Gattung

Weißbrust-Spottdrossel

1 Spezies

Die Weißbrust-Spottdrossel (Ramphocinclus brachyurus) ist ein seltener Singvogel aus der Familie der Spottdrosseln. Es handelt sich um den einzigen Vertreter der Gattung Ramphocinclus. Das sehr kleine Verbreitungsgebiet der Art beschränkt sich auf zwei Inseln in der östlichen Karibik, wo ihr Fortbestand vor allem auf Grund der Zerstörung ihres Lebensraums bedroht ist.

Das Verbreitungsgebiet der Weißbrust-Spottdrossel beschränkt sich auf die beiden Inseln Martinique und St. Lucia , die beide Teil der Inselkette der Kleinen Antillen in der Karibik sind. Beide Inseln werden jeweils von einer dezidierten Unterart bewohnt, zwischen den beiden Populationen findet vermutlich kein oder nur ein sehr begrenzter Austausch statt. In beiden Fällen kommen die Vögel nur noch an wenigen Orten vor, sind dort dann jedoch recht häufig und leicht zu finden. In präkolonialer Zeit war das Verbreitungsgebiet auf beiden Inseln erheblich größer, schrumpfte jedoch auf Grund verschiedener Faktoren immer weiter zusammen. Um das Jahr 1950 herum galt die Art auf Martinique bereits als ausgestorben, wurde jedoch kurz darauf wiederentdeckt. Heute wird lediglich noch die etwa 5 km² große Caravelle-Halbinsel im Osten der Insel besiedelt, Studien aus den Jahren 2003 und 2004 beziffern den dortigen Bestand mit circa 200 bis höchstens 400 Exemplaren. Von St. Lucia war die Art ursprünglich nur noch aus einem Gebiet rund um die Bucht Petite Anse und den Berggipfel Dennery Knob im Nordosten der Insel bekannt, konnte im Jahr 1993 jedoch auch weiter südlich im Bereich des Frigate-Island-Schutzgebiets nachgewiesen werden. Mittlerweile ist bekannt, dass die dortige Population etwa 85 % des globalen Bestandes ausmacht. Trotz weiterer intensiver Suchprogramme wurden seitdem keine weiteren Gebiete mit Weißbrust-Spottdrosseln mehr gefunden. Insgesamt wird die Population auf St. Lucia mit Stand 2016 auf etwa 1130 Exemplare geschätzt, wovon allein 1030 auf Frigate Island entfallen. Auf Grund der hohen Dichte der Populationen in den genannten, verhältnismäßig kleinen Gebieten auf beiden Inseln wird davon ausgegangen, dass diese ihre maximale Kapazität an Weißbrust-Spottdrosseln erreicht haben und eine Bestandszunahme nur zu erwarten wäre, wenn der Art weitere geeignete Gebiete zur Verfügung gestellt werden würden. Als größte Bedrohung für den Fortbestand der Art gilt folglich die Zerstörung ihres Lebensraums, wobei die Errichtung eines Hotelkomplexes mit angeschlossenem Golfplatz und eines Windparks in der Nähe von Frigate Island als besonders bedenklich eingeschätzt werden. Alleine der Bau des – nicht fertiggestellten – Hotels ist wahrscheinlich für einen Einbruch der Gesamtpopulation um circa 25 % verantwortlich. Darüber hinaus stellen neben den beschriebenen natürlichen Fressfeinden eine ganze Reihe eingeschleppter Prädatoren wie Ratten, Mungos, Opossums sowie verwilderte Katzen und Schweine eine zusätzliche Belastung dar. Durch die Lage der Verbreitungsgebiete an der Küste könnte zudem ein schwerer Hurrikan eine potenziell verheerende Wirkung für die Art entfalten. Angesichts dieser Lage stuft die IUCN die Weißbrust-Spottdrossel als stark gefährdet (Status endangered) ein und stellt bezüglich der zukünftigen Bestandsentwicklung eine negative Prognose.

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Die Weißbrust-Spottdrossel (Ramphocinclus brachyurus) ist ein seltener Singvogel aus der Familie der Spottdrosseln. Es handelt sich um den einzigen Vertreter der Gattung Ramphocinclus. Das sehr kleine Verbreitungsgebiet der Art beschränkt sich auf zwei Inseln in der östlichen Karibik, wo ihr Fortbestand vor allem auf Grund der Zerstörung ihres Lebensraums bedroht ist.

Das Verbreitungsgebiet der Weißbrust-Spottdrossel beschränkt sich auf die beiden Inseln Martinique und St. Lucia , die beide Teil der Inselkette der Kleinen Antillen in der Karibik sind. Beide Inseln werden jeweils von einer dezidierten Unterart bewohnt, zwischen den beiden Populationen findet vermutlich kein oder nur ein sehr begrenzter Austausch statt. In beiden Fällen kommen die Vögel nur noch an wenigen Orten vor, sind dort dann jedoch recht häufig und leicht zu finden. In präkolonialer Zeit war das Verbreitungsgebiet auf beiden Inseln erheblich größer, schrumpfte jedoch auf Grund verschiedener Faktoren immer weiter zusammen. Um das Jahr 1950 herum galt die Art auf Martinique bereits als ausgestorben, wurde jedoch kurz darauf wiederentdeckt. Heute wird lediglich noch die etwa 5 km² große Caravelle-Halbinsel im Osten der Insel besiedelt, Studien aus den Jahren 2003 und 2004 beziffern den dortigen Bestand mit circa 200 bis höchstens 400 Exemplaren. Von St. Lucia war die Art ursprünglich nur noch aus einem Gebiet rund um die Bucht Petite Anse und den Berggipfel Dennery Knob im Nordosten der Insel bekannt, konnte im Jahr 1993 jedoch auch weiter südlich im Bereich des Frigate-Island-Schutzgebiets nachgewiesen werden. Mittlerweile ist bekannt, dass die dortige Population etwa 85 % des globalen Bestandes ausmacht. Trotz weiterer intensiver Suchprogramme wurden seitdem keine weiteren Gebiete mit Weißbrust-Spottdrosseln mehr gefunden. Insgesamt wird die Population auf St. Lucia mit Stand 2016 auf etwa 1130 Exemplare geschätzt, wovon allein 1030 auf Frigate Island entfallen. Auf Grund der hohen Dichte der Populationen in den genannten, verhältnismäßig kleinen Gebieten auf beiden Inseln wird davon ausgegangen, dass diese ihre maximale Kapazität an Weißbrust-Spottdrosseln erreicht haben und eine Bestandszunahme nur zu erwarten wäre, wenn der Art weitere geeignete Gebiete zur Verfügung gestellt werden würden. Als größte Bedrohung für den Fortbestand der Art gilt folglich die Zerstörung ihres Lebensraums, wobei die Errichtung eines Hotelkomplexes mit angeschlossenem Golfplatz und eines Windparks in der Nähe von Frigate Island als besonders bedenklich eingeschätzt werden. Alleine der Bau des – nicht fertiggestellten – Hotels ist wahrscheinlich für einen Einbruch der Gesamtpopulation um circa 25 % verantwortlich. Darüber hinaus stellen neben den beschriebenen natürlichen Fressfeinden eine ganze Reihe eingeschleppter Prädatoren wie Ratten, Mungos, Opossums sowie verwilderte Katzen und Schweine eine zusätzliche Belastung dar. Durch die Lage der Verbreitungsgebiete an der Küste könnte zudem ein schwerer Hurrikan eine potenziell verheerende Wirkung für die Art entfalten. Angesichts dieser Lage stuft die IUCN die Weißbrust-Spottdrossel als stark gefährdet (Status endangered) ein und stellt bezüglich der zukünftigen Bestandsentwicklung eine negative Prognose.

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