Siebenrockiella leytensis ist eine Süßwasserschildkrötenart, die auf den Philippinen endemisch ist. Sie ist als vom Aussterben bedroht eingestuft. Sie ist auch als Philippinische Waldschildkröte, Philippinische Teichschildkröte, Palawan-Schildkröte oder Leyte-Teichschildkröte bekannt. Trotz des letztgenannten gebräuchlichen Namens kommt sie nicht auf der Insel Leyte vor, sondern ist auf der Inselgruppe Palawan heimisch. In Cuyonon ist sie unter dem Namen Bakoko bekannt.
Die Siebenrockiella leytensis ist leicht an ihren ginkgo-förmigen Wirbelschilden und einer hellen weißen bis gelben Linie zu erkennen, die sich hinter den Ohren quer über den Kopf zieht. Das vorgenannte Merkmal hat ihr den Spitznamen 'Fliegenschildkröte' eingebracht.
Die Siebenrockiella leytensis wird in die Untergattung Panyaenemys eingeordnet. Zusammen mit der Lächelnden Sumpfschildkröte(Siebenrockiella crassicollis ) ist sie eine der beiden Arten der Gattung Siebenrockiella.
Die Siebenrockiella leytensis ist eine stark gefährdete Süßwasserschildkröte, die auf den Philippinen beheimatet ist. Ihr Plastron ist rötlich-braun bis schwarz gefärbt, manchmal mit gelben Flecken. Bei Jungtieren ist das Plastron einheitlich gelb. Die Brücke (das Scharnier zwischen Plastron und Carapax) hat die gleiche Farbe wie das Plastron. Er ist deutlich kleiner als der Panzer und vorne und hinten schmaler. Die Haut der Beine, des Körpers und des Halses sieht rau aus und ist mit winzigen Höckern bedeckt. Der Kopf ist braun und an den Schläfen manchmal mit hellbraunen, orangen oder roten Flecken gesprenkelt. Eine dünne weiße bis blassgelbe Linie zieht sich über die gesamte Breite des Kopfes, direkt hinter den Öffnungen der Ohren, und kann bei einigen Tieren in der Mitte geteilt sein. Dies hat der Art den Spitznamen 'Fliegenschildkröte' eingebracht. Die Linie ist bei jüngeren Exemplaren stärker ausgeprägt. Der Oberkiefer dieser Schildkröte ist hakenförmig und die Haut an den Seiten des Halses und des Kinns hat eine hellere Farbe. Auch der Unterkiefer kann manchmal ein Paar kleine gelbe Flecken an den Seiten aufweisen. Der Schwanz ist einheitlich hellbraun gefärbt.
Siebenrockiella leytensis ist nur aus dem nördlichen Palawan und den umliegenden Inseln bekannt. Dazu gehört auch die Insel Dumaran, wo diese Schildkröten in den Bächen noch relativ häufig vorkommen. In den Gebieten von Taytay und San Vicente geht man davon aus, dass ihre Populationen stark rückläufig sind. Die Siebenrockiella leytensis lebt in den Auwäldern des Tieflandes in Flüssen, Sümpfen und Bächen.
Aufgrund ihrer Seltenheit und ihres Status als neu entdeckte Art ist nur wenig über den Lebensstil der philippinischen Waldschildkröten bekannt. Beobachtungen von erwachsenen Tieren in Gefangenschaft ergaben, dass sie sehr scheu und zurückhaltend sind und viel Zeit damit verbringen, sich unter Felsen zu verstecken, sowohl im als auch außerhalb des Wassers. Sie wurden am frühen Morgen und am späten Abend aktiv, um nach Nahrung zu suchen und bewegten sich in der Nacht. Es wurde nicht beobachtet, dass sie sich gerne in der Sonne sonnten, aber das kann auch daran liegen, dass sie in Gefangenschaft lebten.
Beobachtungen deuten darauf hin, dass philippinische Waldschildkröten Allesfresser sind, die Wasserpflanzen bevorzugen und bei der Jagd auf kleine Fische und Krustentiere beobachtet wurden. In der Wildnis ernähren sich die philippinischen Waldschildkröten bekanntermaßen von Feigen.
Die Weibchen dieser Art legen bis zu 5 Eier und wie bei den meisten Schildkröten verzögert sich die Geschlechtsreife der Jungtiere.
Die Siebenrockiella leytensis ist eine rätselhafte Süßwasserschildkrötenart, die eine große Faszination auf Schildkrötenliebhaber ausübt. Da es bisher nicht gelungen ist, sie in freier Wildbahn zu finden, geht man davon aus, dass die Hauptbedrohungen für diese Art der Verlust ihres Lebensraums und der mögliche Druck durch Sammler sind. Die Einheimischen von Palawan sind dafür bekannt, diese Schildkröten in Wassertrögen für Hausschweine zu halten, da diese Glück für den Haushalt und die Schweine bringen sollen, obwohl nicht bekannt ist, ob dieses Glück auch für die Schildkröten gilt.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Siebenrockiella leytensis. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "Critically Endangered" (CR) eingestuft.
