Ussuri-Maulwurf
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Mogera robusta

Der Ussuri-Maulwurf (Mogera robusta) ist eine Säugetierart aus der Gattung der Ostasiatischen Maulwürfe innerhalb der Maulwürfe (Talpidae). Sie kommt vom Nordosten Chinas bis in den fernöstlichen Teil Russlands und auf der Koreanischen Halbinsel vor. Der Lebensraum umfasst verschiedene Habitate wie Wälder, Wiesen und landwirtschaftliche Nutzflächen. Es handelt sich um einen großen Vertreter der Ostasiatischen Maulwürfe, der wie andere Gattungsangehörige einen zylindrischen Körper, einen kurzen Hals und grabschaufelartige Vorderfüße aufweist. Das Fell ist braungrau am Rücken und gelblich auf der Unterseite. Als weiteres Merkmal kann neben der Körpergröße die breite Schnauze hervorgehoben werden. Die Lebensweise ist nur ungenügend erforscht. Die Tiere leben unterirdisch und graben ausgedehnte Gangsysteme, die oberflächig durch Auswurfhügel (Maulwurfshügel) angezeigt werden. Die Nahrung setzt sich aus Insekten und Regenwürmern zusammen. Weibchen bringen zweimal im Jahr Nachwuchs zur Welt, wobei ein Wurf aus bis zu zehn Jungen bestehen kann. Die Art wurde im Jahr 1891 wissenschaftlich eingeführt. Teilweise wurde sie in den Japanischen Maulwurf eingegliedert, doch zeigen genetische und cytogenetische Befunde eine deutliche artliche Trennung der beiden Formen. Der Bestand des Ussuri-Maulwurfs ist nicht gefährdet. Es werden zwei Unterarten unterscheiden.

Aussehen

Der Ussuri-Maulwurf ist eine große Art der Ostasiatischen Maulwürfe und wird erreicht vergleichbare Ausmaße wie der Japanische Maulwurf (Mogera wogura) oder der Echigo-Maulwurf (Mogera etigo). Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt 14,7 bis 16,6 cm, die Schwanzlänge 1,6 bis 2,1 cm. Der Schwanz bringt es somit auf rund 10,3 bis 13,4 % der Länge des übrigen Körpers. Das Gewicht variiert von 96 bis 127 g. Äußerlich entspricht der Ussuri-Maulwurf anderen Vertretern der Ostasiatischen Maulwürfe. Wie diese besitzt er einen zylindrischen Körper mit kurzem Hals und grabschaufelartige Vordergliedmaßen mit kräftigen Krallen. Die Handflächen sind 1,8 bis 2,2 cm breit und ebenso lang. Die Hinterfußlänge entspricht der Vorderfußlänge. Das Rückenfell ist braungrau mit einem metallischen Schimmer, die Bauchseite glänzt silbrig und zeigt einen gelblichem Einschlag. Die vordere Nase ist etwa blasser und gelblicher. An der Kehle kommen teilweise blassgraue Bereiche vor. Die Füße und Krallen sind gelblich. Der kurze Schwanz ist stark behaart. Gelegentlich treten albinotische Individuen auf.

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Der Schädel des Ussuri-Maulwurfs erreicht eine durchschnittliche Länge von 42,9 mm. In den Schädelmaßen besteht ein auffallender Kontrast zwischen den Populationen des fernöstlichen Russlands und der Koreanischen Halbinsel. Bei letzteren liegen die Längendurchschnittswerte bei 36,8 mm, bei ersteren reichen sie je nach Region von 41,3 bis 44,8 mm, mit absoluten Variationen von 38,9 bis 46,7 mm. Er ist gedrungen und stumpf mit einem breiten Rostrum. Dessen Weite liegt auf Höhe der Molaren bei im Mittel 11,1 mm, auf Höhe der ERckzähne bei 6,2 mm. Die Nasenregion ist groß und etwas erhöht. Der Unterkiefer misst 28,5 mm in der Länge. Das Gebiss umfasst 42 Zähne, die folgende Zahnformel bilden:. Allerdings weist der Ussuri-Maulwurf einen hohen Grad an Oligodontie auf, wie eine Untersuchung von über 240 Schädeln zeigte. Je nach Region liegt der Anteil bei 0 bis 41,6 %, der Durchschnittswert wird mit 10 % angegeben. Dies betrifft fast ausschließlich die Prämolaren. Häufig fehlt der zweite obere Vormahlzahn, gelegentlich auch der dritte obere. Untergeordnet kommen überzählige Zähne in der oberen und unteren Prämolarenreihe vor, ebenso wie vereinzelt abnormal gewachsene Zähne auftreten. Letzteres wurde auch bei den Molaren festgestellt. Der erste untere Prämolar ist stark vergrößert, dreieckig und mit einer doppelten Wurzel ausgestattet. Insgesamt wird die obere Zahnreihe 17,3 mm lang, die untere 16,4 mm.

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Verteilung

Erdkunde

Das Verbreitungsgebiet des Ussuri-Maulwurfs umfasst Teile des Nordostens von China, wo er in der Inneren Mongolei sowie in den Provinzen Liaoning, Heilongjiang und Jilin nachgewiesen ist. Einige Autoren geben auch die ostchinesischen Provinzen Henan und Anhui an. Vom nordöstlichen China erstreckt sich das Vorkommen bis auf die Koreanische Halbinsel und nach Sibirien, hier vor allem die fernöstliche russische Region Primorje. In Primorje sind die Tiere im Bereich um den Chankasee, an den Hängen des Sichote-Alin und im Becken des Ussuri zu finden. Die Art kommt in Bergwäldern, Waldregionen sowie auf Wiesen und landwirtschaftlich genutzten Flächen vor. Die Tiere meiden steile Hänge und steinreiche Böden. In Russland fehlen sie in Höhenlagen oberhalb von 500 bis 700 m.

Ussuri-Maulwurf Lebensraum-Karte

Biom

Ussuri-Maulwurf Lebensraum-Karte
Ussuri-Maulwurf

Gewohnheiten und Lebensstil

Über die Lebensweise des Ussuri-Maulwurfs liegen nur sehr wenige Daten vor. Wie alle Ostasiatischen Maulwürfe lebt er unterirdisch und gräbt Tunnel im Boden. Die Gänge erreichen Gesamtlängen von bis zu 450 m, die Haupttunnel befinden sich bis zu 30 cm unter der Erde, Suchgänge können mit 8 bis 10 cm deutlich näher an der Oberfläche sein. Die Gänge verbinden die Bereiche zur Nahrungssuche und die Wasserstellen. In offenen Landschaften sind die Suchgänge teilweise in 50 bis 70 cm Tiefe angelegt, während die Haupt- und Verbindungstunnel 100 bis 150 cm, teilweise auch 200 cm und mehr an Tiefe erreichen. In den Gängen befinden sich Kammern mit Nestplätzen. Oberflächig werden die Gangsysteme durch Auswurfhügel (Maulwurfshügel) angezeigt, die Durchmesser von 20 bis 45 cm aufweisen und 10 bis 25 cm aufragen. Eine Fläche von einem Hektar kann rund 2,5 Individuen tragen.

Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

Die Hauptnahrung des Ussuri-Maulwurfs besteht aus Insekten und deren Larven, Regenwürmern sowie Hundert- und Tausendfüßer. Selten fressen die Tiere auch Spinnen, Weichtiere und kleine Wirbeltiere wie Mäuse.

Paarungsgewohnheiten

Die Paarungszeit der Tiere beginnt zum Ende März und dauert bis Mitte August an. Die Weibchen werfen zweimal im Jahr im April und im Juli und bekommen pro Wurf zwei bis zehn Jungtiere (zumeist sechs bis neun). Der Nachwuchs wird 26 bis 30 Tage gesäugt, nach zehn bis elf Wochen haben die Jungen die Ausmaße der ausgewachsenen Tiere erreicht. Die Geschlechtsreife tritt mit zehn bis elf Monaten ein. Die Lebensdauer kann bis zu vier Jahre betragen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Als innere Parasiten wurden verschiedene Bandwürmer und Fadenwürmer identifiziert. Hierzu gehören aus ersterer Gruppe Choanotaenia und Hymenolepis, aus letzterer Gruppe Parastrongyloides und Tricholinstowia. Milben sind mit Oryctolaelaps vertreten.

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Der Ussuri-Maulwurf wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingestuft. Die Naturschutzorganisation begründet dies mit dem großen Verbreitungsgebiet und den angenommenen hohen Bestandszahlen, auch wenn einzelne lokale Populationen rückläufig sind. Bedrohungen für den Gesamtbestand sind nicht bekannt. Die Art kommt in mehreren Naturschutzgebieten vor.

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Referenzen

1. Ussuri-Maulwurf artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Ussuri-Maulwurf
2. Ussuri-Maulwurf auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/41466/22323489

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