Land

Ruanda

923 Spezies

Ruanda oder Rwanda ist ein dicht bevölkerter Binnenstaat in Ostafrika bzw.

Geographie

Ruanda grenzt im Norden an Uganda, im Osten an Tansania, im Süden an das in vielen Eigenschaften ähnliche Burundi und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Der Großteil Ruandas ist ein Hochland mit einer durchschnittlichen Seehöhe von 1500 Metern. Der gesamte Höhenbereich reicht von etwa 1000 Meter bis zum 4507 Meter hohen Karisimbi (Virunga-Vulkane im Norden). Hier verläuft von Nord nach Süd auf 3000 bis 4000 Meter Höhe die Afrikanische Hauptwasserscheide zwischen den Quellgebieten des Weißen Nil und des Kongo. Den größten Teil von Ruandas Westgrenze bildet der Kiwusee, der zum System der ostafrikanischen Grabenbrüche gehört und daher sehr tief ist. Im Grenzgebiet zu Kongo und Uganda liegen die bis 4500 Meter hohen Virunga-Vulkane, auf denen in mittlerer Höhe die seltenen Berggorillas leben. Im Osten bilden die ausgedehnten Akagera-Sümpfe und eine lange Reihe von Seen eine natürliche Grenze zum heutigen Tansania. Von der ostafrikanischen Küste ist das Land 1200 Kilometer entfernt, dient aber wegen seines guten Straßennetzes dennoch als Transit für manche Exporte aus der Demokratischen Republik Kongo.

Ruanda wird gern „Land der tausend Hügel“ genannt (frz. Pays de Mille Collines) und hat in der Tat eine sehr hügelige Landschaft, hauptsächlich im westlichen Teil des Landes.

Klima

Aufgrund der Höhe ist das Klima trotz der Äquatornähe eher mild-feucht. Das heiße äquatoriale Tageszeitenklima wird vom jahreszeitlichen ostafrikanischen Klima überlagert und durch die große Höhenlage gemildert. Die mittlere Tagestemperatur liegt bei 18 °C. Es gibt keine großen Temperaturschwankungen übers Jahr, doch variieren die Temperaturen mit der Höhenlage. Es gibt zwei Regenzeiten entsprechend den ostafrikanischen Monsunregen, umuhindo etwa zwischen September und Dezember (durchschnittlich 27 % der Jahresniederschlagsmenge) sowie itumba zwischen Februar und Anfang Juni. Zwischen März und Mai fallen 40 % der jährlichen Niederschläge. Das Klima und vor allem die Niederschläge weisen jedoch große Unregelmäßigkeiten auf. Anormale Trockenheiten, überreichliche Regen und Hagel bedrohen immer wieder die Ernten und sorgen für Hungersnöte.

Hydrologie

Ruanda entwässert in zwei große Einzugsgebiete. Die Landesfläche teilt sich zu ¾ in das Nil-Einzugsgebiet und zu ¼ in das Kongo-Einzugsgebiet auf.

Die prägenden Nilzuflüsse des Landes sind der im südwestlichen Bergland (Naturpark Nyungwe-Wald) entspringenden Nyabarongo, und der Grenzfluss im Osten, der Akagera (Kagera). Der Nyabarongo entspringt als Rukarara auf 2700 Meter Seehöhe nahe der Wasserscheide zum Kongo und ist der zentrale Fluss des Landes. Er fließt wie sein Nebenfluss Mwogo zunächst von Süd nach Nord, um sich dann unweit der Virunga-Vulkane nach Südosten zur Hauptstadt Kigali zu wenden. Diese abrupte Laufänderung erklärt die Geologie durch tektonische Verschiebungen der Erdkruste bei der Entstehung des Ostafrikanischen Grabens und der Virunga-Vulkane.

Südlich von Kigali vereinigen sich der Nyabarongo und der vom Burundi-Grenzgebiet kommenden Akanyaru auf etwa 1500 Meter Höhe. Je nach Quelle wird der weitere Verlauf auf dem Weg zum Rwerusees bereits als Kagera bezeichnet oder weiter als Nyabarongo. Nach dem Verlassen des Rwerusees fließt der Kagera erst nach Osten, später nach Norden und bildet auf etwa 250 Kilometern Länge die Landesgrenze zu Tansania. Der am Dreiländereck zu Tansania und Uganda nordwärts gerichtete Fluss knickt schließlich abermals scharf nach Osten ab, um später in den Viktoria-See zu fließen.

Das Kongo-Einzugsgebiet wird vor allem durch den Kiwusee und seinen Abfluss, den Ruzizi, geprägt. Letzterer bildet die südwestliche Grenze Ruandas und fließt zum Tanganjikasee.

Flora und Fauna

Die Hochgebirge in Ruanda sind durch besondere Ökosysteme mit einzigartigen Tier- und Pflanzenarten geprägt, die durch das nebelig-feucht-kühle tropische Klima zustande kommen.Beispielsweise beherbergt der Nyungwe-Wald als einziger verbliebener Bergregenwald eine beachtliche Biodiversität mit vielen endemischen Arten.

Das Zentrum Ruandas ist schon seit langer Zeit intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Im trocken-heißen Osten befinden sich der Akagera-Nationalpark mit Gras-Baum-Savannen, Sumpfgebieten und Seen. Der Park beherbergte bis 1994 zahlreiche große Herden von Zebras, Impalas, Topis sowie Wasserbüffeln sowie andere Antilopen-Arten in kleineren Herden, wenige Elefanten sowie aus Tansania eingeflogene Giraffen. Löwen waren zahlreich, Leoparden ebenfalls vorhanden. In den Gewässern lebten viele Nilpferde und Krokodile. Die Vogelfauna war sehr vielfältig.Durch den Krieg wurde der Tierbestand – vor allem der Löwen und Antilopen – sehr stark dezimiert.

Eine Besonderheit sind die wenigen noch vorhandenen Berggorillas in den Virungavulkanen. Die vom Aussterben bedrohten Berggorillas werden durch Schutzmaßnahmen (unter anderem einem Jagdverbot) geschützt. Bekannt geworden sind sie durch den Film Gorillas im Nebel, der das Leben der US-Forscherin Dian Fossey mit den Gorillas in Ruanda zeigt.

Umweltschutz

Seit 2005 gibt es in Ruanda ein Umweltschutzgesetz. Im Jahr 2006 wurde die Umweltbehörde REMA gegründet. Sie gibt dem Land die Richtlinien in Sachen Umweltschutz vor und hat es geschafft, dass Ruanda allen anderen afrikanischen Ländern ein Vorbild im Umweltschutz ist. Kigali gilt als eine der saubersten Hauptstädte Afrikas. Mülltrennung ist in Ruanda per Gesetz vorgeschrieben, wird aber noch nicht flächendeckend angewandt. Illegale Müllentsorgung wird mit mindestens 1.500 Dollar Strafe oder bis zu zwei Jahren Gefängnis geahndet. Plastiktüten sind in Ruanda verboten. Bei der Einreise wird das Gepäck von Touristen auf Plastiktüten durchsucht. Gefundene Tüten werden ihnen abgenommen und entsorgt. Stattdessen nutzt man in Ruanda Tüten aus Papier.

Derzeit wird die Hälfte des Stroms mit Dieselgeneratoren erzeugt, die andere Hälfte durch Wasserkraftwerke. Drei neue Wasserkraftwerke sind in Planung.

In Ruanda gibt es drei Nationalparks:

  • Akagera-Nationalpark
  • Nyungwe-Wald
  • Vulkan-Nationalpark
Weniger anzeigen

Ruanda oder Rwanda ist ein dicht bevölkerter Binnenstaat in Ostafrika bzw.

Geographie

Ruanda grenzt im Norden an Uganda, im Osten an Tansania, im Süden an das in vielen Eigenschaften ähnliche Burundi und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Der Großteil Ruandas ist ein Hochland mit einer durchschnittlichen Seehöhe von 1500 Metern. Der gesamte Höhenbereich reicht von etwa 1000 Meter bis zum 4507 Meter hohen Karisimbi (Virunga-Vulkane im Norden). Hier verläuft von Nord nach Süd auf 3000 bis 4000 Meter Höhe die Afrikanische Hauptwasserscheide zwischen den Quellgebieten des Weißen Nil und des Kongo. Den größten Teil von Ruandas Westgrenze bildet der Kiwusee, der zum System der ostafrikanischen Grabenbrüche gehört und daher sehr tief ist. Im Grenzgebiet zu Kongo und Uganda liegen die bis 4500 Meter hohen Virunga-Vulkane, auf denen in mittlerer Höhe die seltenen Berggorillas leben. Im Osten bilden die ausgedehnten Akagera-Sümpfe und eine lange Reihe von Seen eine natürliche Grenze zum heutigen Tansania. Von der ostafrikanischen Küste ist das Land 1200 Kilometer entfernt, dient aber wegen seines guten Straßennetzes dennoch als Transit für manche Exporte aus der Demokratischen Republik Kongo.

Ruanda wird gern „Land der tausend Hügel“ genannt (frz. Pays de Mille Collines) und hat in der Tat eine sehr hügelige Landschaft, hauptsächlich im westlichen Teil des Landes.

Klima

Aufgrund der Höhe ist das Klima trotz der Äquatornähe eher mild-feucht. Das heiße äquatoriale Tageszeitenklima wird vom jahreszeitlichen ostafrikanischen Klima überlagert und durch die große Höhenlage gemildert. Die mittlere Tagestemperatur liegt bei 18 °C. Es gibt keine großen Temperaturschwankungen übers Jahr, doch variieren die Temperaturen mit der Höhenlage. Es gibt zwei Regenzeiten entsprechend den ostafrikanischen Monsunregen, umuhindo etwa zwischen September und Dezember (durchschnittlich 27 % der Jahresniederschlagsmenge) sowie itumba zwischen Februar und Anfang Juni. Zwischen März und Mai fallen 40 % der jährlichen Niederschläge. Das Klima und vor allem die Niederschläge weisen jedoch große Unregelmäßigkeiten auf. Anormale Trockenheiten, überreichliche Regen und Hagel bedrohen immer wieder die Ernten und sorgen für Hungersnöte.

Hydrologie

Ruanda entwässert in zwei große Einzugsgebiete. Die Landesfläche teilt sich zu ¾ in das Nil-Einzugsgebiet und zu ¼ in das Kongo-Einzugsgebiet auf.

Die prägenden Nilzuflüsse des Landes sind der im südwestlichen Bergland (Naturpark Nyungwe-Wald) entspringenden Nyabarongo, und der Grenzfluss im Osten, der Akagera (Kagera). Der Nyabarongo entspringt als Rukarara auf 2700 Meter Seehöhe nahe der Wasserscheide zum Kongo und ist der zentrale Fluss des Landes. Er fließt wie sein Nebenfluss Mwogo zunächst von Süd nach Nord, um sich dann unweit der Virunga-Vulkane nach Südosten zur Hauptstadt Kigali zu wenden. Diese abrupte Laufänderung erklärt die Geologie durch tektonische Verschiebungen der Erdkruste bei der Entstehung des Ostafrikanischen Grabens und der Virunga-Vulkane.

Südlich von Kigali vereinigen sich der Nyabarongo und der vom Burundi-Grenzgebiet kommenden Akanyaru auf etwa 1500 Meter Höhe. Je nach Quelle wird der weitere Verlauf auf dem Weg zum Rwerusees bereits als Kagera bezeichnet oder weiter als Nyabarongo. Nach dem Verlassen des Rwerusees fließt der Kagera erst nach Osten, später nach Norden und bildet auf etwa 250 Kilometern Länge die Landesgrenze zu Tansania. Der am Dreiländereck zu Tansania und Uganda nordwärts gerichtete Fluss knickt schließlich abermals scharf nach Osten ab, um später in den Viktoria-See zu fließen.

Das Kongo-Einzugsgebiet wird vor allem durch den Kiwusee und seinen Abfluss, den Ruzizi, geprägt. Letzterer bildet die südwestliche Grenze Ruandas und fließt zum Tanganjikasee.

Flora und Fauna

Die Hochgebirge in Ruanda sind durch besondere Ökosysteme mit einzigartigen Tier- und Pflanzenarten geprägt, die durch das nebelig-feucht-kühle tropische Klima zustande kommen.Beispielsweise beherbergt der Nyungwe-Wald als einziger verbliebener Bergregenwald eine beachtliche Biodiversität mit vielen endemischen Arten.

Das Zentrum Ruandas ist schon seit langer Zeit intensiv landwirtschaftlich genutzt.

Im trocken-heißen Osten befinden sich der Akagera-Nationalpark mit Gras-Baum-Savannen, Sumpfgebieten und Seen. Der Park beherbergte bis 1994 zahlreiche große Herden von Zebras, Impalas, Topis sowie Wasserbüffeln sowie andere Antilopen-Arten in kleineren Herden, wenige Elefanten sowie aus Tansania eingeflogene Giraffen. Löwen waren zahlreich, Leoparden ebenfalls vorhanden. In den Gewässern lebten viele Nilpferde und Krokodile. Die Vogelfauna war sehr vielfältig.Durch den Krieg wurde der Tierbestand – vor allem der Löwen und Antilopen – sehr stark dezimiert.

Eine Besonderheit sind die wenigen noch vorhandenen Berggorillas in den Virungavulkanen. Die vom Aussterben bedrohten Berggorillas werden durch Schutzmaßnahmen (unter anderem einem Jagdverbot) geschützt. Bekannt geworden sind sie durch den Film Gorillas im Nebel, der das Leben der US-Forscherin Dian Fossey mit den Gorillas in Ruanda zeigt.

Umweltschutz

Seit 2005 gibt es in Ruanda ein Umweltschutzgesetz. Im Jahr 2006 wurde die Umweltbehörde REMA gegründet. Sie gibt dem Land die Richtlinien in Sachen Umweltschutz vor und hat es geschafft, dass Ruanda allen anderen afrikanischen Ländern ein Vorbild im Umweltschutz ist. Kigali gilt als eine der saubersten Hauptstädte Afrikas. Mülltrennung ist in Ruanda per Gesetz vorgeschrieben, wird aber noch nicht flächendeckend angewandt. Illegale Müllentsorgung wird mit mindestens 1.500 Dollar Strafe oder bis zu zwei Jahren Gefängnis geahndet. Plastiktüten sind in Ruanda verboten. Bei der Einreise wird das Gepäck von Touristen auf Plastiktüten durchsucht. Gefundene Tüten werden ihnen abgenommen und entsorgt. Stattdessen nutzt man in Ruanda Tüten aus Papier.

Derzeit wird die Hälfte des Stroms mit Dieselgeneratoren erzeugt, die andere Hälfte durch Wasserkraftwerke. Drei neue Wasserkraftwerke sind in Planung.

In Ruanda gibt es drei Nationalparks:

  • Akagera-Nationalpark
  • Nyungwe-Wald
  • Vulkan-Nationalpark
Weniger anzeigen