Land

Liechtenstein

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Liechtenstein ist ein Binnenstaat im Alpenraum Mitteleuropas und der sechstkleinste Staat der Erde.

Gewässer

Der Rhein ist das wichtigste und grösste Gewässer in Liechtenstein. Auf einer Länge von etwa 27 Kilometern stellt er die natürliche Grenze zur Schweiz dar und besitzt grosse Bedeutung für die Wasserversorgung Liechtensteins. Daneben ist der Rhein ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Bevölkerung.Die Samina ist mit 10 Kilometern der zweitlängste Fluss des Fürstentums. Der Wildwasserfluss entspringt in Triesenberg und mündet in Österreich (bei Feldkirch) in die Ill.

Der einzige natürlich entstandene See in Liechtenstein ist das Gampriner Seelein, das erst 1927 durch eine Überschwemmung des Rheins mit gewaltiger Erosion gebildet wurde. Daneben gibt es weitere, künstlich angelegte Seen, die vorwiegend zur Stromgewinnung dienen. Einer davon ist der Stausee Steg, der grösste See Liechtensteins.

Klima

Das Klima des Landes ist trotz der Gebirgslage relativ mild. Es wird stark durch die Einwirkung des Föhns (warmer, trockener Fallwind) geprägt, wodurch die Vegetationszeit im Frühling und im Herbst verlängert wird und auch im Winter Temperaturen um 15 °C durch starken Föhn keine Seltenheit sind. Gegen atlantische und polare Kaltluft schützen die vorgelagerten Schweizer und Vorarlberger Bergketten, womit eine typische inneralpine Schutzlage entsteht. So verfügt das Fürstentum über Obstkultur mit Streuwiesen und eine lange Weinbautradition.Die geringe räumliche Ausdehnung Liechtensteins spielt bei den Klimaunterschieden kaum eine Rolle, von grosser Bedeutung ist dagegen die vertikale Gliederung in unterschiedliche Höhenlagen, sodass wesentliche Klimaunterschiede entstehen.

Im Winter sinkt die Temperatur selten unter minus 15 Grad, während im Sommer die mittleren Temperaturen zwischen 20 und 28 Grad schwanken. Die Messungen der jährlichen Niederschlagsmengen ergeben im Schnitt rund 900 bis 1'200 Millimeter, im direkten Alpengebiet dagegen liegen die Niederschläge oft bei bis zu 1'900 Millimetern. Die mittlere Sonnenscheindauer liegt bei etwa 1'600 Stunden im Jahr.

Flora und Vegetation

Auf Grund seiner naturräumlichen Voraussetzungen (siehe oben) ist im Fürstentum Liechtenstein die natürliche Vegetation potentiell sehr differenziert. Besonders in der anthropogen stark beeinflussten Intensivlandschaft des Alpenrheintales ist ein Verlust an Primärbiotopen und an Biodiversität vorhanden. Neben der intensiven, technisierten Landwirtschaft führen Bautätigkeit im Verkehrs- und Siedlungsbereich sowie die Regulierung und Verbauung der Gewässer zum Hochwasserschutz und zur Entwässerung zum Verlust an naturnahen Lebensraum. Es erfolgt eine Uniformierung der Landschaft mit einer Dominanz der anthropogen beeinflussten, konkurrenzstarken Pflanzengemeinschaften in einer stark gestörten Kulturlandschaft. Im Talraum kommt auf meist kleinen Flächen eine Vielzahl an unterschiedlichen Pflanzengesellschaften vor. Fast die Hälfte dieser Pflanzengesellschaften ist degradiert, dies sind vor allem Ruderal- und Segetalgesellschaften. Mit zunehmender Höhenlage nimmt diese negative Situation ab. Seit Ende des Weltkrieges können Neophyten und wärmeliebende Pflanzenarten im klimabegünstigten Talraum mit den schnellen Veränderungen am besten mithalten und verbreiten sich zunehmend in Biotopen wie Streuwiesen und Röhrichten. Die ursprünglichen Pflanzenverbände kommen nur noch vereinzelt oder in Schutzgebieten vor. Dies gilt besonders für Pflanzengesellschaften der Gewässer oder Feuchtgebiete, die unter veränderten hydrologischen Verhältnissen durch Flussverbauungen und Drainagierung leiden. Die Anzahl der Arten der Rote Liste gefährdeter Pflanzen ist in diesen Biotopen weitaus am höchsten. Auch die mageren Wiesenflächen werden im Bergland zu Brachland und im Talraum immer intensiver genutzt. Weitgehend verschont von der Industrialisierung und den volkswirtschaftlichen Veränderungen blieb der Raum der Berge. Trotz der anthropogenen Veränderungen der höhergelegenen Flächen trägt dort die halbextensive bis halbintensive Bewirtschaftung zum Erhalt der Biodiversität bei. Die Gefahren der Verbrachung und der Auswirkungen des Tourismus sind im Bergraum höher zu bewerten als die Gefahren der Intensivierung.

Es gibt Waldgesellschaften und viele weitere Pflanzengesellschaften.

Die Hauptvorkommen von Waldgesellschaften liegen in der montanen Stufe. Insgesamt wurden 40 Waldgesellschaften beschrieben (dabei wurden die speziellen Ausformungen, beispielsweise Pulmonario-Fagetum caricetosum albae, nicht extra gezählt). Die Höhenverteilung der Waldgesellschaften entspricht 7 % im Tal, 70 % in der montanen Stufe, 3 % im Übergangsbereich zum subalpinen Gebiet und 17,5 % in der Zone der Waldgrenze.

Vegetationseinheiten in waldfreien Gebieten gibt es im Fürstentum Liechtenstein 185, sie sind 22 Klassen zugeteilt. In unterschiedlicher Häufigkeit sind diese auf die vier wichtigsten Naturgrossräume verteilt: 92 Assoziationen und Pflanzengesellschaften kommen im Talraum vor, in der montanen Stufe der rheintalseitigen Berghänge in Höhenlagen von 500 bis 1600 Metern sind es 30, im Gebirge über 1600 Metern 37 und an den verschiedenen Gewässern kommen 27 Pflanzengesellschaften vor.

Umweltpolitik

Im Jahr 2013 gewann Liechtenstein erstmals den 2. SolarSuperState-Preis in der Kategorie Solar in Anerkennung des erreichten Niveaus der Nutzung der Fotovoltaik im Staat. Der Preis wurde von der SolarSuperState Association mit der am 31. Dezember 2012 erreichten kumulierten installierten Fotovoltaik-Leistung von circa 290 Watt pro Einwohner begründet, was weltweit den zweiten Platz hinter Deutschland bedeutete. Auch im Jahr 2014 wurde Liechtenstein der 2. SolarSuperState-Preis in der Kategorie Solar zuerkannt. In den Jahren 2015 und 2016 wurde Liechtenstein jeweils mit dem 1. SolarSuperState-Preis in der Kategorie Solar ausgezeichnet, weil das Land weltweit die grösste kumulierte installierte Fotovoltaik-Leistung pro Bevölkerung aufwies.

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Liechtenstein ist ein Binnenstaat im Alpenraum Mitteleuropas und der sechstkleinste Staat der Erde.

Gewässer

Der Rhein ist das wichtigste und grösste Gewässer in Liechtenstein. Auf einer Länge von etwa 27 Kilometern stellt er die natürliche Grenze zur Schweiz dar und besitzt grosse Bedeutung für die Wasserversorgung Liechtensteins. Daneben ist der Rhein ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Bevölkerung.Die Samina ist mit 10 Kilometern der zweitlängste Fluss des Fürstentums. Der Wildwasserfluss entspringt in Triesenberg und mündet in Österreich (bei Feldkirch) in die Ill.

Der einzige natürlich entstandene See in Liechtenstein ist das Gampriner Seelein, das erst 1927 durch eine Überschwemmung des Rheins mit gewaltiger Erosion gebildet wurde. Daneben gibt es weitere, künstlich angelegte Seen, die vorwiegend zur Stromgewinnung dienen. Einer davon ist der Stausee Steg, der grösste See Liechtensteins.

Klima

Das Klima des Landes ist trotz der Gebirgslage relativ mild. Es wird stark durch die Einwirkung des Föhns (warmer, trockener Fallwind) geprägt, wodurch die Vegetationszeit im Frühling und im Herbst verlängert wird und auch im Winter Temperaturen um 15 °C durch starken Föhn keine Seltenheit sind. Gegen atlantische und polare Kaltluft schützen die vorgelagerten Schweizer und Vorarlberger Bergketten, womit eine typische inneralpine Schutzlage entsteht. So verfügt das Fürstentum über Obstkultur mit Streuwiesen und eine lange Weinbautradition.Die geringe räumliche Ausdehnung Liechtensteins spielt bei den Klimaunterschieden kaum eine Rolle, von grosser Bedeutung ist dagegen die vertikale Gliederung in unterschiedliche Höhenlagen, sodass wesentliche Klimaunterschiede entstehen.

Im Winter sinkt die Temperatur selten unter minus 15 Grad, während im Sommer die mittleren Temperaturen zwischen 20 und 28 Grad schwanken. Die Messungen der jährlichen Niederschlagsmengen ergeben im Schnitt rund 900 bis 1'200 Millimeter, im direkten Alpengebiet dagegen liegen die Niederschläge oft bei bis zu 1'900 Millimetern. Die mittlere Sonnenscheindauer liegt bei etwa 1'600 Stunden im Jahr.

Flora und Vegetation

Auf Grund seiner naturräumlichen Voraussetzungen (siehe oben) ist im Fürstentum Liechtenstein die natürliche Vegetation potentiell sehr differenziert. Besonders in der anthropogen stark beeinflussten Intensivlandschaft des Alpenrheintales ist ein Verlust an Primärbiotopen und an Biodiversität vorhanden. Neben der intensiven, technisierten Landwirtschaft führen Bautätigkeit im Verkehrs- und Siedlungsbereich sowie die Regulierung und Verbauung der Gewässer zum Hochwasserschutz und zur Entwässerung zum Verlust an naturnahen Lebensraum. Es erfolgt eine Uniformierung der Landschaft mit einer Dominanz der anthropogen beeinflussten, konkurrenzstarken Pflanzengemeinschaften in einer stark gestörten Kulturlandschaft. Im Talraum kommt auf meist kleinen Flächen eine Vielzahl an unterschiedlichen Pflanzengesellschaften vor. Fast die Hälfte dieser Pflanzengesellschaften ist degradiert, dies sind vor allem Ruderal- und Segetalgesellschaften. Mit zunehmender Höhenlage nimmt diese negative Situation ab. Seit Ende des Weltkrieges können Neophyten und wärmeliebende Pflanzenarten im klimabegünstigten Talraum mit den schnellen Veränderungen am besten mithalten und verbreiten sich zunehmend in Biotopen wie Streuwiesen und Röhrichten. Die ursprünglichen Pflanzenverbände kommen nur noch vereinzelt oder in Schutzgebieten vor. Dies gilt besonders für Pflanzengesellschaften der Gewässer oder Feuchtgebiete, die unter veränderten hydrologischen Verhältnissen durch Flussverbauungen und Drainagierung leiden. Die Anzahl der Arten der Rote Liste gefährdeter Pflanzen ist in diesen Biotopen weitaus am höchsten. Auch die mageren Wiesenflächen werden im Bergland zu Brachland und im Talraum immer intensiver genutzt. Weitgehend verschont von der Industrialisierung und den volkswirtschaftlichen Veränderungen blieb der Raum der Berge. Trotz der anthropogenen Veränderungen der höhergelegenen Flächen trägt dort die halbextensive bis halbintensive Bewirtschaftung zum Erhalt der Biodiversität bei. Die Gefahren der Verbrachung und der Auswirkungen des Tourismus sind im Bergraum höher zu bewerten als die Gefahren der Intensivierung.

Es gibt Waldgesellschaften und viele weitere Pflanzengesellschaften.

Die Hauptvorkommen von Waldgesellschaften liegen in der montanen Stufe. Insgesamt wurden 40 Waldgesellschaften beschrieben (dabei wurden die speziellen Ausformungen, beispielsweise Pulmonario-Fagetum caricetosum albae, nicht extra gezählt). Die Höhenverteilung der Waldgesellschaften entspricht 7 % im Tal, 70 % in der montanen Stufe, 3 % im Übergangsbereich zum subalpinen Gebiet und 17,5 % in der Zone der Waldgrenze.

Vegetationseinheiten in waldfreien Gebieten gibt es im Fürstentum Liechtenstein 185, sie sind 22 Klassen zugeteilt. In unterschiedlicher Häufigkeit sind diese auf die vier wichtigsten Naturgrossräume verteilt: 92 Assoziationen und Pflanzengesellschaften kommen im Talraum vor, in der montanen Stufe der rheintalseitigen Berghänge in Höhenlagen von 500 bis 1600 Metern sind es 30, im Gebirge über 1600 Metern 37 und an den verschiedenen Gewässern kommen 27 Pflanzengesellschaften vor.

Umweltpolitik

Im Jahr 2013 gewann Liechtenstein erstmals den 2. SolarSuperState-Preis in der Kategorie Solar in Anerkennung des erreichten Niveaus der Nutzung der Fotovoltaik im Staat. Der Preis wurde von der SolarSuperState Association mit der am 31. Dezember 2012 erreichten kumulierten installierten Fotovoltaik-Leistung von circa 290 Watt pro Einwohner begründet, was weltweit den zweiten Platz hinter Deutschland bedeutete. Auch im Jahr 2014 wurde Liechtenstein der 2. SolarSuperState-Preis in der Kategorie Solar zuerkannt. In den Jahren 2015 und 2016 wurde Liechtenstein jeweils mit dem 1. SolarSuperState-Preis in der Kategorie Solar ausgezeichnet, weil das Land weltweit die grösste kumulierte installierte Fotovoltaik-Leistung pro Bevölkerung aufwies.

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