Pottos
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Perodicticus potto
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
26 years
Gewicht
600-1600
21.2-56.4
goz
g oz 
Länge
30-39
11.8-15.4
cminch
cm inch 

Die Pottos (Perodicticus) sind eine aus drei Arten bestehende Primatengattung aus der Familie der Loris (Lorisidae). Der Name kommt vermutlich aus einer Niger-Kongo-Sprache, in der pata schwanzloser Affe bedeutet. Mit dem Falschen Potto wurde in den 1990er-Jahren eine nahe verwandte Art beschrieben, deren systematischer Status umstritten ist.

Aussehen

Pottos erreichen eine Kopfrumpflänge von 30 bis 40 Zentimeter, der Schwanz ist ein 3 bis 10 Zentimeter kurzer Stummel. Ihr Gewicht beträgt 0,9 bis 1,6 Kilogramm, sie zählen damit zu den größeren Vertretern der Loris. Das Fell ist dicht und wollig, seine Färbung variiert an der Oberseite von grau bis rotbraun, die Unterseite ist heller. Der Zeigefinger ist rückgebildet und der Daumen kann den anderen drei Fingern gut gegenübergestellt werden. Damit erreichen sie einen festen Griff um die Äste. An den zweiten Zehen der Hinterbeine haben sie die für Feuchtnasenaffen typische Putzkralle. Ein charakteristisches Merkmal der Pottos sind die stark vergrößerten Dornfortsätze der hintern Hals- und der vorderen Rückenwirbel, die man als deutliche Höcker erkennen kann. Früher hielt man diese Dornen für Verteidigungswaffen, sie dürften jedoch eher bei der Interaktion der Tiere eine Rolle spielen, bei der Pottos mit eingezogenen Köpfen ihre Genickregionen aneinander reiben.

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Verteilung

Erdkunde

Pottos sind im tropischen Afrika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich in einem Streifen von Guinea bis in den Norden der Demokratischen Republik Kongo und das westliche Kenia. Ihr Lebensraum sind Wälder, wobei sie mit dichtem Unterholz bestandene Gebiete wie Sekundärwälder bevorzugen und auch in Gebirgswäldern bis 2600 Meter Höhe vorkommen.

Pottos Lebensraum-Karte

Klimazonen

Pottos Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Westafrikanische Pottos sind nachtaktive Baumbewohner. Sie schlafen tagsüber in den Blättern und steigen fast nie von den Bäumen herunter. Diese Tiere bewegen sich langsam und vorsichtig und halten sich immer mit mindestens zwei Gliedmaßen an einem Ast fest. Sie sind außerdem leise und weichen Prädatoren durch kryptische Bewegungen aus. Ihr häufigster Ruf ist ein hohes "tsic", das normalerweise zwischen Mutter und Jungtieren verwendet wird. Pottos sind mit Ausnahme der Mütter und ihrer Jungen Solitäre. Sie haben große Reviere, die die Tiere mit Urin und Drüsensekreten markieren. Das Revier eines jeden Männchens überschneidet sich in der Regel mit dem von zwei oder mehr Weibchen. Die Weibchen können einen Teil ihres Reviers an ihre Töchter abtreten, aber die Söhne verlassen das Revier ihrer Mutter, sobald sie erwachsen sind. Wenn sie sich bedroht fühlen, "erstarren" sie, verbergen ihr Gesicht und verpassen ihrem Gegner einen Nackenstoß, wobei sie ihre ungewöhnlichen Wirbel benutzen. Diese Tiere können auch einen kräftigen Biss ausführen. Ihr Speichel enthält Verbindungen, die eine Entzündung der Wunde verursachen.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Pottos sind nachtaktive Baumbewohner, die tagsüber im dichten Blätterwerk schlafen und nie auf den Boden kommen. Ihre Bewegungen sind langsam und bedächtig wie die aller Loris, ihr Griff um die Äste ist fest und kaum mit Gewalt lösbar. Sie halten sich auf den Bäumen meist in 5 bis 30 Metern Höhe auf.

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Pottos bewohnen feste Territorien, aus denen die gleichgeschlechtlichen Artgenossen vehement vertrieben werden, Reviere von Männchen und Weibchen können sich jedoch überlappen. Reviere der Weibchen sind 6 bis 9 Hektar, die der Männchen 9 bis 40 Hektar groß. Mit Urinspuren auf den Ästen markieren Pottos ihr Revier.

Im Gegensatz zu den anderen Loris ernähren sich Pottos hauptsächlich von Früchten, gelegentlich nehmen sie auch Baumsäfte und Insekten zu sich.

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Paarungsgewohnheiten

Nach rund 200-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen ein, selten zwei, Jungtiere zur Welt. Zunächst klammern sie sich an den Bauch der Mutter, später an deren Rücken oder wird während der Nahrungssuche in den Blättern versteckt. Nach rund vier bis fünf Monaten werden sie entwöhnt und mit rund eineinhalb Jahren sind sie geschlechtsreif. In menschlicher Obhut können sie über 26 Jahre alt werden.

POPULATION

Populationsgefährdung

Pottos sind weit verbreitet und relativ anpassungsfähig, sie können auch in der Nähe des Menschen leben. Gebietsweise stellen die Zerstörung ihres Lebensraums und die Bejagung Bedrohungen dar, insgesamt ist die Art laut IUCN nicht gefährdet (least concern).

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtgröße der Population des Pottos. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Potentiell gefährdet (NT) eingestuft, und ihr Bestand ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Aufgrund ihrer Fruchtfresser-Ernährung spielen Pottos eine wichtige Rolle in ihrem heimischen Ökosystem, da sie dazu beitragen, die Samen der von ihnen verzehrten Früchte zu verbreiten.

Referenzen

1. Pottos artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Pottos
2. Pottos auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/91995408/92248699

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