Brauner Kapuzineraffe

Brauner Kapuzineraffe

Braune kapuzineraffe

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Cebus olivaceus
Gewicht
1100-4300
38.8-151.7
goz
g oz 
Länge
605-1120
23.8-44.1
mminch
mm inch 

Der Braune Kapuzineraffe (Cebus olivaceus, Syn.: Cebus nigrivittatus) ist eine im nördlichen Südamerika vorkommende Primatenart aus der Gattung der Ungehaubten Kapuzineraffen (Cebus).

Aussehen

Braune Kapuzineraffen erreichen eine Kopfrumpflänge von 37 bis 46 Zentimetern, der Schwanz ist 40 bis 55 Zentimeter lang. Männchen sind im Durchschnitt 20 % größer und mit einem Gewicht von 3 bis 4,2 Kilogramm deutlich schwerer als Weibchen, die rund 2,3 bis 3 Kilogramm erreichen. Ihr Fell macht einen groben und zottigen Eindruck und ist überwiegend braun gefärbt, an der Oberseite des Kopfes befindet sich eine graubraun umkränzte, schwarze, vorne V-förmige Kappe. Die Haare der Körperseiten, von Armen und Beinen und des Schwanzes sind agutifarben, schwarzbraun geringelt. Hände, Füße und Schwanzspitze sind dunkel. Die Gesichtshaare sind graubraun, die unbehaarte Gesichtshaut rosig. Der Schwanz kann – insbesondere bei der Nahrungsaufnahme – als Greifschwanz eingesetzt werden.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Braune Kapuzineraffen sind im nordöstlichen Südamerika beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Venezuela östlich der Sierra de Perijá, des nordöstlichen Andenausläufers, und südlich der Küstenkordilliere. Außerdem kommen sie im brasilianischen Bundesstaat Roraima und im Norden von Guyana mit Ausnahme der Küstenebene vor. Ihr Lebensraum sind Wälder, vor allem immergrüne Primarregenwälder aber auch Galeriewälder in den venezolanischen Llanos und, seltener, trockene Waldtypen. Im Bergland von Guayana kommen sie bis in Höhen von 2000 Metern vor.

Brauner Kapuzineraffe Lebensraum-Karte

Klimazonen

Brauner Kapuzineraffe Lebensraum-Karte
Brauner Kapuzineraffe

Gewohnheiten und Lebensstil

Braune Kapuzineraffen sind tagaktive Baumbewohner, die vor allem die untere und mittlere Kronenregion bevorzugen. Sie leben in Gruppen aus 10 bis 36 Tieren, die sich aus mehreren Männchen und Weibchen sowie den Jungtieren zusammensetzen. Beide Geschlechter etablieren eine Rangordnung, das höchstrangige Weibchen dominiert alle Gruppenmitglieder mit Ausnahme des führenden Männchens. Das Territorium einer Gruppe umfasst 25 bis 40, manchmal auch bis zu 275 Hektar, die Tagesstreifzüge sind mit 1 bis 3,5 km relativ lang.

Fressverhalten und Ernährung

Braune Kapuzineraffen sind Allesfresser, die sowohl Früchte, Nüsse, Samen und Knospen als auch Insekten, Spinnen, Vogeleier und kleine Wirbeltiere zu sich nehmen. Auf der Rinderfarm Hato Masaguaral, die in den Llanos des zentralen Venezuela liegt, wurde die Ernährung des Braunen Kapuzineraffen in den späten 1970er Jahren genauer untersucht. Dort bestand 55 % der aufgenommenen Nahrung aus verschiedenen Pflanzenteilen, 39 % waren Kleintiere und 12 % der Nahrung konnten nicht identifiziert werden. Früchte stellten einen Anteil von 46 % der aufgenommenen pflanzlichen Nahrung. Die meisten waren groß, fleischig und reif. Insgesamt wurden Früchte von mehr als 50 Pflanzenarten aus 30 Familien (vor allem Maulbeergewächse und Rötegewächse) verspeist. Ein wichtiges Grundnahrungsmittel sind die verschiedenen Feigen, vor allem Ficus pertusa und F. trigonata, die asynchron zu verschiedenen Monaten reifen. Große Samen werden verschmäht, kleine, darunter sind auch Grassamen, dagegen im Ganzen verspeist. Samen von Meertrauben und Zanthoxylum werden zerknackt und gekaut. In der Trockenzeit von März bis April werden unreife, noch weiche Samen der Palmengattung Copernicia gefressen. Harte Früchte, wie die von Hymenaea courbaril oder Sterculia apetala werden gegen einen harten Gegenstand geschlagen, um sie zu öffnen. Blüten werden nur selten gefressen, wenn dann vor allem die der Kakteengattung Hylocereus. Große Männchen graben auch Wurzeln des Butterblumenbaums aus, um sie zu fressen. Zu ihrer tierischen Nahrung zählen Apfelschnecken (Pomacea), Ameisen (vor allem Knotenameisen), Gottesanbeterinnen, Käferlarven, Laubheuschrecken, Schaben, Schildläuse, Stabheuschrecken, Termiten, Zikaden, Webspinnen, Tausendfüßer, Frösche, Froscheier, kleine Leguane, Vögel, Vogeleier, Nestlinge und Kleinsäuger, darunter auch das Rotschwanzhörnchen (Sciurus granatensis). In der Regenzeit werden vor allem Früchte verspeist, in der Trockenzeit wird tierische Nahrung wichtiger. Bei Beginn der Regenzeit, wenn die Bäume austreiben und frische Blätter vorhanden sind, werden viele Raupen verspeist.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Braune Kapuzineraffen haben eine polygame Sozialstruktur, das führende Männchen der Gruppe zeugt die meisten Jungtiere. Die Weibchen bringen nach einer rund 149- bis 158-tägigen Tragzeit meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Die meisten Geburten finden zum Ende der Trockenzeit und in der beginnenden Regenzeit von Mai bis Juni statt. Das Neugeborene wiegt bei der Geburt rund 200 bis 500 Gramm und klammert sich sofort an den Bauch der Mutter. Nach rund zwei bis vier Monaten wird das Junge entwöhnt. Weibchen werden mit 4 bis 7 Jahren und Männchen mit 6 bis 8 Jahren geschlechtsreif. Die Größe der Erwachsenen erreichen sie allerdings erst mit einem Alter von ca. 15 Jahren.

POPULATION

Populationsgefährdung

Braune Kapuzineraffen sind weit verbreitet, es sind keine größeren Gefährdungen bekannt. Sie kommen in mehreren großen Schutzgebieten vor. Die IUCN listet sie als „nicht gefährdet“ (least concern). Sie sind allerdings seltener als der sympatrisch vorkommende Haubenkapuzineraffe (Sapajus apella).

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Referenzen

1. Brauner Kapuzineraffe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Brauner_Kapuzineraffe
2. Brauner Kapuzineraffe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/81384371/17937836

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