Sibirische goldregenpfeifer, Tundra-goldregenpfeifer, Pazifischer goldregenpfeifer
Der Sibirische Goldregenpfeifer (Pluvialis fulva), auch Tundra-Goldregenpfeifer oder Pazifischer Goldregenpfeifer genannt, ist eine monotypische Art aus der Familie der Regenpfeifer. Die im Norden der Paläarktis brütende Art kommt in Europa fast regelmäßig als Durchzügler und Irrgast vor. In den Niederlanden ist sie häufiger zu beobachten als der Prärie-Goldregenpfeifer.
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Watende VögelWatende Vögel suchen entlang von Küsten und Watten auf der Suche nach kleinen, im Wasser lebenden Beutetieren, die im Schlamm und Sand kriechen ode...
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beginnt mitDer Sibirische Goldregenpfeifer erreicht eine Körperlänge von 23 bis 26 Zentimeter und wiegt zwischen 100 und 162 Gramm. Die Flügelspannweite beträgt sechzig bis siebzig Zentimeter. Verglichen mit dem in Mitteleuropa regelmäßig durchziehenden und auch noch sehr vereinzelt brütenden Goldregenpfeifer ist der Sibirische Goldregenpfeifer langbeiniger und langflügeliger. Im Prachtkleid ist die schwarze Körperunterseite ausgedehnter.
Im Prachtkleid ist das Gesicht und der Hals schwarz mit einer weißen Abgrenzung. Die Brust ist gleichfalls schwarz. Die Körperoberseite ist auffällig gefleckt. Die Vollmauser ins Schlichtkleid durchläuft diese Regenpfeiferart nach der Brut im Zeitraum Juli bis Dezember. Im Ruhekleid ist der Sibirische Goldregenpfeifer unauffällig bräunlich gefärbt. Brust und Gesicht sind gelblich braun, die Körperunterseite ist weißlich. Die Beine sind in allen Kleidern schwarz.
Sibirische Goldregenpfeifer brüten vom nördlichsten Eurosibirien bis in den Westen Alaskas. Sie sind Zugvögel und überwintern in Südasien und Australasien. Einige wenige überwintern in Kalifornien und Hawaii, USA. Diese Vögel sind in der Tundra, im Buschland, auf Feldern, in Prärien, in Mangroven, auf überschwemmten Weiden, in Salzwiesen, im Schlamm und an Stränden zu finden.
Der Sibirische Goldregenpfeifer ist ein Brutvogel der Tundren Nordsibiriens. Sein Verbreitungsgebiet reicht dort von der Jamal-Halbinsel bis zur Beringstraße und Kamtschatka. Er kommt außerdem im Westen Alaskas vor. Er ist ein Langstreckenzieher und überwintert in Südostasien, in der Australis sowie an den Küsten des nördlichen Ostafrikas. Einige wenige Wintergäste sind auch an der Küste Südkaliforniens zu beobachten. Als Irrgast ist er in den meisten europäischen Ländern bereits beobachtet worden. Auch in der Türkei, in Jordanien und in Ägypten ist diese Art bereits aufgetaucht. Relativ regelmäßig wird er auf der Arabischen Halbinsel und hier vor allem in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Oman beobachtet. An der Küste von Eritrea und Somalia ist er ein verhältnismäßig regelmäßiger Wintergast.
Aus seinen Brutgebieten zieht er gewöhnlich ab Ende Juli und Anfang August ab. Die ersten Überwinterungsvögel erreichen Afrika bereits im August. Während des Durchzugs hält er sich auf kurzrasigen Weiden, Prärie, Schlammflächen sowie an See- und Flussufern auf. Für die Art ist eine hohe Brutorttreue nachgewiesen worden. Diese ist besonders bei den Männchen sehr ausgeprägt.
Sibirische Goldregenpfeifer sind Fleischfresser (Insektenfresser). Sie ernähren sich hauptsächlich von verschiedenen Insekten, aber auch von Krustentieren und einigen Beeren.
Sibirische Goldregenpfeifer sind wahrscheinlich seriell monogam und bilden in der Regel Paarbindungen, die nur während einer Brutsaison bestehen. Mit Beginn der Paarungszeit führt das Männchen Flugvorführungen durch, um das Weibchen anzulocken. Brütende Paare nisten auf dem Boden in einem trockenen, offenen Gebiet. Ihr Nest ist eine flache Vertiefung, die normalerweise mit Blättern, Gras oder Moos ausgekleidet ist. Das Weibchen legt 4 Eier, die von beiden Elternteilen 23-25 Tage lang bebrütet werden. Die Küken sind Nestflüchter und können schon kurz nach dem Schlüpfen das Nest verlassen. Beide Eltern führen ihre Jungen zu einem Futterplatz, wo sie sich selbst ernähren, aber von Erwachsenen betreut werden. Junge Sibirische Goldregenpfeifer werden im Alter von 26 bis 28 Tagen flügge.
Der Sibirische Goldregenpfeifer ist zwar nicht weltweit bedroht, dennoch nimmt die Population dieser Art aufgrund von Lebensraumverlusten, der Jagd auf Nahrung in einigen Gebieten und des Klimawandels ab.
Laut der Roten Liste der IUCN liegt die weltweite Populationsgröße des Sibirischen Goldregenpfeifers bei etwa 190.000-250.000 Individuen. Die nationalen Populationsgrößen wurden auf 1.000-10.000 Individuen auf der Wanderung und 1.000-10.000 überwinternde Individuen in Japan und 10.000-100.000 Brutpaare und 1.000-10.000 Individuen auf der Wanderung in Russland geschätzt. Insgesamt wird diese Art derzeit auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...