zaun diese Wanderungsroute unterbrach, ging die Gnu-Population im Etosha-Nationalpark auf 2000 bis 3000 Individuen zurück und ist seitdem auf diesem Niveau verblieben. In Botswana wurde auf Regierungsbetreiben in den späten 1980er Jahren entlang der Nordgrenze des Ghanzi Districts ein Schutzzaun errichtet, der in dieser Region die Möglichkeiten zur Hausrindhaltung verbessern sollte. Er schnitt großräumig den Zugang von Wildtieren aus dem Zentralgebiet der Kalahari zu Wasserstellen ab und führte 1988 zum Tod von 50.000 Gnus innerhalb von vier Monaten.

Gnus wurden außerdem in Regionen außerhalb ihres historischen Verbreitungsgebietes angesiedelt. So sind sie heute auch im östlichen Hochland von Simbabwe und in privaten Wildreservaten in küstennahen Regionen Namibias anzutreffen.

Streifengnus, Östliche Weißbartgnus, Weißbindengnus und Serengeti-Weißbartgnus besiedeln die Savannenregionen mit Niederschlagsmengen zwischen 400 mm und 800 mm und kommen entsprechend in der Dornenstrauch- und Trockensavanne vor. Sie sind Arten der Ebenen und Weidegänger mit einer Präferenz für Flächen mit kurzwüchsigem Vegetationsbestand und am ehesten in solchen Regionen anzutreffen, die locker mit Akazien bestanden sind. Während der Regenzeit sind sie auch in arideren Regionen ihres Verbreitungsgebietes anzutreffen, während sie sich während der Trockenzeit in Regionen versammeln, in denen hoher Niederschlag dazu führt, dass permanent Wasserstellen zur Verfügung stehen. Oberhalb von 1800 bis 2100 Höhenmeter sind Gnus selten, jedoch überqueren sie während ihrer saisonalen Wanderbewegungen auch Grasland in Bergregionen oder Hügelland.

Das Weißschwanzgnu als die südlichste Art besiedelte ursprünglich Teile von Südafrika, Swasiland und Lesotho und wurde in Swasiland und Lesotho bereits im 19. Jahrhundert durch starke Bejagung ausgerottet. Ursprünglich hielt es sich während der Trockenzeit im Grasland des klimatisch gemäßigten Highvelds auf und wanderte in der Regenzeit in die aridere Karoo. Diese Wanderungen finden heute nicht mehr statt – es kommt als sesshafte Art nur noch in Schutzgebieten vor, wurde mittlerweile jedoch in Lesotho und Swasiland wieder angesiedelt und erfolgreich in Namibia eingeführt.

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Die Gnus (Connochaetes, das einzelne Tier das Gnu, entweder Bulle oder Kuh) sind eine Gattung afrikanischer Antilopen, die in großen Herden leben und zur Gruppe der Kuhantilopen gehören. Ursprünglich wurden als Arten innerhalb dieser Gattung nur das Weißschwanzgnu und das Streifengnu unterschieden. Mittlerweile wird den zuvor als Unterart des Streifengnus eingeordneten Östlichen Weißbartgnus, Weißbindengnus und Serengeti-Weißbartgnus ebenfalls ein Art-Status zugebilligt.

Der Bestand betrug zu Beginn des 21. Jahrhunderts rund 1,5 Millionen Gnus. Damit gelten Gnus als Schlüsselart. Die häufigste Art ist das Serengeti-Weißbartgnu mit 1,3 Millionen Individuen, der Verbreitungsschwerpunkt der Gattung liegt entsprechend im Osten Afrikas. Die seltenste Art ist das Östliche Weißbartgnu, dessen Bestand zwischen 6000 und 8000 Tieren beträgt.

Das Verbreitungsgebiet der Gnus erstreckt sich über den Südosten und Süden Afrikas. Das nördlichste Verbreitungsgebiet befindet sich knapp südlich vom Äquator in Zentralkenia und erstreckt sich, abgesehen von der Demokratischen Republik Kongo , über alle Staaten des Subkontinents. Der Oranje und der Übergang von der Baumsavanne zum gemäßigten Klima des Highveld stellen die südliche Verbreitungsgrenze dar. Das auf der baumlosen Ebene des Highveld lebende Weißschwanz-Gnu ist die Gnu-Art mit dem südlichsten Verbreitungsgebiet. Trotz dieses sehr weiträumigen Verbreitungsgebietes liegt das Hauptvorkommen in der Serengeti. Dort leben heute rund 85 Prozent des weltweiten Gnu-Bestands, nachdem die Bestandszahlen in den anderen Regionen des Verbreitungsgebietes seit Beginn des 20. Jahrhunderts stark zurückgegangen sind.

Der Verlust an Lebensraum seit der Kolonialisierung des afrikanischen Kontinents hat dazu geführt, dass in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes anstelle größerer wandernder Herden heute überwiegend kleine, mehr sesshafte Populationen typisch sind, die in geschützten Gebieten leben. Lebensraumverluste sind vor allem auf eine landwirtschaftliche Nutzung früherer Weidegebiete sowie die Errichtung von weitläufigen Zäunen zurückzuführen, die die Übertragung von Tierkrankheiten verhindern sollen. Im Etosha-Nationalpark lebten beispielsweise bis in die 1960er Jahre in bestimmten Jahreszeiten bis zu 30.000 Streifengnus. Etwa 10.000 der Tiere waren ganzjährig in der Region des Nationalparks anzutreffen. 20.000 Gnus wanderten während der Regenzeit aus dem Ovamboland in den Nationalpark. Nachdem ein Zaun diese Wanderungsroute unterbrach, ging die Gnu-Population im Etosha-Nationalpark auf 2000 bis 3000 Individuen zurück und ist seitdem auf diesem Niveau verblieben. In Botswana wurde auf Regierungsbetreiben in den späten 1980er Jahren entlang der Nordgrenze des Ghanzi Districts ein Schutzzaun errichtet, der in dieser Region die Möglichkeiten zur Hausrindhaltung verbessern sollte. Er schnitt großräumig den Zugang von Wildtieren aus dem Zentralgebiet der Kalahari zu Wasserstellen ab und führte 1988 zum Tod von 50.000 Gnus innerhalb von vier Monaten.

Gnus wurden außerdem in Regionen außerhalb ihres historischen Verbreitungsgebietes angesiedelt. So sind sie heute auch im östlichen Hochland von Simbabwe und in privaten Wildreservaten in küstennahen Regionen Namibias anzutreffen.

Streifengnus, Östliche Weißbartgnus, Weißbindengnus und Serengeti-Weißbartgnus besiedeln die Savannenregionen mit Niederschlagsmengen zwischen 400 mm und 800 mm und kommen entsprechend in der Dornenstrauch- und Trockensavanne vor. Sie sind Arten der Ebenen und Weidegänger mit einer Präferenz für Flächen mit kurzwüchsigem Vegetationsbestand und am ehesten in solchen Regionen anzutreffen, die locker mit Akazien bestanden sind. Während der Regenzeit sind sie auch in arideren Regionen ihres Verbreitungsgebietes anzutreffen, während sie sich während der Trockenzeit in Regionen versammeln, in denen hoher Niederschlag dazu führt, dass permanent Wasserstellen zur Verfügung stehen. Oberhalb von 1800 bis 2100 Höhenmeter sind Gnus selten, jedoch überqueren sie während ihrer saisonalen Wanderbewegungen auch Grasland in Bergregionen oder Hügelland.

Das Weißschwanzgnu als die südlichste Art besiedelte ursprünglich Teile von Südafrika, Swasiland und Lesotho und wurde in Swasiland und Lesotho bereits im 19. Jahrhundert durch starke Bejagung ausgerottet. Ursprünglich hielt es sich während der Trockenzeit im Grasland des klimatisch gemäßigten Highvelds auf und wanderte in der Regenzeit in die aridere Karoo. Diese Wanderungen finden heute nicht mehr statt – es kommt als sesshafte Art nur noch in Schutzgebieten vor, wurde mittlerweile jedoch in Lesotho und Swasiland wieder angesiedelt und erfolgreich in Namibia eingeführt.

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