Rio-Grande-Ziesel
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SPEZIES
Ictidomys parvidens

Der Rio-Grande-Ziesel (Ictidomys parvidens, Syn.: Spermophilus parvidens, Spermophilus mexicanus parvidens) ist eine Hörnchenart aus der Gattung Ictidomys. Er lebt im nördlichen Mexiko sowie im südlichen New Mexico und dem westlichen Texas.

Aussehen

Der Rio-Grande-Ziesel erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von etwa 21,6 bis 32,5 Zentimetern, der Schwanz wird etwa 8,0 bis 13,0 Zentimeter lang und ist damit weniger als halb so lang wie der restliche Körper. Das Gewicht beträgt 90 bis 210 Gramm. Die Tiere haben eine oliv-graue bis hellbraune Rückenfärbung mit einer Zeichnung aus neun unterbrochenen weißen bis hell-sandfarbenen Fleckenreihen, die vom Nacken bis zum Schwanzansatz laufen. Die Schnauze und das Kinn sind gelblich bis ocker- oder zimtfarben, außerdem besitzen die Tiere einen auffälligen hellen Augenring. Der Bauch und die Flanken sind hell sandfarben bis weiß. Der Schwanz ist gräulich schwarz und mit der sandfarbenen Tönung des Bauches durchsetzt.

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In seinem Aussehen gleicht der Rio-Grande-Ziesel sehr stark dem Mexikanischen Ziesel (Ictidomys mexicanus) in Zentralmexiko, dem er lange als Unterart zugeschlagen wurde.

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Verteilung

Erdkunde

Der Rio-Grande-Ziesel kommt im nördlichen Mexiko in den Bundesstaaten Coahuila, Nuevo León, Tamaulipas, Durango und Zacatecas sowie im südlichen New Mexico und dem westlichen Texas vor.

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Rio-Grande-Ziesel ist tagaktiv und lebt in trockenen Gebieten im Grasland und in Gras-Gebüsch-Landschaften des Verbreitungsgebiets, dabei kann er auch in anthropogen angelegten Grasgebieten wie Friedhöfen oder Golfplätzen vorkommen. Er ist omnivor und die Nahrung besteht vor allem aus verschiedenen Pflanzenteilen wie Blättern, Sprossen, Blüten sowie Samen von Gräsern, Kräutern, Gebüschen und Kakteen. Hinzu kommen Insekten und andere tierische Kost wie kleine Wirbeltiere, wenn diese verfügbar sind.

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Die Tiere leben wie andere Erdhörnchen am Boden und in unterirdischen Bauen. Der Hauptbau der Tiere für die Jungenaufzucht und Überwinterung ist in der Regel etwa 1,5 Meter tief und kann aus mehreren Kammern und vernetzten Gängen mit mehreren Ausgängen bestehen. Daneben nutzen die Tiere mehrere kurze Fluchtbaue. In günstigen Lebensräumen können die Tiere Kolonien aus mehreren Bauen bilden, die soziale Verknüpfung ist jedoch wenig ausgeprägt. Die Bewegungsräume der Tiere sind klein und betragen in der Regel weniger als 90 Meter und Territorien der einzelnen Tiere können überlappen. In milden Klimabereichen sind die Tiere während des gesamten Winters aktiv, in den meisten Regionen überwintern sie jedoch für bis zu sieben Monate beginnend vom späten Juli bis September. Die erwachsenen Männchen beginnen spätestens im August mit der Winterruhe, die Weibchen und Jungtiere etwas später im September oder sogar erst im Oktober. Die Männchen erwachen in der Regel im März zwei bis vier Wochen vor den Weibchen und bereiten sich auf die Paarung vor, indem sie ihr Körpergewicht durch intensive Nahrungsaufnahme erhöhen. Die Paarungszeit beginnt nach dem Erwachen der Weibchen im Frühjahr und dauert etwa 30 bis 70 Tage bis zum April. Die Weibchen gebären nach einer Tragzeit von 28 bis 30 Tagen einen Wurf von zwei bis zehn, durchschnittlich fünf bis sechs, Jungtieren. Die Jungtiere verlassen den Bau erstmals im späten Mai bis August, im August werden sie vom Muttertier entwöhnt.

Die Mortalität der Jungtiere im ersten Jahr liegt bei 70 %, die Überlebensrate der erwachsenen Tiere ist mit 53 bis 63 % relativ hoch. Die wichtigsten Fressfeinde für den Rio-Grande-Ziesel sind wahrscheinlich Katzen, Hunde, Marder, Greifvögel und Schlangen. Bei Gefahr stoßen die Tiere einen schrillen Alarmruf aus.

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POPULATION

Erhaltung

Der Rio-Grande-Ziesel wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) nicht gelistet, sondern gemeinsam mit dem Mexikanischen Ziesel betrachtet und als nicht gefährdet (Least concern) eingeordnet. Begründet wird dies durch das vergleichsweise große Verbreitungsgebiet, die angenommen großen Bestandszahlen und die Fähigkeit, zahlreiche unterschiedliche Lebensräume zu nutzen. Potenzielle bestandsgefährdende Risiken sind nicht bekannt.

Referenzen

1. Rio-Grande-Ziesel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rio-Grande-Ziesel

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